Die Erfindung betrifft ein hydraulisches System für eine Umform
presse, mit der ein Werkstück unter unmittelbarer Beaufschlagung
durch eine hydraulische Flüssigkeit umgeformt wird. Dabei wird
von einem hydraulischen System ausgegangen, das die Merkmale aus
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 aufweist und das z. B. aus
dem deutschen Gebrauchsmuster 18 85 909 bekannt ist.
Die Problematik bei einem solchen hydraulischen System liegt
darin, daß in den einen Druckraum des Zylinderraums, in dem sich
der große, erste Kolben des Druckübersetzers befindet beim
Druckaufbau in der hydraulischen Flüssigkeit innerhalb kurzer
Zeit eine große Druckmittelmenge fließen muß, wenn man einiger
maßen akzeptable Taktzeiten erhalten will.
Es soll somit ein hydraulisches System geschaffen werden, mit
dem kurze Taktzeiten erhalten werden können und das dabei ko
stengünstig hergestellt werden kann und einen hohen Sicherheits
standard aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein hydraulisches Sy
stem erfüllt, das die Merkmale aus dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 aufweist und bei dem zusätzlich ein Ventil vorhanden ist, über
das während des Druckaufbaus in der hydraulischen Flüssigkeit
die beiden Druckräume beidseits des Primärkolbens
bis zu einem bestimmten Druck
oder bis zu einem bestimmten Weg des Primärkolbens
miteinander verbindbar sind und Druckmittel aus dem zweiten
Druckraum in den ersten Druckraum verdrängbar ist. Es wird also
das Druckmittel im zweiten Druckraum genutzt, um den ersten
Druckraum zu füllen. Es ist dann nicht notwendig, die gesamte
Druckmittelmenge, die innerhalb kurzer Zeit in den ersten Druck
raum gelangen soll, über ein Steuerventil großer Nennweite zu
leiten und eine Speicherbatterie vorzusehen, der die Druckmit
telmenge entnommen werden kann. Erst auf dem letzten Stück Weg,
den der erste Kolben zurücklegt, bzw. ab einem bestimmten Druck
in der hydraulischen Flüssigkeit werden die beiden Druckräume
voneinander getrennt. Jetzt wird die gesamte in den ersten
Druckraum strömende Druckmittelmenge von einer Druckquelle ge
fördert und von einem Steuerventil, insbesondere einem Regelven
til gesteuert. Geht man z. B. von einem Gesamtweg des Kolbens von
500 mm aus, könnten auf den ersten 400 mm der erste und der
zweite Druckraum miteinander verbunden sein, während auf den
letzten 100 mm nur über die Pumpe Druckmittel in den ersten
Druckraum gelangt. Da gerade bei hohen Drücken der weitere
Druckaufbau in der hydraulischen Flüssigkeit vorsichtig vonstat
ten gehen muß, wird der Kolben gegen Ende seiner Wegstrecke oh
nehin langsam verfahren, so daß es im Hinblick auf die Taktzeit
keine Auswirkungen hat, wenn eine geringere Druckmittelmenge pro
Zeiteinheit in den ersten Druckraum gefördert wird. Insgesamt
können somit ein Steuer- bzw. Regelventil kleiner Nennweite und
eine Hydropumpe als Druckmittelquelle verwendet werden. Damit
ist das hydraulische System relativ kostengünstig herzustellen.
Weil keine Speicherbatterie vorhanden ist, sind nicht die durch
eine solche Batterie erhöhten Sicherheitsmaßnahmen notwendig.
Es ist bekannt, bei einem Differentialhydrozylinder die beiden
Druckräume beidseits des Kolbens dauernd oder zeitweise mitein
ander zu verbinden, den Differentialhydrozylinder also dauernd
oder zeitweise in Differentialschaltung zu betreiben. In: Ölhy
draulik und Pneumatik 16 (1972), Nr. 6, S. 255, 256 ist die Ver
wendung einer solchen Differentialschaltung für einen Hydrozy
linder geoffenbart, mit dem eine Zange an einem Hüttenkran betä
tigt werden soll. Der Hydrozylinder soll die Zange schnell
schließen und nach dem Anlegen der Zangenbacken an ein Werkstück
eine große Druckkraft entwickeln, damit das Werkstück sicher ge
halten wird. Es sind somit deutlich zwei Phasen zu unterschei
den. In der ersten Phase ist vom Kolben ein Werkzeug um einen
Hubweg zu bewegen, wobei eine kleine Kraft und damit eine kleine
wirksame Fläche am Kolben genügt. Deshalb kann der Hydrozylinder
während der ersten Phase in Differentialschaltung betrieben wer
den.
In der weiteren Phase ist vom Hydrozylinder eine große Kraft zu
erzeugen. Deshalb wird in dieser zweiten Phase der Ringraum des
Hydrozylinders vom Kolbenraum getrennt und mit Tank verbunden.
In dem DE-GM 71 30 759 ist ein Hydraulikantrieb mit einem Hydro
zylinder gezeigt, wobei, sieht man vom Rückhub ab, ebenfalls
zwei Phasen während eines Arbeitszyklus unterschieden werden
können. In der ersten, in Differentialschaltung gefahrenen Phase
wird eine untere Schürze einer Biegepresse an ein Werkstück her
angefahren. In der zweiten Phase ist die Differentialschaltung
aufgehoben und das Werkstück wird gebogen.
Die beiden Veröffentlichungen zeigen somit Differentialhydrozy
linder, von denen in einer ersten Phase Teile einer Maschine
oder eines Werkzeugs bewegt und nach dem Heranfahren des Werk
zeugs an ein Werkstück in einer zweiten Phase das Werkstück mit
großer Kraft gehalten oder verformt wird.
Demgegenüber sind beim Anmeldungsgegenstand die beiden Druckräu
me beidseits des Primärkolbens eines Druckübersetzers zeitweise
miteinander verbunden. Aufgabe eines Druckübersetzes ist es, aus
einem primärseitigen Druck einen sehr viel höheren sekundärsei
tigen Druck zu erzeugen. Aufgabe eines Druckübersetzers ist es
jedoch nicht, Teile eines Werkzeugs oder einer Maschine oder ein
Werkstück von einer Position in eine andere Position zu bringen.
Am Druckübersetzer lassen sich somit auch üblicherweise nicht
zwei Arbeitsphasen voneinander unterscheiden.
Es ist nun erkannt worden, daß es bei einem hydraulischen System
für eine Umformpresse der im Oberbegriff des Anspruchs 1 skiz
zierten Art mit Vorteilen verbunden ist, zeitweise die beiden
Druckräume zu beiden Seiten des Primärkolbens eines Drucküber
setzers miteinander zu verbinden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen eines erfindungsgemäßen hydrauli
schen Systems kann man den Unteransprüchen entnehmen.
In einer besonders bevorzugten Ausführung wird gemäß Patentan
spruch 2 als Ventil zwischen den beiden Druckäumen ein Zwei-
Wege-Einbauventil verwendet, das einen axialen Anschluß und ei
nen radialen Anschluß hat. Zweckmäßige Ausgestaltungen bezüglich
dieses Ventils finden sich in den Patentansprüchen 3 und 4.
Besonders bevorzugt wird auch eine Ausbildung gemäß Patentan
spruch 5. Danach ist ein Eilgangzylinder mit einem Kolben vor
handen, dessen Wirkfläche kleiner als die Wirkfläche des ersten
Kolbens des Druckübersetzers ist. Die Kolben des Drucküberset
zers sind von dem Eilgangzylinder bis zu einem bestimmten Druck
in der hydraulische Flüssigkeit oder bis zu einem bestimmten Weg
verfahrbar. Einen Eilgang erhält man nun auch dann, wenn der
Querschnitt des ersten Druckraums genau so groß wie der Quer
schnitt des zweiten Druckraums ist. Ein Flächenverhältnis von
1 : 1 ist für die Steuerung des Kolbens mit Hilfe eines Regelven
tils besonders vorteilhaft.
Besondere Ausgestaltungen des hydraulischen Systems, die im Zu
sammenhang mit dem Eilgangzylinder stehen, finden sich in den
Patentansprüchen 6 bis 13.
Gemäß Patentanspruch 14 ist zwischen dem ersten Druckraum und
dem Vorratsbehälter ein Nachsaugventil vorgesehen, über das
Druckmittel aus dem Vorratsbehälter in den ersten Druckraum ge
langen kann, wenn in diesem ein Unterdruck entsteht.
Vier Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Systems sind
in den Zeichnungen dargestellt. Anhand der Figuren dieser Zeich
nungen wird die Erfindung nun näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 das erste Ausführungsbeispiel, bei dem die
Kolbenstange eines Eilgangzylinders gelenkig mit einer
Kolbenstange des Druckübersetzers und das Gehäuse des
Eilgangzylinders gelenkig mit dem Gehäuse des
Druckübersetzers verbunden sind und wobei auch die zur
Steuerung verwendeten Ventile und Pumpen eingezeichnet
sind,
Fig. 2 vergrößert das Zwei-Wege-Einbauventil aus Fig. 1 mit dem
dazugehörigen Pilotventil und den dazugehörigen Arbeits-
und Steueranschlüssen,
Fig. 3 schematisch die zweite Ausführung, bei der die
Kolbenstange des Druckübersetzers das Zylindergehäuse des
Eilgangzylinders ist,
Fig. 4a schematisch einen ersten Teil und
Fig. 4b einen zweiten Teil einer dritten Ausführung, bei der
Lecköl und Leckwasser getrennt voneinander abgeleitet
werden und
Fig. 5 das vierte Ausführungsbeispiel im Bereich der Hochdruck
kammer.
Zu dem hydraulischen System nach Fig. 1 gehört ein Drucküberset
zer 10 mit einem Gehäuse 11 und ein Andockzylinder 80 mit einem
Gehäuse 86. Die beiden Gehäuse 11, 86 sind ineinander integriert und
haben ein gemeinsames, einstückiges Mittelteil 87, das einen Zy
linderraum 20 und einen Zylinderraum 79 aufweist. Die beiden Zy
linderräume 20 und 79 sind nach entgegengesetzten Seiten hin of
fen und durch einen Boden 88 des Mittelteils 87 voneinander ge
trennt, von dem aus sich die Zylindermäntel 97 und 98 der Zylin
derräume 20 und 79 erstrecken. An den offenen Seiten sind sie
jeweils mit einem separaten Boden 100 bzw. 101 verschlossen. In
dem gegenüber dem Zylinderraum 79 axial größeren Zylinderraum 20
befindet sich ein doppeltwirkender, erster Kolben 12 des Druck
übersetzers 10, der auf der einen Seite eine Kolbenstange 19 be
sitzt, die durch den Deckel 100 nach außen tritt. Auf der ande
ren Seite ragt vom Kolben 12 ein Tauchkolben 25 weg, der in eine
Bohrung des Bodens 88 eintritt, der denselben Durchmesser wie
die Kolbenstange 19 hat und der einstückig mit dieser herge
stellt sein kann. Bevorzugt sind der Tauchkolben 25 und die Kol
benstange 19 jeodch zwei Bauteile, die in gegenüberliegende
Sackbohrungen des Kolbens 12 eingesetzt sind. Der Kolben 12 mit
der Kolbenstange 19 und dem Tauchkolben 25 kann als Kolben eines
Gleichgangzylinders betrachtet werden. Die Wirkflächen 17 und 18
des Kolbens 12, die den Druckräumen 13 und 14, in die der Kolben
12 den Zylinderraum 20 aufteilt, zugekehrt sind, sind also
gleich groß.
Der Zylinderraum 79 des Andockzylinders 80, der denselben Durch
messer wie der Zylinderraum 20 hat, wird durch einen Kolben 81
in die zwei Druckräume 82 und 83 geteilt. Auch der Andockzylin
der 80 ist als Gleichgangzylinder zu betrachten. Sein Kolben 81 be
sitzt zu beiden Seiten jeweils eine Kolbenstange 84a, 84b, von
denen die eine auf der einen Seite in den Boden 88 des Mittel
teils 87 eintaucht und die andere auf der anderen Seite durch
den Boden 101 nach außen hindurchtritt und sich von dem Boden
101 wegerstreckt. Die Kolbenstange 84a ist von ihrem dem Zylin
derraum 20 zugekehrten Ende her mit einer Axialbohrung 89 verse
hen, deren Durchmesser dem Durchmesser des Tauchkolbens 25 ent
spricht und die durch den Kolben 81 hindurch bis in die Kolben
stange 84b reicht. Man sieht in Fig. 1, daß in der gezeigten
Stellung des Kolbens 81 die Bohrung 89 bis etwa zum Boden 101
reicht. Von dort geht von ihr eine engere Bohrung aus die an
der Stirnseite der Kolbenstange 84b ins Freie mündet. Die Boh
rung 89 und die engere Bohrung sind Teil einer Zuleitung 85,
durch die Wasser in einen Arbeitsraum 27 innerhalb eines Werk
stücks, im vorliegenden Fall innerhalb eines Rohrs 110 geleitet
werden kann.
Innerhalb des Tauchkolbens 25 und der Kolbenstange 19 wird die
Zuleitung durch einen Axialkanal 67 gebildet, der an der Stirn
seite des Tauchkolbens 25 in die Bohrung 89 mündet und der im
Bereich des Bodens 100 endet und über eine Querbohrung mit einem
innerhalb des Bodens 100 ausgebildeten Ringraum 68 verbunden
ist. Auch wenn dies in Fig. 1 maßstäblich nicht exakt dargestellt
ist, ist der Ringraum 68 axial so lang, daß die Querbohrung in
jeder Position des Kolbens 12 axial innerhalb des Ringraums 68
liegt.
Ein Absperrventil 28 ist an den Boden 101 angebaut oder in die
sen integriert. Dieses Absperrventil 28 befindet sich zwischen dem
Ringraum 68 und einer Vorförderpumpe 29, die an einen Wasserbe
hälter 30 angeschlossen ist. Das Absperrventil 28 wird von einem
Elektromagneten gegen die Kraft einer Druckfeder betätigt. In
der Ruhestellung ist es durch die Druckfeder gesperrt. In der
anderen Stellung kann von der Pumpe 29 aus Wasser in den Ring
raum 68 und von dort durch die Axialkanäle in der Kolbenstange
19, im Tauchkolben 25 und in den Kolbenstangen 84a, 84b in den
Arbeitsraum 27 strömen. In dem Kanal 67 ist ein Rückschlagventil
31 angeordnet, das den Arbeitsraum 27 beim Druckaufbau absperrt.
Damit nicht Hydrauliköl in das Wasser und Wasser nicht in das
Hydrauliköl gelangt sind verschiedene Dichtungen und Leckagean
schlüsse vorgesehen. Zwischen dem Ringraum 68 und dem Druckraum
13 sind radial zwischen der Kolbenstange 19 und dem Boden 100
zwei Dichtringe 92 und 94 angeordnet, zwischen denen sich ein
Leckageanschluß 91 befindet. Zwischen dem Tauchkolben 25 und dem
Boden 88 liegt vor der Stirnseite der Kolbenstange 84a ein Radi
aldichtring 93. Ein weiterer Radialdichtring 95 befindet sich
zwischen der Kolbenstange 84a und dem Boden 88. Schließlich ist
ein weiterer Radialdichtring 56 zwischen dem Tauchkolben 25 und
der Bohrung 89 vorhanden. Zur Aufnahme des Tauchkolbens 25 und
der Kolbenstange 84a ist der Boden 88 mit einer sich zwischen
den beiden Druckräumen 14 und 82 erstreckenden Stufenbohrung
versehen. Unmittelbar an der Stufe ist im größeren Abschnitt
dieser Bohrung 89 eine Ringnut vorhanden, die als Leckageanschluß
90 dient. Dieser befindet sich somit sowohl zwischen den beiden
Dichtringen 93 und 95 als auch den beiden Dichtringen 93 und 96.
In den Leckageanschlüssen 90 und 91 sammelt sich ein Was
ser/Ölgemisch, das über einen Anschluß am Boden 101 gesammelt
wird, wie durch den Pfeil E angedeutet ist.
Zu dem gezeigten hydraulischen System gehört ein Eilgangzylinder
50 mit einem Zylindergehäuse 56 und mit einem Kolben 51, der
einseitig mit einer Kolbenstange 57 versehen ist und der inner
halb des Gehäuses 56 zwei voneinander getrennte Räume 53 und 54
schafft. Der Innenraum 54 ist ein Ringraum und an Tank ange
schlossen. Dem anderen Raum 53 ist die Wirkfläche 52 des Kolbens
51 zugekehrt, die genauso groß wie die Wirkfläche des Tauchkol
bens 25 ist. Der Eilgangzylinder 50 ist gleichachsig mit dem
Druckübersetzer 10 und dem Andockzylinder 80 angeordnet. Die
Kolbenstange 57 ist mit der Kolbenstange 19 verbunden, und zwar
über ein Gelenk verbunden, um leichte Fluchtungsfehler ausglei
chen zu können. Das Gehäuse 56 ist an einen Träger 58 angelenkt
und über diesen mit dem Boden 100 verbunden. Druckübersetzer 10,
Andockzylinder 80 und Eilgangzylinder 50 bilden also eine einzige zu
sammenhängende Einheit.
Der Raum 53 des Eilgangzylinders 50 ist je nach Schaltstellung ei
nes Vier/Zwei-Wege-Ventils 55 entweder mit dem Vorratsbehälter
16 oder mit dem Druckanschluß einer Hydropumpe 15 verbunden, auf
die später näher eingegangen werden wird.
Zur Versorgung des Andockzylinders 80 mit Druckmittel ist eine
Pumpe 120 vorhanden, die saugseitig an den Ölbehälter 16 ange
schlossen ist. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen,
daß der Ölbehälter 16 erhöht gegenüber den anderen Teilen des
hydraulischen Systems angeordnet ist. Die Hydropumpe 120 ist
eine Verstellpumpe, deren Verdrängungsvolumen proportional zu
einem einstellbaren Steuerdruck ist. Dies ist durch die beiden
Buchstaben HD angedeutet. Die Druckmittelwege zwischen der Hy
dropumpe 120 und dem Ölbehälter 16 einerseits und dem Andockzy
linder 80 andererseits sind mit einem Servoventil 70 beeinfluß
bar, das einen Eingang P, der mit dem Druckanschluß der Pumpe
120, und einem Eingang T, der mit dem Ölblehälter 16 verbunden
ist, aufweist. An einen Ausgang A des Servoventils 70 ist der
erste Druckraum 82 und an einen Ausgang B der zweite Druckraum
83 des Andockzylinders 80 angeschlossen. Der Druck im Druckraum
82 ist von einem Drucksensor 71 erfaßbar. Der Weg, den der Kol
ben 81 und mit ihm die Kolbenstangen 84a und 84b zurücklegen,
wird von einem Weggeber 72 erfaßt. Damit kann der Kolben 81 des
Andockzylinders 80 positionsgeregelt verfahren werden, wobei die
Positionsregelung vorzugsweise beim Anfahren des Drucküberset
zers 10 beginnt. Es ist somit möglich, die während des Umformens an
einem auf die Kolbenstange 84 aufgesetzten Flansch 111 anlie
gende Stirnseite des Werkstücks 110 gemäß einer bestimmten Ge
schwindigkeitssollkurve zu verschieben. Der Andockzylinder 80
wird dabei aktiv mit zur Verformung des Werkstücks 110 einge
setzt, indem er axial Material nachschiebt, das zum Beispiel zum
Ausbauchen des Werkstücks 110 benötigt wird, wenn man keine Materi
alschwächung haben will.
Die Hydropumpe 15 ist ebenfalls eine Verstellpumpe, die jedoch
druckgeregelt ist, wie durch die beiden Buchstaben DR angedeutet
ist. Es wird also der Druck am Druckanschluß der Verstellpumpe
15 konstantgehalten. Die Hydropumpe 15 versorgt den Drucküber
setzer 10 mit Hydrauliköl. Zwischen der Hydropumpe 15 und dem
Ölbehälter 16 einerseits und dem Druckübersetzer 10 andererseits
ist ein Servoventil 75 angeordnet, dessen Eingang P mit dem
Druckanschluß der Hydropumpe 15 und dessen Eingang T mit dem Öl
behälter 16 verbunden ist. Ein Ausgang A des Servoventils 75 ist
mit dem Druckraum 13 und ein Ausgang B mit dem Druckraum 14 ver
bunden.
Zwischen den beiden Druckräumen 13 und 14 liegt außerdem ein
Zwei-Wege-Einbauventil 35, das einen axialen Anschluß 36 und
einen radialen Anschluß 37 besitzt und hinter dessen Steuerkol
ben 39 ein Steuerraum 38 vorhanden ist, der mit einem Steuer
druck beaufschlagt werden kann. Eine im Steuerraum 38 unterge
brachte Schraubendruckfeder 40 drückt den Steuerkolben 39 in
Schließrichtung des Ventils. Der axiale Anschluß 36 des Einbau
ventils 35 ist mit dem Druckraum 14 und der radiale Anschluß 37
ist mit dem Druckraum 13 verbunden. Ist das Einbauventil 35 of
fen, so kann also vom Druckraum 14 Öl direkt über das Einbauven
til 35 in den Druckraum 13 strömen. Ein zu dem Einbauventil 35 ge
hörender Steuerdeckel 41 trägt ein Pilotventil 42, mit dem das
Einbauventil 35 gesteuert werden kann.
Die einzelnen Arbeits- und Steueranschlüsse der aus Einbauventil
35 und Pilotventil 42 bestehenden Einheit gehen näher aus Fig. 2
hervor. Man erkennt dort das Einbauventil 35 mit dem axialen An
schluß 36 und dem radialen Anschluß 37, mit dem Steuerkolben 39
und mit der Druckfeder 40 im Steuerraum 38. Der Anschluß 36 ist
mit dem Druckraum 14 und der Anschluß 37 mit dem Druckraum 13
des nur schematisch dargestellten Druckübersetzers 10 verbunden.
In den Steuerdeckel 41 ist ein Wechselventil 43 eingebaut, des
sen mittlerer Ausgang mit dem Steuerraum 38 verbunden ist. Der
eine Eingang des Wechselventils 43 liegt über einer Düse am ra
dialen Anschluß 37 und der andere Eingang liegt ebenfalls über
einer Düse an einem Ausgang A des von dem Steuerdeckel 41 getra
genen Pilotventils 42. Das Pilotventil ist ein Vier/Zwei-Wege
ventil, dessen Ausgang B allerdings abgesperrt ist. Ein Eingang
P des Pilotventils 42 ist über eine Düse mit dem Druckanschluß
einer Steuerölpumpe 44 verbunden. Ein Eingang T ist mit einem
Ölbehälter 16 verbunden.
Das Pilotventil 42 kann aus einer Ruhestellung, in der es von
einer Druckfeder gehalten wird und in der der Eingang P mit dem
Ausgang A verbunden ist, elektromagnetisch in eine zweite
Schaltstellung gebracht werden, in der der Ausgang A zum Eingang
T entlastet ist. In der Ruhestellung des Pilotventils 42
herrscht also, sofern man von einem niedrigen Druck im Druckraum
13 ausgeht, im Steuerraum 38 Steueröldruck, der das Einbauventil
35 geschlossen hält. Nach einer Betätigung durch den Elektroma
gneten ist der Steuerraum 38 entlastet und das Einbauventil 35
öffnet die Verbindung zwischen den beiden Druckräumen 13 und 14.
Die Steuerleitung zwischen dem radialen Anschluß 37 und dem
Steuerraum 38 über das Wechselventil 43 hat im wesentlichen Be
deutung für die Sicherheit des Systems. Sollte die Elektrik und
mit ihr auch die Pumpe 44 ausfallen, so wird durch einen gerin
gen Druck im Druckraum 13 das Einbauventil 35 geschlossen. Der Kol
ben 12 des Übersetzers 10 ist deshalb eingespannt und kann nicht
vom Wasserdruck schlagartig zurückgeschoben werden.
Die Ausführung nach Fig. 3 ist ohne die verschiedenen Ventile und
Pumpen gezeigt. Sie unterscheidet sich von der Ausführung nach
Fig. 1 nur im Bereich des Eilgangzylinders 50 und im Bereich des
Bodens 100 des zum Druckübersetzer 10 gehörenden Drucküber
setzerzylinders 21. Die einzelnen Teile, wie Druckübersetzer 10,
doppeltwirkender Kolben 12, Tauchkolben 25, gemeinsames Gehäuse
teil 87, Andockzylinder 80 mit Kolben 81 und Kolbenstange 84
sind deshalb auch mit gleichen Bezugszahlen versehen.
Im Unterschied zu der Ausführung nach Fig. 1 besitzt der Boden
100 einen Bund 102, mit dem er in den Zylinderraum 20 im Mittel
teil 87 der ineinander integrierten Gehäuse 11 und 86 einge
steckt ist. Man erkennt in Fig. 3 besser als in der Ausführung
nach Fig. 1, daß der Ringraum 68 eine solche axiale Erstreckung
hat, daß die den Axialkanal 67 mit dem Ringraum 68 verbindende
Querbohrung sich in jeder Position des Kolbens 12 innerhalb des
Ringraums 68 befindet.
Die Kolbenstange 19 weist von ihrem dem Kolben 12 entfernten und
sich außerhalb des Bodens 100 befindlichen Ende her eine Sack
bohrung 103 auf, die mit einem Deckel 104 verschlossen ist. Da
durch wird für den Eilgangzylinder 50 ein Zylinderraum gebildet,
den der Kolben 51 in einen Druckraum 53 und einen mit Tank ver
bundenen Ringraum 54 trennt. Eine Kolbenstange 57 ragt durch den
Deckel 104 hindurch und ist an das Maschinengestell 60 ange
lenkt. Wird der Druckraum 53 mit Druck beaufschlagt, so wird die
Kolbenstange 19 nach rechts verschoben, wenn man die Ansicht
nach Fig. 3 zugrundelegt.
Wie bei der Ausführung nach Fig. 1 ist auch bei derjenigen nach
Fig. 3 der von der Kolbenstange 19 zurückgelegte Weg von einem
Weggeber 105 erfaßbar. Auch der Kolben 12 und mit ihm der Tauch
kolben 25 können also positionsgeregelt verfahren werden.
Zur Verformung eines Werkstücks 110, zum Beispiel eines Rohrstücks,
wird dieses in eine Formhälfte eines Werkzeugs gelegt und dann
das Werkzeug geschlossen. Der Andockzylinder 80 fährt gesteuert vor
und legt den Flansch 111 an das Werkstück 110 an. Wenn im Druck
raum 82 ein bestimmter Druck erreicht ist, wird auf Druckhalten
umgeschaltet, wobei der Druck von dem Drucksensor 71 erfaßt
wird. Dann fährt der Eilgangzylinder 50 den Kolben 12 vor, wobei
Hydrauliköl vom Druckraum 14 über das Einbauventil 35 in den
Druckraum 13 verdrängt wird. Wenn im Wasser ein bestimmter Druck
erreicht ist, fährt der Kolben 12 gesteuert vor, bis der Wasser
druck einen Höchstdruck erreicht hat, der von der Pumpe 15 auf
rechterhalten wird. Bein Anfahren des Druckübersetzers 10 schaltet
der Andockzylinder 80 auf Positionsregelung. Beim Entlasten fährt
der Kolben 12 gesteuert zurück und entlastet die Wassersäule.
Das Wasserventil 28 wird nun geschlossen. Dann fährt der Andock
zylinder 80 zurück, wobei das Wasser aus dem Werkstück 110 und
eventuell aus der Zuleitung 85 wegspritzt.
Auch bei der Ausführung nach den Fig. 4a und 4b sind die Ge
häuse 11 und 86 des Druckübersetzers 10 und des Andockzylinders 80 in
einander integriert. Allerdings ist nun der Zylindermantel 98
des Andockzylinders 80 ein separates Teil, das auf den gemeinsa
men Boden 88 aufgesetzt ist. Vom Deckel 101 her sind durch den
Zylindermantel 98 hindurch Maschinenschrauben in den Boden 88
eingeschraubt, die Boden 88, Zylindermantel 98 und Deckel 101
zusammenhalten. Die separate Herstellung des Zylindermantels 98
erleichtert bei der Montage das Einsetzen von Dichtringen und
Lagerringen in den Boden 88, da nicht durch den Zylindermantel
98 hindurchgegriffen werden muß. Auch läßt sich eine axiale Boh
rung 126 im Boden 88, über die der Druckraum 82 mit Öl beauf
schlagt werden kann, leichter bohren.
Im Gegensatz zu den Ausführungen nach den Fig. 1 und 3 hat
bei der Ausführung nach den Fig. 4a und 4b die Kolbenstange
84b einen größeren Durchmesser als die Kolbenstange 84a. Damit
wird der Druckraum 83 im Querschnitt kleiner als der Druckraum
82 und der Andockzylinder 80 ist eine Differentialzylinder. Der
größere Durchmesser der Kolbenstange 84b erleichtert die Befe
stigung von weiteren Bauteilen an ihrem über den Deckel 101 vor
stehenden Abschnitt. Die Kolbenstangen 84a und 84b sind einstüc
kig mit dem Kolben 81 ausgebildet.
Der Eilgangzylinder 50 der Ausführung nach den Fig. 4a und 4b
ist im Prinzip gleich wie der Eilgangzylinder 50 der Ausführung
nach Fig. 3 aufgebaut. Sein Kolben 51 unterteilt die Sackboh
rung 103 in der Kolbenstange 19 in den Druckraum 53 und den wei
teren Raum 54, der nun nicht mit einem Ölvorratsbehälter, son
dern über einen Luftfilter 127 mit Atmosphäre verbunden ist. In
den Druckraum 53 gelangt Öl über eine Axialbohrung 128 und eine
Querbohrung 129 im Kolben 51 bzw. in der Kolbenstange 57 des
Eilgangzylinders 50.
Der Ringraum 68, über den Wasser in die Axialbohrung 67 gelangt,
befindet sich nicht im Boden 100 des Druckübersetzers 10, son
dern in einem Aufsatz 130, der auf dem Boden 100 befestigt ist.
Der Aufsatz 130 besteht im wesentlichen aus einem Zylinder 131,
dessen Innendurchmesser größer ist als der Durchmesser der Kol
benstange 19 und aus einem Flansch 132, mit dem der Zylinder 131 an
der einen Stirnseite verschlossen ist. An der anderen Stirnseite
sitzt der Zylinder 131 auf dem Boden 100 auf. Ein fester Halt
wird durch Maschinenschrauben erhalten, die vom Flansch 132 aus
durch den im Querschnitt außen quadratischen Zylinder 131 hin
durch in den Boden 100 eingeschraubt sind.
In Ringkanäle der Bohrung, in der die Kolbenstange 19 den Boden
100 durchsetzt, sind wiederum Dichtringe 92 und 94 eingesetzt,
wobei der Dichtring 92 benachbart dem Druckraum 13 des Druck
übersetzers 10 und der Dichtring 94 benachbart dem Ringraum 68
ist. Ein weiterer Dichtring 133 ist zwischen den beiden Dicht
ringen 92 und 94 angeordnet. Zwischen den beiden Dichtringen 92
und 133 geht von der Bohrung im Boden 100 eine Leckleitung 125
für Hydrauliköl ab. Zwischen den Dichtringen 94 und 133 geht
eine Leckleitung 137 für Wasser ab. Im Gegensatz zu den Ausfüh
rungen nach den Fig. 1 und 3 werden also bei der Ausführung
nach den Fig. 4a und 4b Lecköl und Leckwasser getrennt abge
leitet.
Im Bereich des Bodens 88 folgt auf die Dichtung 95 eine weitere
Dichtung 134 zwischen der Kolbenstange 84a und dem Boden 88.
Zwischen den beiden Dichtungen 95, 134 geht wieder eine Leckleitung 125
für Hydrauliköl ab. Ebenso folgt auf die Dichtung 93 eine wei
tere Dichtung 135 zwischen dem Tauchkolben 25 und dem Boden 88.
Zwischen den beiden Dichtungen 93, 135 geht wiederum eine Leckölleitung
125 ab. Eine vor der Kolbenstange 84a in deren Aufnahmebohrung
136 im Boden 88 mündende Querbohrung dient als Leckleitung 137
für Wasser. Somit sind auch im Bereich des Bodens 88 Lecköl und
Leckwasser vollkommen voneinander getrennt.
Die Fig. 5 zeigt das vierte Ausführungsbeispiel im Bereich des
Endes der Kolbenstange 84b des Andockzylinders 80. Dieses Ende
ist außen mit einem Gewinde versehen. Ein Flansch 140 ist auf
die Kolbenstange 84b aufgeschraubt, wobei die eine Stirnseite
141 des Flansches 140 leicht gegenüber der Stirnseite der Kol
benstange 84b zurücksteht. Der Tauchkolben 25 gleitet in einem
Lagerring 142, der in eine stufige Erweiterung der Axialbohrung
89 am Ende der Kolbenstange 84b eingesetzt ist, und ragt über
die Kolbenstange 84b hinaus in eine Hochdruckkammer 143, die
sich innerhalb eines Hochdruckzylinders 144 befindet.
Dieser Hochdruckzylinder 144 ist in einem Schrumpfverband aus zwei
radial übereinanderliegenden Buchsen hergestellt und besitzt
einen Innendurchmesser, der geringfügig größer als der Innen
durchmesser der Kolbenstange 84b ist, und einen Außendurchmes
ser, der größer als der Außendurchmesser der Kolbenstange 84b
ist. Das Lager 142 greift mit einem Bund in den Spalt zwischen
dem Tauchkolben 25 und dem Hochdruckzylinder 144 hinein.
An der der Kolbenstange 84b abgewandten Stirnseite des Hoch
druckzylinders 144 sitzt ein weiterer Flansch 145, der ebenso
wie der Flansch 140 den Hochdruckzylinder 144 radial überragt
und der mit einem Bund 146 in den Hochdruckzylinder 144 ein
greift. Der Bund 146 ist zur Hochdruckkammer 143 hin stufig ab
gesetzt. Durch den Bund am Lagerring 142 ist der Hochdruckzylin
der 144 gegenüber der Kolbenstange 84b und durch den Bund 146
ist der Flansch 145 gegenüber dem Hochdruckzylinder 144 zen
triert. Durch Dehnschrauben 147, die sich radial außerhalb des
Hochdruckzylinders 144 zwischen dem Flansch 140 und dem Flansch
145 erstrecken, sind der Hochdruckzylinder 144 und der Flansch
145 an der Kolbenstange 84b gehalten, mit der sie sich bei einer
Bewegung des Kolbens 81 des Andockzylinders 80 mitbewegen.
Vor dem Lagerring 142 liegen in dem Spalt zwischen dem Tauchkol
ben 25 und dem Hochdruckzylinder 155 ein Stützring 148 und ein
Dichtring 96. Ebenso befinden sich zwischen dem Bund 146 und dem
Hochdruckzylinder 144 ein Stützring 148 und ein Dichtring 149.
Die Dichtringe 96 und 149 werden durch einen Distanzbuchse 150,
die sich radial zwischen dem Tauchkolben 25 und dem Hochdruckzy
linder 144 befindet und die mit radialen Durchbrüchen 151 verse
hen ist, in ihren Positionen gesichert.
Die axialen Abmessungen der Hochdruckkammer 143 und des Tauch
kolbens 25 sind so getroffen, daß sich das dem Flansch 145 zuge
wandte Ende des Tauchkolbens 25 immer zwischen den beiden Dicht
ringen 96 und 149 befindet. Dabei ist sichergestellt, daß der
Kolben 12 und der Kolben 81 völlig unabhängig voneinandner be
wegt werden können. Dies bedeutet, daß zwischen dem Tauchkolben
25 bzw. dem an ihm montierten Rückschlagventil 31 und dem
Flansch 145 noch ein Abstand besteht, wenn sich die beiden Kol
ben 12 und 81 in ihren dem Boden 88 nahen Endlagen befinden.
Ebenso hat das Ende des Tauchkolbens 25 die Dichtung 96 am La
gerring 142 noch nicht überfahren, wenn die beiden Kolben 12 und
81 in ihre dem Boden 88 ferne Endlagen bewegt worden sind.