DE4313967A1 - Arzneimittel für Gallenkrankheiten und andere Krankheiten - Google Patents

Arzneimittel für Gallenkrankheiten und andere Krankheiten

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Description

Die Erfindung betrifft ein Arzneimittel, das Pflanzenteile der Pflanze Salsola collina Pall oder einen Extrakt solcher Pflanzenteile enthält sowie die Verwendung der genannten Pflanzenteile oder des Extraktes für die Prophylaxe und/oder Therapie von Gallenkrankheiten, Hyperlipidämie, Hyperchole­ sterinämie und Arteriosklerose und zur Herstellung eines Arzneimittels für die genannten Indikationen.
In der japanischen Patentschrift 81-138.116 (1981) wird ein Mittel zur Prophylaxe der Steinbildung in der Gallenblase beschrieben. Dieses Mittel besitzt den Nachteil, daß seine Herstellung äußerst kompliziert ist. Es wird aus Fermentati­ onsprodukten des Pilzes Penicillium brevicompactum mit Hilfe einer komplizierten Technologie gewonnen, die zu einem hohen Preis des Präparates führt, der die Anwendung auf Massen be­ grenzt.
Derzeit gibt es keine Arzneimittel zur Prävention der Gal­ lensteinbildung nach erfolgreich durchgeführter Auflösung von Gallensteinen oder zur Verhinderung von Gallenstein- Neubildungen während parenteraler Ernährung, Schwangerschaft oder in besonders gefährdeten Patientengruppen, wie z. B. bei Patienten mit Kurzdarmsyndrom (Dünndarm-Resektion), Magen- Resektion, Morbus Crohn-Patienten. Arzneimittel, die hierfür in Betracht kommen würden, wären für eine Langzeitanwendung zu teuer, so daß bisher auf eine derartige präventive Maß­ nahme verzichtet wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Arzneimittel für die Prophylaxe und/oder Therapie von Gal­ lenerkrankungen, Hyperlipidämie, Hypercholesterinämie und Arteriosklerose zur Verfügung zu stellen, das auf leichte Weise hergestellt werden kann, von den Patienten gut vertra­ gen wird und insbesondere bei der Beseitigung von Gallen­ steinen und der Verhinderung der Neubildung von Gallenstei­ nen wirksam ist. Das erfindungsgemäße Mittel soll leicht zu verabreichen sein. Darüberhinaus muß gerade bei einer Lang­ zeit- oder Dauertherapie die Compliance des Patienten ge­ währleistet sein, wozu z. B. der geschmacksneutrale Tee als Getränk beiträgt.
Überraschenderweise wurde jetzt gefunden, daß die in Sibi­ rien wachsende Pflanze Salsola collina (Pall.), insbesondere deren oberirdische Pflanzenteile, in Form von Tee- oder Ex­ trakt-Zubereitungen zur Behandlung von Gallenkrankheiten und anderen Krankheiten verwendet werden kann.
Salsola collina (Hügelkraut) gehört zur Familie der Chenopo­ diaceae (Gänsefußgewächse) und ist in Sibirien beheimatet. Diese Pflanze unterscheidet sich von anderen Arten der Gat­ tung Salsola (Salzkrautgewächse) durch einen niedrigen Ge­ halt an Isochinolinalkaloiden, die diese Gattung gewöhnlich charakterisieren.
Gegenstand der Erfindung ist ein Arzneimittel, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es Pflanzenteile der Pflanze Salsola collina Pall (Hügelsalzkraut) oder einen Extrakt aus solchen Pflanzenteilen und gegebenenfalls übliche Zusatzstoffe ent­ hält.
Die Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung von Pflan­ zenteilen der Pflanze Salsola collina Pall (Hügelsalzkraut) oder eines Extraktes davon für die Prophylaxe und/oder The­ rapie von Gallenerkrankungen, Hyperlipidämie, Hypercholeste­ rinämie und Arteriosklerose.
Die Erfindung betrifft ebenfalls die Verwendung von Pflan­ zenteilen der Pflanze Salsola collina Pall (Hügelsalzkraut) oder eines Extraktes davon zur Herstellung eines Arzneimit­ tels für die Prophylaxe und/oder Therapie von Gallenerkran­ kungen, Hyperlipidämie, Hypercholesterinämie und Arterio­ sklerose.
Erfindungsgemäß werden insbesondere Gallensteine, Cholecy­ stitis, Hyperlipoproteinämien, Hypercholesterinämie und Ar­ teriosklerose behandelt.
Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, den oberirdischen Teil der Salsola collina Pflanzen oder einen Extrakt davon zu verwen­ den. Beispielsweise werden diese Pflanzenteile in der Blüte- und Fruchttragezeit der Pflanzen im Tscheremchowo-Bezirk des Irkutsk-Gebietes gesammelt. Die gesammelten Pflanzen werden schonend getrocknet, gegebenenfalls auch im Vakuum. Die so getrockneten Pflanzenteile können direkt so wie sie anfallen oder nach der groben Zerkleinerung als Tee verwendet werden.
Der technologische Prozeß der Gewinnung des zähflüssigen, leicht in Wasser löslichen Salsola collina-Extraktes aus den oberirdischen Teilen der Pflanze besteht aus folgenden Schritten:
1. Rohstoffvorbereitung
2. Extraktion
3. Extraktreinigung
4. Extrakteindickung
5. Extraktstandardisierung
6. Abfüllung.
Der Trockenextrakt aus den oberirdischen Teilen der Pflanze kann so mit einem Extraktionsmittel gegebenenfalls nach dem Zerkleinern oder Pulverisieren extrahiert werden. Es ist bevorzugt, als Extraktionsmittel eine 25%ige Ethylalkohollö­ sung zu verwenden. Anstelle von Ethylalkohol können auch an­ dere Extraktionsmittel, die vom Fachmann leicht ausgewählt werden können, wie beispielsweise Isopropylalkohol, iso- oder n-Butanol, eingesetzt werden. Die Konzentrationen sind nicht kritisch und können vom Fachmann leicht bestimmt wer­ den. Die Ausbeute an Gesamt-Extrakt beträgt ca. 10%, wobei der Anteil der wasserlöslichen, quartären Ammoniumbase Gly­ cinbetain, die als Leitsubstanz des Extraktes vorhanden ist, 7 bis 10% des Extraktes beträgt. Der Gehalt an Alkaloiden beträgt ca. 0,01%.
Die Extraktion kann in an sich bekannter Weise erfolgen, in­ dem man beispielsweise das verwendete Extraktionsmittel am Rückfluß erhitzt und die Pflanzenteile beispielsweise durch das sich kondensierende Lösungsmittel in einem Soxhlet ex­ trahiert werden. Das erhaltene Extrakt-Lösungsmittel wird dann eingedickt und gegebenenfalls getrocknet.
Das auf 3 bis 5 mm zerkleinerte Salsola collina-Kraut kann beispielsweise in Perkolatoren eingefüllt und bei 20°C einer Extraktion (Reperkolation in 5 hintereinandergeschalteten Perkolatoren) mit 25% Ethanol unterzogen werden. Die Umfül­ lung findet nach jeweils 7 Stunden statt. Nach 3tägigem Ab­ stehenlassen bei 5 bis 8°C wird der Extrakt filtriert. Das Filtrat wird in einem Vakuumrotationsverdampfer bei einer Temperatur von höchstens 45°C bis zu einem Feuchtigkeits­ gehalt von höchstens 30% und mindestens 27% eingedickt.
Die Konzentrationen des eingedickten Extrakts können auf beliebige Weise variiert werden und hängen davon ab, in welcher Form der Extrakt verabreicht werden soll. Es ist möglich, einen flüssigen oder dickflüssigen Extrakt in Kap­ seln abzufüllen oder in Form von Lösungen oder Emulsionen zu verabreichen. Das zur Trockene eingedampfte und getrocknete Material kann zu Tabletten, Dragees, Kapseln und Granulat verarbeitet werden. Das erfindungsgemäße Arzneimittel wird im allgemeinen oral verabreicht. In besonders einfacher Wei­ se wird aus getrockneten oder frisch gesammelten, gegebenen­ falls zerkleinerten oder pulverisierten, Pflanzenteilen mit Hilfe von heißem bzw. kochendem Wasser ein Tee zubereitet. Nach dem Stehenlassen während 5 bis 15 Minuten wird der Ex­ trakt von den Pflanzenteilen getrennt und kann heiß oder auch im kalten Zustand, gegebenenfalls unter Zugabe von Süß­ stoff, getrunken werden.
Vorzugsweise werden zur Gallentherapie ca. 3 g getrocknete, zerkleinerte oder pulverisierte Pflanzenteile mit der etwa 3 Tassen entsprechender Menge Wasser für den Tagesbedarf auf­ gebrüht. Morgens, mittags und abends wird jeweils 1 Tasse davon getrunken. Dies entspricht einer täglich verabreichten Extraktmenge von ca. 300 mg mit einem Glycinbetain-Wirk­ stoffgehalt von ca. 30 mg.
Überraschenderweise zeigten der Salsola collina Gesamt-Ex­ trakt als auch die Tee-Zubereitungen Eigenschaften, die zur Prävention und Behandlung von Gallensteinen, Cholecystitis, Hyperlipidämie/Hypercholesterinämie und Arteriosklerose ver­ wendet werden können.
Der Anteil des Extraktes ist in der folgenden Tabelle 1 wie­ dergegeben.
Tabelle 1
Anteile gallenwirksamer Einzelfraktionen in 1 g Gesamt-Extrakt von Salsola collina
Die Arzneimittel für die orale Verabreichung können in Form von beispielsweise Tabletten oder Kapseln, die nach an sich bekannten Verfahren mit pharmazeutisch annehmbaren Verdün­ nungsmitteln, wie Bindemitteln (zum Beispiel vorgelatinier­ ter Maisstärke, Polyvinylpyrrolidon oder Hydroxypropylme­ thylcellulose), Füllstoffen (zum Beispiel Lactose, Saccha­ rose, Mannit, Maisstärke, mikrokristalline Cellulose oder Calciumhydrogenphosphat); Schmiermitteln (zum Beispiel Stearinsäure, Polyethylenglykol, Magnesiumstearat, Talk oder Siliciumdioxid); Desintegrationsmitteln (zum Beispiel Kar­ toffelstärke, Natriumstärkeglykolat oder Natriumcarboxyme­ thylcellulose); oder Benetzungsmitteln (zum Beispiel Natri­ umlaurylsulfat), hergestellt werden, vorliegen. Die Tablet­ ten können nach an sich bekannten Verfahren überzogen wer­ den.
Flüssige Zubereitungen für die orale Verabreichung können in Form von beispielsweise wäßrigen oder öligen Lösungen, Siru­ pen, Elixieren, Emulsionen oder Suspensionen vorliegen, oder sie können als Trockenprodukt für die Konstitution mit Was­ ser oder einem anderen geeigneten Träger vor der Verwendung vorliegen. Solche flüssigen Zubereitungen können nach an sich bekannten Verfahren mit pharmazeutisch annehmbaren Zu­ satzstoffen hergestellt werden, wie Suspensionsmitteln (zum Beispiel Sorbitsirup, Cellulosederivaten, Glucose/Zucker-Sirup, Gelatine, Aluminiumstearatgel oder hydrierten genieß­ baren Fetten); Emulgiermitteln (zum Beispiel Lecithin, Gummi arabicum oder Sorbitan-monooleat); nichtwäßrigen Trägern (zum Beispiel Mandelöl, öligen Estern, Ethylalkohol oder fraktionierten Pflanzenölen); und Konservierungsmitteln (zum Beispiel Methyl- oder Propyl-p-hydroxybenzoaten oder Sorbin­ säure). Die flüssigen Zubereitungen können auch an sich be­ kannte Puffer, Geschmacks- bzw. Aromamittel, Farbstoffe und Süßstoffe, je nach Bedarf, enthalten.
Untersuchungen an Kaninchen, die 6 Monate lang eine Chole­ sterin-reiche, lithogene Diät erhielten, zeigten, daß der Extrakt aus Salsola collina nicht nur die Lithogenität der Galle senkt, sondern auch hepatoprotektiv (Senkung der Se­ rum-Transaminasen), anticholestatisch (Senkung des Serum-Bi­ lirubin-Gehaltes; erhöhte Bilirubin-Sekretion in die Galle) und antiatherogen (Senkung des atherogenen Index, Senkung des LDL-Cholesterins und Gesamt-Cholesterins im Serum, An­ stieg des HDL-Cholesterins) im Vergleich zu Kontrolltieren ohne Salsola collina-Extrakt wirkt.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in den folgenden Tabellen 2 und 3 dargestellt.
Tabelle 2
Einfluß von Salsola collina-Extrakt auf Gallenparameter bei Kaninchen unter Chole­ sterin-reicher Diät (2% Cholesterin): Prozentuale Änderungen im Vergleich zur Kontrollgruppe ohne Salsola collina-Extrakt
Tabelle 3
Einfluß von Salsola collina-Extrakt auf Serum-Parameter bei Kaninchen unter Chole­ sterin-reicher Diät (2% Cholesterin): Prozentuale Änderungen im Vergleich zur Kontrollgruppe ohne Salsola collina-Extrakt
Makroskopisch als auch mikroskopisch zeigte sich in der mit Salsola collina-Extrakt behandelten Gruppe im Gegensatz zur Kontrollgruppe ohne Extrakt-Behandlung eine Gallenstein- und weitgehend sludge-freie Galle (Fig. 1 und 2). Die Visko­ sität der Galle war sichtbar verringert in der mit Extrakt behandelten Gruppe.
Fig. 1 zeigt die Blasengalle von Kaninchen mit Cholesterin- reicher, lithogener Diät ohne Salsola collina-Extrakt-Be­ handlung. Bildung von Allodeoxycholat-Kristallen (Haupt­ bestandteil von Gallensteinen bei Kaninchen) und massive vesikuläre Aggregation, die den "sludge" der Gallenblase bilden. Phasenkontrastmikroskopie.
Fig. 2 zeigt die Blasengalle von Kaninchen unter Choleste­ rin-reicher, lithogener Diät mit Salsola collina-Extrakt-Be­ handlung. Vorkommen vereinzelter, vesikulärer Strukturen.
Weiterhin führte die Behandlung mit Extrakt zu einer nahezu vollständigen morphologischen und histologischen Protektion der Gallenblasenwand und -mukosa, während die Extrakt-unbe­ handelten Tiere eine starke Gallenblasenwandverdickung und schwere Cholecystitis entwickelten (Fig. 3 und 4).
Fig. 3 zeigt die Gallenblasenwand von Kaninchen unter Cho­ lesterin-reicher, lithogener Diät ohne Salsola collina-Ex­ trakt-Behandlung. Erscheinungsbild einer chronischen Chole­ cystitis mit verdickten Mukosa-Mikrozotten (a). Muskel­ schicht (b). Färbung: Hämatoxylin-Eosin. Objektiv-Vergröße­ rung: 2,5 x; Okular-Vergrößerung: 10 x.
Fig. 4 zeigt die Gallenblasenwand von Kaninchen unter Cho­ lesterin-reicher, lithogener Diät mit Salsola collina-Ex­ trakt-Behandlung. Erscheinungsbild einer normalen, nicht verdickten Mukosa und normal ausgebildeten Schleimhautzotten (a). Färbung: Hämatoxylin-Eosin. Objektiv-Vergrößerung:
2,5 x; Okular-Vergrößerung: 10 x.
Desgleichen waren in der Extrakt-behandelten Gruppe nur ver­ einzelt Calciumbilirubinatgranula und Calciumcarbonatein­ schlüsse in der Galle im Gegensatz zur Kontrollgruppe ohne Extrakt erkennbar.
Hypercholesterinämische Patienten mit Cholesterin-Gallen­ steinen, die einer Gallenblasenoperation zugeführt werden sollten, wurden vor der Operation für durchschnittlich 2 Wo­ chen mit Salsola collina-Tee behandelt. Innerhalb dieser kurzen Behandlungsperiode kam es zu einer leichten Senkung des Serum-Gesamt-Cholesterins (-13%), des LDL-Cholesterins (-16%) und der Serum-Triglyceride (-13%).
Im Vergleich zu einer unbehandelten Kontrollgruppe ließ sich nach der Gallenblasenoperation in der mit Salsola collina-Tee behandelten Gruppe eine starke Senkung des lithogenen Index der Galle (-66%) und eine deutliche Verlängerung der Nucleationszeit für die Cholesterinkristallbildung von 2,7 auf 4,8 Tage (+78%) nachweisen.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 4 dargestellt.
Tabelle 4
Einfluß von Salsola collina-Tee-Aufguß (3 g/Tag ca. 300 mg Extrakt) auf Serum- und Gallen-Parameter bei hypercholesterinämischen und Gallenstein-Patienten (mittlere Behandlungsdauer 14,1 + 6,1 Tage vor Gallenblasenoperation)
Hypercholesterinämische, arteriosklerotische Patienten mit Herz-Ischämie wurden mit Salsola collina-Tee für 2 Monate behandelt. In dieser nur sehr kleinen Pilotstudie an 7 Pati­ enten zeigte sich innerhalb dieses kurzen Behandlungszeit­ raumes eine leichte Tendenz zur Senkung des Serum-Gesamt- Cholesterins und des LDL-Cholesterins bei leichter Steige­ rung des HDL-Cholesterins. Der atherogene Index wies eben­ falls eine leichte Senkung auf. Unterbrechung der Therapie bei 2 Patienten für einen Monat führte zu keiner Verschlech­ terung der Laborwerte.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 5 dargestellt.
Tabelle 5
Einfluß von Salsola collina-Tee (3 g/Tag ca. 300 mg Extrakt) auf Serum-Parame­ ter bei Patienten mit Hypercholesterinämie (ischämische Herz-Patienten/Arteriosklerose)
Die oben aufgeführten Untersuchungen belegen die prophylak­ tische und therapeutische Wirkung von Salsola collina sowohl in Form von Tee als auch Extrakt zur Verhinderung und Be­ handlung von Gallenblasen- und Gallensteinleiden, von Hyper­ lipoproteinämien und arteriosklerotischen Erkrankungen.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel 1 Extraktion und Isolierung
80 kg des zerkleinerten oberirdischen Teils der im Nowosi­ birsk-Gebiet gesammelten Pflanze wurden fünfmal einer Ex­ traktion mit 25%igem Ethylalkohol unterzogen.
  • a) Die Hälfte des erhaltenen Extraktes wurde im Vakuum auf ca. 50% eingedickt. Der erhaltene Extrakt wurde direkt als Sirup verwendet. Für die Verabreichung kann er mit einer ge­ eigneten Menge an kaltem oder warmem Wasser verdünnt werden und als Getränk verabreicht werden, gegebenenfalls unter Zu­ satz eines Süßstoffes wie Zucker.
  • b) Die andere Hälfte des oben erhaltenen Extraktes wurde zur Trockene eingedampft. Das erhaltene hochviskose Material wurde im Vakuum getrocknet und pulverisiert. Das Pulver wurde in an sich bekannter Weise zu Tabletten verarbeitet oder in Kapseln abgefüllt.
Beispiel 2
Tabletten für die orale Verabreichung (zu 100 mg)
Salsola Trockenextrakt, standardisiert|100 mg
Lactose 100 mg
Mikrokristalline Cellulose 147 mg
Magnesiumstearat 3 mg
350 mg
Der Trockenextrakt wird mit der Lactose und der mikrokri­ stallinen Cellulose gut vermischt, dann wird das Magnesium­ stearat zugegeben, und es wird nochmals gut vermischt. Das fertige Pulver wird in an sich bekannter Weise zu Tabletten à 350 mg verpreßt.
Beispiel 3
Kapseln (zu 250 mg)
Salsola Trockenextrakt, standardisiert|250 mg
Maisstärke 82 mg
Aerosil 15 mg
Magnesiumstearat 3 mg
350 mg
Der Trockenextrakt, die Maisstärke und das Aerosil werden gut vermischt. Dann wird das Magnesiumstearat zugegeben, und es wird nochmals vermischt. Die fertige Mischung wird in Hartgelatine-Kapseln Größe 0 abgefüllt.
Beispiel 4
Überzogene Tabletten (zu 150 mg)
Salsola Trockenextrakt, standardisiert|150 mg
Lactose 150 mg
Mikrokristalline Cellulose 145 mg
Magnesiumstearat 5 mg
450 mg
Der Trockenextrakt, die Lactose und die mikrokristalline Cellulose werden gut vermischt. Dann wird das Magnesium­ stearat zugegeben, und es wird nochmals gut vermischt. Das Gemisch wird granuliert und zu Kernen à 450 mg verpreßt.
10 mg Ethylcellulose werden in Isopropanol gelöst. Mit der Lösung werden die Kerne überzogen und getrocknet.
Beispiel 5
Granulat (300 mg/Dosis)
Salsola Trockenextrakt, standardisiert|300 mg
Lactose 300 mg
Mikrokristalline Cellulose 250 mg
Saccharose 500 mg
Der Trockenextrakt, die Lactose und die mikrokristalline Cellulose sowie 400 mg Saccharose werden gut vermischt. 100 mg Saccharose werden in 100 mg Wasser gelöst. Mit dieser Lösung wird das Pulver befeuchtet, geknetet und gesiebt (Siebgröße 1,0 mm). Nach Trocknen auf eine Restfeuchte < 5% wird nochmals gesiebt (Siebgröße 0,75 mm). Das Granulat wird in Sacchets 1,35 g abgefüllt, so daß 300 mg Trockenextrakt pro Dosis vorhanden sind.
Beispiel 6
Lösung (zu 200 mg/5 ml)
Salsola Trockenextrakt, standardisiert|200 mg
Citronensäure 20 mg
Saccharose 500 mg
Destilliertes Wasser 5 ml
Der Trockenextrakt, die Citronensäure und die Saccharose werden in dem destillierten Wasser gelöst und filtriert.
Beispiel 7 Sprühtee
5 g Salsola Droge werden in 20 g Ethanol/Wasser-Gemisch 1 : 5 extrahiert. Im erhaltenen Extrakt (500 mg Extraktstoffe) werden 1 g Maltodextrose gelöst.
Die Lösung wird in einem Sprühtrockner versprüht. 1,5 g Sprühprodukt enthalten 500 mg Salsola-Extrakt.
Beispiel 8 Tee
Die getrocknete Pflanze wird geschnitten. Die geschnittenen Pflanzenteile können in Teebeutel à 2,5 g ( 250 mg Salsola- Extrakt) abgefüllt werden. Auf übliche Weise wird ein Tee­ aufguß hergestellt.

Claims (12)

1. Arzneimittel, dadurch gekennzeichnet, daß es Pflanzenteile der Pflanze Salsola collina Pall (Hügelsalzkraut) oder einen Extrakt aus solchen Pflan­ zenteilen und gegebenenfalls übliche Zusatzstoffe enthält.
2. Arzneimittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es oberirdische Pflanzen­ teile oder einen Extrakt daraus enthält.
3. Arzneimittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es in Form von Tabletten, Dragees, Granulat, Kapseln, Lösungen, Emulsionen oder Tee vorliegt.
4. Verwendung von Pflanzenteilen der Pflanze Salsola collina Pall (Hügelsalzkraut) oder eines Extraktes davon für die Prophylaxe und/oder Therapie von Gallenerkrankungen, Hyperlipidämie, Hypercholesterinämie und Arteriosklerose.
5. Verwendung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß oberirdische Pflanzenteile oder der Extrakt aus oberirdischen Pflanzenteilen verwendet wird.
6. Verwendung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verwendung bei Gallen­ steinen, bei der Verhinderung der Neubildung von Gallenstei­ nen, Cholecystitis, Hyperlipoproteinämien, Hypercholesterin­ ämie und Arteriosklerose erfolgt.
7. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verwen­ dung oral erfolgt.
8. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verwen­ dung in Form von Tabletten, Dragees, Granulat, Kapseln, Lö­ sungen, Emulsionen oder als Tee erfolgt.
9. Verwendung von Pflanzenteilen der Pflanze Salsola collina Pall (Hügelsalzkraut) oder eines Extraktes davon zur Herstellung eines Arzneimittels für die Prophylaxe und/oder Therapie von Gallenerkrankungen, Hyperlipidämie, Hyperchole­ sterinämie und Arteriosklerose.
10. Verwendung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Arzneimittel für die Prophylaxe und/oder Therapie von Gallensteinen, Cholecystitis, Hyper­ lipoproteinämie, Hypercholesterinämie und Arteriosklerose hergestellt wird.
11. Verwendung nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Verwendung zur Herstellung eines Arzneimittels für die orale Verab­ reichung erfolgt.
12. Verwendung nach mindestens einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Ver­ wendung zur Herstellung eines Arzneimittels in Form von Ta­ bletten, Dragees, Granulat, Kapseln, Lösungen, Emulsionen oder Tees erfolgt.
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