DE4315898A1 - Vorrichtung zur Berechnung des Quotienten zweier rationaler Zahlen - Google Patents
Vorrichtung zur Berechnung des Quotienten zweier rationaler ZahlenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur
digitalen Berechnung des Quotienten aus einem ra
tionalen Dividenden und einem rationalen Divisor,
mit einem Multiplizierwerk, das mit zwei Faktoren
eingängen sowie einem Ausgang versehen ist, und ei
nem Kehrwertrechenwerk, das einen Eingang und einen
Ausgang aufweist, wobei am Ausgang das bn-fache des
Reziproken des Wertes des Eingangs anliegt und n
eine ganze Zahl und b eine natürliche Zahl und grö
ßer als 1 ist.
Rechenmaschinen, Elektronenrechner, Computer und
andere bekannte, digital den Quotienten zweier ra
tionaler Zahlen bestimmende Geräte arbeiten nach
einer dem bekannten schriftlichen Divisionsverfah
ren analogen Prozedur. Sie ist beispielsweise dem
Buch "Informatik, eine einführende Übersicht, 1.
Teil" von F. Bauer und G. Goos, 3. Auflage, Sprin
ger-Verlag, Berlin Heidelberg New York 1982, S.
276 bis 278, entnehmbar und sowohl für Binär- als
auch für Dezimalzahlen geeignet. In einer binären
Realisation werden drei Speicher, zwei Verschiebe-
Schaltnetze, ein Additionswerk und zur Bildung von
Stellenkomplementen geeignete Gatter benötigt. Ist
ein rationales Ergebnis, also auch die Berechnung
der Nachkommastellen des Quotienten erforderlich,
oder werden rationale Zahlen dividiert, schlagen
Bauer und Goos, aaO, S. 286f vor, die Zahlen in
eine normalisierte Darstellung zu überführen, d. h.
in eine Mantisse und einen Exponenten umzurechnen.
Die Mantissen werden dividiert und die Exponenten
subtrahiert, um den Quotienten zu erhalten.
Zur Multiplikation sind zwei unterschiedliche Ver
fahren bekannt. Eine serielle Multiplikation er
folgt analog der schriftlichen, aus dem Mathematik
unterricht bekannten Prozedur. Ein parallel arbei
tender Multiplizierer ist beispielsweise dem Buch
"Halbleiter-Schaltungstechnik" von U. Tietze und
Ch. Schenk, 3. Auflage, Springer-Verlag, Berlin
Heidelberg New York, 1974, Seite 546 bis 549 ent
nehmbar. Sein Vorteil besteht in der gegenüber se
riellen Multiplizierern stark reduzierten Rechen
zeit, da zur Ermittlung des Ergebnisses nur ein
einziger Arbeitstakt erforderlich ist. Äquivalente
Vorteile aufweisende Paralleldividierer sind jedoch
aufgrund der notwendigen Verschiebungsoperationen
nicht bekannt.
Als nachteilig ist bei den bekannten Dividierwerken
der vornehmlich aus der Umrechnung in Mantisse und
Exponent, der Initialisierung und den Stellenver
schiebungen resultierende, relativ hohe Rechenzeit
bedarf anzusehen.
Ausgehend vom Stande der Technik liegt der Erfin
dung das Problem zugrunde, eine Vorrichtung zur di
gitalen Berechnung des Quotienten zweier rationaler
Zahlen derart zu gestalten, daß der Rechenzeitbe
darf reduziert ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst,
daß dem Divisor am Eingang des Kehrwertrechenwerks
anliegt, daß der Ausgang des Kehrwertrechenwerks
mit einem Faktoreneingang verbunden ist, daß am an
deren Faktoreneingang das Produkt aus dem Dividen
den und b-n anliegt, und daß der Wert des Ausgangs
des Multiplizierwerks als Resultat wiedergegeben
wird.
Der Kerngedanke der Erfindung besteht in der Ver
wendung eines Kehrwertrechenwerks, um das bn-fache
des Reziproken des Divisors zu ermitteln. Das vom
Kehrwertrechenwerk gelieferte Zwischenergebnis wird
durch ein Multiplizierwerk mit dem Produkt aus dem
eigentlichen Dividenden und dem Reziproken der als
Generaldividend bezeichneten Zahl bn multipliziert.
Im einfachsten Fall (d. h. falls n = 0 ist) beträgt
der Generaldividend 1, so daß zunächst der Kehrwert
des Divisors ermittelt und anschließend mit dem Di
videnden multipliziert wird. Ein weiterer Multipli
zierer zur Berechnung des Produkts aus dem Rezipro
ken des Generaldividenden und dem Dividenden kann,
falls n null ist, selbstverständlich entfallen. Um
ganze Zahlen mit großen Beträgen unter Einsparung
der Umrechnung in eine Mantisse und einen Exponen
ten verarbeiten zu können, ist bevorzugt, durch das
Kehrwertrechenwerk nicht den Kehrwert des Divisors,
sondern das bn-fache des Kehrwerts zu bestimmen.
Die ganze Zahl n ist bei großen Divisoren positiv,
um ein zur Weiterverarbeitung geeignetes, eine aus
reichende Stellenzahl aufweisendes Zwischenergebnis
zu erzielen. Die Wahl der Basis hängt von der kon
kreten Implementation des Kehrwertrechenwerks ab
und wird derart gewählt, daß eine minimale Rechen
zeit resultiert. Um das korrekte Ergebnis zu erhal
ten, muß bei einem von 1 verschiedenen Generaldivi
denden der vom Multiplizierwerk zu verarbeitende
Dividend zunächst mit dem Reziproken des Generaldi
videnden, also b-n multipliziert werden. Diese Auf
gabe kann beispielsweise durch ein weiteres Multi
plizierwerk ausgeführt werden.
Die Vorteile der Erfindung bestehen vornehmlich
darin, daß die Kehrwertbildung und die Multiplika
tion ein gegenüber einer Division reduzierten Re
chenzeitaufwand aufweisen. Die nachfolgende Multi
plikation weist einen gegenüber einer Division ver
nachlässigbaren Rechenzeitbedarf auf. Werden ganze
Zahlen ohne Berechnung eines Nachkommateils divi
diert, kann die Umrechnung in eine Mantisse und in
einen Exponenten durch die Verwendung eines geeig
neten Generaldividenden unter einer weiteren Ein
sparung von Rechenzeit entfallen.
Die Basis b des Generaldividenden beträgt bei einem
binär arbeitenden Kehrwertrechenwerk zweckmäßiger
weise 2; verwendet es das Oktalsystem, ist empfoh
len, b gleich 8 zu setzen. Für ein dezimales Kehr
wertrechenwerk bietet sich 10 an, während 16 bevor
zugt ist, falls es sedezimal arbeitet. Es ist le
diglich erforderlich, eine 1 an die durch n be
stimmte Stelle des internen Dividenden anzulegen,
während die übrigen Stellen auf 0 gesetzt werden.
Beträgt n beispielsweise 3, wird unabhängig von der
Basis b die vierte Stelle auf 1 gesetzt. Die Be
rechnung des Produkts aus dem Dividenden und dem
Reziproken des Generaldividenden ist leicht und
schnell durchführbar, da es ausreicht, den Multi
plikatoreneingang des Multiplizierwerks mit einem
um die n entsprechende Stellenzahl verschobenen Di
videnden zu beaufschlagen. Falls n positiv ist, muß
der Dividend unter Nachziehen von 0 nach rechts
verschoben werden, bei negativen n erfolgt eine
Verschiebung nach links.
Als Kehrwertrechenwerk ist ein konventionelles, se
riell arbeitendes vorgeschlagen, da derartige Vor
richtungen bereits bekannt und kommerziell erhält
lich sind. Auch serielle Multiplizierwerke sind ge
bräuchlich, bevorzugt ist jedoch die Verwendung ei
nes parallel arbeitenden Multiplizierers, der aus
einer entsprechenden Anzahl an Volladdierern und
logischen Gattern aufgebaut ist und, da die Multi
plikation nur einen einzigen Arbeitstakt erfordert,
einen minimalen Rechenzeitbedarf aufweist.
Um eine diskrete Verdrahtung des Kehrwertrechen
werks und des Multiplizierwerks einzusparen, ist
empfohlen, einen derartige Werke enthaltenden Mi
kroprozessor einzusetzen, und den Kehrwert des Di
visors und anschließend den Quotienten zu berech
nen.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Er
findung lassen sich dem nachfolgenden Beschrei
bungsteil entnehmen, in dem anhand der Zeichnung
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläu
tert wird.
Sie zeigt in schematischer Darstellung eine erfin
dungsgemäße Vorrichtung zur digitalen Berechnung
des Quotienten aus einem rationalen Divisor und ei
nem rationalen Dividenden.
Der Divisor liegt am Eingang (3) des Kehrwertre
chenwerks (1) an, das den Quotienten aus dem Gene
raldividenden (4) und dem Divisor berechnet. Der
Generaldividend (4) ist 1 oder eine ganzzahlige Po
tenz von 2, 8, 10 oder 16, um ein die maximale
Stellenzahl ausschöpfendes Ergebnis am Ausgang (6)
Kehrwertrechenwerks (1) zu erreichen. Ein Faktoren
eingang (8) des Multiplizierwerks (2) ist mit dem
Ausgang des Kehrwertrechenwerks (1) verbunden, das
Produkt aus dem Dividenden und dem Reziproken des
Generaldivisors liegt am anderen Faktoreneingang (5)
an. Am Ausgang (7) des Multiplizierwerks (2)
steht der korrekte, gegenüber dem Stande der Tech
nik in verkürzter Rechenzeit erhaltene Quotient aus
Dividend und Divisor zur weiteren Verwendung be
reit.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur digitalen Berechnung des Quoti
enten aus einem rationalen Dividenden und einem ra
tionalen Divisor, mit einem Multiplizierwerk, das
mit zwei Faktoreneingängen sowie einem Ausgang ver
sehen ist, und einem Kehrwertrechenwerk, das einen
Eingang und einen Ausgang aufweist, wobei am Aus
gang das bn-fache des Reziproken des Wertes des
Eingangs anliegt und n eine ganze Zahl und b eine
natürliche Zahl und größer als 1 ist, dadurch ge
kennzeichnet,
daß der Divisor am Eingang (3) des Kehrwertrechenwerks (1) anliegt,
daß der Ausgang (6) des Kehrwertrechenwerks (1) mit einem Faktoreneingang (8) verbunden ist,
daß am anderen Faktoreneingang (5) das Produkt aus dem Dividenden und b-n anliegt, und
daß der Wert des Ausgangs (7) des Multiplizierwerks (2) als Resultat wiedergegeben wird.
daß der Divisor am Eingang (3) des Kehrwertrechenwerks (1) anliegt,
daß der Ausgang (6) des Kehrwertrechenwerks (1) mit einem Faktoreneingang (8) verbunden ist,
daß am anderen Faktoreneingang (5) das Produkt aus dem Dividenden und b-n anliegt, und
daß der Wert des Ausgangs (7) des Multiplizierwerks (2) als Resultat wiedergegeben wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Kehrwertrechenwerk (1) und das
Multiplizierwerk (2) binär arbeiten und daß b
gleich 2 ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Kehrwertrechenwerk (1) und das
Multiplizierwerk (2) oktal arbeiten und daß b
gleich 8 ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Kehrwertrechenwerk (1) und das
Multiplizierwerk (2) dezimal arbeiten und daß b
gleich 10 ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Kehrwertrechenwerk (1) und das
Multiplizierwerk (2) sedezimal arbeiten und daß b
gleich 16 ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kehrwertrechenwerk (1)
seriell und das Multiplizierwerk (2) seriell
oder parallel arbeitet.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kehrwertrechenwerk (1)
und das Multiplizierwerk (2) in einem Mikropro
zessor angeordnet sind.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934315898 DE4315898A1 (de) | 1993-05-12 | 1993-05-12 | Vorrichtung zur Berechnung des Quotienten zweier rationaler Zahlen |
PCT/DE1994/000562 WO1994027212A1 (de) | 1993-05-12 | 1994-05-10 | Vorrichtung zur berechnung des quotienten zweier rationaler zahlen |
EP94914346A EP0664024A1 (de) | 1993-05-12 | 1994-05-10 | Vorrichtung zur berechnung des quotienten zweier rationaler zahlen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934315898 DE4315898A1 (de) | 1993-05-12 | 1993-05-12 | Vorrichtung zur Berechnung des Quotienten zweier rationaler Zahlen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4315898A1 true DE4315898A1 (de) | 1994-11-17 |
Family
ID=6487935
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934315898 Ceased DE4315898A1 (de) | 1993-05-12 | 1993-05-12 | Vorrichtung zur Berechnung des Quotienten zweier rationaler Zahlen |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP0664024A1 (de) |
DE (1) | DE4315898A1 (de) |
WO (1) | WO1994027212A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102010011177A1 (de) * | 2010-03-12 | 2011-09-15 | Universität Hamburg | Vorrichtungsunterstütztes Berechnen von Gleichungssystemen |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1990012361A1 (en) * | 1989-04-10 | 1990-10-18 | Motorola, Inc. | Integer divider circuit |
-
1993
- 1993-05-12 DE DE19934315898 patent/DE4315898A1/de not_active Ceased
-
1994
- 1994-05-10 WO PCT/DE1994/000562 patent/WO1994027212A1/de not_active Application Discontinuation
- 1994-05-10 EP EP94914346A patent/EP0664024A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1990012361A1 (en) * | 1989-04-10 | 1990-10-18 | Motorola, Inc. | Integer divider circuit |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
EP0664024A1 (de) | 1995-07-26 |
WO1994027212A1 (de) | 1994-11-24 |
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