DE4311181A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Formkörpern aus verschmutzten thermoplastischen Abfallstoffen zur energetischen Verwertung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Formkörpern aus verschmutzten thermoplastischen Abfallstoffen zur energetischen VerwertungInfo
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- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10L—FUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
- C10L5/00—Solid fuels
- C10L5/40—Solid fuels essentially based on materials of non-mineral origin
- C10L5/48—Solid fuels essentially based on materials of non-mineral origin on industrial residues and waste materials
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- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
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Description
Seit einigen Monaten besteht die gesetzliche Verpflichtung zur stofflichen
Wiederverwertung von Verpackungsabfällen.
Seitdem hat sich gezeigt, daß die eingesammelten Kunststoff-Verpackungsab
fälle in erheblichem Umfang so stark verschmutzt und mit Fremdstoffen durch
setzt sind, daß sie mit Hilfe der heutzutage bekannten Verwertungstechnolo
gien wirtschaftlich nicht wieder aufgearbeitet werden können.
Als Ausweg verbleibt zur Zeit nur die energetische Nutzung des Energiege
halts der Abfälle durch Vergasen.
Ein solches Vergasen der Verpackungsabfälle die mehrheitlich in Form von
flächigen Kunststoffstücken vorliegen, ist mit den üblichen Vergasungsanla
gen nicht möglich. Die relativ leichten Abfälle können nicht kontrolliert
vergast werden und werden leicht in Richtung Kamin geblasen. Die Vergasung
erfolgt dann bei zu niedrigen Temperaturen. Dies führt dann zu vermehrten
umweltbelastenden Emissionen.
Die Erfindung hat sich deshalb die Aufgabe gestellt aus den stark mit Fremd
stoffen und Papierresten durchsetzten Kunststoffabfällen ein massiv verdich
tetes brikettähnliches Formstück herzustellen daß sich in den üblichen Ver
gasungsanlagen unter Vermeidung überhöhter schädlicher Emissionen wie übli
che feste Brennstoffe verheizen läßt. Dabei soll es möglich sein diese bri
kettähnlichen Stücke allein oder in Mischung mit konventionellen festen
Brennstoffen zu vergasen und sie damit rohstofflich zu nutzen.
Gelöst wird diese Aufgabe indem die verschmutzten Abfälle durch Vermischen
mit einem erhitzten fluiden Stoff - künftig kurz Fluid genannt - auf eine
Temperatur gebracht werden, bei der die thermoplastischen Abfälle unter
Druck miteinander verschmelzen und bei dem die thermoplastischen Abfälle auf
den übrigen Reststoffen haften, so daß sie in einem Formwerkzeug zu einem
brikettähnlichen Profil verformt und anschließend auf Länge abgetrennt und
auf Raumtemperatur abgekühlt werden können, ohne daß fluide Bestandteile
stören.
Als Fluide sind hydrophobe Stoffe insbesondere fettartige Substanzen ge
eignet, die bei den Temperaturen, mit denen die fluiden Zumischungen die
Abfälle auf die zum Erreichen der Plastizität der thermoplastischen Anteile
erforderliche Temperatur erwärmen können, flüssig sind, bei möglichst nied
rigen Dampfdrücken. Zum Beispiel beträgt bei LDPE die erforderliche Temperatur rd.
130°C.
Ein Vorteil des Verfahrens besteht darin daß für die Fluide auch wieder
Abfallstoffe verwendet werden können. Geeignet sind beispielsweise Altöle
nicht mehr für Nahrungsmittel geeignete Frittierfette Kokosöle sowie ähn
liche wachsartige Substanzen.
Das Ergebnis ist überraschend. Bislang galt allgemein, daß Flüssigkeiten in
einem Gemisch mit thermoplastischen Werkstoffen von im wesentlichen flächi
ger Gestalt eine Verbindung bzw. Verschweißung thermoplastischer Teile ver
hindern. Bereits ein noch so dünner Flüssigkeitsfilm verhindere jede Verbin
dung.
Versuche haben jetzt jedoch gezeigt daß diese vorherrschende Ansicht nicht
generell gilt. Mit der Zugabe eines erwärmten Fluids zu flächigen thermopla
stischen Verpackungsabfällen wie etwa LDPF wurde der plastische Zustand des
Thermoplasten in sehr kurzer Zeit erreicht. Bei der nachfolgenden Verpres
sung verschweißten die Folienstücke miteinander. Der größte Teil des Fluids
entwich bei dem Preßvorgang.
Die Durchführung des Verfahrens erfolgt indem Abfälle und Fluid in einem
Mischbehälter miteinander vermengt werden. Das Fluid ist dabei zuvor auf die
erforderliche Temperatur erwärmt worden. Das Vermischen erfolgt sehr kurz
zeitig. Die Mischung gelangt dann in eine Förderschnecke oder ein Förder
band, worin sich die Abfälle weiter erwärmen. Von dort gelangen die Abfälle
in einen Vorverdichtungszylinder wo ein hin- und hergehender Verdichtungs
kolben die Abfälle vorverdichtet. Der Zylinder enthält Bohrungen, durch die
das überschüssige Fluid abfließen kann. Der Kolben schiebt die auf Plasti
fiziertemperatur erwärmten Abfälle in einen 2. Zylinder in dem ein Kolben
die Abfälle weiter verdichtet. Der dabei entstehende Druck reicht aus, die
Abfälle miteinander zu verbinden bzw. miteinander zu verschweißen. Auch die
ser Zylinder enthält Bohrungen durch die das Fluid bis auf einen nicht aus
preßbaren Rest abfließen kann. Am Ende des Zylinders haben die Abfälle ther
moplastische Eigenschaften ähnlich einem gefüllten massiven thermoplasti
schen Strang. In dem anschließenden Verformungswerkzeug erhält der Strand
seine endgültige Form und Oberfläche.
In Fig. 1 ist eine beispielhafte Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durch
führung des Verfahrens dargestellt.
(1) zeigt den Mischbehälter mit der Rutsche (2) für die Abfälle, und (3)
stellt das Zuführrohr dar, mit dem das erwärmte Fluid dem Mischbehälter zu
geführt wird. In dem Mischbehälter befinden sich Rührflügel (4) zur Durch
mischung. Vom Mischbehälter fallen die Abfälle in eine am Boden des Misch
behälters befindliche angetriebene Förderschnecke (5), die die auf Plasti
fiziertemperatur erwärmten Abfälle in den Vorverdichtungszylinder (6) trans
portiert. Der hin- und hergehende Kolben (7) verdichtet die Abfallmischung
und preßt sie in den Hauptverdichtungszylinder (8). Durch die Öffnungen (9)
im Vorverdichtungszylinder (6) entweicht bei der Vorverdichtung der Masse
Fluid. Das vorverdichtete Material wird im Hauptverdichtungszylinder (8)
mittels des hin- und hergehenden Kolbens (10) fertigverdichtet. Auch der
Hauptverdichtungszylinder enthält Bohrungen (11), durch die das Fluid wäh
rend des Preßvorgangs entweichen kann. Am Ende des Hauptverdichtungszylin
ders befindet sich das Profilformwerkzeug (12), aus dem der fertigverdich
tete und zu einer massiven Masse verbundene Profilstrang ausgestoßen wird.
In dem Beispiel des brikettähnlichen Formkörpers wird der Strang durch die
Abschereinrichtung (15) zerteilt. Die Formstücke (16) fallen dann auf die
Bahn (13), um dann von der Bahn zur endgültigen Abkühlung in das Wasserbad
(14) transportiert zu werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung lassen sich nach dem Verfahren auch
Formkörper aus Neuware herstellen. Dabei entstehen dann Produkte mit selbst
schmierenden Eigenschaften. Statt Strangprofilen können nach dem Verfahren
auch Formkörper in Preßformwerkzeugen hergestellt werden, indem entweder
fertig verdichtete Abschnitte in das Werkzeug eingelegt werden oder indem
das Werkzeug nach dem Intrusionsverfahren gefüllt wird.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von brikettähnlichen Formstücken aus ver
schmutzten thermoplastischen Kunststoffen, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kunststoffe durch Vermischen mit einem erhitzten fluiden Stoff bis
zu ihrem plastischen Bereich erwärmt und dann unter Druck zu einem Form
körper verpreßt werden.
2. Verfahren zur Herstellung von brikettähnlichen Formstücken nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Plastifizierung der Kunststoffe
erforderliche Menge an fluidem Stoff beim Verpressen der Kunststoffe zum
überwiegenden Teil wieder entweicht.
3. Verfahren zur Herstellung von brikettähnlichen Formstücken nach Anspruch
1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die verpreßten Kunststoffe zu einem
Strangprofil verformt, das Strangprofil dann zerteilt und die Formstücke
auf Raumtemperatur abgekühlt werden.
4. Verfahren zur Herstellung von brikettähnlichen Formstücken nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß der fluide Stoff hydrophob ist, vorzugs
weise fettartig hydrophob ist.
5. Verfahren zur Herstellung von brikettähnlichen Formstücken nach Anspruch
1 und 4. dadurch gekennzeichnet, daß die fluiden Stoffe aus Altstoffen
bestehen.
6. Verfahren zur Herstellung von brikettähnlichen Formstücken nach Anspruch
1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Altstoff aus einem Altöl
und/oder aus einem für Nahrungsmittel nicht mehr geeigneten Frittierfett
und/oder aus gebrauchtem Kokosfett besteht.
7. Vorrichtung zur Herstellung von brikettähnlichen Formstücken aus ver
schmutzten thermoplastischen Kunststoffen, dadurch gekennzeichnet, daß
die mit einem erhitzten Fluid plastifizierten Kunststoffe in einem
Hauptverdichtungszylinder (8) durch einen hin- und hergehenden Kolben
(10) zu einem massiven thermoplastischen Strang miteinander verschweißt
werden, wobei der Hauptverdichtungszylinder Bohrungen (11) enthält
durch die überschüssiges Fluid entweichen kann.
8. Vorrichtung zur Herstellung von brikettähnlichen Formstücken nach An
spruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich am Ende des Hauptverdich
tungszylinders (8) ein Verformungswerkzeug (12) befindet zum Ausstoßen
eines brikettähnlichen Profils.
9. Vorrichtung zur Herstellung von brikettähnlichen Formstücken nach An
spruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die mit einem erhitzten
Fluid plastifizierten Kunststoffe in einem Vorverdichtungszylinder (6),
der in der Hauptverdichtungszylinder (8) mündet, durch einen hin- und
hergehenden Kolben (7) vorverdichtet werden, wobei der Vorverdichtungs
zylinder Bohrungen (9) enthält, durch die Fluid entweichen kann.
10. Vorrichtung zur Herstellung von brikettähnlichen Formstücken nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffe kontrolliert durch
den fluiden Stoff geführt werden.
11. Vorrichtung zur Herstellung von brikettähnlichen Formstücken nach An
spruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die kontrollierte Führung der
Kunststoffe in dem fluiden Medium mit einer Schnecke oder mit einem Ra
kelband gewährleistet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4311181A DE4311181A1 (de) | 1993-04-06 | 1993-04-06 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Formkörpern aus verschmutzten thermoplastischen Abfallstoffen zur energetischen Verwertung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4311181A DE4311181A1 (de) | 1993-04-06 | 1993-04-06 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Formkörpern aus verschmutzten thermoplastischen Abfallstoffen zur energetischen Verwertung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4311181A1 true DE4311181A1 (de) | 1994-10-13 |
Family
ID=6484807
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4311181A Withdrawn DE4311181A1 (de) | 1993-04-06 | 1993-04-06 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Formkörpern aus verschmutzten thermoplastischen Abfallstoffen zur energetischen Verwertung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4311181A1 (de) |
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-
1993
- 1993-04-06 DE DE4311181A patent/DE4311181A1/de not_active Withdrawn
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