DE4313859C2 - Verfahren zum Einschieben einer Abstechstange in ein Abstichloch eines Schachtofens und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Einschieben einer Abstechstange in ein Abstichloch eines Schachtofens und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum
Einschieben einer Abstechstange in ein Abstichloch eines
Schachtofens, das vorher durch eine Verschlußmasse verschlos
sen wurde, die noch nicht ganz ausgehärtet ist, wobei das
Einschieben der Abstechstange ohne Schlagvorrichtung durch
eine axiale Schubkraft erfolgt, die durch ein Antriebsmittel
auf die Stange übertragen wird.
Ein solches Verfahren ist aus der DE 38 25 100 A1
bekannt.
Die Erfindung betrifft folglich das bekannte Verfahren
der verlorenen Stange, bei dem nach dem Verschließen des
Abstichloches mit einer Verschlußmasse in diese Verschlußmasse
vor ihrer vollständigen Aushärtung eine Metallstange einge
schoben wird. Um das Abstichloch zu öffnen, wird die Stange
im gewünschten Augenblick aus der ausgehärteten Verschluß
masse herausgezogen.
Die zur Durchführung dieses Verfahrens verwende
ten Maschinen weisen meistens eine starke pneumatische Zwei
richtungs-Schlagvorrichtung auf, um die zum Einschieben und
Herausziehen der Stange erforderliche Energie zu erzeugen.
Eine solche Schlagvorrichtung, wie sie bei diesen
Maschinen verwendet wird, ist jedoch nicht ohne Nachteile.
Einerseits verursacht sie starke Beanspruchungen und Vibrati
onen des Materials, insbesondere der Zange zur
Ankupplung der Stange, wodurch diese Zange einer raschen
Abnutzung unterliegt. Andererseits ist sie äußerst
geräuschvoll und erfüllt oft nicht die immer strenger
werdenden Vorschriften, die auf eine Verminderung des Geräusch
niveaus in industrieller Umgebung abzielen.
Daher geht die Tendenz dahin, die Zweirichtungs-
Schlagvorrichtung abzuschaffen. Die Abstechvorrichtungen der
nächsten Generation werden mit Antriebsmitteln
arbeiten, um die Stange allein mit großer Kraft, das heißt, ohne
Schlagvorrichtung, einzuschieben bzw. herauszuziehen.
Das Herausziehen der Stange mit großer Kraft erweist sich
als ziemlich einfach. Es ist nur erforderlich,
eine Kupplung, wie beispielsweise eine Zange, an dem
freien Ende der Stange zu befestigen und die Kupp
lung in axialer Richtung in der Verlängerung der Stange
durch ein starkes Antriebsmittel, zum Beispiel einen Hub
zylinder oder einen Hydraulikmotor, zurückzufahren. Dabei
wird die Stange lediglich durch eine axiale Zugkraft
geräuscharm und ohne Vibrationen aus der aus
gehärteten Verschlußmasse herausgezogen.
Das Einschieben der Stange mit großer Kraft ist jedoch
weniger leicht. Es genügt nicht, eine starke
axiale Schubkraft auf ein Ende der Stange auszuüben, um
das andere Ende in die aushärtende Verschlußmasse einzu
schieben. Angesichts der großen Länge der Stange und der
raschen Aushärtung der vorher in das Abstichloch ein
gespritzten Verschlußmasse würde die Stange sehr bald
geknickt und in dem Abstichloch blockiert werden, außer
wenn besondere Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, um
die äquivalente Knicklänge der Stange zu verringern.
Hier wird daran erinnert, daß diese Knicklänge eine
fiktive Länge ist, bei der der Einfluß der Art der
Befestigung der Stange und der Art der Übertragung der
Kraft auf die Knickneigung berücksichtigt wird.
Diese äquivalente Knicklänge kann beispielsweise
verringert werden, wenn die Stange in der Achse der einwirkenden
Kraft durch Zwischenführungen geführt wird. Ein
analoger Effekt wird erhalten, wenn die axiale Schubkraft
nicht an dem freien Ende der Stange, sondern mittels
Hin- und Herbewegung einer Zange in einer relativ
kleinen Entfernung von dem Abstichloch ausgeübt wird, wie
dies zum ersten Mal in der luxemburgischen Patentschrift
LU-87 915 vorgeschlagen wurde.
Es ist klar, daß dann, wenn es gelingen würde, die
axiale Kraft zu verringern, die auf die Stange ausgeübt
werden muß, um sie in die Verschlußmasse einzuschieben,
die Knickgefahr geringer wäre und folglich keine so
großen Vorsichtsmaßnahmen zur Verhinderung einer Knickung
erforderlich wären, wodurch das Einschieben der Stange in
die Verschlußmasse erleichtert würde.
Die vorliegende Erfindung hat zum Ziel, ein Ver
fahren zum Einschieben der Stange in die schnell aus
härtende Verschlußmasse vorzuschlagen, das ermöglicht,
den Widerstand beim Eindringen der Stange in die Ver
schlußmasse zu verringern.
Um dieses Ziel zu erreichen, wird gemäß der vor
liegenden Erfindung ein Verfahren vorgeschlagen, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß die in die
Verschlußmasse einzuschiebende Abstechstange einer Schwing- oder
Rotationsbewegung um ihre Längsachse unterworfen wird, während die axiale
Schubkraft auf sie übertragen wird.
Diese Schwing- oder Drehbewegung der Stange um ihre
Längsachse vermindert den Widerstand gegen das axiale
Einschieben der Stange in die aushärtende Verschluß
masse. Die Abstechvorrichtung kann folglich zum Einschieben
der Stange in die Verschlußmasse mit einer verminderten
Schubkraft arbeiten.
Die Vorteile einer Verminderung der Kraft zum Ein
schieben der Stange sind offensichtlich. Einerseits
ermöglicht eine solche Verminderung der Kraft bei
gleicher Knicksicherheit eine größere äquivalente Knick
länge. In der Praxis äußert sich dies bei
spielsweise durch eine Verringerung der Anzahl der
Zwischenführungen, die erforderlich sind, um die Stange
in der Achse zu halten, oder durch eine Vergrößerung des
Hubs der in der Patentschrift LU-87 915 vorgeschlagenen
Hin- und Herbewegung.
Andererseits bedeutet eine Verminderung der Kraft
zum Einschieben der Stange natürlich auch eine Verminde
rung der Energie, welche die Vorrichtung bei jedem Ein
schiebevorgang verbraucht. Auf diese Weise ist es
möglich, bei gleicher Leistung die Geschwindigkeit beim
Einschieben der Stange in die Verschlußmasse zu erhöhen.
Bei dem Einschiebevorgang kann folglich Zeit gewonnen
werden, und es kann mit schneller aushärtenden Verschluß
massen gearbeitet werden, ohne stärkere Abstechvorrichtungen ver
wenden zu müssen.
Dabei genügt eine Schwingbewegung der Stange
mit einer Winkelamplitude von weniger als 180°,
um den gewünschten Effekt zu
erhalten. Es ist also nicht erforderlich, die Stange
einer Drehbewegung oder Schwingbewegungen mit einer
großen Winkelamplitude zu unterwerfen.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durch
führung des Verfahrens, umfassend eine Lafette und eine entlang
dieser Lafette axial verfahrbare Zange zum Festklemmen der
Abstechstange, die gekennzeichnet ist durch einen schwenkbar in
der Zange gelagerten Zangekörper zum Festklemmen der Abstech
stange und einen mit diesem Zangenkörper verbundenen Schwenk
antrieb zum Erzeugen einer Schwingbewegung des Zangenkörpers um
die Längsachse der im Zangenkörper festgeklemmten Abstechstange.
Die Zange ist beispielsweise eine pneumatische, in einer
Richtung wirksame Zange, die ermöglicht, eine axiale Kraft auf
die Stange zu übertragen, damit die Stange in die Verschlußmasse
eindringt. Sie ist dann durch Mittel gekennzeichnet, um sie bei
der Übertragung der Kraft zum Einschieben der Stange um ihre
Längsachse schwingen zu lassen.
Es ist offensichtlich, dass die Zange auch eine pneuma
tische, in zwei Richtungen wirksame Zange sein könnte, von der
Art der Zangen, die in der luxemburgischen Patentschrift
LU-87 915 und ihrem Zusatzpatent LU-88 020 beschrieben
sind. Diese Zange kann dann sowohl zum Einschieben, als
auch zum Herausziehen der Stange verwendet werden. Beim
Herausziehen der Stange wäre die Schwingbewegung natür
lich ausgeschaltet.
Wenn die Zange Ein-Richtungs-Zange ist, die nur
zum Einschiebender Stange in die Verschlußmasse geeignet
ist, muß natürlich auf der Lafette der Maschine eine
zweite Kupplung vorgesehen werden, die zum Herausziehen
der Stange bestimmt ist. Diese zweite Kupplung ist bei
spielsweise eine herkömmliche Zange, die in einer auf der
Lafette verschiebbaren Bohrmaschine angebracht ist. Diese
Bohrmaschine ist auf der Lafette meistens hinter der
ersten Zange angebracht, um das Abstichloch mit einem
herkömmlichen Bohrer bohren zu können, wenn das Verfahren
der verlorenen Stange aus dem einen oder anderen Grund
nicht verwendet werden kann.
Weitere Besonderheiten ergeben sich
aus der ausführlichen Beschreibung von Anwendungsbeispie
len des Verfahrens und einer vorteilhaften Ausführungs
form der Vorrichtung, die nachstehend zur Veranschaulichung
wiedergegeben sind, wobei auf die im Anhang beigefügten
Zeichnungen Bezug genommen wird.
Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen, partiellen
Längsschnitt einer Abstechvorrichtung, die vor dem Abstich
loch angeordnet ist, um eine Abstechstange in die Ver
schlußmasse einzuschieben,
Fig. 2 einen transversalen Schnitt gemäß
der Schnittlinie AA' der Fig. 1, wobei im wesentlichen
eine Spezialzange der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu sehen ist, und
Fig. 3 einen Schnitt gemäß der Schnitt
linie BB' der Fig. 2.
In allen Figuren sind gleiche Teile mit den
gleichen Bezugszahlen bezeichnet.
Die Fig. 1 ist ein Längsschnitt einer Abstech
vorrichtung 2, die zur Verwirklichung des erfindungsgemäßen
Verfahrens der verlorenen Stange verwendet werden kann.
Genauer handelt es sich um einen partiellen Längsschnitt
einer Lafette die mit ihrem vorderen Ende vor einem
Abstichloch 6 eines Schachtofens angeordnet ist, der
durch einen Schnitt seiner Wand 4 im Bereich des Abstich
loches 6 dargestellt ist.
Diese Abstechvorrichtung 2 ist so ausgelegt, daß das
Abstichloch 6 entweder durch herkömmliches Bohren
geöffnet werden kann, das heißt, mit Hilfe eines Bohrers
(nicht wiedergegeben), der von einer herkömmlichen Bohr
maschine 18 angetrieben wird, die auf der Lafette 8 ver
schiebbar und die mit einer Kupplung 20 versehen
ist, um den Bohrer aufzunehmen, oder nach dem Verfähren
der verlorenen Stange geöffnet werden kann, das heißt,
durch Herausziehen einer Stange 10, die unmittelbar nach
dem Verschließen des Abstichloches 6 mit einer Verschluß
masse in dieses Abstichloch eingeschoben wurde.
Das Einschieben der Stange 10 in die Verschlußmasse
wird dabei ohne Schlagvorrichtung mit Hilfe einer Zange
16 ausgeführt. Diese Zange ist auf einem Wagen 14
angebracht, der auf der Lafette 8 verschiebbar ist und
von starken Antriebsmitteln angetrieben wird, wie bei
spielsweise einem oder mehreren Hydraulikmotoren 11 und
einer oder mehreren endlosen Ketten 12. Dabei ist
anzumerken, daß die Stange am vorderen Ende der Lafette 8
von einer verschiebbaren oder festen Auflage 13 getragen
wird, die auch so ausgebildet sein kann, daß sie als
Schutzschild gegenüber den beim Öffnen des Abstichloches
auftretenden Spritzern dient.
Um zu vermeiden, daß die Stange 10 geknickt wird,
wenn eine große Kraft auf sie ausgeübt wird, um sie in
die aushärtende Verschlußmasse einzuschieben, können zwei
verschiedene Verfahren angewandt werden, die darauf
abzielen, die Knickneigung der Stange 10 zu vermindern.
Bei dem ersten Verfahren wird die Einschiebekraft
in der Nähe des freien Endes der Stange 10 auf die Stange
übertragen und die Stange 10 in Zwischenführungen
geführt, die zwischen der vorderen Auflage 13 und der
Zange 16 angeordnet sind. In der Fig. 1 ist als Beispiel
eine dieser Zwischenführungen wiedergegeben, die mit der
Bezugszahl 15 bezeichnet ist. Diese Zwischenführungen
halten die Stange 10 in der Achse und vermeiden eine
Durchbiegung, die zu einer Knickung der Stange 10 führt.
Bei dem zweiten Verfahren wird die Einschiebekraft
nicht an dem freien Ende der Stange 10, sondern in einer
geringeren Entfernung von dem Abstichloch 6 auf die
Stange 10 übertragen. Bei dieser Variante wird die offene
Zange 16 zunächst bis in eine Entfernung L von dem vorde
ren Ende der Lafette 8 gebracht. Dann wird die Zange 16
geschlossen und die Stange 10 in das Abstichloch 6 ein
geschoben, wozu die Zange 16, die jetzt mit der Stange 10
fest verbunden ist, um die Länge L bis zu dem vorderen
Ende der Lafette (Position B) vorgefahren wird. Dann wird
die Zange 16 geöffnet und um die Länge L zurückgefahren,
um die Stange 10 erneut festzuklemmen und um eine zweite
Länge L in das Abstichloch 6 einzuschieben. Diese Hin-
und Herbewegung wird so oft wiederholt, bis die Stange 10
um die gewünschte Länge in das Abstichloch 6 eingedrungen
ist.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird vorgeschla
gen, die Stange 10 während des Einschiebevorgangs einer
Schwing- oder Drehbewegung um ihre Längsachse zu unter
werfen. Dabei ist anzumerken, daß dieses Verfahren,
das den Widerstand beim Einschieben der Stange in die
Verschlußmasse vermindert, in Verbindung mit dem weiter
oben beschriebenen ersten oder zweiten Verfahren ver
wendet werden kann.
Das vorgeschlagene Verfahren bietet beträchtliche
Vorteile, und zwar sowohl wenn es in Verbindung mit
diesem ersten Verfahren, als auch wenn es in Verbindung
mit diesem zweiten Verfahren verwendet wird, um die
Stange einzuschieben. Wenn es in Verbindung
mit dem ersten Verfahren verwendet wird, kann mit weniger
Zwischenführungen gearbeitet werden, da die auf die
Stange ausgeübte axiale Kraft wesentlich vermindert ist.
Wenn es in Verbindung mit dem zweiten Verfahren verwendet
wird, ermöglicht es, den Hub L der Bewegung des Wagens 14
zu erhöhen und so die Stange 10 mit einer geringeren
Anzahl von Hin- und Herbewegungen der Zange 16, das
heißt in kürzerer Zeit, einzuschieben.
Das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung wird in
vorteilhafter Weise mit einer Zange 16 verwirklicht, wie
sie in den Fig. 2 und 3 dargestellt ist und nach
stehend ausführlich beschrieben wird. Diese Zange 16 ist
über ihr Gehäuse 32, 34 mit dem Wagen 14 fest verbunden,
der beispielsweise auf Kufen 28 oder Rollen angebracht
ist, die von U-Profilen 22, 24 geführt werden, die
einander gegenüber in der Lafette 8 befestigt sind. Die
Lafette 8 besteht beispielsweise aus zwei
miteinander verbundenen Trägern 8a und 8b, die eine Art
Kasten bilden.
Aus der Fig. 2 ist ersichtlich, daß das Gehäuse
der Zange aus einem oberen Teil 34 und einem unteren Teil
32 besteht, wobei diese beiden Teile durch abnehmbare
Befestigungselemente, wie beispielsweise Schrauben, die
in der Fig. 2 durch ihre Achse 33 dargestellt sind, mit
einander verbunden sind. Diese zwei Halbgehäuse 32, 34
begrenzen im zusammengebauten Zustand eine zylindrische
Kammer 37, deren Längsachse parallel zu der Verschiebe
richtung des Wagens 14 ist. Die zylindrische Kammer 37
weist in jeder Grundfläche eine Öffnung 35, 36 auf, die
zentrisch zu der Längsachse angeordnet ist.
In der zylindrischen Kammer 37 ist ein Zangenkörper
38 untergebracht. Dieser Zangenkörper 38 hat eine zylin
drische Form, und sein Durchmesser und seine Länge sind
geringfügig kleiner als die entsprechenden Abmessungen
der zylindrischen Kammer 37. In dieser Kammer 37 ruht der
Zangenkörper 38 in zwei Gleithülsen 40, die als stirnseitige
Anschläge und zugleich als Lagerbuchsen dienen.
Der Zangenkörper 38 kann sich also um seine Achse, die
mit der Achse der zylindrischen Kammer zusammenfällt,
frei drehen. Außerdem wird jede axiale Verschiebung des
Zangenkörpers 38 durch die stirnseitigen Anschläge 40
verhindert, die in die zylindrische Kammer 37 eingepaßt
sind und an den zwei stirnseitigen Teilen des Gehäuses
anliegen, wobei sie die Kammer 37 in Längsrichtung
begrenzen.
Der Zangenkörper 38 weist eine durchgehende axiale
Bohrung 44 auf, deren Durchmesser geringfügig größer als
der Durchmesser der Stange 10 ist. Er weist mindestens
zwei Backen 42', 42" auf, die symmetrisch um die axiale
Bohrung 44 herum angeordnet sind und in Richtung dieser
Bohrung schräg verschoben werden können. Diese Backen
werden pneumatisch verschoben und sind vorzugsweise mit
einer Rückholfeder (nicht wiedergegeben) zum Öffnen der
Backen versehen. Es ist wichtig, daß dieser Zangenkörper
in der Kammer 37 so ausgerichtet ist, daß die Verschiebe
achsen der Backen 42' und 42" in Richtung des hinteren
Endes der Lafette zusammenlaufen. Dann dringen die Backen
42' und 42" in der geschlossenen Position in die Stange
ein, wenn die Zange nach vorn geschoben wird.
Der Zangenkörper 38 ist in axialer Richtung mittels
einer Muffe 57 durch die Öffnung 35 hindurch verlängert.
Diese Muffe weist an ihrem Ende eine mit der Muffe fest
verbundene Kurbel 58 auf. Ein Arm 56 ist an einem seiner
Enden mit der Kurbel und an dem anderen Ende mit einer
Kolbenstange 54 gelenkig verbunden. Diese Kolbenstange
wird in einer Gleitführung 53 geführt, die in der Ver
längerung eines Hubzylinder-Zylinders 52 angeordnet ist,
der mit dem Wagen 14 fest verbunden ist. Die Längsachse
des Arms 58 ist vorzugsweise ein Kreisbogen, so daß der
Arm 58 um die Stange 10 herum angeordnet ist, wenn die
Kolbenstange 54 aus dem Zylinder 52 ganz ausgefahren ist.
Es ist ersichtlich, daß bei einer Hin- und Herbewegung
der Kolbenstange 54 eine schwingende Dreh
bewegung mit einer Winkelamplitude von ungefähr 90° auf
die Kurbel 58 übertragen wird. Wenn die Backen 42' und
42" des Zangenkörpers 38 auf der Stange geschlossen sind,
übertragen sie diese Schwingbewegung auf die Stange 10,
wobei sie gleichzeitig die axiale Einschiebekraft auf die
Stange 10 übertragen.
Um die Hin- und Herbewegung der Kolbenstange 54 zu
erhalten, wird der Druck auf beiden Seiten eines mit der
Kolbenstange 54 fest verbundenen und in dem Zylinder 52
des Hubzylinders 50 gleitenden Kolbens 51 periodisch
variiert. Die Frequenz dieser Bewegung wird vorzugsweise
in Abhängigkeit von der verwendeten Verschlußmasse
bestimmt.
Da die Winkelamplitude der Schwingbewegung des
Zangenkörpers 38 relativ klein ist, können die Backen 42'
und 42" in bekannter Weise über flexible Schläuche mit
Druckluft versorgt werden. Es können jedoch auch
gelenkige Rohrleitungen oder Drehanschlüsse vorgesehen
werden.
Es ist anzumerken, daß der Zangenkörper 38 noch
ein zweites Backenpaar aufweisen kann, dessen zwei
Verschiebeachsen in Richtung des vorderen Endes der
Lafette zusammenlaufen. Diese Zange kann dann zum Heraus
ziehen der Stange 10 aus der ausgehärteten Verschlußmasse
verwendet werden. Die Achsen des zweiten Backenpaars
liegen beispielsweise in einer Ebene, die durch die Achse
der Zange verläuft und senkrecht zu der Schnittebene der
Fig. 3 ist.
Wenn dagegen der Zangenkörper 38 nur ein Backenpaar
aufweist, das zum Einschieben der Stange ausgelegt ist,
kann die Kupplung 20 der Bohrmaschine 18 in vorteilhafter
Weise durch eine zum Herausziehen der Stange 10 aus
gelegte, in einer Richtung wirksame Zange ersetzt werden. Diese Zange
muß jedoch bei der Rückfahrbewegung der Zange 16
unmittelbar an der Zange 16 anliegen, um zu vermeiden,
daß die Bohrmaschine 18 eine Zugkraft auf die Stange
übertragen muß.
Es versteht sich, daß
andere Mittel als die vorstehend beschriebenen Backen
verwendet werden können, um die Stange gegen Rotation zu
blockieren und/oder eine axiale Kraft auf sie zu über
tragen.
Beispielsweise könnte ein Querkeil mit den in der
Abstechstange 10 angebrachten Abflachungen zusammen
wirken, um die Abstechstange 10 in dem Zangenkörper 38
gegen Rotation und Verschiebung zu blockieren.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
vorgeschlagen, das wesentlich zur
Beseitigung der Schlagvorrichtung bei dem Verfahren
der verlorenen Stange beiträgt. Die Erfindung leistet
daher infolge beträchtlicher Verminderung des
Geräuschniveaus um den Schachtofen herum einen wesentli
chen Beitrag zum Schutz der Umwelt. Außerdem wird
durch die Erfindung eine Vorrichtung mit zuverlässiger und
robuster Konstruktion für die Verwirklichung dieses
Verfahrens vorgeschlagen.
Claims (9)
1. Verfahren zum Einschieben einer Abstechstange in ein
Abstichloch (6) eines Schachtofens (4), das vorher durch eine
Verschlußmasse verschlossen wurde, die noch nicht ganz ausgehär
tet ist, wobei das Einschieben der Abstechstange ohne Schlagvor
richtung durch eine axiale Schubkraft erfolgt, die durch ein
Antriebsmittel auf die Stange (10) übertragen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die in die Verschlußmasse einzuschiebende
Abstechstange (10) einer Schwing- oder Rotationsbewegung um ihre
Längsachse unterworfen wird, während die axiale Schubkraft auf
sie übertragen wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Winkelamplitude der Schwingbewegung kleiner als 180°
ist.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abstechstange (10) beim Einschieben durch
Zwischenführungen axial geführt wird.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die axiale Schubkraft in einer Entfernung von dem
Abstichloch, die kleiner als die äquivalente Knicklänge der
Stange (10) ist, auf die Stange (10) übertragen wird, daß die
Stange (10) um eine Länge (L) in die Verschlußmasse eingeschoben
wird, und daß diese Vorgänge so oft wiederholt werden, bis die
Stange (10) um die gewünschte Länge in das Abstichloch (6)
eingedrungen ist.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 4, umfassend eine Lafette (8) und eine
entlang dieser Lafette (8) axial verfahrbare Zange (16) zum
Festklemmen der Abstechstange (10), gekennzeichnet durch einen
schwenkbar in der Zange (16) gelagerten Zangenkörper (38), zum
Festklemmen der Abstechstange (10) und einen mit diesem Zangen
körper (38) verbundenen Schwenkantrieb zum Erzeugen einer
Schwingbewegung des Zangenkörpers (38) um die Längsachse der im
Zangenkörper (38) festgeklemmten Abstechstange (10).
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwenkantrieb einen Pleuelstangen/Kurbel-Mechanismus
(56, 58) und einen Hubzylinder (50) umfaßt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Zangenkörper (38) einen Durchgangskanal (44)
für die Abstechstange (10) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Zangenkörper (38) ein erstes Backenpaar (42',
42") zum Festklemmen der Abstechstange (10) beim Einschieben
der Abstechstange (10) in das Abstichloch (6) umfasst.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zangenkörper (38) ein zweites Backenpaar zum Festklemmen
der Abstechstange (10) beim Herausziehen der Abstechstange (10)
aus dem Abstichloch (6) umfasst.
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