DE4313724C2 - Vorrichtung zum gleichmäßigen Auftragen einer Suspension auf einen Kollagenträger - Google Patents
Vorrichtung zum gleichmäßigen Auftragen einer Suspension auf einen KollagenträgerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum gleichmäßigen Auf
tragen einer Suspension auf einen Kollagenträger zur Herstel
lung eines Materials zum Abdichten und Heilen von Wunden.
Aus EP 0 059 265 ist ein Material zum Abdichten und Heilen von
Wunden bekannt, das aus einem Kollagenträger besteht, der mit
einer Fibrinkomponente, einer Thrombinkomponente und Zusätzen,
wie zum Beispiel Calciumionen, Proteaseinhibitoren oder
Heparinantagonisten, beschichtet ist.
Zur Herstellung dieses Materials werden die einzelnen Kompo
nenten bzw. Zusätze in einem organischen Lösungsmittel, wie
etwa Ethanol, suspendiert und anschließend auf den Kollagen
träger, etwa durch Besprühen, aufgebracht.
Dabei treten jedoch mehrere Probleme auf, da die aufzutragende
Suspension schwer handzuhaben ist. So verstopfen die für solche
Zwecke verwendeten Flüssigkeitsdüsen sofort. Flüssigkeits-Luft-
Düsen erlauben größere Durchmesser, aber auch hier ermöglichen
nur Düsen mit den größten angebotenen Durchmessern hinreichend
störungsfreies Arbeiten. Diese Düsen haben jedoch einen
entscheidenden Nachteil. Durch die unscharfe Abgrenzung des
Austrittstrahls wird keine gleichmäßige Suspensionsschicht,
sondern ein trapezförmiges Beschichtungsprofil auf dem
Kollagenträger erzeugt. Dies führt zu erheblichen Randverlusten
an Kollagenträger bzw. wertvoller Suspension.
Aus der US 1265127 ist eine Pasten-Auftragsvorrichtung (paste
holder) bekannt, die einen gelochten Boden und einen ebenfalls
gelochten zweiten Boden (false bottom) aufweist, der entfern
bar, aber nicht innerhalb der Vorrichtung beweglich ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es deshalb, die oben ge
nannten Nachteile der bisher bekannten Methoden zu verhindern.
Diese Aufgabe konnte nun mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung
gelöst werden.
Ein Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
gleichmäßigen Auftragen einer Suspension auf einen
Kollagenträger, die einen Behälter aufweist, gemäß Anspruch 5.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung eines Materials zum Abdichten und Heilen von
Wunden, wobei eine Suspension auf einen Kollagenträger
aufgetragen wird, gemäß Anspruch 1.
Der Behälter besitzt eine von einem Grundrahmen (1) umgebene
rechtwinkelige Lochplatte (Bodenlochplatte (2)) auf dem sich
seitliche Begrenzungswände befinden. Unmittelbar über der Bo
denlochplatte (2) liegt eine zweite Lochplatte auf, die inner
halb des Behälters hin- und herbewegt werden kann: bewegliche
Lochplatte (3).
Die in den Behälter einzubringende Suspension besteht aus einer
Fibrinkomponente, einer Thrombinkomponente, sowie aus Aprotinin
als Proteaseinhibitor und anderen Zusätzen, wie beispielsweise
Calciumionen oder Heparinantagonisten, in einem Alkohol, wie
Ethanol, n- oder i-Propanol, oder n- oder i-Butanol. Sie wird
zur Herstellung eines Materials zum Abdichten und Heilen von
Wunden und somit für medizinische Zwecke verwendet. Aus diesem
Grund muß die Vorrichtung, insbesonders die Lochplatten, aus
einem abriebfesten Material, das mit der Suspension nicht in
Reaktion treten kann, gefertigt sein. Geeignete Materialien
sind beispielsweise Edelstahl oder Titan. Die seitlichen
Begrenzungswände können auch aus Glas bzw. Plexiglas aufgebaut
sein, wodurch die Suspension im Behälter gut beobachtet werden
kann.
Beide Lochplatten weisen jeweils eine oder mehrere Lochreihen
auf, wobei die Durchflußlöcher in den Lochreihen jeweils im
gleichen Abstand angeordnet sind. Vorzugsweise befinden sich
mehrere Lochreihen auf den Lochplatten.
Der Durchmesser der Durchflußlöcher soll groß genug gewählt
werden, um ein Verstopfen der Durchflußlöcher mit der Suspen
sion zu verhindern.
Das Verhältnis des Durchmessers der Durchflußlöcher zu dem
Durchmesser der größten Partikel der Suspension beträgt etwa 5 : 1
bis 50 : 1, bevorzugt 7,5 : 1 bis 40 : 1 und besonders be
vorzugt 10 : 1 bis 30 : 1.
Die größten in der Suspension vorhandenen Partikel besitzen ei
nen Durchmessern von etwa 0,1 mm bis 0,2 mm.
In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vor
richtung beträgt der Durchmesser der Durchflußlöcher etwa 2 bis
3 mm.
Die Mittelpunkte der Durchflußlöcher liegen bevorzugt in einem
Abstand zwischen 2 bis 8 mm, besonders bevorzugt in einem Ab
stand von 3-4,5 mm quer zur Front der Beschichtung.
Je nach Zahl der Lochreihen kann der Abstand zwischen zwei be
nachbarten Löchern in einer Lochreihe jedoch bis zu 16 mm und
mehr betragen.
Zum Auftragen der Suspension auf den Kollagenträger wird die
vorher homogenisierte Suspension mit einer konstanten Pumpge
schwindigkeit in den Behälter gepumpt, wobei anfangs die be
wegliche Lochplatte so auf der Bodenlochplatte liegt, daß die
Durchflußlöcher geschlossen sind. Die Abdichtung soll dabei
möglichst effizient sein und kann gegebenenfalls durch Aufla
gegewichte auf der beweglichen Lochplatte unterstützt werden.
Wenn die Suspension im Behälter das der vorgegebenen Pumpge
schwindigkeit entsprechende, stationäre Niveau erreicht hat,
wird die Beschichtungsapparatur in Gang gesetzt. Dadurch wird
die bewegliche Lochplatte über der stationären Lochplatte hin
und her bewegt. In einer Position - bevorzugt in der Mitte zwi
schen beiden Umkehrpunkten, an denen die Richtungsänderung der
beweglichen Lochplatte stattfindet - kommen beide Lochplatten
zur Deckung und Suspension kann auf den Kollagenträger tropfen,
der auf einem Förderband unter der Beschichtungsapparatur hin
durchgeführt wird.
Das Niveau der Suspension in der Beschichtungsapparatur bleibt
dabei konstant solange neue Suspension zugepumpt wird.
Durch verschieden weite Auslenkung der beweglichen Lochplatte
kann das Verhältnis von geöffnetem zu geschlossenem Zeitinter
vall in weiten Grenzen eingestellt werden. Es ist dadurch mög
lich, Lochdurchmesser von einer Größe zu wählen, bei welcher
keine Komplikationen mehr auftreten und gleichzeitig die
Auftropfgeschwindigkeit zu begrenzen.
Unter Berücksichtigung von Lochreihenanordnung und Geschwindig
keit des Förderbandes läßt sich ein Verteilungsmuster der Trop
fen erzielen, in dem die Tropfen die Ecken gleichseitiger Drei
ecke bilden, das einer dichtest gepackten Kugelschicht
entspricht.
Die Bewegung der Lochplatte erfolgt bevorzugt im rechten Winkel
zur Transportrichtung des Förderbandes.
Durch die ständige Hin- und Herbewegung der beweglichen Loch
platte wird die Suspension gleichzeitig homogen gehalten, sodaß
eine gleichmäßige Verteilung der Komponenten auf dem Kolla
genträger erzielt wird. Gegebenenfalls kann die Vermischung
durch zusätzliche Anordnungen auf der beweglichen Lochplatte
oder mittels eines Rührers unterstützt werden.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich, die
Suspension gleichmäßig in einer genau definierten Breite auf
den Kollagenträger aufzutragen, ohne daß Randverluste an
Suspension bzw. an Kollagenträger auftreten.
Das nach dem Verdampfen des Suspensionsmedium erhaltene
Beschichtungsprofil ist nicht, wie bisher mit bekannten
Besprühungstechniken erzielt, trapezförmig, sondern rechteckig.
Ein Vergleichsversuch, in welchem der Randverlust, der mit der
bisher angewandten Besprühungstechnik mittels einer Flüssig
keits-Luft-Düse erhalten wird, dem Verlust, der mit der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung erhalten wird, gegenübergestellt
wurde, zeigt, daß mit der Flüssigkeits-Luft-Düse mehr als 5 mal
so viel an Suspensionsflüssigkeit verloren geht, als mit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Dabei handelt es sich um einen relativ kleinen Produktionsan
satz. Das Verhältnis wird umso größer, je größer die Ansätze
sind.
Der Verlust an Suspension bei der Auftragung mit der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung ist dabei nur durch das nach Beendi
gung des Zupumpens verbleibende Restvolumen an Suspension im
Behälter bedingt.
In einen Behälter mit einer Bodenlochplatte und einer bewegli
chen Lochplatte, die folgende Abmessungen aufwiesen:
Breite: 450 mm
Tiefe: 12 mm
Lochreihenanzahl: 2
Durchflußlochdurchmesser: 2 mm
Abstand zwischen den Mittelpunkten zweier Durchflußlöcher in einer Reihe: 8 mm
Abstand zwischen den Lochreihen: 6,9 mm
Breite: 450 mm
Tiefe: 12 mm
Lochreihenanzahl: 2
Durchflußlochdurchmesser: 2 mm
Abstand zwischen den Mittelpunkten zweier Durchflußlöcher in einer Reihe: 8 mm
Abstand zwischen den Lochreihen: 6,9 mm
(Die Durchflußlochanordnung ist in Abb. 2 dargestellt.)
wurde bei geschlossenen Lochplatten eine Suspension aus 55 mg/ml
Fibrinogen 20 IU/ml Thrombin und 0,71 Ph. Eur. U./ml
Aprotinin in Ethanol mit einer Geschwindigkeit von 450 ml/min
gepumpt, bis die stationäre Flüssigkeitshöhe von 50 mm erreicht
wurde. In diesem Moment wurde die bewegliche Lochplatte mit 400
Perioden/min in Bewegung gesetzt, wobei die Auslenkung 6 mm in
beide Richtungen betrug.
Die Suspension tropfte dabei in 450 mm Breite auf einen
Kollagenschwamm von 5 mm Höhe, der mittels eines Förderbandes
mit einer Geschwindigkeit von 1 m/min im rechten Winkel zur Be
wegung der beweglichen Lochplatte unter dem Behälter hindurch
transportiert wurde. Nach Verdampfen der Suspensionsflüssigkeit
war der Kollagenträger mit etwa 5,5 mg/cm2 Fibrinogen 2 IU/cm2
Thrombin und 0,071 Ph. Eur. U./cm2 Aprotinin beschichtet.
Der Randverlust lag unter 1%.
Das Beschichtungsprofil quer zur Transportrichtung des
Förderbandes ist in Abb. 3 dargestellt.
Es wurden wiederum eine Suspension gleicher Zusammensetzung in
450 mm Breite auf einen Kollagenträger aufgebracht der mit ei
nem Förderband transportiert wurde. Abb. 4 zeigt das beste Er
gebnis zahlreicher Versuche mit verschiedenen Flüssigkeit-Luft-
Düsen.
In diesem Beispiel wurde eine Düsenkombination von Spraying Sy
stems Inc. mit Umlenkfläche verwendet. Aus zahlreichen Mustern
desselben Types wurde das beste Exemplar ausgewählt.
Das Beschichtungsprofil quer zur Transpsortrichtung des
Förderbandes ist in Abb. 4 dargestellt, und zeigt die Ver
teilung von Fibrinogen quer zur Transportrichtung des Förder
bandes. Der Verlust durch die an beiden Seiten abfallende Menge
beträgt unter diesen Bedingungen immer noch ca. 20%.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung eines Materials zum Abdichten
und Heilen von Wunden, wobei eine Suspension auf einen
Kollagenträger aufgetragen wird, welches die folgenden
Schritte umfaßt:
- a) Einfüllen einer Suspension in einen Behälter, der einen Boden mit einem Grundrahmen (1), einer Bodenlochplatte (2) und einer darüber angeordneten oberen Lochplatte (3) aufweist, wobei die obere Lochplatte (3) in dem Behälter hin- und herbewegt werden kann,
- b) Transportieren eines Kollagenträgers unter dem Behälter hindurch;
- c) ständiges Hin- und Herbewegen der oberen Lochplatte (3), um die Suspension auf den Kollagenträger zu tropfen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die obere Lochplatte (3) rechtwinklig zur Transportrichtung
des Kollagenträgers hin- und herbewegt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Fluß der Suspension durch die
Auslenkung der oberen Lochplatte (3) reguliert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Niveau der Suspension in dem Behälter
konstant gehalten wird.
5. Vorrichtung zum gleichmäßigen Auftragen einer Suspension
auf einen Kollagenträger zur Herstellung eines Materials zum
Abdichten und Heilen von Wunden, wobei die Vorrichtung aus
einem Behälter zur Aufnahme der Suspension aufgebaut ist,
dessen Boden aus einem Grundrahmen (1) und einer
Bodenlochplatte (2) besteht, wobei über der Bodenlochplatte
(2) eine Lochplatte (3) angebracht ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lochplatte (3) in dem Behälter hin
und her bewegbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bodenlochplatte (2) und die bewegbare Lochplatte (3)
jeweils mindestens eine Reihe äquidistant angeordneter
Durchflußlöcher besitzen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bodenlochplatte (2) und die bewegbare
Lochplatte (3) mehr als eine Durchflußlochreihe aufweisen,
wobei die Mittelpunkte der Löcher quer zur Laufrichtung eines
Förderbandes für einen Transport des Kollagenträgers in einem
Abstand zwischen 2 und 8 mm, bevorzugt 3 bis 4,5 mm, versetzt
sein sollen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Durchmesser der
Durchflußlöcher zu den Durchmessern der größten Partikel der
Suspension mindestens 5 : 1 bis maximal 50 : 1, bevorzugt 7,5 : 1
bis 40 : 1 und besonders bevorzugt 10 : 1 bis 30 : 1 beträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934313724 DE4313724C2 (de) | 1993-04-27 | 1993-04-27 | Vorrichtung zum gleichmäßigen Auftragen einer Suspension auf einen Kollagenträger |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934313724 DE4313724C2 (de) | 1993-04-27 | 1993-04-27 | Vorrichtung zum gleichmäßigen Auftragen einer Suspension auf einen Kollagenträger |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4313724A1 DE4313724A1 (de) | 1994-11-03 |
DE4313724C2 true DE4313724C2 (de) | 2003-12-11 |
Family
ID=6486475
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934313724 Expired - Lifetime DE4313724C2 (de) | 1993-04-27 | 1993-04-27 | Vorrichtung zum gleichmäßigen Auftragen einer Suspension auf einen Kollagenträger |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4313724C2 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29506334U1 (de) * | 1995-04-12 | 1996-08-14 | ITW Dynatec GmbH Klebetechnik, 40699 Erkrath | Vorrichtung zum Auftragen von Leim o.dgl. und dafür geeignete Düsenplatte |
CN105148293B (zh) * | 2015-08-04 | 2017-12-26 | 山东省医学科学院放射医学研究所 | 一种碘‑131纤维蛋白及其制备方法与应用 |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3105624A1 (de) * | 1981-02-16 | 1982-09-02 | Hormon-Chemie München GmbH, 8000 München | Material zum abdichten und heilen von wunden |
DE4000405A1 (de) * | 1990-01-09 | 1991-07-11 | Hoechst Ag | Verfahren und vorrichtung zum gleichmaessigen aufbringen eines fluids auf eine bewegte materialbahn |
-
1993
- 1993-04-27 DE DE19934313724 patent/DE4313724C2/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (2)
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Also Published As
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DE4313724A1 (de) | 1994-11-03 |
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