DE4314499A1 - Silhouettierungsfreie 4-Spiegel-Systeme für Teleskope; Tetra-Schiefspiegler 2. Art - Google Patents
Silhouettierungsfreie 4-Spiegel-Systeme für Teleskope; Tetra-Schiefspiegler 2. ArtInfo
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- G02B17/02—Catoptric systems, e.g. image erecting and reversing system
- G02B17/06—Catoptric systems, e.g. image erecting and reversing system using mirrors only, i.e. having only one curved mirror
- G02B17/0647—Catoptric systems, e.g. image erecting and reversing system using mirrors only, i.e. having only one curved mirror using more than three curved mirrors
- G02B17/0663—Catoptric systems, e.g. image erecting and reversing system using mirrors only, i.e. having only one curved mirror using more than three curved mirrors off-axis or unobscured systems in which not all of the mirrors share a common axis of rotational symmetry, e.g. at least one of the mirrors is warped, tilted or decentered with respect to the other elements
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Description
Die Erfindung betrifft ein Spiegelsystem nach dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
Es sind bereits gattungsgemäße Spiegelsysteme bekannt (DE
39 43 258 C2; US 5142417) die im folgenden Tetra-
Schiefspiegler 1. Art genannt werden.
Ferner ist ein silhouettierungsfreies 3-Spiegel-System
bekannt (J. Sasian, "The World of Unobstructed Reflecting
Telescopes", ATM-J #1, S. 14, Fig. 9) , welches bereits einige
Merkmale der Erfindung aufweist. Durch die ungünstige
Geometrie, insbesondere durch die relativ großen
Neigungswinkel des 2. und 3. Spiegels, treten erhebliche
Abbildungsfehler auf, die das beugungsbegrenzte Bildfeld auf
etwa 10 Millimeter im Durchmesser begrenzen. In der gleichen
Quelle wird ein verbessertes Spiegelsystem angegeben (ebenda,
Fig. 10), das aber eine torische Deformation des 3. Spiegels
erfordert.
Es gibt noch weitere silhouettierungsfreie 3-Spiegel-
Systeme, die eine entfernte Verwandtschaft zu dieser
Erfindung zeigen. Zum Beispiel gibt Wetherell (US Pat.
4240707) ein solches an, das aber als Teleskop nicht
brauchbar ist, da eines seiner wesentlichen Merkmale die
virtuelle Eintrittspupille ist. Bei den der Erfindung gemäßen
Spiegelsystemen repräsentiert der 1. Spiegel die
Eintrittspupille.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf der Basis
der oben beschriebenen Instrumente silhouettierungsfreie 4-
Spiegelsysteme zu entwickeln, welche eine verbesserte
Abbildungsgüte aufweisen, ohne daß auf torisch deformierte
Flächen zurückgegriffen werden muß.
Diese Aufgabe wird durch Spiegelsysteme gemäß Anspruch 1
gelöst. Diese Instrumente werden im folgenden als Tetra-
Schiefspiegler 2. Art bezeichnet, da sie in einigen
wesentlichen Merkmalen mit den Tetra-Schiefspieglern 1. Art
übereinstimmen. Eine vergleichende Betrachtung der Tetras 1.
Art mit denen 2. Art ist schwierig, da die Gewichtung der
einzelnen Merkmale vom vorgesehenen Einsatzzweck abhängt. Der
wesentliche, äußere Unterschied zwischen den beiden Typen ist
der geänderte Drehsinn des 3. Spiegels.
Fig. 1 zeigt schematisch eine der Grundformen der Tetra-
Schiefspiegler 2. Art. Ein paralleles Lichtbündel (32, 32,
34) fällt auf den konkaven 1. Spiegel (10). Der Hauptstrahl
(34) des Bündels verbindet die Scheitelpunkte der Spiegel und
definiert, wie bei tilted component Teleskopen üblich, die
optische Achse des Spiegelsystems. Der 1. Spiegel (10), der
konvexe 2. Spiegel (12), der konkave 3. Spiegel (14) und der
4. Spiegel (16) werden derart gegen die optische Achse (34)
gedreht angeordnet, daß ein silhouettierungsfreier
Strahlengang entsteht. Die Scheitelpunkte der Spiegel sind
die Drehzentren, und die Drehbeträge werden zwischen den
Scheitelnormalen und der optischen Achse (34) gemessen. Die
Drehungen erfolgen für den 1. und 3. Spiegel einerseits,
sowie für den 2. Spiegel andererseits, in entgegengesetzter
Richtung. Ein weiteres wesentliches Merkmal ist der Umstand,
das alle optischen Flächen rotationssymmetrisch bzw. plan
sind, und damit relativ leicht hergestellt werden können.
Die Spiegelsysteme weisen nirgendwo reelle Zwischenbilder
auf. So befindet sich der 2. Spiegel (12) innerhalb der
Brennweite des 1. Spiegels (10), vorzugsweise im Bereich vom
0,4 bis 0,8-fachen der Brennweite des 1. Spiegels. Der 3.
Spiegel (14) wird vorzugsweise in der Nähe des 1. Spiegels
(10) angeordnet, und sein Drehwinkel α₃ muß kleiner als 25°
sein, besser jedoch kleiner als 15°. Der 4. Spiegel
schließlich, reflektiert das vom 3. Spiegel kommende Licht
Richtung Fokus.
Die im folgenden genannten Bedingungen führen zu den
besten Ausführungsformen:
- 1. Für Hauptspiegel (10) und Sekundärspiegel (12) wählt man die Parameter so, daß sie für sich genommen annähernd ein afokales System bilden.
- 2. Der 1. Spiegel wird annähernd als Paraboloid ausgeführt.
- 3. Die Krümmungsmittelpunkte aller Spiegel mit endlicher Brennweite sollen annähernd auf einer Linie liegen. Diese Linie liegt schief zum einfallenden, parallelen Licht.
- 4. Die folgenden Gleichungen, welche für parallel einfallendes Licht die axialen Beträge von Koma ′C′ und Astigmatismus ′A′ der vier geneigten Spiegel in Bogensekunden aufsummieren, müssen annähernd den Wert Null annehmen:
- Dabei sind die Vorzeichen die eines aufgefalteten Systems. Ferner müssen die Krümmungsradien Rn ungleich Null sein und die Einfallshöhen yn, sowie die Objektweiten Pn zwischen den Scheitelpunkten der Spiegel und den virtuellen Brennpunkten müssen < 0 sein. Schließlich gilt für die Drehwinkel αn der Spiegel -90° < αn < +90°.
- 5. Alle Spiegel werden so angeordnet, daß ein abschattungs freier Strahlengang entsteht.
Der Fachmann wird unschwer erkennen, welche Bedeutung die
einzelnen Bedingungen haben. Die 3. Bedingung beschreibt zum
Beispiel eine optische Achse im klassischen Sinne. Da man
aber auch erheblich von dieser Idealform abweichen kann, und
immer noch für einzelne Zwecke ausreichend gut korrigierte
Spiegelsysteme entstehen, wird statt dessen der Hauptstrahl
(34) zur Definition der optischen Achse herangezogen. Dies
ist auch aus praktischer Sicht zweckmäßiger.
Die Existenz einer Achse gemäß der 3. Bedingung ist aber
von großer theoretischer Bedeutung, denn sie erlaubt es, die
Idealformen der Tetra-Schiefspiegler (1. und 2. Art)
zumindest angenähert als off-axis Systeme aufzufassen, was
die gute außeraxiale Fehlerkorrektur hinreichend erklärt.
Von den Bedingungen 1. und 2. kann ebenfalls erheblich
abgewichen werden, wenn kleinere Bildfelder genügen. Wenn
zwei Spiegel, z. B. der 1. und der 2. Spiegel, asphärisch
ausgeführt werden, kann trotzdem eine gute Korrektur der
außeraxialen Koma erzielt werden.
Die durch die Tabellen 1 bis 3 beschriebenen
Ausführungsformen stellen gute Annäherungen an die oben
aufgezählten Bedingungen dar. Die verfügbaren Freiheitsgrade
erlauben eine weitere Verbesserung.
Die Figuren zeigen im einzelnen den Strahlengang für einen
Tetra-Schiefspiegler 2. Art
Fig. 1 mit konkavem 4. Spiegel;
Fig. 2 mit ebenem 4. Spiegel;
Fig. 3 mit konvexem 4. Spiegel.
Die Fig. 1 und die Tabelle 1 zeigen eine der bevorzugten
Ausführungsformen mit konkavem 4. Spiegel (16). Ihr
besonderes Merkmal ist die kompakte Anordnung der vier
Spiegel. Das System ist korrigiert für sphärische Aberration,
Koma und Astigmatismus. Fehler höherer Ordnung treten
praktisch nicht auf, und der Durchmesser des
beugungsbegrenzten Bildfeldes beträgt etwa 80 mm. Die
anamorphotische Verzeichnung D(δ) ist bezogen auf das um 5,8°
gegen die optische Achse geneigte Bildfeld nahezu Null.
Tabelle 2 und Fig. 2 zeigen eine zweite Ausführungsform
mit ebenem 4. Spiegel (16). Dieser faltet den Strahlengang,
wodurch eine weniger sperrige Anordnung erreicht wird.
Natürlich kann man mit Hilfe des Planspiegels eine andere als
die in Fig. 2 gezeigte Fokuslage wählen. Der 4. Spiegel muß
auch nicht exakt plan ausgeführt werden. Die hierdurch
hervorgerufenen Abbildungsfehler lassen sich ohne Nachteile
für das Spiegelsystem ausjustieren. Die gezeigte Ausführung
weist ein beugungsbegrenztes Bildfeld von etwa 120 mm
Durchmesser auf.
Fig. 3 und Tabelle 3 zeigen eine 3. Ausführungsform mit
konvexem 4. Spiegel (16). Da das Instrument mit F/39,2 ein
extremes Öffnungsverhältnis aufweist, und die gesamte
Anordnung auch etwas sperrig ist, ist es wohl eher nur von
theoretischem Interesse. Der Durchmesser des
beugungsbegrenzten Bildfeldes übersteigt 200 mm.
Aus dem Vergleich der beschriebenen Ausführungsformen,
und aus der Tatsache das genügend Freiheitsgrade vorhanden
sind um die erfindungsmäßige Aufgabe zu lösen, ergibt sich
eine interessante Schlußfolgerung. Diese soll durch das
folgende Gedankenexperiment beschrieben werden. Man betrachte
z. B. die Ausführungsform gemäß Bild 1. Nun verändere man
einen der angegebenen Parameter um einen beliebigen, nicht zu
großen Betrag. Dann läßt sich durch Änderungen bei den
anderen Parametern der vorherige Korrekturzustand
wiederherstellen. Es existieren natürlich gewisse Grenzen,
etwa wenn die ganze Spiegelanordnung zu sperrig wird, wenn
Silhouettierung eintritt, oder wenn die Fehler höherer
Ordnung zu groß werden sollten. Es läßt sich aber ohne
Übertreibung sagen, daß theoretisch eine nahezu unendlich
große Fülle von 4-Spiegel-Konfigurationen existiert, welche
den obigen Bedingungen 1.-5. mit hinreichender Strenge
genügt.
Es ist daher offensichtlich, daß es viele Modifikationen
dieser Erfindung gibt. Daher stellen die oben beschriebenen
Ausführungsformen keine Einschränkung dar, sondern sie sind
beispielhaft zu verstehen.
Claims (8)
1. Spiegelsystem vom Typ Schiefspiegler mit folgenden
Merkmalen:
- - Das Spiegelsystem besteht aus vier rotationssymmetrischen Spiegeln (10, 12, 14, 16), und seine optische Achse wird durch den Hauptstrahl (34) eines auf den 1. Spiegel (10) fallenden, parallelen Lichtbündels (32, 32, 34) definiert;
- - jeder der obengenannten Spiegel wird gegen die optische Achse (34) um seinen Scheitelpunkt gedreht;
- - die Drehung des 1. Spiegels (10) erfolgt im entgegenge setzten Sinne wie die Drehung des 2. Spiegels (12);
- - der Drehbetrag des konkaven 1. Spiegels (10) wird so gewählt, daß der konvexe 2. Spiegel (12) außerhalb des einfallenden Bündels (32, 32, 34) angeordnet werden kann;
- - der Abstand e₁ zwischen 1. Spiegel (10) und 2. Spiegel (12) ist kleiner als die Brennweite F₁ des 1. Spiegels;
- - das vom 2. Spiegel (12) reflektierte Licht trifft auf einen dritten, konkaven Spiegel (14), und anschießend auf einen 4. Spiegel (16);
- - nach Reflexion des Lichtes am 4. Spiegel (16) entsteht das reelle Bild des Gegenstandes, ein reelles Zwischenbild gibt es nicht;
- - die folgenden Gleichungen, welche für parallel einfallendes Licht die axialen Beträge von Koma ′C′ und Astigmatismus ′A′ der vier geneigten Spiegel aufsummieren, müssen annähernd den Wert Null annehmen: dabei gelten die Vorzeichen für ein aufgefaltetes System; die Krümmungsradien Rn müssen ungleich Null sein und die Einfallshöhen yn, sowie die Objektweiten Pn zwischen den Scheitelpunkten der Spiegel und den virtuellen Brennpunkten müssen < 0 sein, die Drehwinkel αn der Spiegel müssen im Intervall -90° < αn < +90° liegen und man erhält als Ergebnis die Ausdehnung eines Bildpunktes in Bogensekunden;
dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Winkel α₃ zwischen der Scheitelnormalen des dritten Spiegels (14) und jenem Teil der optischen Achse (34), der durch die Verbindungslinie zwischen den Scheitelpunkten des zweiten (12) und des dritten Spiegels (14) definiert wird, kleiner als 25°, besser jedoch kleiner als 15° ist;
- - der 3. Spiegel (14) in gleichem Sinne gedreht wird, wie der 1. Spiegel (10).
2. Spiegelsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der 4. Spiegel (16) als
Planspiegel ausgeführt wird.
3. Spiegelsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der 4. Spiegel konkav
ausgeführt wird.
4. Spiegelsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der 4. Spiegel konvex
ausgeführt wird.
5. Spiegelsystem nach dem Anspruch 1 und einem der Ansprüche
2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß annähernd gilt:
R₂ = R₁ - 2 * e₁.
6. Spiegelsystem nach dem Anspruch 1 und einem der Ansprüche
2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der 1. Spiegel (10)
asphärisch deformiert ist, mit vorzugsweise 0 < k₁ -1,
wobei k₁ = -(Exzentrizität)² ist.
7. Spiegelsystem nach dem Anspruch 1 und einem der Ansprüche
2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Spiegel,
vorzugsweise der 1. Spiegel (10) und der 2. Spiegel (12),
asphärisch deformiert sind, wobei für die Deformationen kn
gilt: kn = -(Exzentrizität)².
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4314499A DE4314499A1 (de) | 1993-05-03 | 1993-05-03 | Silhouettierungsfreie 4-Spiegel-Systeme für Teleskope; Tetra-Schiefspiegler 2. Art |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=6486993
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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