DE4315924A1 - Kälteträger für Kältemaschinen oder Wärmepumpen - Google Patents
Kälteträger für Kältemaschinen oder WärmepumpenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kälteträger für Kältemaschinen
oder Wärmepumpen gemäß Patentanspruch 1.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Kälteanlage oder eine
Wärmepumpenanlage mit indirekter Verdampfung gemäß Pa
tentanspruch 4.
Im Stand der Technik werden in Kälteanlagen mit indirekter
Verdampfung als Kälteträger üblicherweise Flüssigkeiten ver
wendet, die bei Normaldruck (1 bar) nicht sieden. Solche
bisher zu diesem Zweck verwendete Flüssigkeiten sind z. B.
wäßrige Salzlösungen oder höherviskose Fluide, wie syntheti
sche Öle. Die bisher verwendeten wäßrigen Salzlösungen sind
jedoch stark korrosiv. Synthetische Öle besitzen den Nach
teil, daß sie bei Störfällen oder beim Abbruch der Kältean
lage die Umwelt verschmutzen und daher zeit- und kostenauf
wendig entsorgt werden müssen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Kälte
träger für Kältemaschinen oder Wärmepumpen zur Verfügung zu
stellen, der die obengenannten Nachteile bekannter Kälteträ
ger nicht aufweist.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Kälteträger für Käl
temaschinen oder Wärmepumpen, der aus CO₂ besteht oder die
ses enthält. Erfindungsgemäß wird vor allem der Vorteil er
zielt, daß CO₂ in den hier betrachteten geringen Mengen um
weltfreundlich ist. Da CO₂ ohnehin in der Atmosphäre enthal
ten ist, ist es nicht nötig, es vor dem Ablassen in die At
mosphäre biologisch abzubauen. Im Leckagefall wird es daher
umweltfreundlich und rückstandslos verdampfen. Ferner ist
CO₂ nicht toxisch und nicht brennbar.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besteht der neue
Kälteträger für Kältemaschinen und Wärmepumpen aus einem Ge
misch von 10 - < 100 Vol% und SO₂ - < 0 Vol% eines weite
ren Stoffes oder mehrerer weiterer Stoffe. Hierdurch lassen
sich die physikalischen Eigenschaften des Kälteträgers nach
Wunsch modifizieren. Durch den Zusatz eines oder mehrerer
weiter Stoffe(s) zu dem Kälteträger CO₂ kann der Druck im
CO₂-Druckkreislauf erniedrigt werden. So sublimiert CO₂ z. B.
bei -57°C unter einem Druck von 5,2 bar. Bei -35°C steht
flüssiges CO₂ unter einem Druck von 12 bar. Verwendet man
als Kälteträger ein Gemisch von ca. 40 Massen-% CO₂ und ca.
60 Massen-% Aceton, kann der Druck des im Stillstand der An
lage auf 30°C erwärmten Kälteträgers auf die für viele käl
tetechnische Komponenten geltende Auslegungsgrenze von 25
bar erniedrigt werden.
Besonders vorteilhaft ist der Zusatz einer oder mehrerer der
folgenden Verbindungen zum Kälteträger CO₂:
Aceton, N,N-Dimethylformamid, Xylol, Diethylenglykoldime thylether, Propylacetat, Isobutylacetat, Methanol, Methyl acetat.
Aceton, N,N-Dimethylformamid, Xylol, Diethylenglykoldime thylether, Propylacetat, Isobutylacetat, Methanol, Methyl acetat.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin eine Kälteanlage oder
Wärmepumpenanlage mit indirekter Verdampfung, die einen der
oben vorgeschlagenen Kälteträger enthält. Bei solchen Käl
teanlagen oder Wärmepumpenanlagen kommen die obengenannten
Vorteile des neuen Kälteträgers voll zur Geltung.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist bei einer sol
chen Kälte- oder Wärmepumpenanlage für den Kälteträger ein
Phasenwechsel vorgesehen. Beim Einsatz von CO₂ als Kälteträ
ger mit Phasenwechsel kann der erforderliche Energieeinsatz
für das Umpumpen des Fluids vorteilhaft gegenüber herkömmli
chen Kälteträgersystemen erheblich reduziert werden. Ferner
können häufig dieselben Komponenten und Rohrleitungsdimen
sionen eingesetzt werden, die bei direkten Systemen verwen
det werden. Damit ist auch die Umrüstung von bestehenden An
lagen mit z. B. FCKw-Kältemitteln auf Kälte-und Wärmepumpen
anlagen mit indirekter Verdampfung mit CO₂ als Kälteträger
fluid mit Phasenwechsel und einem umweltfreundlichen, aber
brennbaren bzw. toxischen Kältemittel, wie z. B. Ammoniak
NH₃, möglich.
Bei den vorgeschlagenen Kälte- und Wärmepumpenanlagen treten
wegen des niedrigen kritischen Punktes von CO₂ hohe Still
standsdrucke einer derartigen Anlage auf. Diese können bei
Bedarf durch eine geeignete Sicherheitseinrichtung, die die
Einhaltung vorgegebener Druckgrenzen gewährleistet, be
herrscht werden. Eine solche Sicherheitseinrichtung kann
z. B. ein druckgesteuertes Sicherheitsventil sein. Besonders
vorteilhaft ist die Kombination eines druckgesteuerten Si
cherheitsventils mit einem Sorptionssystem. Alternativ hier
für oder zusätzlich kann die Sicherheitseinrichtung ein Eis
speicher sein, der einen unzulässigen Temperatur- und damit
Druckanstieg des Kälteträgers für einen gewissen Zeitraum
verhindert. Es kann auch ein zusätzlicher Verdichter kleiner
Leistung eingesetzt werden, der das CO₂ bei Druckanstieg in
einen gegenüber dem übrigen System druckfesteren Bereich
fördert.
Eine Sicherheitseinrichtung kann möglicherweise entfallen,
wenn das CO₂ zusammen mit einem Lösemittel als Kälteträger
eingesetzt wird, wodurch sich die Drücke wie oben beschrie
ben deutlich erniedrigen. Beim Phasenwechsel wird dann das
CO₂ gasförmig aus dem flüssigen Lösemittel unter Wärmeauf
nahme ausgetrieben.
Als Sicherheitseinrichtung kann auch eine Kombination mehre
rer einzelner Sicherheitseinrichtungen vorgesehen sein.
Fig. 1 ist die schematische Darstellung einer Kälteanlage
gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Fig. 1 zeigt eine gewerbliche Kälteanlage im Supermarkt,
die von einem FCKw-Kältemittel, z. B. R502, mit Di
rektverdampfung auf CO₂ als Kälteträgerfluid mit Phasenwech
sel und Ammoniak-Kälteanlage außerhalb des Publikumsberei
ches umgerüstet ist. Die Kälteanlage ist in einen Außenbe
reich A und einen Publikumsbereich B unterteilt. Der Kälte
mittelkreislauf 1, z. B. ein Ammoniak-Kreislauf, befindet
sich im Außenbereich A. Der CO₂-Kälteträgerkreislauf 2 über
trägt die im Kältemittelkreislauf 1 erzeugte Kälte vom
Außenbereich A in den Publikumsbereich B. Der Kältemittel
kreislauf 1 enthält einen üblichen Wärmeaustauscher 4, z. B.
einen Plattenwärmeübertrager. Dieser ist kältemittelseitig
als Verdampfer, CO₂-seitig als Flüssigkeitskühler oder Ver
flüssiger ausgebildet. In üblicher weise enthält der Kälte
mittelkreislauf 1 einen Verdichter 6, einen Verflüssiger 8
und ein Expansionsventil 10.
Der CO₂-Kreislauf 2 enthält eine CO₂Flüssigkeitsleitung 12,
eine CO₂Flüssigkeitspumpe 14, mehrere Wärmeaustauscher 16,
die CO₂-seitig als Erwärmer oder Verdampf er ausgebildet
sind, gegebenenfalls ein Ventil 18 zur Regelung, das z. B.
als Magnetventil ausgebildet sein kann, und eine CO₂-Leitung
20, in der das flüssige, dampfförmige oder zweiphasige CO₂
zum Wärmeaustauscher 4 zurückgeführt wird.
Die Vorteile, die mit der erfindungsgemäßen Kälteanlage ge
mäß Fig. 1 erzielbar sind, sind offensichtlich:
- 1. Durch die Begrenzung der Ammonik-(NH₃)Anlage 1 auf den Außenbereich A außerhalb des Publikumsbereiches B ist si chergestellt, daß bei Leckagen kein Sicherheitsproblem durch das toxische, brennbare und panikverursachende Kältemittel NH₃ auftritt. Durch die Verwendung von CO₂ als Kälteträger fluid im Phasenwechsel können die im Puplikumsbereich B be stehenden Rohrleitungen 12 und 20 weiterhin genutzt werden. Die thermostatischen Expansionsventile, die für das Kälte mittel R502 benötigt wurden, sind überflüssig und daher er satzlos zu entfernen. Die Umstellung der Verdampfer vom Trockenexpansionsbetrieb auf den überfluteten Betrieb mit CO₂ läßt eine Leistungserhöhung und damit einen weiteren energetischen Vorteil erwarten. Die Übertragung der erzeug ten Kälteleistung vom Kältemittel-(NH₃)Kreislauf 1 auf den CO₂-Kreislauf 2 kann beispielsweise durch einen Plattenwär meübertrager 4 erfolgen.
- 2. Somit ist die Umstellung einer Anlage mit einem umwelt schädlichen Kältemittel, wie z. B. dem ozonabbauenden und in besonderem Maße treibhauswirksamen Kältemittel R502, auf ein umweltfreundliches Mittel, NH₃, durch den Einsatz des um weltfreundlichen Kälteträger CO₂ möglich.
- 3. Vorteilhaft ist ferner die höhere verfügbare Ver dampfungsenthalpie beim Kohlendioxid, die für die Anwendung im Supermarkt beispielsweise für eine Verdampfungstemperatur von -35°C als Enthalpiedifferenz zwischen Flüssigkeit und Dampf 316 kJ/kg für CO₂ gegenüber nur 169 kJ/kg für R502 be trägt.
- 4. Bezogen auf das spezifische Volumen der Flüssigkeit erge ben sich 346 kJ/dm³ für CO₂ und 245 kJ/dm³ für R502. Bezogen auf das spezifische Dampfvolumen ergeben sich 9,8 kJ/dm³ für CO₂ gegenüber nur 1,60 kJ/dm³ für R502. Damit wird deutlich, daß bei Umrüstungen nicht nur die bestehenden Rohrleitungen weiterverwendet werden können, sondern auch energetische Vorteile aufgrund der deutlich geringeren Strömungsgeschwin digkeit in der Dampfleitung zu erwarten sind.
- 5. Bei der im konventionellen Fall üblicherweise eingesetz ten direkten Verdampfung erfolgt die Drosselung in das Naßdampfgebiet. Die Verdampfungs-Enthalpie des R502 steht damit nicht vollständig am Verdampfer zur Verfügung. Die An lagen werden daher auf entsprechend größere Massen- und Vo lumenströme ausgelegt. Bei der erfindungsgemäß für das CO₂ vorgeschlagenen Anlagenschaltung entsprechend Fig. 1 kann die Verdampfungs-Enthalpie des CO₂ dagegen vorteilhaft voll ständig genutzt werden.
- 6. Ferner muß im konventionellen Fall bei der direkten Ver dampfung das Kältemittel im Verdampfer überhitzt werden, da mit eine stabile Regelung über das thermostatische Expansionsventil möglich ist. Dies bedingt jedoch, daß bis zu etwa 20% der Verdampferfläche nur für die Überhitzung benötigt werden, wobei der Wärmeübergang auf das dampf förmige Kältemittel deutlich schlechter als bei der eigent lichen Verdampfung ist. Eine Überhitzung des Kältemittels im Verdampfer ist bei dem vorgeschlagenen CO₂-Kreislauf vorteilhaft nicht erforderlich. Die Ausnutzung des Ver dampfers kann damit entsprechend höher sein.
Claims (11)
1. Kälteträger für Kältemaschinen oder Wärmepumpen, ent
haltend oder bestehend aus CO₂.
2. Kälteträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß er aus einem Gemisch von 10 - < 100 Vol% CO₂ und
90- < 0 Vol% eines weiteren Stoffes oder mehrerer wei
terer Stoffe besteht.
3. Kälteträger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der weitere Stoff Aceton, N,N-Dimethylformamid,
Xylol, Diethylenglykoldimethylether, Propylacetat,
Isobutylacetat, Methanol und/oder Methylacetat ist.
4. Kälteanlage oder Wärmepumpenanlage mit indirekter Ver
dampfung, gekennzeichnet durch einen Kälteträger gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 3.
5. Kälteanlage oder Wärmepumpenanlage nach Anspruch 4, da
durch gekennzeichnet, daß für den Kälteträger ein Pha
senwechsel vorgesehen ist.
6. Kälteanlage oder Wärmepumpenanlage nach Anspruch 4
und/oder 5, gekennzeichnet durch eine Sicherheitsein
richtung, die die Einhaltung vorgegebener Druckgrenzen
gewährleistet.
7. Kälteanlage oder Wärmepumpenanlage nach Anspruch 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Sicherheitseinrichtung
ein druckgesteuertes Sicherheitsventil ist.
8. Kälteanlage oder Wärmepumpenanlage nach Anspruch 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Sicherheitseinrichtung
ein Eisspeicher ist, der einen unzulässigen Temperatur-
und damit Druckanstieg des Kälteträgers für einen ge
wissen Zeitraum verhindert.
9. Kälteanlage oder Wärmepumpenanlage nach Anspruch 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Sicherheitseinrichtung
ein Verdichter ist, der beim Druckanstieg des CO₂ die
ses in einen druckfesteren Bereich fördert.
10. Kälteanlage oder Wärmepumpenanlage nach Anspruch 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Sicherheitseinrichtung
aus einem druckgesteuerten Ventil und einem Sorptions
system besteht.
11. Kälteanlage oder Wärmepumpenanlage nach einem der An
sprüche 6-10, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicher
heitseinrichtung eine Kombination mehrerer einzelner
Sicherheitseinrichtungen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4315924A DE4315924A1 (de) | 1993-05-12 | 1993-05-12 | Kälteträger für Kältemaschinen oder Wärmepumpen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4315924A DE4315924A1 (de) | 1993-05-12 | 1993-05-12 | Kälteträger für Kältemaschinen oder Wärmepumpen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4315924A1 true DE4315924A1 (de) | 1994-11-17 |
Family
ID=6487946
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4315924A Withdrawn DE4315924A1 (de) | 1993-05-12 | 1993-05-12 | Kälteträger für Kältemaschinen oder Wärmepumpen |
Country Status (1)
Country | Link |
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