DE4314966A1 - 2-Hydroxyphenylsubstituierte Isoxazole, ihre Verwendung als pharmazeutische Wirkstoffe und sie enthaltende Arzneimittel - Google Patents
2-Hydroxyphenylsubstituierte Isoxazole, ihre Verwendung als pharmazeutische Wirkstoffe und sie enthaltende ArzneimittelInfo
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- A61K31/41—Heterocyclic compounds having nitrogen as a ring hetero atom, e.g. guanethidine or rifamycins having five-membered rings with two or more ring hetero atoms, at least one of which being nitrogen, e.g. tetrazole
- A61K31/42—Oxazoles
Description
Die Erfindung betrifft 2-hydroxyphenylsubstituierte Isoxazole mit hemmenden Eigen
schaften auf die Lipoxygenase und/oder weitere Enzyme der Arachidonsäure-
Kaskade sowie ihre Verwendung als pharmazeutische Wirkstoffe zur Herstellung von
Arzneimitteln. Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich zur Therapie aller
Formen des Asthma bronchiale sowie von entzündlichen und allergischen Erkrankun
gen im weitesten Sinne.
Die Verwendung von Isoxazol-Derivaten im o.g. Therapiebereich ist unter anderem für
N-substituierte 4-Carboxamid-2-methyl-isoxazole (DE 25 24 959 und DE 2 65 009,
G. Heubach u. a.) und für isoxazol-5-yl-substituierte Essigsäuren (EP 26928, R.G.
Micetich u. a.) beschrieben; 5-(2-hydroxystyryl)-substituierte Isoxazole (EP 5186,
Thieme, P.C. u. a.) bzw. davon durch Substitution an der phenolischen Hydroxygruppe
abgeleitete Derivate (DE 30 06 809, R. Schlecker u. a.) weisen jedoch ein anderes
Wirkungsspektrum (Herzrhythmusstörungen, Hypertonie) auf.
Es ist bekannt, daß die durch die Enzymfamilie der Lipoxygenasen gebildeten Oxyge
nierungsprodukte der Arachidonsäure und anderer Polyenfettsäuren maßgeblich am
Symptomenkomplex einer Vielzahl entzündlicher und allergischer Erkrankungen sowie
anderer Störungen beteiligt sind (vgl. Samuelsson, B. u. a., Science 237, (1987), 1171;
Parker, C.W., Ann. Rev. Immunol. 5, (1987), 65; Drazen, J.M., Austen, K.P., Am. Rev.
Respir. Dis. 136, (1987), 985; Hagemann, W., Keppler, D., The Liver, Biology and
Pathobiology, 2nd Ed. (Arias, I.M. et al., eds) Raven Press, New York, 1988, S. 793 ff.;
Malle et al., Int. J. Biochem 19 (1987), 1013; Feuerstein, G., Hallenbeck, S.M.,
FASEB J. 1 (1987), 186. Daraus leitet sich ab, daß durch Hemmung der Lipoxyge
nasereaktion günstige therapeutische Effekte bei der medikamentösen Behandlung
der entsprechenden Erkrankungen erzielt werden können. Seit längerer Zeit bekannte
Lipoxygenasehemmer, wie Nordihydroguajaretsäure, 3-Amino-1 -(3-trifluormethylphe
nyl)-pyrazolin und 5,8,11,14-Eicosatetrainsäure, zeigen entweder keine hinreichenden
therapeutischen Wirkungen in vivo oder sind zu toxisch. Auch neuere Entwicklungen
von Lipoxygenasehemmern brachten aus gleichen Gründen keinen Durchbruch. Ande
rerseits ergibt sich aus dem gegenwärtigen Stand der Forschungen auf dem Gebiet
des Arachidonsäurestoffwechsels, daß Lipoxygenasehemmer größere Chancen für
eine Arzneimittelentwicklung bieten als die hoch spezifisch wirkenden Rezeptoranta
gonisten für Lipoxygenaseprodukte, da letztere immer nur eine einzige Gruppe von
Entzündungsmediatoren ausschalten, wohingegen ein Lipoxygenasehemmer gleich
zeitig die Biosynthese mehrerer dieser Mediatoren (Leukotrien B4, Peptidoleukotriene,
Lipoxine, verschiedene Hydroxyeikosatetraensäuren u. a.) unterdrückt.
Der Lipoxygenasereaktion nachgeordnet ist die Bildung von Leukotrien B₄ (LTB₄)
sowie der Peptidoleukotriene LTC₄, LTD₄, und LTE₄. LTB₄ ist einer der wirksamsten
proinflammatorischen Mediatoren (vgl. McIntyre, T. u. a., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A.
83, (1986), 2204; Ford-Hutchinson, A.W. u. a., Nature 286, (1980), 264). Schlüsselen
zym der Bildung des LTB₄ ist das Enzym LTA₄-Hydrolase. Daraus ergibt sich, daß
Hemmer der LTA₄-Hydrolase selektive therapeutische Effekte bei inflammatorischen
Prozessen, z. B. in Zusammenhang mit der Psoriasis, besitzen können.
Es ist deshalb überraschend, daß die von ihrer Struktur her einfach gebauten
2-hydroxy-phenylsubstituierten Isoxazole der allgemeinen Formeln I und II
worin
R Alkyl, Phenyl, Napthyl, wobei Phenyl- und Naphthylreste gegebenen falls durch einen oder mehrere gleiche oder verschiedene Substituen ten, wie z. B. Alkyl, Alkoxy, Halogen, Hydroxy, Nitro, Trifluormethyl sub stituiert sein können, darstellt und
X Wasserstoff oder ein oder mehrere gleiche oder verschiedene Sub stituenten, wie z. B. Alkyl, Alkoxy, Halogen, Hydroxy, Nitro, Trifluorme thyl, sein können,
deutlich die Lipoxygenase und/oder weitere Enzyme der Arachidonsäure-Kaskade hemmen.
R Alkyl, Phenyl, Napthyl, wobei Phenyl- und Naphthylreste gegebenen falls durch einen oder mehrere gleiche oder verschiedene Substituen ten, wie z. B. Alkyl, Alkoxy, Halogen, Hydroxy, Nitro, Trifluormethyl sub stituiert sein können, darstellt und
X Wasserstoff oder ein oder mehrere gleiche oder verschiedene Sub stituenten, wie z. B. Alkyl, Alkoxy, Halogen, Hydroxy, Nitro, Trifluorme thyl, sein können,
deutlich die Lipoxygenase und/oder weitere Enzyme der Arachidonsäure-Kaskade hemmen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind zum Teil bereits aus der Literatur be
kannt. Für die Herstellung von Isoxazolen sind bisher vielfältige Synthesevarianten
in der Literatur beschrieben, wobei die Synthese von Verbindungen der erfindungs
gemäßen Struktur durch die in 2-Stellung befindliche Hydroxygruppe im Phenylsub
stituenten aufgrund einer Vielzahl möglicher Nebenreaktionen erschwert wird.
Eine Auswahl der erfindungsgemäßen Verbindungen ist in der Tabelle 1 dargestellt.
Die Verbindungen der allgemeinen Formeln I und II lassen sich am besten nach
A. Krishna Murthy et al. (J. Indian Chem. Soc 50 (1973), 213) aus 1,2-Dibrompro
pan-3-onen (Chalkondibromide) und Hydroxylaminhydrochlorid oder nach B. J.
Ghiya et al. (Indian J. Chem. 26B, (1987), 873; J. Indian Chem. Soc. 63, (1986),
851) aus β-Diketonen (Dibenzoylmethane) und Hydroxylaminhydrochlorid herstellen.
Andere Herstellungsverfahren gehen von substituierten Chromenonen (Flavonen)
(W. Basinski, Z. Jerzmanowska, Rocz. Chem 50 (1976), 1067; Z. Witczak, M.
Krolikowska, Pol. J. Chem 55 (1981), 763) oder von Aryl-Phenylethynylketonen
(H. Garcia et al., Heterocycles 32, (1991), 1745) aus, wobei wiederum deren Umset
zung mit Hydroxylaminhydrochlorid erfolgt. Bekannt ist auch die Cyclisierung von
Chalkonen oder von Monooximen der β-Diketone zu den entsprechenden Isoxa
zolidinen und deren Oxidation zu den Isoxazolen (Z. Witczak, M. Krolikowska Pol.
J. Chem 55 (1981), 89, 763) sowie die von Hydroxamsäurechloriden ausgehende
Synthese (I. Thomsen, K.B.G. Torssell, Acta Chem. Scan. B42, (1988), 303).
Die Werte für die Hemmung der Sojabohnen-Lipoxygenase durch einige erfindungs
gemäße Verbindungen sind in der Tabelle 2 zusammengefaßt. Die Prüfung auf
Lipoxygenasehemmung erfolgte nach der von P. Nuhn und Mitarbeiter (T. Köhler,
J. Landgraf, P. Nuhn, Pharmazie 43, (1988), 178) beschriebenen Methode, die in
Kurzfassung folgendes beinhaltet: Mittels Sauerstoffelektrode wird der Zeitverlauf
des Sauerstoffverbrauchs bei der durch die Sojabohnen-Lipoxygenase katalysierten
Peroxygenierung des Substrats Linolsäure in vitro registriert. Die Anfangsgeschwin
digkeit des Sauerstoffverbrauchs ist ein Maß für die Enzymaktivität. Die Reaktion
wird nacheinander in Ab- und Anwesenheit des potentiellen Lipoxygenaseinhibitors
durchgeführt und die Reaktionsgeschwindigkeiten werden miteinander verglichen.
Die Übertragbarkeit der ermittelten Sojabohnen-Lipoxygenase-Hemmung auf die
Hemmung der für die verschiedenen pathophysiologischen Prozesse verantwortlichen
menschlichen 5-Lipoxygenase sollte aus dem gegenwärtigen Kenntnisstand zu ver
gleichenden Lipoxygenase-Untersuchungen gegeben sein.
Die Prüfung der Hemmwirkung auf die 5-Lipoxygenase erfolgte nach der von P. Nuhn
und Mitarbeiter (Köhler, T. u. a., Biochem. Pharmakol. 44, (1992), 805) beschriebenen
ex-vivo-Methode.
Es wurde die Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen auf die 5-Lipoxygenase
von aus menschlichem Blut isolierten, polymorphkernigen, neutrophilen Leukozyten
(PMNL) bestimmt. Dabei kann man sowohl die Fähigkeit der Verbindungen unter
suchen, die biologische Membran der intakten Leukozyten zu passieren als auch
deren Einfluß auf die intrazelluläre Bildung der 5-LOX-Stoffwechselprodukte 5-HETE
LTB₄, 6-trans-LTB₄ und 12-epi-6-trans-LTB₄ verfolgen.
Die gleichzeitige Quantifizierung von LTB₄ und der nichtenzymatisch gebildeten Iso
meren 6-trans-LTB₄ und 12-epi-6-trans-LTB₄ ermöglicht es, durch die Verschiebung
der Menge einzelner Metabolite Wirkungen auf die der 5-Lipoxygenase nachgeschal
teten Enzyme zu erfassen.
Mit der Verbindung 7 wurde eine Substanz aufgefunden, die bei leichter Hemmung der
LTB₄-Bildung eine selektive Erhöhung der Konzentration der durch die nichtenzymati
sche Hydrierung von LTD gebildeten lsomeren des LTB₄ hervorruft (Tabelle 4).
Die aufgeführten Werte deuten auf eine Beeinflussung nachfolgender Enzyme der
Arachidonsäure-Kaskade, insbesondere der LTA₄-Hydrolase (E. C. 3.3.2.6.) hin. Diese
katalysiert die stereospezifische Hydrierung von LTA₄ zu LTB₄. Bei Hemmung dieser
Epoxid-Hydrolase entstehen durch spontane, nichtenzymatische Hydrierung des insta
bilen LTA₄ die thermodynamisch stabilen, biologisch inaktiven Isomeren von LTB₄
(McGee, J., Fitzpatrick, F., J. Biol. Chem. 23, (1985), 12832; Haeggström, J.,
Wetterholm, A., J. Med. Chem. 36, (1993), 211).
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formeln I und II können in
bekannter Weise zu pharmazeutischen Zubereitungen, die neben geeigneten, nicht
toxischen, pharmazeutisch inerten festen oder flüssigen Trägerstoffen, Füllstoffen,
Formulierungshilfsmitteln und ggf. anderen Zusatzmitteln, wie z. B. zum Färben oder
zur Verbesserung des Geruchs oder des Geschmacks, eine oder mehrere der
erfindungsgemäßen Verbindungen enthalten, verarbeitet werden. Bevorzugte pharma
zeutische Zubereitungen sind Tabletten, Dragees, Kapseln, Pillen, Granulate, Sirupe,
Lösungen, Suppositorien, Emulsionen, Pasten, Salben, Gele, Cremes, Lotions, Puder,
Sprays, Aerosole und Zerstäubungspräparate für inhalative Applikation. Der oder die
Wirkstoffe können auch zu Mikrokapseln oder auch zusammen mit anderen geeigne
ten pharmazeutischen Wirkstoffen zu den oben angegebenen pharmazeutischen Zu
bereitungen verarbeitet werden. Die therapeutisch wirksamen Verbindungen können
in den oben genannten Zubereitungen in 0,1 bis 99,5 Masseprozenten, vorzugsweise
von 0,5 bis 90 Masseprozenten, enthalten sein.
Die Wirkstoffe oder die daraus hergestellten Zubereitungen können lokal, oral, paren
teral, intraperional und/oder rektal appliziert werden. Die Dosierungen liegen im allge
meinen in einem Bereich zwischen 0,05 und 100 mg/kg Körpermasse, vorzugsweise
zwischen 0,1 und 50 mg/kg Körpermasse innerhalb von 24 Stunden, können aber in
besonderen Fällen nach oben oder unten abweichen. Die Applikation kann als Einzel
gabe oder in mehreren Teilgaben erfolgen.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung näher, ohne sie aber einzu
schränken.
Es werden 5 g (0,0125 Mol) 1-Phenyl-3-(2-hydroxy-5-methylphenyl)-1,2-dibrompropa
non in 100 ml Ethanol gelöst. In der Siedehitze werden 1,72 g (0,025 Mol) Hydroxyl
aminhydrochlorid, gelöst in 5 ml Wasser, zugegeben. Man läßt 10 min am Rückfluß
kochen. Anschließend werden portionsweise 7 g (0,125 Mol) Kaliumhydroxid, gelöst
in 10 ml Wasser, zugegeben. Dabei vollzieht sich ein Farbwechsel nach orange.
Nach weiteren 10 min Rückflußkochen läßt man 10 min Stehen und engt danach im
Vakuum auf die Hälfte des Volumens ein. Die abgekühlte Reaktionsmischung wird
in 300 ml Wasser eingerührt. Der dabei ausgefallene Feststoff wird abgesaugt, mit
Wasser gewaschen und getrocknet. Man kristallisiert zweimal aus Ethanol um und
erhält 0,96 g (30,9% d. Th.) des Isoxazols; Fp = 215-16°C.
Die Durchführung der Synthese ist auch auf folgendem Wege möglich.
Es werden 12,7 g (0,05 Mol) 1-(2-Hydroxy-5-methylphenyl)-3-phenylpropan-1,3-dion in
100 ml Ethanol vorgelegt und mit 19,6 g (0,2 Mol) Kaliumacetat sowie 13,4 g (0,2 Mol)
Hydroxylaminhydrochlorid versetzt. Man läßt 2 h am Rückfluß kochen, engt auf die
Hälfte des Volumens ein und rührt anschließend die abgekühlte Reaktionsmischung in
200 ml Wasser ein. Der ausgefallene Feststoff wird abgesaugt, mit Wasser gewa
schen und getrocknet. Abschließend wird zweimal aus Ethanol umkristallisiert. Man
erhält 4,07 g (32,4% d.Th.) des Isoxazols mit gleichem Schmelzpunkt.
Man löst 4,8 g (0,02 Mol) 1-(2-Hydroxyphenyl)-3-phenylpropan-1,3-dion in 100 ml
Ethanol, versetzt mit 5,52 g (0,08 Mol) Hydroxylaminhydrochlorid sowie 7,84 g
(0,08 Mol) Kaliumacetat und läßt 3 h am Rückfluß kochen. Nach dem Einengen auf
die Hälfte des Volumens wird abgekühlt und nachfolgend in 300 ml Wasser einge
rührt. Der abgesaugte Feststoff wird mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Nach dreimaligem Umkristallisieren aus Ethanol werden 1,32 g (27,8% d.Th.) des
Isoxazols erhalten; Fp = 237-38 °C.
Man löst 8,36 g (0,02 Mol) 1-Phenyl-3-(2-hydroxy-5-chlorphenyl)-1,2-dibrompropa
non in 170 ml Methanol und vernetzt mit 2,76 g (0,04 Mol) Hydroxylaminhydrochlorid.
Nach 30 min Rückflußkochen läßt man in der Siedehitze innerhalb einer Stunde
8,96 g (0,16 Mol) Kaliumhydroxid, gelöst in 30 ml Wasser, zutropfen. Nach der Zuga
be wird weitere 30 min am Rückfluß gekocht. Nach dem Einengen auf die Hälfte des
Volumens wird in 300 ml Wasser eingerührt. Der abgesaugte Feststoff wird mit
Wasser gewaschen, getrocknet und zweimal aus Ethanol umkristallisiert. Es werden
1,61 g (29,6% d.Th.) des lsoxazols erhalten; Fp = 270-74°C.
Es werden 6,35 g (0,025 Mol) 1-(2-Hydroxy-5-methylphenyl)-3-phenylpropan-1,3-dion
in 150 ml Ethanol gelöst. In jeweils 10 ml Wasser löst man 6,9 g (0,1 Mol) Hydroxyl
aminhydrochlorid bzw. 7 g (0,125 Mol) Kaliumhydroxid und kühlt beide Lösungen auf
5°C ab. Unter Kühlung setzt man durch Einrühren der Kaliumhydroxidlösung das Hy
droxylamin aus seinem Hydrochlorid frei. Die wäßrige Lösung des freien Hydroxyl
amins gibt man zur Propandion-Lösung und läßt 2 h am Rückfluß kochen. Nach dem
Einengen auf die Hälfte des Volumens rührt man in 250 ml Wasser ein. Der Feststoff
wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen und mit wenig Ethanol verrieben. Das Roh
produkt wird unter Aktivkohlezusatz aus wäßrigem Methanol umkristallisiert.
Zur weiteren Reinigung wird das Isoxazol in Methanol gelöst und mit einem Überschuß
einer methanolischen Lösung von Kupfer(II)acetat versetzt. Man kocht 5 min am Rück
fluß, kühlt anschließend und saugt den ausgefallenen Kupfer(II)-Isoxazol-Komplex ab.
Der Komplex wird mit Methanol gewaschen und anschließend in verdünnter Salzsäure
suspendiert. Nach kurzem Erwärmen zersetzt sich der Komplex unter Ausscheidung
des Isoxazols. Der Feststoff wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen und abschlie
ßend aus Ethanol umkristallisiert.
Es werden 2,77 g (44,0% d.Th.) erhalten; Fp = 101-02°C.
Man suspendiert 4,5 g (0,0187 Mol) 1-(2-Hydroxyphenyl)-3-phenylpropan-1,3-dion in
150 ml Ethanol und versetzt mit einer wäßrigen Hydroxylamin-lösung (analog Bei
spiel 4 aus 6,9 g (0,1 Mol) Hydroxylaminhydrochlorid und 7 g (0,125 Mol) Kalium
hydroxid hergestellt). Nach 2 h Rückflußkochen wird auf die Hälfte des Volumens
eingeengt und nachfolgend in 250 ml Wasser eingerührt. Dabei scheidet sich zuerst
ein Öl ab, daß nach Dekantieren des verdünnten wäßrigen Ethanols und Waschen
mit Wasser kristallisiert. Nach dem Absaugen des Feststoffes wird mit wenig Ethanol
verrieben und nachfolgend eine Reinigung über den im Beispiel 4 beschriebenen
Kupfer(II)-Isoxazol-Komplex durchgeführt. Nach Umkristallisation aus wäßrigem
Ethanol unter Aktivkohlezusatz werden 2,7 g (60,7% d.Th.) des Isoxazols erhalten;
Fp = 123-25°C.
Die zur Isoxazolsynthese notwendigen Ausgangsprodukte wurden nach literaturbe
kannten Verfahren synthetisiert. Die Propan-1,3-dione (Dibenzoylmethane) wurden
durch BAKER-VENKATARAMAN-Umlagerung aus den entsprechenden 2-Acyl
oxyacetophenonen erhalten. Dabei erwies sich die Durchführung der Umlagerung
mit Dimethylsulfoxid/Kaliumhydroxid als geeignet. Die 1,2-Dibrompropan-3-one
wurden durch Bromierung der entsprechenden Propen-3-one (Chalkone), die durch
alkalikatalysierte Kondensation von (substituierten) 2′-Hydroxyacetophenonen mit
(substituierten) Benzaldehyden erhalten wurden, hergestellt.
Die Isolation der Leukozyten erfolgt nach der Methode von Boyum (Boyum, A., Scan. J.
Clin. Lab. Invest 21 Suppl.97, (1968), 77), modifiziert nach Ludwig und Heinisch aus
menschlichem Blut. Dieses wird sofort nach der Entnahme heparinisiert (10 l.E./ml).
Nach der Zugabe von 20 ml Dextran-70-Lösung (6%ig) und dem Aufteilen auf Zentri
fugengläser, bleiben diese Gläser bei 37°C stehen, bis das obere Drittel der Proben
von Erythrozyten weitgehend frei ist. Dieser leukozytenreiche Überstand wird einer
Dichtegradientenzentrifugation durch Zugabe von Ficoll-Paque-Lösung (Pharmacia)
unterworfen. Der Überstand wird abgesaugt. Das Zellpellett wird mit isotonischem
PBS-Puffer pH = 7,4 mehrfach gewaschen. Die restlichen Erythrozyten werden durch
kurzzeitige Schaffung eines hypotonen Mediums lysiert. Am Ende der Prozedur erhält
man ein weißes Zellpellett mit etwa 95% PMNL. Mit HBS-Puffer wird eine Zellkonzen
tration von 5 Millionen Zellen/ml eingestellt.
Nach Zugabe von 5 µl des potentiellen Hemmers bzw. des Lösungsmittels (Kontrolle)
zu 1 ml der auf 37°C temperierten Zellsuspension erfolgt die Stimulation der 5-Lipoxy
genase-Reaktion durch A 23187 (Endkonzentration 5 µmol/l). Die Reaktion wird nach
5 min mit kaltem Methanol beendet.
Die Extraktion von 5-HETE und der Leukotriene wird mit Hilfe der Festphasenextrak
tion an RP-18-Trennsäulen (J.T. Baker, Philipsburg) mit 2 ml reinem Methanol durch
geführt. Nach dem Einengen des Lösungsmittels unter Reinststickstoff wird der Rück
stand mit 100 µl Methanol (80 vol.-%ig) aufgenommen. 40 µl dieser Lösungen werden
in den Hochleistungsflüssigchromatographen (HPLC) injiziert. Die Probenvorbereitung
erfolgt in silikonisierten Gefäßen.
Gerät: Hewlett-Packard 1084 B Liquid Chromatograph
Säule: LiChrospher RP-18 (4,6 × 250 mm; 10 µm Partikelgröße)
Fluß: 1 ml/min
Mobile Phase: Methanol/Wasser/Essigsäure 79/21/0,1 v/v/v
Detektion: UV bei 270 nm für LTB₄ und Isomere; 235 nm für 5-HETE
Säule: LiChrospher RP-18 (4,6 × 250 mm; 10 µm Partikelgröße)
Fluß: 1 ml/min
Mobile Phase: Methanol/Wasser/Essigsäure 79/21/0,1 v/v/v
Detektion: UV bei 270 nm für LTB₄ und Isomere; 235 nm für 5-HETE
Claims (3)
1. Arzneimittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an 3- bzw. 5-(2-Hydroxyphenyl)-
isoxazolen der allgemeinen Formeln I und II
worin
R Alkyl, Phenyl, Naphthyl, wobei Phenyl- und Naphthylreste gegebenen falls durch einen oder mehrere gleiche oder verschiedene Substituen ten, wie z. B. Alkyl, Alkoxy, Halogen, Hydroxy, Nitro, Trifluormethyl sub stituiert sein können, darstellt und
X Wasserstoff oder ein oder mehrere gleiche verschiedene Substituen ten, wie z. B. Alkyl, Alkoxy, Halogen, Hydroxy, Nitro, Trifluormethyl, sein können.
R Alkyl, Phenyl, Naphthyl, wobei Phenyl- und Naphthylreste gegebenen falls durch einen oder mehrere gleiche oder verschiedene Substituen ten, wie z. B. Alkyl, Alkoxy, Halogen, Hydroxy, Nitro, Trifluormethyl sub stituiert sein können, darstellt und
X Wasserstoff oder ein oder mehrere gleiche verschiedene Substituen ten, wie z. B. Alkyl, Alkoxy, Halogen, Hydroxy, Nitro, Trifluormethyl, sein können.
2. Verwendung von 3- bzw. 5-(2-Hydroxyphenyl)-isoxazolen gemäß Anspruch
1 als Hemmer von Enzymen der Arachidonsäurekaskade zur Behandlung
und/oder Prophylaxe von allen Formen des Asthma bronchiale, von entzünd
lichen und allergischen Erkrankungen verschiedener Organe (z. B. Lunge,
Leber, Niere, Herz, Auge), von Schockzuständen, von Hautkrankheiten -
insbesondere Psoriasis und polymorphen Lichtdermatosen, bei ischämischen
Zuständen des Gehirns, zur Nachbehandlung des Herzinfarktes sowie bei der
Organtransplantation zur Verhütung der Transplantatabstoßung.
3. Pharmazeutische Zubereitungen, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine oder
mehrere Verbindungen der allgemeinen Formeln I und II gemäß Anspruch 1
enthalten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934314966 DE4314966A1 (de) | 1993-05-06 | 1993-05-06 | 2-Hydroxyphenylsubstituierte Isoxazole, ihre Verwendung als pharmazeutische Wirkstoffe und sie enthaltende Arzneimittel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934314966 DE4314966A1 (de) | 1993-05-06 | 1993-05-06 | 2-Hydroxyphenylsubstituierte Isoxazole, ihre Verwendung als pharmazeutische Wirkstoffe und sie enthaltende Arzneimittel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4314966A1 true DE4314966A1 (de) | 1994-11-10 |
Family
ID=6487309
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934314966 Withdrawn DE4314966A1 (de) | 1993-05-06 | 1993-05-06 | 2-Hydroxyphenylsubstituierte Isoxazole, ihre Verwendung als pharmazeutische Wirkstoffe und sie enthaltende Arzneimittel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4314966A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5633272A (en) * | 1995-02-13 | 1997-05-27 | Talley; John J. | Substituted isoxazoles for the treatment of inflammation |
US5859257A (en) * | 1995-02-13 | 1999-01-12 | G. D. Searle & Co. | Isoxazole compounds as cyclooxygenase inhibitors |
WO2000045799A2 (de) * | 1999-02-04 | 2000-08-10 | Bayer Aktiengesellschaft | Verwendung von substituierten isoxazolcarbonsäuren und derivaten und neue stoffe |
-
1993
- 1993-05-06 DE DE19934314966 patent/DE4314966A1/de not_active Withdrawn
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WO2000045799A3 (de) * | 1999-02-04 | 2002-01-24 | Bayer Ag | Verwendung von substituierten isoxazolcarbonsäuren und derivaten und neue stoffe |
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