DE4311294A1 - Käfig für ein Radial-Wälzlager - Google Patents
Käfig für ein Radial-WälzlagerInfo
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- F16C19/04—Bearings with rolling contact, for exclusively rotary movement with bearing balls essentially of the same size in one or more circular rows for radial load mainly
- F16C19/06—Bearings with rolling contact, for exclusively rotary movement with bearing balls essentially of the same size in one or more circular rows for radial load mainly with a single row or balls
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Description
Wälzlager werden häufig mit Kunststoffkäfigen zur Trennung und zum Teil auch
zur Führung der Wälzkörper ausgerüstet. Kunststoffkäfige haben gegenüber
Metallkäfigen mehrere Vorteile wie geringes Gewicht, gute Notlaufeigenschaften
und hohe Elastizität.
Andernteils ist der große Wärme-Ausdehnungskoeffizient der Kunststoffkäfige
bei hohen Temperaturen von Nachteil.
Kunststoffkäfige werden deshalb für erhöhte Lagertemperaturen nicht empfohlen.
Hohe Lagertemperaturen treten unter anderem bei hohen Drehzahlen auf.
In der internationalen Patentanmeldung WO 92/00463 wird ein Käfig beschrieben,
der in den Ringen des Wälzlagers oder in entsprechenden Führungsflächen eines
das Lager aufnehmenden Bauteils nicht mehr durch Gleitkontakte, sondern durch
mehrere kleine Stützrollen mittels Rollreibung geführt ist. In einer Ausführungs
form dieses Lagertyps wird ein Käfig so verformt, daß er als Anpreßfeder für die
Stützrollen wirkt. Bei solchen Käfigen wird die Gleitreibung zwischen Käfig und
Führungsborden vermieden, so daß hier auch bei höheren Betriebstemperaturen
Kunststoffkäfige eingesetzt werden können.
Allerdings bereitet die Wahl des geeigneten Kunststoffs etwas Schwierigkeiten:
Der Kunststoff sollte über den ganzen Temperaturbereich gute Gleiteigenschaften zur Führung der Wälzkörper sowie gute elastische Eigenschaften über die Lebens dauer des Lagers haben.
Der Kunststoff sollte über den ganzen Temperaturbereich gute Gleiteigenschaften zur Führung der Wälzkörper sowie gute elastische Eigenschaften über die Lebens dauer des Lagers haben.
Bei den heute üblichen gleitgeführten Käfigen sind verschiedene Ausführungen von
Kunststoffkäfigen mit Verstärkungselementen bekannt. So sind zum Beispiel in der
DE OS 32 21 733 ein Käfig aus ge
spritztem Kunststoff mit eingespritztem Verstärkungsring beschrieben und im
DE GM 18 36 349 ein ebenfalls gespritzter Käfig aus Kunststoff, welcher Verstärkungs
elemente enthält, die vor dem Einlegen in die Spritzform über ihre Elastizitäts
grenze hinaus verformt wurden.
Lager mit wälzgeführten Käfigen werden aber im allgemeinen für so große
Durchmesser hergestellt, daß der Kunststoffkäfig aus wirtschaftlichen Gründen
nicht gespritzt werden kann, sondern aus Rohren spanend bearbeitet wird.
Innerhalb der Außenkontur des Kunststoff-Körpers liegende Verstärkungs
ringe sind deshalb bei solchen Käfigen nicht möglich.
Eine andere bekannte Ausführungsvariante besteht darin, daß einzelne
Käfigsegmente aus Kunststoff durch Stahlringe zusammengehalten werden.
Eine solche Ausführungsform ist zum Beispiel in der Deutschen Auslegeschrift
DAS 10 79 899 beschrieben. Dabei tragen 2 im wesentlichen U-förmige Blechringe
zwischen diesen liegende Käfigelemente. Zur Befestigung der Blechringe wird
deren einer Schenkel am Außendurchmesser leicht eingebördelt.
Bei den bekannten, aus 2 Materialien zusammengesetzten Käfigen übernimmt
jeweils ein Baustein-Typ die Führung der Wälzkörper, der 2. Baustein ergibt die
Festigkeit des Käfigs. Ihre Formen werden primär von montagetechnischen
Gesichtspunkten bestimmt und die Art der Verbindung ermöglicht keine präzisen
Einheiten, wie sie für Hochgeschwindigkeitsanwendungen notwendig sind. Zudem
ist ihr Zusammenbau relativ umständlich.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen wälzgeführten, präzisen
Käfig zu schaffen, der für hohe Geschwindigkeiten geeignet ist.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß in einen kompletten Käfig
körper, welcher mit den in ihm eingesetzten Stützrollen zu seiner Führung ohne
Stützringe alle Aufgaben des Käfigs bei normalen Einsatzbedingungen erfüllen
kann, Stützringe mit höheren Elastizitätsmoduli und/oder tieferen Wärmeausdeh
nungskoeffizienten eingesetzt werden, wodurch die montierte Einheit als ganzes
ein günstigeres Federungs- und Temperaturverhalten erhält als der Kunststoff-
Grundkörper. Gleichzeitig wird dadurch die Schwingungsdämpfung des Käfigs
verbessert.
Auf diese Weise gelingt es, die günstigsten Gleiteigenschaften und das niedrige
Gewicht des Kunststoff-Käfigkörpers mit den hervorragenden, praktisch tempera
turabhängigen elastischen Eigenschaften der metallenen Verstärkungsringe
miteinander zu verbinden. Dies hat außerdem bei vorgespannten Käfigen den
besonderen Vorteil, daß z. B. Federstahl im Gegensatz zu vielen Kunststoffen
unter Last nicht "kriecht", so daß die Federvorspannung des Käfigs nahezu
unbeschränkt erhalten bleibt.
Nachfolgend werden Ausfürungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung
erläutert. Darin zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt durch ein komplettes Lager mit einem erfindungs
gemäßen Käfig. Dabei zeigt die rechte Hälfte ein Kugel-, die linke
ein Zylinderrollenlager.
Fig. 2 den Käfig gemäß Fig. 1 vor der Montage seiner Einzelteile.
Fig. 3 eine Ansicht einer 2. Ausführungsform des erfindungsgemäßen Käfigs.
Fig. 1 zeigt ein Lager mit einem Außenring 1, einem Innenring 2, Zylinder
rollen 3 oder Kugeln 3 und einem Käfig 8 bestehend aus einem Käfigkörper 4
aus Kunststoffe Stützrollen 5 zur Führung des Käfigs mittels Rollreibung, Bolzen 6
zu diesen Stützrollen und zwei Verstärkungsringen 7 aus Metall.
Fig. 2 zeigt den gleichen Käfigkörper 4 mit den beiden Verstärkungsringen 7
vor der Montage. Der Außendurchmesser D der Verstärkungsringe 7 ist um
das doppelte radiale Übermaß U größer als der Innendurchmesser d des
Käfigskörpers. Das Übermaß U wird so gewählt, daß es größer ist als die
Dehnungsdifferenz der beiden Teile bei der höchsten auftretenden Betriebs
temperatur. Die Verstärkungsringe 7 werden zur Montage einfach eingepreßt.
Dabei wird der Käfigkörper 4 aufgeweitet, die Verstärkungsringe 7 werden
komprimiert. Im Betrieb erwärmt sich der verstärkte Käfig 8. Bei einer Aus
legungstemperatur, die über der höchsten Betriebstemperatur liegt, wäre nun
das Übermaß U infolge der Dehnungsdifferenzen der beiden Materialien auf null
reduziert, die beiden Teile würden ohne Fugenpressung ineinander liegen. Im
ganzen Betriebstemperaturbereich ist die Ausdehnung des gesamten Käfigs aber
wesentlich geringer als diejenige eines Käfigs ohne Verstärkungsringe 7.
Der erfindungsgemäß verstärkte Käfig 8 läßt deshalb höhere Betriebs
temperaturen zu, ohne daß dabei auf die wesentlichen Vorteile des
Kunststoffkäfigs verzichtet werden muß. Der innen angeordnete Verstärkungsring
hat zudem den Vorteil, daß die durch die Montage bedingte Zugspannung in den
Käfigwangen bei steigender Temperatur, wo die Zugfestigkeit des Käfigkörper
materials abnimmt, ebenfalls reduziert wird.
Die Verstärkungsringe 7 haben zusätzlich die Funktion einer Anpreßfeder für
die Stützrollen 5, welche auch bei hohen Temperaturen und langer Einsatzzeit
keinem Kriechvorgang unterliegt. Durch das Einpressen der außen zylindrischen
Verstärkungsringe 7 in die ebenfalls zylindrische Bohrung 8a des Käfigs 8 entsteht
ein integrierter Verbundträger mit hoher Festigkeit und mit sehr guten Dämpfungs
eigenschaften. Dies ist besonders bei hohen Geschwindigkeiten vorteilhaft, wo oft
Schwingungen auftreten und die Funktion des Lagers beeinträchtigen.
Fig. 3 zeigt die Ansicht einer weiteren Ausführungsvariante des er:findungsge
mäßen Käfigs in Ansicht. In dieser Ausführungsform weist der in der Grundform
zylindrische Verstärkungsring 7 im Bereich der Stützrollen erhabene Tragpartien
7a auf Falls der Käfig zwischen den Stützrollen 5 Gegengewichte 9 aufweist,
können auch im Bereich der Gegengewichte Tragpartien 7a angebracht werden.
Die auf einzelne Tragpartien 7a reduzierte Verbindung zwischen Käfigkörper 4
und Verstärkungsringen hat verschiedene Vorteile.
Die Federcharakteristik der Verbundkonstruktion kann in weiteren Grenzen variert
werden als bei den auf dem ganzen Umfang berührenden Elementen. Dank der
weicheren Federcharakteristik des unabhängig wirkenden Verstärkungsringes
sind gröbere Fertigungstoleranzen zulässig.
Jedes Element hat eine eigene Eigenschwingungs-Frequenz, so daß das Auftreten
von Eigenschwingungen des gesamten Systems unterdrückt wird. Zudem können
die Gegengewichte 9 zum Ausgleich von Fliehkräften in den Verstärkungsring
integriert werden. In solchen verdickten Partien des Verstärkungsringes lassen sich
auch einfach Verbindungselemente zur zusätzlichen Verbindung von Käfigkörper 4
und Verstärkungsring 7 anbringen. Auf jeder Seite sind vorzugsweise drei als
Kugellager ausgebildete Stützrollen 5 mittels Stiften 6 im Käfigkörper 4 drehbar
gelagert. Die Rollen 5 rollen auf Führungsborden 1a des Außenringes 1 ab und
sind durch den Käfig 8 elastisch gegen diese Borde 1a vorgespannt.
Claims (7)
1. Wälzgeführter Käfig für ein Radial-Wälzlager zur Trennung und/oder
Führung der Wälzkörper (3), umfaßend einen einteiligen Käfigkörper (4)
aus Kunststoff, in welchem mehrere Stützrollen (5) zur Wälzführung des
Käfigs drehbar gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, daß in den
Käfigkörper (4) beidseits der Wälzkörper (3) je ein Ver
stärkungsring (7) eingepreßt ist, welcher gegenüber dem Käfigkörper (4)
unterschiedliche thermische und/oder elastische Eigenschaften hat.
2. Käfig nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungs
ringe (7, 9) einen wesentlich kleineren Wärmeausdehnungskoeffizienten
aufweisen als der Käfigkörper (4).
3. Käfig nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungs
ringe (7) in zylindrische Bohrungen des Käfigkörpers (4) eingepreßt sind,
deren Durchmesser (d) vor dem Einsetzen kleiner ist als der Außendurch
messer (D) der Verstärkungsringe (7).
4. Käfig nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungs
ringe (7) oder die Bohrungen der Käfigkörper (4) einzelne erhabene
Tragpartien (7a) aufweisen, an denen sie mit dem Käfigkörper bzw. den
Verstärkungsringen verbunden sind.
5. Käfig nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verstärkungsringe (7) eine höhere Dauerstandfestigkeit oder Kriech
festigkeit aufweisen als der Käfigkörper (4).
6. Käfig nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, das die Verstärkungs
ringe (7) aus federelastischem Material, insbesondere aus Federstahl,
Federbronze oder einer federelastischen Aluminiumlegierung bestehen.
7. Käfig nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Verstärkungsring (7) zwischen den Stützrollen (5) Verdickungen (9)
aufweist, deren Masse Fliehkräfte erzeugt, welche auf den Käfig wirken
und dadurch die Anpreßkräfte auf die Stützrollen verändern.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4311294A DE4311294A1 (de) | 1992-04-10 | 1993-04-07 | Käfig für ein Radial-Wälzlager |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9205041 | 1992-04-10 | ||
DE4311294A DE4311294A1 (de) | 1992-04-10 | 1993-04-07 | Käfig für ein Radial-Wälzlager |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4311294A1 true DE4311294A1 (de) | 1993-10-14 |
Family
ID=25924715
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4311294A Withdrawn DE4311294A1 (de) | 1992-04-10 | 1993-04-07 | Käfig für ein Radial-Wälzlager |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4311294A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB2550420A (en) * | 2016-05-20 | 2017-11-22 | Bowman Int Ltd | Rolling element bearing cage |
CH719936A1 (de) * | 2022-07-27 | 2024-02-15 | Gehring Rudolf | Wälzlager mit käfiggeführtem Wälzkörpersatz. |
-
1993
- 1993-04-07 DE DE4311294A patent/DE4311294A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB2550420A (en) * | 2016-05-20 | 2017-11-22 | Bowman Int Ltd | Rolling element bearing cage |
CH719936A1 (de) * | 2022-07-27 | 2024-02-15 | Gehring Rudolf | Wälzlager mit käfiggeführtem Wälzkörpersatz. |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |