DE4310901A1 - Klappenabsperrventil - Google Patents
KlappenabsperrventilInfo
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Description
Es ist bekannt, in Abgasleitungen von Brennkraftmaschinen
Klappen anzuordnen, die es ermöglichen, die Leitung zu
verschließen, um beispielsweise einen Abgasturbolader
abzuschalten.
Bei einem Klappenabsperrventil nach der DE-OS 14 25 598 befindet
sich der mit einer kegelförmigen Dichtfläche ausgebildete
Dichtsitz für eine Klappe am Innenumfang eines
rohrstutzenförmigen Blechrings, der mit einem umgebogenen
radialen Rand in einer Ringnut der Abgasleitung radial
verlagerbar befestigt ist. Durch Temperaturschwankungen bedingte
Verformungen der Bauteile sowie Fertigungs- und Lagetoleranzen
werden durch radiale Verlagerungen ausgeglichen. Elastische
Nachgiebigkeit spielt dabei keine Rolle. Die Dichtwirkung des
Ventils ist dennoch mangelhaft, weil wegen der Verlagerbarkeit
eine vollkommene Abdichtung am in der Ringnut liegenden radialen
Rand nicht möglich ist. Die radiale Verlagerbarkeit des
Blechrings ist mit angemessenem Kraftaufwand nämlich nur
möglich, wenn am Rand auf hohe Vorspannung und damit auf gute
Dichtwirkung verzichtet wird. Im weiteren verursacht die Reibung
des Randes in der Ringnut Korrosion, die die Standzeit des
Klappenabsperrventils verkürzt.
Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem
zugrunde, ein Klappenabsperrventil aufzuzeigen, das in den
Herstellungskosten günstig ist, und das sich in allen
Temperaturbereichen durch hohe Dichtwirkung verbunden mit
Leichtgängigkeit auszeichnet.
Dieses Problem wird durch die im Patentanspruch 1 aufgeführten
Merkmale gelöst. Der den Dichtsitz enthaltende Rohrstutzen ist
mit einem Ende starr im gekühlten Gehäuse einer Abgasleitung
befestigt. In diesem Gehäuse ist auch die Klappe drehbar
angeordnet. Zum Ausgleich von Fertigungs- und Lagetoleranzen und
der durch Temperaturdifferenzen hervorgerufenen Verformungen der
das Klappenabsperrventil bildenden Bauteile sind die Wandungen
des Rohrstutzens radial elastisch verformbar ausgebildet. Ein
ausreichender axialer Abstand des Dichtsitzes zur Einspannung
erlaubt es bei dünnwandiger Ausführung des Rohrstutzens, daß die
Klappe bei geringen Stellkräften in der Lage ist, den
Rohrstutzen durch Biegung radial zu verschieben, so daß eine
Zentrierung bezüglich der Klappe erfolgt, und außerdem durch
Temperaturdifferenzen bewirkte Verformungen des Rohrquerschnitts
durch Anschmiegen an die Klappe auszugleichen. Dadurch wird die
Leichtgängigkeit der Klappe auch bei engen Toleranzen
gewährleistet, die für eine hohe Dichtwirkung erforderlich sind.
Die radiale Nachgiebigheit des Rohrstutzens kann dadurch weiter
verbessert werden, daß der Rohrstutzen mit radialen
Umfangsfalten nach Anspruch 2 ausgebildet ist. Die
Leichtgängigkeit der Klappe kann weiter verbessert werden, wenn
die drehachsenfernen Dichtkantenabschnitte beim Öffnen und
Schließen der Klappe nicht an der Klappe anliegen. Dies kann
nach Anspruch 3 durch eine geeignete ovale Vorverformung des
Rohrstutzens im Dichtsitzbereich erreicht werden. Um die
Elastizität des Rohrstutzens zu erhalten, kann der den Dichtsitz
enthaltende Rohrstutzen durch einen weiteren innenliegenden, mit
Luftspalt radial beabstandeten Rohrstutzen nach Anspruch 4 gegen
direkte Beaufschlagung durch heiße Abgase abgeschirmt werden.
Vorteilhaft ist eine Ausbildung der Klappe nach Anspruch 5,
wonach die Drehachse der Klappe in der von der Dichtkante
aufgespannten Ebene liegt. Damit die Dichtfläche von den
Wellenzapfen nicht unterbrochen wird, ist die Klappe durch
gekröpfte Abschnitte mit den Lagerzapfen verbunden. Eine so
ausgebildete Klappe erfährt eine reine Drehung ohne Hub. Da
damit Reibung der Klappe im Dichtsitz vermieden wird, ist die
Klemmneigung entsprechend gering. Günstig ist es im weiteren
nach Anspruch 6 die Klappe einstückig mit den Wellenzapfen
auszuführen. Durch hohe Betriebssicherheit kann so die
Funktionsfähigkeit der Klappe gewährleistet werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Abgasleitung
im Bereich eines Klappenabsperrventils
in Richtung der in Fig. 2 eingezeichneten
Schnittlinien I-I gesehen;
Fig. 2 eine Querschnittsansicht der Abgasleitung
nach Fig. 1 in Richtung der in Fig. 1
eingezeichneten Schnittlinien II-II gesehen;
Fig. 3 eine Schnittansicht der Abgasleitung nach
Fig. 1 in Richtung der in Fig. 2
eingezeichneten Schnittlinien III-III
gesehen.
Der in Fig. 1 im Längsschnitt dargestellte Abschnitt einer
Abgasleitung 1 mit einem Klappenabsperrventil ist zum Einbau in
einer nicht weiter dargestellten Abgasanlage vorgesehen. Die
Befestigung des Abschnitts erfolgt mit Schrauben in Bohrungen
16. Der dargestellte Abschnitt der Abgasleitung 1 ist mit einem
gekühlten Gehäuse 2 ausgebildet. Zur Lagerung der Wellenzapfen 4
und 5 der Klappe 6 sind im Gehäuse 2 Lagerbuchsen 3 eingesetzt.
Die Verstellung der Klappe erfolgt mit einem Hebel 17, der mit
dem Wellenzapfen 4 verbunden ist. Die kreisrunde Klappe 6, die
beispielsweise einstückig mit gekröpften Abschnitten 19 und den
Wellenzapfen 4, 5 durch Schmieden oder Gießen aus hochwarmfestem
Material hergestellt ist, besitzt eine ohne Unterbrechung
umlaufende Dichtkante 7. Der Dichtsitz 8 befindet sich auf dem
Innenumfang am Ende eines dünnwandigen Rohrstutzens 9. Die
Befestigung des Rohrstutzens 9 erfolgt durch Einspannung eines
radialen Flansches, mit dem der Rohrstutzen 9 ausgebildet ist.
Der Rohrstutzen 9 enthält zwei radiale Umfangsfalten 12, die
seine radiale Elastizität erhöhen. Mit einem radialen Spalt zum
Rohrstutzen 9 beabstandet ist innerhalb des Rohrstutzens 9 ein
weiterer Rohrstutzen 10 angeordnet, der ebenfalls an einem
radialen Flansch eingespannt wird. Der Rohrstutzen 10 schützt
den Rohrstutzen 9 vor direkter Beaufschlagung mit Abgas. Auf der
anderen Seite der Klappe 6 ist ein Rohrstutzen 11 angeordnet,
der das Gehäuse 1 vor direkter Beaufschlagung mit Abgas schützt.
Die Rohrstutzen 9, 10 und 11 sind so nahe wie möglich an die
Klappe 6 herangezogen, um den Lagerbereich im Bereich der
Wellenzapfen vor Hitzeeinwirkung zu schützen.
In Fig. 2 ist eine Querschnittsansicht der Abgasleitung
dargestellt, in Richtung der in Fig. 1 eingetragenen Pfeile
II-II gesehen. Die Wandstärke und die Länge des Rohrstutzens 9
sind so bemessen, daß seine Wandungen flexibel sind und sich
beim Schließen der Klappe 6 an die Dichtkante 7 anschmiegen.
Dadurch werden Verformungen des Rohrstutzens 9 durch
Temperaturdifferenzen zwischen Gehäuse und Rohrstutzen
ausgeglichen, ebenso wie Lagefehler und Fertigungstoleranzen.
Die Zentrierung des Rohrstutzens erfolgt durch Biegung. Die
radiale Nachgiebigkeit wird erhöht durch die radialen
Umfangsfalten 12 im Rohrstutzen 9, die als elastische Gelenke
wirken. Mit dieser Ausbildung des Rohrstutzens 9 werden die
Stellkräfte trotz enger Toleranzen niedrig gehalten.
Die Stellkräfte und damit die Klemmgefahr wird dadurch weiter
vermindert, wenn eine Klappe 6 verwendet wird, deren Drehachse
13 in der Ebene der Dichtkante 7 der Klappe 6 liegt. Liegt die
Drehachse 13 nämlich genau in dieser Ebene, so ergibt sich beim
Öffnen und Schließen der Klappe eine reine Drehbewegung ohne
Hub. Hub wäre aber von Nachteil, weil er keine engen Toleranzen
zulassen würde. Damit die Dichtfläche, die von Dichtkante und
Dichtsitz gebildet wird, nicht von den Wellenzapfen unterbrochen
wird, ist die Klappe mit den Wellenzapfen durch die gekröpften
Abschnitte 19 verbunden, die um das Rohrende herumgreifen.
In der Schnittansicht nach Fig. 3 ist dargestellt, wie die
gekröpften Abschnitte 19 in Bezug auf die Klappenebene liegen,
nämlich schräg dazu, in einer zur Drehachse parallelen Ebene.
Diese Ausbildung ermöglicht es die Klappe parallel zur
Strömungsrichtung zu stellen, wie in gestrichelten Linien
angedeutet, ohne daß die gekröpften Abschnitte 19 am Rohrstutzen
19 anstoßen.
Der Rohrstutzen 9 kann kreisrund vorgeformt sein. Die
Stellkräfte lassen sich jedoch noch weiter vermindern, wenn der
Rohrstutzen 9 im Bereich des Dichtsitzes 8 so vorgeformt ist,
daß er bei geöffneter Klappe 6 die in der Fig. 2 mit einer
strichpunktierten Linie 18 übertrieben überhöht dargestellte
Außenkontur annimmt. Die von der Drehachse 13 entfernten
Dichtsitzbereiche befinden sich dann auf einem zum Radius der
kreisrunden Klappe größeren radialen Abstand als die
drehachsennahen Bereiche. Da die drehachsenfernen Bereiche der
Klappe den Dichtsitz 8 unter Belassung eines minimalen Spaltes
auch in geschlossenem Zustand nicht berührt, sind die
Stellmomente klein. Aufgrund der Vorverformung erfolgt eine
Berührung zwischen Klappe und Dichtsitz nur in den
drehachsennahen Bereichen. Wegen des geringen Hebelarms sind die
sich durch Reibung ergebenden Stellmomente entsprechend klein.
Die Vorteile der beschriebenen Konstruktion sind hohe
Dichtwirkung bei geringer Klemmneigung. Das Ventil ist in der
Herstellung günstig. Der den Dichtsitz aufnehmende Rohrstutzen
ist nämlich ein einfaches Bauteil. Die Bearbeitung von Dichtsitz
und Dichtkante kann separat erfolgen. Die Toleranzanforderungen
bewegen sich im normalen Rahmen. Die Montage ist einfach. Die
Rohrstutzen 9, 10 und 11 werden in einfacher Weise durch
Einlegen und axiales Klemmen im Gehäuse befestigt. Weiter sind
von Vorteil die geringe Bauhöhe des Klappenabsperrventils, so
daß der Einbau in der Abgasanlage sehr platzsparend erfolgen
kann. Weiter ist die Isolierung des wassergekühlten Gehäuses
durch die Rohrstutzen 9, 10 und 11 fast durchgehend gegeben, so
daß dem Abgasstrom wenig Wärme entzogen wird, was bei
aufgeladenen Motoren gewünscht wird.
Claims (6)
1. Klappenabsperrventil mit einer um radiale Wellenzapfen
drehbar in einem Gehäuse gelagerten Klappe, wobei die auf dem
Umfang der Klappe ausgebildete Dichtkante mit einem radial
nachgiebigen Dichtsitz zusammenwirkt, der sich auf dem
Innenumfang am Ende eines dünnwandigen, im Abstand und parallel
zur Innenwand des Gehäuses liegenden, im Gehäuse befestigten
Rohrstutzens befindet, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rohrstutzen (9) mit einem Ende, das zum Dichtsitz (8) axial
beabstandet ist, starr im Gehäuse (2) befestigt ist, und daß
Wandstärke und Länge des Rohrstutzens (9) so bemessen sind, daß
eine radiale Elastizität des Rohrstutzens (9) gegeben ist, die
eine Zentrierung des Rohrstutzens (9) bezüglich der Klappe (6)
und ein Anschmiegen des Rohrstutzens (9) an die Dichtkante (7)
der Klappe (6) durch Verformung ermöglicht.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rohrstutzen (9) wenigstens eine radiale Umfangsfalte (12)
aufweist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rohrstutzen (9) im Bereich des Dichtsitzes (8) derart
oval vorgeformt ist, daß die drehachsenfernen
Dichtsitzabschnitte sich bei geöffneter Klappe (6) über die
Kreiskontur erheben, und daß die drehachsennahen
Dichtsitzbereiche unter Vorspannung an der Klappe (6) anliegen.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß innerhalb des den Dichtsitz (8) tragenden
Rohrstutzens (9) gleichachsig dazu ein weiterer Rohrstutzen (10)
angeordnet ist, der zum Rohrstutzen (9) mit einem radialen
Luftspalt beabstandet ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drehachse (13) der Klappe (6) in der von
der Dichtkante (7) aufgespannten Ebene liegt, und daß die Klappe
(6) auf ihrer im Rohrstutzen (9) nach außen weisenden Seite
durch um das Ende des Rohrstutzens (9) herumgreifende gekröpfte
Abschnitte (19) mit den Wellenzapfen (4, 5) verbunden ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Klappe (6) einstückig mit den Abschnitten (19) und den
Wellenzapfen (4, 5) ausgebildet ist.
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