DE4318213A1 - Einrichtung zur Einstellung der Walzenabstände in einer Walzeneinheit - Google Patents
Einrichtung zur Einstellung der Walzenabstände in einer WalzeneinheitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Einstellung der
Walzenabstände in einer Walzeneinheit, welche Walzeneinheit aus
zwei oder mehreren nebeneinander befindlichen, im Verhältnis
zueinander im wesentlichen parallel verlaufenden Walzen besteht
und in welcher Einrichtung entlang eines Führungsgerüstes
verstellbare Walzenlagergehäuse vorgesehen sind, die mittels
eines flexiblen Gliedes, z. B. einer Feder, eines
Druckluftzylinders oder eines entsprechenden Elements,
aneinandergedrückt werden.
Fasern, beispielsweise Holzspäne, können in verschiedene
Fraktionen aufgeteilt oder fraktioniert werden mittels
drehender Walzen mit Oberflächenmusterung, die eine sog.
Walzeneinheit bilden.
Walzeneinheiten werden z. B. in der Spanplattenindustrie in
Spansieben und an den Streuungsenden von Streumaschinen
verwendet. Bei der Streuung wird außer der fraktionierenden
Wirkung der Walzeneinheit auch deren Spanstrom ausgleichende
Wirkung ausgenutzt.
Eine Fraktionierungswalzeneinheit, wie sie z. B. in der
finnischen Patentanmeldung Nr. 914515 beschrieben ist, besteht
aus mehreren nebeneinander befindlichen, im Verhältnis
zueinander im wesentlichen parallel verlaufenden Walzen, wobei
das Material durch die Spalte zwischen den Walzen
(Walzenabstände) herunterfällt. Das zu fraktionierende
Material wird dem Anfang der Walzeneinheit zugeführt. Die
drehenden Walzen befördern das Material gegen das Ende der
Walzeneinheit.
Die Fraktionierung erfolgt so, daß durch die ersten Spalte der
Walzeneinheit die im wesentlichen feinste Fraktion
herunterfällt und die Korngröße des durch die Spalte
herunterfallerden Materials gegen das Ende der Walzeneinheit
zunimmt. Am Ende der Walzeneinheit wird die übergrobe Fraktion,
deren Dicke größer ist als der größte Walzenabstand, als
Überschuß erhalten. In einer typischen Ausführungsform werden
die Abstände zwischen den Walzen so eingestellt, daß sie gegen
das Ende der Walzeneinheit zunehmen.
Zwecks optimaler Funktionierung der Walzeneinheit sollte man in
der Lage sein, Walzenabstände schnell einzustellen, wenn nötig
auch während der Drehung der Walzen. Einstellbarkeit ist
erforderlich z. B. bei Änderungen in Qualität,
Korngrößenverhältnissen oder Zufuhrkapazität des der
Walzeneinheit zugeführten Materials. Moderne ununterbrochene
Prozesse und allumfassende Prozeßsteuerungssysteme setzen eine
schnelle Einstellbarkeit der Anlagen voraus.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zu
entwickeln, mit der eine derartige schnelle und präzise
Einstellung auf eine einfache Weise verwirklicht werden kann.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß in Verbindung mit
den Lagergehäusen Einstellungsflächen derart vorgesehen sind,
daß die Einstellungsflächen von zwei benachbarten Lagergehäusen
einen Spalt bilden und daß in diesem Spalt ein an den
Einstellungsflächen anliegendes Einstellungsglied, durch dessen
Verstellung der Walzenabstand geändert wird, angeordnet ist.
Eine günstige Ausführungsform der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß das Einstellungsglied in den von den
Einstellungsflächen gebildeten Spalt von unten hineinreicht und
daß das Einstellungsglied dergestalt keilförmig ist, daß es am
oberen Ende schmaler ist als am unteren.
Eine weitere günstige Ausführungsform der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß an beiden Walzenenden jedes
Einstellungsglied mit einem im Verhältnis zur Achsialrichtung
der Walzen im wesentlichen senkrecht verlaufenden länglichen
Einstellungsbalken gelenkig verbunden ist.
Noch eine günstige Ausführungsform der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Einstellungsbalken mittels einer oder
mehreren an ihnen gelenkig angeschlossenen Hebevorrichtungen
oder entsprechenden Vorrichtungen in vertikaler Richtung
verstellbar sind.
Die Erfindung wird im folgenden mit Hilfe eines günstigen
Ausführungsformbeispiels erläutert unter Hinweis auf die
beigefügten Zeichnungen, worin
Fig. 1 eine dem Stand der Technik entsprechende Walzeneinheit,
die zur Streuung von Spänen verwendet wird, in schematischer
Darstellung von der Seite gesehen zeigt,
Fig. 2 eine Walzeneinheit mit erfindungsgemäßer Einstellung der
Walzenabstände von der Seite gesehen zeigt,
Fig. 3 die Lagerung der Walze und den Einstellungsmechanismus
des Walzenabstandes teilweise geschnitten vom Ende gesehen
zeigt.
Das Spanmaterial 1 wird aus dem Streumaterialspeicher mit einem
Dosierförderer 2 zu einer Bürstenwalze 3 befördert, die das
Material auf eine aus nebeneinander angeordneten drehenden
Walzen 4 bestehende Walzeneinheit dosiert. Zwischen den Walzen
sind Spalte, durch die die Späne auf ein Förderband 5
herunterfallen, das in der Pfeilsrichtung läuft und die
entstandene Spanmatte 6 weiter zur Spanplattenpressung führt.
Eine solche Walzeneinheit ist aus der finnischen
Patentanmeldung Nr. 914515 bekannt, worin auch die
Walzenabstände und ihre Auswirkungen auf die sich auf dem
Förderband 5 bildenden Spanmatte 6 näher erklärt sind, weshalb
wir in diesem Zusammenhang darauf nicht genauer eingehen.
Fig. 2 zeigt eine Walzeneinrichtung mit erfindungsgemäßem
Mechanismus zur Einstellung der Walzenabstände. Darin sind die
Walzen 4 in Lagergehäusen 8, die entlang eines Führungsgerüstes
7 (Fig. 3) verstellbar sind, gelagert. In diesem
Ausführungsformbeispiel sind die Lagergehäuse mit Lagerdeckeln
9 ausgerüstet, die für die Einstellung Einstellungsflächen 10
aufweisen, welche auch in den Lagergehäusen selbst sein
könnten. Zwischen den Einstellungsflächen benachbarter
Lagergehäuse 8 sind Einstellungsglieder 11 vorgesehen, die in
den von den Einstellungsflächen 10 gebildeten Spalt von unten
hineinreichen, welche Einstellungsglieder dergestalt keilförmig
sind, daß sie am oberen Ende schmaler sind als am unteren,
wobei die Einstellungsflächen der Einstellungsglieder 11 die
Einstellungsflächen 10 berühren. Natürlich ist es ebenso
möglich, daß die Einstellungsglieder in die Spalte aus einer
anderen Richtung als von unten kommen, z. B. von oben, in
welchem Falle ihre Keilform auch eine umgekehrte ist.
Theoretisch kann der Keil in den Spalt auch beispielsweise in
der Richtung der Walzenachsen kommen.
In diesem Ausführungsformbeispiel sind die Einstellungsglieder
11 an einem Ende an einem gemeinsamen, im Verhältnis zur
Achsialrichtung der Walzen im wesentlichen senkrecht
verlaufenden länglichen Einstellungsbalken 12 gelenkig
angebracht. Die gelenkige Anbringung erlaubt es den
Einstellungskeilen, sich der jeweiligen Stellung der
Lagergehäuse 8 anzupassen.
Die Enden des Einstellungsbalkens 12 sind beispielsweise mit
Hilfe von Führungen 13 und Führungsrädern 14 abgestützt.
Der Einstellungsbalken kann mittels Hebeschrauben 15 und 16
gehoben und gesenkt werden. Ihre Schrauben sind über
Zwischenstangen 17 mit dem Einstellungsbalken 12 verbunden.
Es sind für jeden der zwei Einstellungsbalken 12 zwei
Hebevorrichtungen 15, 16, z. B. Hebeschrauben, vorgesehen, und
zwar so angeordnet, daß die Wirkung der einen Hebevorrichtung
15 sich auf das eine Ende des Einstellungsbalkens und die
Wirkung der anderen Hebevorrichtung 16 sich auf das andere Ende
des Einstellungsbalkens bezieht und daß jede Hebevorrichtung
unabhängig von den übrigen Hebevorrichtungen benutzt werden
kann. Einem Fachmann der Branche ist klar, daß die
Hebevorrichtung auch eine andere geeignete Stellvorrichtung
sein kann als eine Hebeschraube.
Die Primärseite der Hebevorrichtungen 15, 16 ist über
Gleichgewichtsachsen 18 mit entsprechenden Hebevorrichtungen,
die an der anderen Seite der Walzeneinheit vorgesehen sind,
verbunden. Dadurch kann auf beiden Seiten der Walzeneinheit
eine Einstellungsmaßnahme gleichzeitig und im gleichen Ausmaß
durchgeführt werden, da die Hebeschrauben synchronisiert
arbeiten.
Wird der Einstellungsbalken 12 in Fig. 2 gehoben, trennen sich
die Lagergehäuse 8 entsprechendermaßen wegen der Keilförmigkeit
der Einstellungsglieder 11, und die Walzenabstände nehmen zu.
Wenn nämlich die Einstellungsglieder zwischen die Lagergehäuse
eingeschoben werden, schieben die Einstellungsglieder die
Gehäuse über die Einstellungsflächen 10 auseinander.
Eine Feder 18 wirkt daraufhin, die Lagergehäuse 8
aneinanderzudrücken. Bei zunehmender Walzenabstände wird die
Feder dementsprechend gedrückt. Das letzte Lagergehäuse 19 ist
stationär, wobei es die über die übrigen Lagergehäuse geleitete
Federkraft aufnimmt. Wenn der Einstellungsbalken 12 gesenkt
wird, werden die Walzenabstände kleiner. Dabei verlängert sich
die Spiralfeder, wobei sie die Einstellungsflächen 10 der
Lagergehäuse gegen die Einstellungsglieder 11 hält, und die
Walzenabstände werden, wie gesagt, kleiner. Einem Fachmann der
Branche ist klar, daß anstelle der Feder 18 auch ein anderes
flexibles, kraftgebendes Glied, z. B. Druckluftzylinder,
vorgesehen sein kann.
Die Drehbewegung der Fraktionierungswalzen wir von einer Walze
auf eine andere über Zahnbänder 20, Bandscheiben 21 und
Biegeräder 22 übertragen. Bei Einstellung der Abstände wird die
Bandspannung des Bandantriebes von einem mit Feder 23
ausgestatteten Bandspannvorrichtung 24 den neuen
Achsenabständen der Walzen angepaßt. Einem Fachmann ist klar,
daß die Walzen beispielsweise auch über Kettenübertragung
gedreht werden können und daß anstelle der Feder 23
beispielsweise ein Druckluftzylinder vorgesehen sein kann.
Mit Schrauben 25 und Muttern 26 an einem Ende der
Einstellungsglieder 11 kann für jeden Walzenabstand ein
individueller Anfangsabstand eingestellt werden, wobei die
Einstellungsglieder zwischen die Einstellungsflächen 10 in
größerem oder kleinerem Ausmaß eingeschoben sind.
Der Einstellungsvorgang kann symmetrisch oder asymmetrisch
sein. Bei symmetrischer Einstellung wird der Einstellungsbalken
12 an beiden Enden in gleichem Ausmaß gehoben oder gesenkt,
wobei alle Walzenabstände in gleichem Ausmaß zunehmen oder sich
verkleinern.
Bei asymmetrischer Einstellung wird der Einstellungsbalken an
einem Ende mehr gehoben oder gesenkt als am anderen. Dabei
kommt an dem Ende, das mehr verstellt wird, eine größere
Änderung der Walzenabstände vor. Nehmen wir beispielsweise an,
daß vor der Einstellung alle Walzenabstände gleich grob sind
und man die Walzenabstände so ändern möchte, daß sie gegen das
Ende der Walzeneinheit gleichmäßig zunehmen. Dabei wird also
das Ende des Einstellungsbalkens mit der Hebevorrichtung 16
geeignetermaßen mehr gehoben als der Anfang.
Einem Fachmann der Branche ist klar, daß die Hebevorrichtungen
15 und 16 mit Motoren oder entsprechenden Elementen versehen
und erforderlichenfalls so ausgerüstet werden können, daß sie
mittels Meßfühler verstellbar sind, was Ferneinstellung
ermöglicht.
Claims (6)
1. Einrichtung zur Einstellung der Walzenabstände in einer
Walzeneinheit, welche Walzeneinheit aus zwei oder mehreren
nebeneinander befindlichen, im Verhältnis zueinander im
wesentlichen parallel verlaufenden Walzen besteht und in
welcher Einrichtung entlang eines Führungsgerüstes (7)
verstellbare Walzenlagergehäuse (8) vorgesehen sind, die
mittels eines flexiblen Gliedes, z. B. einer Feder (18), eines
Druckluftzylinders oder eines entsprechenden Elements,
aneinandergedrückt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß in Verbindung mit den
Lagergehäusen (8) Einstellungsflächen (10) derart vorgesehen
sind, daß die Einstellungsflächen von zwei benachbarten
Lagergehäusen einen Spalt bilden und daß in diesem Spalt ein an
den Einstellungsflächen anliegendes Einstellungsglied (11),
durch dessen Verstellung der Walzenabstand geändert wird,
angeordnet ist.
2. Einrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Einstellungsglied (11) in
den von den Einstellungsflächen (10) gebildeten Spalt von unten
hineinreicht und daß das Einstellungsglied dergestalt
keilförmig ist, daß es am oberen Ende schmaler ist als am
unteren.
3. Einrichtung nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß an beiden Walzenenden jedes
Einstellungsglied (11) mit einem im Verhältnis zur
Achsialrichtung der Walzen im wesentlichen senkrecht
verlaufenden länglichen Einstellungsbalken (12) gelenkig
verbunden ist.
4. Einrichtung nach Patentanspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einstellungsbalken (12)
mittels einer oder mehreren an ihnen gelenkig angeschlossenen
Hebevorrichtungen (15, 16) oder entsprechenden Vorrichtungen in
vertikaler Richtung verstellbar sind.
5. Einrichtung nach Patentanspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß es für jeden der zwei
Einstellungsbalken (12) zwei Hebevorrichtungen (15, 16), z. B.
Hebeschrauben, vorgesehen sind, und zwar so angeordnet, daß die
Wirkung der einen Hebevorrichtung (15) sich auf das eine Ende
des Einstellungsbalkens und die Wirkung der anderen
Hebevorrichtung (16) sich auf das andere Ende des
Einstellungsbalkens bezieht und daß jede Hebevorrichtung
unabhängig von den übrigen Hebevorrichtungen benutzt werden
kann.
6. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einstellung der
Walzenabstände ferngesteuert durchgeführt werden kann.
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