DE4318018A1 - Verfahren zur Herstellung von organischen Isocyanaten, insbesondere Mischungen aus Diphenylmethan-diisocyanaten und Polymethylen-polyphenylen-polyisocyanaten, mit verringerter Farbzahl - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von organischen Isocyanaten, insbesondere Mischungen aus Diphenylmethan-diisocyanaten und Polymethylen-polyphenylen-polyisocyanaten, mit verringerter FarbzahlInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von
organischen Isocyanaten, insbesondere Mischungen aus Diphenyl
methan-diisocyanaten und Polymethylen-polyphenylen-polyiso
cyanaten, mit verringerter Farbzahl durch Phosgenierung der
entsprechenden Amine und Polyamine in mindestens einem inerten
Lösungsmittel bei erhöhter Temperatur, anschließender Abtrennung
des überschüssigen Phosgens und Lösungsmittels und thermischer
Behandlung des Reaktionsproduktes.
Mischungen aus Diphenylmethan-diisocyanaten und Polymethylen-
polyphenylen-polyisocyanat (Roh-MDI), einer der technisch bedeu
tendsten Ausgangsstoffe zur Herstellung von Polyisocyanat-poly
additionsprodukten, beispielsweise Urethan- oder Urethan- und
Isocyanuratgruppen enthaltenden Schaumstoffen, und von 4,4′-Di
phenylmethan-diisocyanat, einer wichtigen Aufbaukomponente zur
Herstellung von Polyurethan(PU)-Elastomeren, -Fasern, -Dichtungs
massen, -Klebstoffen u. a., werden bekanntermaßen hergestellt
durch Phosgenierung von Mischungen aus Diphenylmethan-diaminen
und Polymethylen-polyphenylen-polyaminen (Roh-MDA), üblicherweise
in Gegenwart eines inerten organischen Lösungsmittels. Roh-MDA
wird seinerseits erhalten durch Kondensation von Anilin und Form
aldehyd in Gegenwart von sauren Katalysatoren, wobei in Abhängig
keit von den gewählten Mengenverhältnissen der Ausgangsstoffe und
den Reaktionsbedingungen sowie den unterschiedlichen Verfahren
der prozentuale Anteil an Diphenylmethan-diaminen und den homo
logen Polyphenylen-polymethylen-polyaminen sowie ihren Isomeren
gesteuert werden kann (Kunststoff-Handbuch, Band 7, Polyurethane,
1. Auflage 1966 und 2. Auflage 1983, Carl-Hanser-Verlag, München,
Wien). Wird die Kondensation von Anilin und Formaldehyd z. B. in
Gegenwart von schwach sauren Katalysatoren durchgeführt, so
erhält man Roh-MDA-Gemische mit einem relativ hohen Anteil an
2,2′- und 2,4′-Diamino-diphenylmethanen, während Roh-MDA-Gemische
mit einem großen Gehalt an 4,4′-Diamino-diphenylmethan und
gleichzeitig geringem Anteil an 2,4′-Diamino-diphenylmethan nur
in Gegenwart von größeren Mengen stark saurer Katalysatoren, vor
zugsweise von starken Mineralsäuren, wie z. B. Salzsäure, herge
stellt werden können.
Das Verhältnis von Diamino-diphenylmethan-Isomeren zu den höheren
Homologen im Roh-MDA ist ferner abhängig vom Anilin-Formaldehyd-
Verhältnis und der Kondensationstemperatur, wobei größere Anilin-
Formaldehyd-Verhältnisse und niedrige Kondensationstemperaturen
hohe Diamino-diphenylmethan-Gehalte ergeben (CA-A-700 026).
Nachteilig an diesen Herstellungsverfahren, die in einer Vielzahl
von Literatur- und Patentpublikationen beschrieben werden, ist
die Bildung einer Reihe von Nebenprodukten.
Es ist bekannt, daß organische Isocyanate, die durch Phos
genierung von aromatischen Aminen hergestellt werden, eine Reihe
von Verbindungen enthalten, die eine unerwünschte Verfärbung der
Isocyanate bewirken. Die chemische Natur dieser Verbindungen ist
sehr verschieden und oftmals noch nicht bekannt. Ein Teil dieser
Verbindungen ist chlorhaltig und kann durch die Bestimmung des
hydrolysierbaren Chlors erfaßt werden. Man versucht, die chlor
haltigen Stoffe durch eine spezielle Herstellungsweise und durch
Reinigungsverfahren zu entfernen. Häufig sind diese Verbindungen
unter den Herstellungsbedingungen relativ stabil und verbleiben
auch nach der üblichen Reinigung in den Isocyanaten. Stabilität,
Farbgestaltung und andere Eigenschaften werden dadurch ungünstig
beeinflußt.
Auch die Herstellung von Roh-MDI aus Roh-MDA und Phosgen wird von
einer Reihe von Prozessen begleitet, die zur Verfärbung der End
produkte führen. Die Farbbildung steht in engem Zusammenhang mit
einer Reihe von speziellen Nebenprodukten, die schon bei der Her
stellung der Polyamine auftreten und in den nachfolgenden Stufen
weiter verändert werden können. Besondere Bedeutung besitzen
unter anderem: freies Chlor im Phosgen, 3-Aryl-dihydrochinazoline
und Derivate hiervon, Chlormethylaromaten, Spuren von speziellen
Bromverbindungen, Carbodiimide, Guanidine oder Isonitrile. Ein
Hauptteil der Farbbildung resultiert aus Reaktionen von 3-Aryl
dihydrochinazolinen oder deren Derivaten. Der genaue Ablauf die
ser Reaktionen ist dabei weitgehend unbekannt. Diese Farbbildung
wird bei der Aufarbeitung, Reinigung und Lagerung des Roh-MDI,
insbesondere bei erhöhten Temperaturen, verstärkt.
Die Verwendung von verfärbtem, dunklem Roh-MDI zur Herstellung
von Polyurethankunststoffen führt zu verfärbten, besonders licht
empfindlichen Produkten, was in der Regel nicht erwünscht ist und
die Anwendungsmöglichkeiten einschränkt.
Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, die Verfärbungen von
Roh-MDI zu vermindern und die hergestellten Polyisocyanate durch
geeignete Verfahrensmaßnahmen oder Zusatzstoffe zu stabilisieren.
Viele Vorschläge beinhalten Maßnahmen zur Verringerung der Neben
produktbildung (z. B. EP-A-293 757) oder Techniken des gezielten
Abbaus von möglicherweise farbbildenden Chlorverbindungen
(DE-A-22 10 207, DE-A-25 24 045, GB-A-2 207 671, DD-A-2 61 596,
DD-A-2 85 593, DD-A-2 88 593 bis DD-A-2 88 599). Die hierfür not
wendigen technologischen Anforderungen begrenzen aber die vorge
schlagenen Möglichkeiten.
Zur Verbesserung der Lagerstabilität von destillierten oder
kristallinen Isocyanaten wurde ferner der Einsatz von Stabili
sierungsmitteln, wie z. B. Stoffen mit antioxidativen und
peroxidzersetzenden Eigenschaften, vorgeschlagen (vgl. u. a.
US-A-2 957 903, US-A-3 585 229, JP-A-57 82 358, JP-A-59 53 022
und JP-A-44 32 765). Darüber hinaus wurde zur Stabilisierung von
Isocyanaten gegen Verfärbung die Zugabe unter anderem folgender
Stoffe empfohlen: Imidazole (US-A-3 226 414), Oxazoline
(DE-C-29 04 795), N,N-Acetale und Mannichbasen (DD-A-2 19 760),
Ethylenimine (DE-C-12 42 219), Epoxide (JP-A-59 189 116),
GB-B-1 465 014, DE-A-22 49 375), Sulfoxide (US-A-3 281 445) oder
Trialkylphosphate (JP 74 75 505). Nach Angaben der US-A-2 885 420
können organische Polyisocyanate gegen eine Verfärbung durch die
Zugabe eines aromatischen, cycloaliphatischen oder aliphatischen
Ethers oder Thioethers stabilisiert werden.
Zur Beseitigung von als Gelbildungskatalysatoren wirkenden Ver
unreinigungen in organischen Diisocyanatlösungen wird diesen
gemäß DE-A-12 80 855 (GB 1 097 219) Phosphorsäure zugesetzt.
Es ist auch die Zugabe von farbzahlsenkenden Stoffen bei der
Herstellung der Isocyanate vorgeschlagen worden. Beispiele findet
man in der US-A-4 465 639 (0,1-5 Gew.-% Wasser), DE-A-40 06 978
(Di- und Trialkylphosphite) und DE-A-40 06 976 (Alkohole). Hier
durch können jedoch unter Umständen Polymerisationsreaktionen
gefördert und die Lagerstabilität beeinträchtigt werden.
Bei der Verwendung von Carbonsäurechloriden oder Chlorformiaten
gemäß DE-A-41 18 914 müssen die eingesetzten Chlorverbindungen
wieder entfernt werden, was erheblichen Aufwand erfordert. Aroma
tische Carbonsäurechloride haben oft auch negative Auswirkungen
auf die Langzeitfarbstabilität (DD-A-2 19 760).
Aufgabe der Erfindung war es, ein einfaches Verfahren zur Her
stellung möglichst wenig verfärbter organischer Isocyanate, ins
besondere Roh-MDI, zu entwickeln, das die Nachteile des Standes
der Technik vermeidet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in dem
Verfahren zur Herstellung von organischen Isocyanaten, insbeson
dere Roh-MDI, durch Umsetzung von Polyaminen, insbesondere
Roh-MDA, mit Phosgen, die nach beendeter Phosgenierung erfolgende
weitere Aufarbeitung des Reaktionsgemisches vor oder nach der
Abtrennung des überschüssigen Phosgens in Gegenwart mindestens
eines anorganischen Säurechlorids und mindestens eines Anti
oxidans erfolgt.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung
von organischen Isocyanaten, insbesondere Roh-MDI, mit verringer
ter Farbzahl durch Umsetzung der entsprechenden Amine und Poly
amine, insbesondere Roh-MDA, mit Phosgen in Gegenwart mindestens
eines inerten Lösungsmittels bei erhöhter Temperatur, anschlie
ßender Abtrennung des überschüssigen Phosgens und Lösungsmittels
und thermischer Behandlung des Reaktionsproduktes, dadurch
gekennzeichnet, daß nach beendeter Phosgenierung bei der weiteren
Aufarbeitung und thermischen Behandlung vor oder nach der Ab
trennung des überschüssigen Phosgens mindestens ein anorganisches
Säurechlorid und mindestens ein Antioxidans vorhanden sind.
Roh-MDI gewünschter Isomeren- und Homologenzusammensetzung
können, wie bereits ausgeführt wurde, durch Phosgenierung von
Roh-MDA mit entsprechenden Produktzusammensetzungen in Gegenwart
mindestens eines inerten organischen Lösungsmittels nach bekann
ten Verfahren hergestellt werden.
Geeignete Roh-MDA werden vorteilhafterweise erhalten durch Kon
densation von Anilin und Formaldehyd in einem Molverhältnis von
6 bis 1,6 : 1, vorzugsweise von 3 bis 1,9 : 1, und einem Mol
verhältnis von Anilin zu sauren Katalysatoren von 1:0,98 bis
0,01, vorzugsweise 1 : 0,8 bis 0,2.
Der Formaldehyd wird vorzugsweise in Form einer wäßrigen Lösung,
z. B. als handelsübliche 30 bis 50 gew.-%ige Lösung, verwendet.
Als saure Katalysatoren haben sich Protonendonatoren, wie
z. B. saure Ionenaustauscherharze oder starke organische und vor
zugsweise anorganische Säuren bewährt. Als starke Säuren sind
hierbei solche mit einem pKs-Wert kleiner als 1,5 - bei mehr
basischen Säuren gilt dieser Wert für die erste Wasserstoff
dissoziation - zu verstehen. Beispielhaft genannt seien Salz
säure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Fluorsulfonsäure und Oxal
säure. Chlorwasserstoff kann auch gasförmig eingesetzt werden.
Vorzugsweise zur Anwendung kommt wäßrige Salzsäure in Konzen
trationen von etwa 25 bis 31 Gew.-%.
In Betracht kommende Verfahren zur Roh-MDA-Herstellung werden
beispielsweise beschrieben in CA-A-700 026, DE-B-22 27 110
(US-A-4 025 557), DE-B-22 38 920 (US-A-3 996 283), DE-B-24 26 116
(GB-A-1 450 632), DE-A-12 42 623 (US-A-3 478 099), GB-A-1 064 559
und DE-A-32 25 125.
Als andere Ausgangskomponente zur Herstellung von Roh-MDI wird
Phosgen verwendet. Das gasförmige Phosgen kann als solches oder
in Verdünnung mit unter den Reaktionsbedingungen inerten Gasen,
wie Stickstoff, Kohlenmonoxid u. a., eingesetzt werden. Das Mol
verhältnis von Roh-MDA zu Phosgen wird zweckmäßigerweise so
bemessen, daß pro Mol NH₂-Gruppe 1 bis 10 Mol, vorzugsweise
1,3 bis 4 Mol, Phosgen in der Reaktionsmischung vorliegen.
Als inerte organische Lösungsmittel kommen Verbindungen in
Betracht, in welchen das Roh-MDA und das Phosgen mindestens
teilweise löslich sind.
Als Lösungsmittel vorzüglich bewährt haben sich chlorierte,
aromatische Kohlenwasserstoffe, beispielsweise Monochlorbenzol,
Dichlorbenzole, wie z. B. o-Dichlorbenzol, p-Dichlorbenzol, Tri
chlorbenzole, die entsprechenden Toluole und Xylole, Chlorethyl
benzol, Monochlordiphenyl, α- bzw. β-Naphthylchlorid und Phthal
säuredialkylester, wie iso-Diethylphthalat. Insbesondere Anwen
dung finden als inerte organische Lösungsmittel Monochlorbenzol,
Dichlorbenzole oder Mischungen dieser Chlorbenzole. Die Lösungs
mittel können einzeln oder als Gemische verwendet werden. Zweck
mäßigerweise wird ein Lösungsmittel verwendet, das einen niedri
geren Siedepunkt besitzt als die MDI-Isomeren, damit das Lösungs
mittel leicht durch Destillation vom Roh-MDI abgetrennt werden
kann. Die Menge an Lösungsmittel wird zweckmäßig so bemessen, daß
die Reaktionsmischung einen Isocyanatgehalt von 2 bis 40 Gew.-%,
vorzugsweise zwischen 5 und 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamt
gewicht der Reaktionsmischung, aufweist.
Das Roh-MDA kann als solches oder gelöst in organischen Lösungs
mitteln zur Anwendung kommen. Insbesondere verwendet man jedoch
Roh-MDA-Lösungen mit einem Amingehalt von 2 bis 40 Gew.-%, vor
zugsweise von 5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Aminlösung.
Zur Herstellung der Roh-MDI mit reduzierter Farbzahl nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren werden nach einer Variante die ent
sprechenden Roh-MDA zweckmäßigerweise bei einer Temperatur im
Bereich von 90 bis 220°C, vorzugsweise von 120 bis 180°C, bei
erhöhtem Druck, z. B. bei 1 bis 10 bar, vorzugsweise 1 bis 3 bar,
oder insbesondere bei Normaldruck, phosgeniert. Die bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren angewandte Temperatur liegt über der
Zersetzungstemperatur der als Zwischenprodukte durch die Reaktion
von Roh-MDA mit Phosgen gebildeten Carbamidsäurechloride (Heiß
phosgenierung).
Nach einer anderen Variante phosgeniert man bei Temperaturen
zwischen 0 und 60°C und Normaldruck oder wenig erhöhtem Druck,
im allgemeinen von 1 bis 2 atm., wobei als Zwischenprodukte
Carbamoylchloride gebildet werden, die in einem zusätzlichen
Verfahrens schritt zersetzt werden (Kaltphosgenierung).
Dem nach beendeter Phosgenierung vorliegenden Reaktionsgemisch,
das aus mindestens einem inerten organischen Lösungsmittel,
gelöstem Roh-MDI, überschüssigem Phosgen, Chlorwasserstoff sowie
Nebenprodukten der Phosgenierung besteht, werden in der weiteren
Verfahrensdurchführung die erfindungsgemäßen Zusätze zugegeben
sowie das überschüssige Phosgen, das Lösungsmittel und ggf.
gebildete Nebenprodukte abgetrennt.
Die erfindungsgemäßen Zusätze, die zur Verminderung der Ver
färbung des Polyisocyanates dem Reaktionsgemisch zugegeben wer
den, bestehen aus mindestens einem anorganischen Säurechlorid
und mindestens einem Antioxidans.
Als anorganische Säurechloride kommen zweckmäßigerweise in Be
tracht: Carbonyldihalogenide, insbesondere Phosgen oder phosgen
abspaltende Verbindung wie Diphosgen oder Triphosgen; Thionyl
chlorid und entsprechende Esterchloride der allgemeinen Formel
ROSOCl (R-Alkyl, Aryl); Phosphortrichlorid und entsprechende
Esterchloride der allgemeinen Formel (RO)mPCln (n, m = 1 oder 2
und n+m = 3, R = Alkyl oder Aryl).
Es ist von Vorteil, niedrigsiedende anorganische Säurechloride zu
verwenden, die eine leichte Abtrennbarkeit garantieren.
Besonders geeignet sind dabei solche niedrigsiedende anorganische
Säurechloride, wie z. B. Thionylchlorid, Phosphortrichlorid und
Phosgen.
Ganz besonders bevorzugt ist die erfindungsgemäße Anwendung von
Phosgen.
Als Antioxidantien werden erfindungsgemäß eingesetzt:
sterisch gehinderte Phenole, wie z. B. 2,6-Di-tert.-butyl-4- methyl-phenol, 4,4′-Thiobis (6-tert.-butyl-3-methylphenol), 3,5-Di-tert.-butyl-4-hydroxybenzylphosphonsäureester, etc; Triarylphosphite, wie Triphenylphosphit oder Tris-(4-nonyl phenyl)phosphit; sterisch gehinderte B-, P- und S-Antioxidantien, wie Tris-(2,4-di-tert.-butylphenyl)phosphit, Brenzkatechin-2,6- di-tert.-butyl-4-methylphenylphosphit oder cyclische Ester von 2,2′-Methylen-bis-(6-tert.-butyl-4-methylphenolen) und 2,2′-Thio bis-(6-tert.-butyl-4-methylphenolen) mit Borsäure, Kohlensäure, schwefliger Säure und Säuren, die sich vom Phosphor ableiten, z. B. phosphoriger Säure, phosphoniger Säure.
sterisch gehinderte Phenole, wie z. B. 2,6-Di-tert.-butyl-4- methyl-phenol, 4,4′-Thiobis (6-tert.-butyl-3-methylphenol), 3,5-Di-tert.-butyl-4-hydroxybenzylphosphonsäureester, etc; Triarylphosphite, wie Triphenylphosphit oder Tris-(4-nonyl phenyl)phosphit; sterisch gehinderte B-, P- und S-Antioxidantien, wie Tris-(2,4-di-tert.-butylphenyl)phosphit, Brenzkatechin-2,6- di-tert.-butyl-4-methylphenylphosphit oder cyclische Ester von 2,2′-Methylen-bis-(6-tert.-butyl-4-methylphenolen) und 2,2′-Thio bis-(6-tert.-butyl-4-methylphenolen) mit Borsäure, Kohlensäure, schwefliger Säure und Säuren, die sich vom Phosphor ableiten, z. B. phosphoriger Säure, phosphoniger Säure.
Bevorzugt eingesetzt wird das 2,6-Di-tert.-butyl-4-methylphenol.
Anorganisches Säurechlorid und Antioxidans werden in einer Menge
von je 0,01 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise 0,05-0,5 Gew.-%, jeweils
bezogen auf das Gewicht des eingesetzten Polyamins, zugesetzt.
Die Zugabe der erfindungsgemäßen Zusätze erfolgt nach beendeter
Phosgenierung bei der weiteren Aufarbeitung und thermischen
Behandlung vor oder nach der Abtrennung des überschüssigen Phos
gens. Der Zeitpunkt der Zugabe kann je nach den Gegebenheiten des
speziell angewandten Verfahrens und der eingesetzten anorgani
schen Säurechloride und Antioxidantien beliebig gestaltet werden.
So können Antioxidans und anorganisches Säurechlorid zusammen
oder zu unterschiedlichen Zeitpunkten zugesetzt werden. Es kann
zuerst die Zugabe des Antioxidans und danach die des anorgani
schen Säurechlorides erfolgen oder auch umgekehrt.
In Abhängigkeit davon, ob es sich bei dem anorganischen Anti
oxidans um einen flüssigen oder einen gasförmigen Stoff handelt,
kann auch die Art und Weise der Zugabe unterschiedlich sein.
Wird als anorganisches Säurechlorid Phosgen eingesetzt, ist
dessen Zugabe natürlich erst sinnvoll, nachdem das herstellungs
bedingte überflüssige Phosgen abgetrennt wurde.
So kann Phosgen leicht in der gewünschten Konzentration während
der Aufarbeitung (Carbamoylchloridspaltung, Lösungsmitteldestil
lation) und auch bei der thermischen Behandlung (bei 100-200°C),
gegebenenfalls verdünnt mit Inertgas, eingeleitet und anschlie
ßend mittels Inertgas oder Vakuum wieder entfernt werden.
Für das erfindungsgemäße Verfahren ist dabei bedeutsam, daß bei
der Verwendung von Phosgen als anorganischem Säurechlorid durch
Einleiten eines Phosgengasstromes die Anwesenheit des Phosgen
während der Aufarbeitung und Reinigung in den angegebenen erfin
dungswirksamen Mengen gewährleistet ist.
Werden flüssige oder feste anorganische Säurechloride eingesetzt,
erfolgt deren Zugabe in flüssiger Form, bevorzugt gelöst im ver
wendeten inerten organischen Lösungsmittel.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Roh-MDI
besitzen eine deutlich reduzierte Verfärbung und finden Verwen
dung zur Herstellung von kompakten oder geschäumten Polyiso
cyanat-polyadditionsprodukten, vorzugsweise flexiblen, halbharten
oder harten Urethan- oder Urethan- und Isocyanuratgruppen enthal
tenden Schaumstoffen, die eine deutlich verbesserte Farbstabili
tät aufweisen.
Die Erfindung wird an nachstehenden Beispielen verdeutlicht:
In einer gekühlten Lösung von 300 g Phosgen in 400 ml Chlorbenzol
(T<0°C) wurde unter Rühren und N₂-Spülung eine Lösung von 100 g
MDA-Polyamin in 1000 ml Chlorbenzol so schnell zugetropft, daß
die Reaktortemperatur 0°C nicht überstieg (2 h). Die entstandene
Suspension wurde anschließend 0,5 h bei 15-20°C gerührt und dann
im schwachen Strom von Phosgen auf 50-60°C erwärmt, bis eine klare
Lösung vorlag (ca. 1,5 h). Zur Entfernung des überschüssigen
Phosgens und zur Spaltung der Carbamoylchloride wurde die klare
Lösung unter Einleiten von N₂ 2 h am Rückfluß behandelt. Man ent
fernte das Lösungsmittel am Rotationsverdampfer und leitete an
schließend für 45 Minuten bei 180°C einen N₂-Strom (10 l/h) ein.
Es wurde ein Polyisocyanat mit folgenden Daten erhalten:
NCO-Gehalt | |
31,22 Gew.-% | |
hydrolisierbares Chlor | 0,24 Gew.-% |
Acidität | 0,05% |
Farbe (Extinktion) E₄₀₀ | 1,50 (10%ige Lösung in Chlorbenzol) |
Man verfuhr wie im Beispiel 1, versetzte aber vor der Carba
moylchloridspaltung mit 0,2 Di-tert.-butyl-4-methylphenol und
führte während der Carbamoylchloridspaltung und der weiteren Auf
arbeitung einen leichten Phosgenstrom von 4 g/h (entspricht einem
Gehalt von 0,2 Gew.-% in der Lösung) durch die Lösung. Nach Auf
arbeitung entsprechend Beispiel 1 erhielt man ein Polyisocyanat
mit folgenden Daten:
NCO-Gehalt | |
31,7 Gew.-% | |
hydrolisierbares Chlor | 0,25 Gew.-% |
Acidität | 0,05% |
Farbe (Extinktion) E₄₀₀ | 0,18 (10%ige Lösung in Chlorbenzol) |
Man verfuhr wie in Beispiel 2, stabilisierte aber mit den in
Tabelle 1 angegebenen Antioxidantien.
200 g thermisch nicht behandeltes Roh-MDI, hergestellt analog
Beispiel 1, mit einer Farbzahl von 0,26 (Extinktion bei 400 nm,
10%ige Lösung in DMSO/DMF/Methanol) wurden bei 200°C für 60 min.
unter Luftabschluß mit den in Tabelle 2 angegebenen Mengen an
Zusätzen behandelt. Anschließend wurden die Veränderungen der
Farbzahlen bestimmt.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von organischen Isocyanaten, insbe
sondere Mischungen aus Diphenylmethan-diisocyanaten und Poly
methylen-polyphenylen-polyisocyanaten, mit verringerter Farb
zahl durch Phosgenierung der entsprechenden Amine und Poly
amine in mindestens einem inerten Lösungsmittel bei erhöhter
Temperatur, anschließender Abtrennung des überschüssigen
Phosgens und Lösungsmittels und thermischer Behandlung des
Reaktionsproduktes, dadurch gekennzeichnet, daß nach been
deter Phosgenierung bei der weiteren Aufarbeitung und ther
mischen Behandlung vor oder nach der Abtrennung des über
schüssigen Phosgens mindestens ein anorganisches Säurechlorid
und mindestens ein Antioxidans vorhanden sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
anorganisches Säurechlorid Carbonyldihalogenide, insbesondere
Phosgen oder phosgenabspaltende Verbindungen, verwendet
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
anorganisches Säurechlorid Thionylchlorid oder davon abgelei
tete Esterchloride verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
anorganisches Säurechlorid Phosphortrichlorid oder davon
abgeleitete Esterchloride verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Antioxidans sterisch gehinderte Phenole verwendet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Antioxidans Triarylphosphite verwendet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Antioxidans sterisch gehinderte Bor-, Phosphor- oder
Schwefelantioxidantien verwendet werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß anorganisches Säurechlorid in einer Menge
von 0,01-1 Gew.-%, vorzugsweise 0,05-0,5 Gew.-%, und Anti
oxidans in einer Menge von 0,01-1 Gew.-%, vorzugsweise
0,05-0,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht des ein
gesetzten Polyamins, vorhanden sind.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE4318018A DE4318018A1 (de) | 1993-05-29 | 1993-05-29 | Verfahren zur Herstellung von organischen Isocyanaten, insbesondere Mischungen aus Diphenylmethan-diisocyanaten und Polymethylen-polyphenylen-polyisocyanaten, mit verringerter Farbzahl |
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---|---|---|---|
DE4318018A DE4318018A1 (de) | 1993-05-29 | 1993-05-29 | Verfahren zur Herstellung von organischen Isocyanaten, insbesondere Mischungen aus Diphenylmethan-diisocyanaten und Polymethylen-polyphenylen-polyisocyanaten, mit verringerter Farbzahl |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4318018A Withdrawn DE4318018A1 (de) | 1993-05-29 | 1993-05-29 | Verfahren zur Herstellung von organischen Isocyanaten, insbesondere Mischungen aus Diphenylmethan-diisocyanaten und Polymethylen-polyphenylen-polyisocyanaten, mit verringerter Farbzahl |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4318018A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5994579A (en) * | 1998-04-03 | 1999-11-30 | Bayer Aktiengesellschaft | Process for lightening the color of polymeric diphenylmethane diisocyanate and the use of brightened diphenylmethane diisocyanate in the production of polyurethane |
US6576788B1 (en) | 1998-04-21 | 2003-06-10 | Basf Aktiengesellschaft | Method for producing mixtures consisting of diphenylmethane diisocyanates and polyphenylene-polymethylene-polyisocyanates containing a reduced amount of chlorinated secondary products and with a reduced iodine color index |
-
1993
- 1993-05-29 DE DE4318018A patent/DE4318018A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5994579A (en) * | 1998-04-03 | 1999-11-30 | Bayer Aktiengesellschaft | Process for lightening the color of polymeric diphenylmethane diisocyanate and the use of brightened diphenylmethane diisocyanate in the production of polyurethane |
US6576788B1 (en) | 1998-04-21 | 2003-06-10 | Basf Aktiengesellschaft | Method for producing mixtures consisting of diphenylmethane diisocyanates and polyphenylene-polymethylene-polyisocyanates containing a reduced amount of chlorinated secondary products and with a reduced iodine color index |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |