DE4315715C1 - Vorrichtung zum dichten Absperren eines fluiddurchströmten Kanals, einer Öffnung o. dgl., insbesondere in Rauchgaskanälen von Feuerungsanlagen - Google Patents
Vorrichtung zum dichten Absperren eines fluiddurchströmten Kanals, einer Öffnung o. dgl., insbesondere in Rauchgaskanälen von FeuerungsanlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum dichten
Absperren eines fluiddurchströmten Kanals, einer Öffnung
oder dergl., insbesondere in Rauchgaskanälen von
Feuerungsanlagen, gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Aus der DE 26 01 310 C2 ist ein Drosselorgan für Fluidkanäle
bekannt, bei dem mindestens eine, vorzugsweise mehrere
parallele, in einem Rahmen fest angeordnete Lamellen liegen.
Dabei ist jede feste Lamelle mit einem elastisch dehnbaren
Schlauch überzogen, der mit seinen Enden dichtend am Rahmen
anliegt und dessen Innenraum durch Einbringen eines Fluids
durch Druckerhöhung die elastisch dehnbaren Schläuche
aufbläst. Dadurch wird der Fluidkanal vollständig
abgedichtet, indem die Schläuche fluidundurchlässig
gegeneinander zur Anlage kommen.
Eine Vorrichtung zum Absperren eines durchströmten Kanals
ist in der US 3 011 518 offenbart. In der dort
beschriebenen Vorrichtung sind dünne, flache, sich jeweils
paarweise umgreifende Metallamellen durch einen jeweils
darinliegenden, aufblasbaren Hohlkörper im Querschnitt so
weit veränderbar, bis jeweils benachbarte Metallamellen
dicht aneinander anliegen.
Eine solche Anordnung ist aufwendig und teuer, weil jede
Lamelle aus einem formelastischen Metallmantel und einem
darin eingebauten aufblasbaren Hohlkörper besteht. Zudem ist
zwangsweise ein fluiddurchlässiger Zwischenraum zwischen dem
Rahmen und den jeweiligen Lamellenenden vorzusehen, damit
die jeweiligen Metallamellen die Bewegungen beim Auf- und
Abblasen der darin liegenden Hohlkörper ausführen können.
Das der Erfindung zugrundeliegende technische Problem
besteht darin, eine Vorrichtung zum dichten Absperren eines
fluiddurchströmten Kanals zu schaffen, die zum einen einen
sehr einfachen Aufbau und zum anderen eine hohe Sicherheit
bietet.
Die Lösung dieses technischen Problems besteht darin, daß
jeweils an zwei sich gegenüberliegenden Seiten eines
Hohlkörpers eine formelastische Membrane fluiddicht mit
einem Rahmen verbunden ist und dabei der Hohlkörper eine in
drucklosem Zustand eine den Kanal- bzw. Öffnungsquerschnitt
ausfüllende Querschnittsform einnimmt.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, daß zum
fluiddichten Abdichten des Kanals, einer Öffnung oder
dergleichen vom drucklosen Zustand ausgehend keine
wesentlichen Querschnittsformänderungen der Hohlkörper mehr
erforderlich sind und nur das Einleiten eines Überdruckes
über den höchsten an der Vorrichtung im Kanal auftretenden
Druck die schon in drucklosem Zustand den Kanal- bzw.
Öffnungsquerschnitt ausfüllenden Hohlkörper so gegen den
Rahmen und auch gegeneinander drücken, daß der Kanal
fluiddicht abgedichtet wird.
Unter drucklosem Zustand wird hier verstanden, daß der Druck
in den Hohlkörpern und im Kanal an der erfindungsgemäßen
Vorrichtung gleich ist.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum dichten Absperren
eines fluiddurchströmten Kanals, einer Öffnung oder dergl.
ist ein möglichst ungehinderter, widerstandsarmer Durchlaß
des Fluids nur möglich, wenn in dem Hohlkörper ein
Unterdruck gesetzt wird.
Vorteilhafterweise besteht der Hohlkörper aus einem säure-
und temperaturbeständigen Kunststoff, damit die
erfindungsgemäße Vorrichtung auch in Rauchgaskanälen von
Feuerungsanlagen einsetzbar ist, in denen aggressive Säuren
und hohe Temperaturen bis 250°C auftreten.
Besonders vorteilhaft ist es dabei, die flexible Membrane,
wie auch den formelastischen Hohlkörper aus einem
Fluorkunststoff, vorzugsweise PFA, PTFE oder FEP,
herzustellen.
Solche Kunststoffe sind als Folien sehr flexibel, lassen
jedoch keine nennenswerten Dehnungen zu, um ein elastisch
dehnbares Aufblasen unter Volumenvergrößerung zu
ermöglichen, wie es bei den bekannten Vorrichtungen
ausgenutzt wird.
Erst die erfindungsgemäße Membrane ermöglicht den Einsatz
von flexiblen Hohlkörpern gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 aus den genannten Kunststoffen, da die
Membrane die Längenänderungen beim Einbringen von Unterdruck
in den Hohlkörper im Bereich des Rahmens ausgleichen kann.
Auch sind temperaturbedingte Längenänderungen bei einem
Einsatzbereich von -40 bis +250°C problemlos durch die
flexible Membrane ausgleichbar.
Für eine einfache Herstellung der Hohlkörper ist es
besonders vorteilhaft, dies einstückig oder aus normalen
Folienbahnen zu formen.
Um zu erreichen, daß zum einen eine sichere Abdichtung durch
den Hohlkörper erreicht wird und zum anderen in offenem
Zustand der Hohlkörper möglichst strömungsgünstig,
widerstandsarm im durchströmten Kanal liegt, ist es
besonders vorteilhaft, wenn der Hohlkörper im Querschnitt
senkrecht zu seiner Längsachse ellipsenförmig ausgebildet
ist.
Die gleichen oben genannten Vorteile der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sind auch mit in Einbaulage vertikalen,
flexiblen bzw. formelastischen Hohlkörpern erreichbar.
Im folgenden ist zur weiteren Erläuterung und zum besseren
Verständnis der Erfindung ein Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung zum fluiddichten Absperren von
Kanälen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum fluiddichten Absperren von Kanälen,
die auf der linken Hälfte in offener Stellung und
auf der rechten Hälfte in geschlossener Stellung
dargestellt ist;
Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie II-II in Fig. 1; und
Fig. 3 einen Querschnitt nach der Linie III-III in Fig. 1.
In einem Metallrahmen 1 sind mehrere Hohlkörper 2 aus einem
säure- und temperaturbeständigen Fluorkunststoff parallel
zueinander, in Einbaulage horizontal liegend angeordnet. An
jeweils beiden Enden sind die schlauchförmigen Hohlkörper 2
fluiddicht mit einer ebenfalls aus Fluorkunststoff
bestehenden Membrane 3 verbunden bzw. verklebt. Im drucklosen
Zustand haben die Hohlkörper 2 in einem Querschnitt
senkrecht zu ihrer Längsachse ein ellipsenförmiges Profil.
Dabei berühren sich die jeweils benachbarten Hohlkörper 2.
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß in den jeweiligen
Hohlkörpern 2 jeweils Stützprofile 5 angeordnet sind, an
denen die jeweiligen Hohlkörper 2 an den Stirnseiten der
Stützprofile 5 anliegen und dabei die vom durchströmenden
Fluid ausgeübten Druckkräfte auf die Absperrvorrichtung
aufnehmen.
Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß der Hohlkörper 2 mit der
flexiblen Membrane 3 fluiddicht verbunden ist und die
Membrane 3 leicht gewölbt, in normalem Einbauzustand leicht
abhebend vom Rahmen 1 eingebaut ist. Auf der linken Hälfte
liegt der Hohlkörper 2 flach anliegend an dem innenliegenden
Stützkörper 5 an und ist somit widerstandsarm gegenüber des im
Kanal strömenden Fluids, was durch Einbringung von
Unterdruck im Hohlkörper 2 erreicht wird. Auf der rechten
Seite ist der Hohlkörper 2 in seinem drucklosen Zustand
gezeigt. Der Überdruck zum Abdichten des Kanals im
Hohlkörper 2 bewirkt hier keine Formänderung, sondern drückt
die Hohlkörper 2 mit einer ausreichenden Kraft zum
fluiddichten Abdichten gegeneinander.
Der Rahmen 1 ist senkrecht zur Strömungsrichtung, wie aus
Fig. 1 ersichtlich, in einem fluiddurchströmten Kanal
eingebaut. In normalem Zustand ist die Klappe, wie auf der
rechten Seite der Fig. 1 dargestellt, geschlossen. Dabei
liegen die Hohlkörper 2, den Kanal- bzw. Öffnungsquerschnitt
ausfüllend, aneinander an. Wird ein Unterdruck durch den
Anschluß 4 in die einzelnen Hohlkörper 2 eingeleitet, so
legen sich bis auf die jeweiligen Randbereiche 7 die
Hohlkörper 2 flach an den jeweils innenliegenden
Stützprofilen 5 an.
Um den durchströmten Kanal bzw. den Rahmen 1 fluiddicht
abzudichten, wird durch den Anschluß 4 der Unterdruck in den
einzelnen Hohlkörpern 2 abgebaut. Um den fluiddurchströmten
Kanal fluiddicht abzudichten, wird durch den Anschluß 4 ein
Überdruck in die einzelnen Hohlkörper 2 eingebracht, wodurch
diese mit größerer Kraft gegeneinandergedrückt und noch
besser abdichtend zur Anlage kommen. Die Stützprofile 5
nehmen hierbei die von dem abgesperrten Fluid ausgeübten
Druckkräfte auf und leiten sie in den Rahmen 1 ein.
Bei einem hier nicht gezeigten Ausführungsbeispiel ist
vorteilhafterweise die Breite des Stützprofils im
Querschnitt senkrecht zu dessen Längsachse veränderbar, um
ein glattes Anliegen des Hohlkörpers an dem innenliegenden
Stützprofil zu erreichen. Ferner wird die Breite des
Stützprofils im Querschnitt senkrecht zu dessen Längsachse
bei offener Stellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
größer, damit ein noch strömungsgünstigeres,
widerstandsärmeres Anliegen des Hohlkörpers erreicht wird.
Claims (14)
1. Vorrichtung zum dichten Absperren eines
fluiddurchströmten Kanals, einer Öffnung oder dergl.,
insbesondere in Rauchgaskanälen von Feuerungsanlagen,
mit
- - einem Rahmen (1), der im wesentlichen die Abmessungen des Querschnitts des Kanals, der Öffnung oder dergl. senkrecht zur Strömungsrichtung des Fluids hat,
- - mindestens einem formelastischen Hohlkörper (2),
- - der aus einem im wesentlichen nicht dehnbaren Werkstoff besteht,
- - der sich im Rahmen (1) mit seiner Längsachse senkrecht zur Strömungsrichtung des Fluids erstreckt,
- - dessen Querschnittsform senkrecht zu seiner Längsachse durch Druckänderungen so veränderbar ist, daß eine erste fluiddurchlässige und eine zweite, den Kanal- bzw. Öffnungsquerschnitt ausfüllende Querschnittsform eingenommen werden kann, und
- - der durch Einbringung eines Druckes höher als der an der Vorrichtung im Kanal anliegende Druck fluidundurchlässig wird,
- - einem Stützprofil (5),
- - das sich in dem Hohlkörper (2) längs dessen Längsachse erstreckt,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - jeweils an zwei sich gegenüberliegenden Seiten eine formelastische Membrane (3) den Hohlkörper (2) fluiddicht mit dem Rahmen (1) verbindet, und
- - der Hohlkörper (2) in drucklosem Zustand die zweite Querschnittsform einnimmt,
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlkörper (2) aus einem säure- und
temperaturbeständigen Kunststoff besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Membrane (3) aus einem säure- und
temperaturbeständigen Kunststoff besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kunststoff ein Fluorkunststoff,
vorzugsweise PFA, PTFE oder FEP, ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der mindestens eine Hohlkörper (2) einstückig
ausgebildet ist oder aus einer Folienbahn geformt ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper (2) im
Querschnitt senkrecht zu seiner Längsachse
ellipsenförmig ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite des Stützprofil (5) im Querschnitt
senkrecht zu dessen Längsachse veränderbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Stützprofil (5) bei offener fluiddurchlässiger
Stellung im Querschnitt senkrecht zu dessen Längsachse
breiter wird, so daß der Hohlkörper (2) an das Stützprofil (5)
anlegbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei fluiddichter Stellung
die Breite des Stützprofils (5) senkrecht zu dessen
Längsachse so verringert wird, daß der mindestens eine
Hohlkörper (2) an beiden
Stirnseiten des Stützprofils (5) anliegt und gleichzeitig
fluiddicht an dem Rahmen (1) bzw. weiteren parallelen
Hohlkörpern (2) zur Anlage bringbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur fluiddichten Stellung
der Vorrichtung der mindestens eine Hohlkörper (2) unter
einen Überdruck von 20 bis 100 Millibar gesetzt ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in der fluiddurchlässigen
Stellung der Vorrichtung der mindestens eine Hohlkörper (2)
auf einen Unterdruck von 20 bis 100 Millibar gesetzt
ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Membrane (3) und der
Hohlkörper (2) miteinander verklebt oder verschweißt sind.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Membrane (3) im normalen
Einbauzustand leicht gewölbt, vom Rahmen (1) abhebend,
fluiddicht befestigt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934315715 DE4315715C1 (de) | 1993-05-11 | 1993-05-11 | Vorrichtung zum dichten Absperren eines fluiddurchströmten Kanals, einer Öffnung o. dgl., insbesondere in Rauchgaskanälen von Feuerungsanlagen |
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Publications (1)
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DE4315715C1 true DE4315715C1 (de) | 1994-09-29 |
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DE19934315715 Expired - Fee Related DE4315715C1 (de) | 1993-05-11 | 1993-05-11 | Vorrichtung zum dichten Absperren eines fluiddurchströmten Kanals, einer Öffnung o. dgl., insbesondere in Rauchgaskanälen von Feuerungsanlagen |
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Country | Link |
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DE (1) | DE4315715C1 (de) |
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