DE4310774A1 - Verfahren und Anlage zur Entfernung von Bleistaub und Borsäure aus der Abluft - Google Patents
Verfahren und Anlage zur Entfernung von Bleistaub und Borsäure aus der AbluftInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Blei-Akkumulatoren, bei dem insbesondere die später als
Anoden eingesetzten Bleiplatten gewaschen und nachfolgend
getrocknet, anschließend durch ein Borsäurebad o. ä. Säure
bad geführt und wieder getrocknet werden, wobei die die
Trockenöfen verlassende Abluft vor der Abgabe in die Umwelt
entstaubt wird. Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren
zur Entfernung von Metallstaub und anorganischen Säuren aus
der Abluft von Trocknungsöfen. Die Erfindung betrifft
schließlich eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens.
Akkumulatoren sind elektrochemische Energiespeicher,
bei deren Ladung sich ein chemischer Vorgang vollzieht, der
bei der Entladung wieder zurückgeht. Bekannt sind Blei-
Akkumulatoren und Nickel-Eisen-Akkumulatoren. Bei den Blei-
Akkumulatoren bestehen die Elektroden aus Blei, die zum
Teil mit Bleidioxid bzw. Bleischwamm gefüllt sind. Bei der
Vorbereitung der Blei-Akkumulatoren müssen die Bleiplatten
gewaschen, imprägniert und getrocknet werden. Dieses Ver
fahren bezeichnet man auch als WIT-Verfahren. Bei Blei
platten, die später als Anoden Verwendung finden sollen,
müssen diese nach dem Waschen und dem Trocknen durch ein
Borsäurebad geführt und danach noch einmal getrocknet werden.
Die hierbei freigesetzte Abluft wurde bisher lediglich ent
staubt, d. h. der Bleistaub wurde so weit wie möglich in
entsprechend ausgebildeten Filtern zurückgehalten. Neben dem
Bleistaub enthält die Abluft allerdings auch Borsäure und
zwar in der Größenordnung von 10 mg/m3. Nach den neuen
Bestimmungen muß auch diese Säure weitgehend aus der Abluft
herausgeholt werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Anlage zu schaffen, mit denen mindestens
der Grenzwert 0,5 mg/m3 Gesamtstaub und darüber hinaus auch
noch noch möglichst nur 0,1 mg/m3 Borsäure sicher eingehalten
werden können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß und verfahrensmäßig
dadurch gelöst, daß die Abluft aus den Trocknungsöfen abge
saugt und zunächst im ersten Verfahrensschritt im Gegen
strom mit Kühlwasser besprüht und dann in einem zweiten
Verfahrensschritt mit einem Waschmedium bedüst wird.
Bei einem derartigen Verfahren gelingt es überraschend
nicht nur den Bleistaub fast annähernd zu binden, sondern
darüber hinaus auch die enthaltene Borsäure, so daß praktisch
reine Abluft in die Umgebung abgegeben wird. Dies gelingt,
weil man zunächst einmal die die Trocknungsöfen verlassende
Abluft gezielt abkühlt und dabei einem ersten Reinigungs
schritt unterwirft, um dann die entsprechend schon vorge
reinige Abluft erneut mit einem Waschmedium und dabei vor
zugsweise mit einer Lauge zu besprühen, so daß die sich auf
lösende Borsäure nach dem reinen Waschprozeß nun auch
chemisch zu absorbieren. Damit gelingt es, die filtergängige
Borsäure und wie gesagt auch den filtergängigen Bleistaub
sicher "einzufangen", so daß die verbleibende Abluft als
gereinigt in die Umgebung abgegeben werden kann.
Nach einer zweckmäßigen Ausbildung des Verfahrens ist
vorgesehen, daß das Kühlwasser im Kreislauf geführt und dabei
gekühlt wird. Naturgemäß erfolgt mit dem Besprühen der
Abluft durch Wasser immer ein Kühlvorgang, wobei schon mit
normalem Kühlwasser eine Temperatur von rd. 60° erreicht werden
kann. Dieser Effekt wird aber gezielt durch das Kühlen des
Kreislaufwassers erhöht, da damit die Ablufttemperatur auf
30 bis 40°C abgekühlt werden kann, wodurch ein größerer Teil
der Borsäure kondensiert und damit aus der Abluft entfernt
werden kann. Die Kühlung soll somit einerseits zur Desublimation/
Kondensation von Borsäure führen und zum anderen kann damit
ohne Probleme thermoplastischer Kunststoff eingesetzt werden,
da die Temperatur sowohl der Abluft wie des Wassers auf einem
ausgesprochen niedrigen Niveau zu halten ist.
Eine weitere zweckmäßige Ausführung der Erfindung
sieht vor, daß die Abluft im zweiten Verfahrensschritt mit
verdünnter Natronlauge bedüst wird. Dabei gelingt es, die
filtergängige Borsäure in der Waschkammer durch Chemie
sorption nach der Reaktionsgleichung
4 × H3BO3 + 2 NaOH = Na2B4O7 + 7 H2O
in der Waschflüssigkeit zu binden. Dieser Effekt kann
gezielt noch dadurch erhöht werden, daß dem Waschmedium ein
Katalysator, vorzugsweise Sorbit zugegeben wird.
Statt der Lauge ist es auch denkbar, in der zweiten
Stufe als Waschmedium lediglich Wasser zu verwenden, wodurch
die in der ersten Stufe nicht abgetrennte Borsäure hier
durch Absorption gebunden wird. Allerdings ist die Absorption
bei verdünnter Natronlauge optimaler.
Allgemeiner ausgedrückt ist ein Verfahren zur Entfernung
von Metallstaub und anorganischen Säuren aus der Abluft von
Trocknungsöfen denkbar, in denen Metallplatten nach einer
Säurebehandlung, insbesondere mit Borsäure getrocknet werden,
wobei die Abluft vor der Abgabe in die Umgebungsluft ent
staubt wird, wozu die Abluft aus den Trocknungsöfen abgesaugt
und dann in zwei Verfahrensschritten zunächst mit Kühl
wasser im Gegenstrom und dann mit verdünnter Lauge, vorzugs
weise Natronlauge bedüst wird, daß die Kühl-/Waschmedien im
Kreislauf geführt und komplett oder kontinuierlich in
kleinen Mengen ausgetauscht werden. Überraschenderweise ist
es mit einem derartigen Verfahren möglich, viele Arten von
Metallstaub und anorganischen Säuren aus der Abluft von
Trocknungsöfen herauszuwaschen. Dabei wird zur Reduzierung
der filtergängigen Säure und auch des Staubes eine kombinierte
Kühl-/Wascheinheit als horizontal angeströmter Wärme-/Stoff
austauscher mit direktem Kontakt zwischen Abluft und Kühl
wasser bzw. Waschmedium nachgeschaltet, wobei sich als
Waschmedium insbesondere Natronlauge eignet.
Zur Durchführung des Verfahrens dient eine Anlage, bei
der eine Kühlkammer und eine Waschkammer von der Abluft her
hintereinandergeschaltet und nur über einen Tropfenab
scheider getrennt sind, daß der Kühlwassertank und der
Waschmitteltank voneinander getrennt und jeweils mit einer
Tauchpumpe ausgerüstet sind, die mit den Kammern zugeordneten
Sprühdüsen verbunden sind und daß in der Trennwand zur
jeweiligen Kammer Bohrungen ausgebildet sind.
Mit einer derartigen Anlage kann das erfindungsgemäße
Verfahren optimal durchgeführt werden, wobei Kühlkammer und
Waschkammer praktisch eine Einheit bilden, die eben in die
beiden Kammern durch eine Sperrwand getrennt ist. In diese
Sperrwand ist ein Tropfenabscheider eingesetzt, so daß die
Abluft von einer Kammer in die andere Kammer strömen kann,
um hier auf unterschiedliche oder vergleichbare Art und
Weise behandelt zu werden. Unter den Kammern sind Tanks
angeordnet, die vollständig voneinander getrennt sind,
so daß hier unterschiedliche Medien vorgehalten werden
können, die dann im Kreis geführt werden, um über die Düsen
die Abluft zu kontaktieren. Über die Sprühdüsen wird ein
feiner Nebel erzeugt, so daß ein inniger Kontakt der Abluft
und der von ihr mitgebrachten Bestandteile gesichert ist.
Diese können dann über die in der Trennwand zwischen den
Kammern und den Tanks ausgebildeten Bohrungen in die Tanks
zurücklaufen, um von hier erneut in den Kreislauf gegeben
zu werden. Die Kühlflüssigkeit bzw. die Waschmittelflüssig
keit wird so lange im Kreislauf geführt, bis sie sich sehr
stark angereichert hat. Die mit Bleistaub und vor allem
Borsäure angereicherte Kühlflüssigkeit wird dann für vorher
gehende Waschprozesse eingesetzt, während die verdünnte
Natronlauge für andere Zwecke eingesetzt oder aber ent
sprechend aufbereitet und konzentriert wird. Damit ist
eine kontinuierlich arbeitende Anlage geschaffen, die
verhältnismäßig klein baut und somit ohne Probleme auch
in vorhandene Anlagen eingesetzt werden kann.
Aufgrund der vorgeschalteten Kühlung der Abluft durch
das Einsprühen des Kühlwassers bzw. der Kühlflüssigkeit ist
erfindungsgemäß vorgesehen, daß Kühlkammer und Waschkammer
insgesamt aus thermoplastischem Kunststoff, vorzugsweise
Polypropylen bestehen. Dieser Werkstoff läßt sich gut
verarbeiten und ist besonders günstig in derartigen Betrieben
einsetzbar, wo mit Säuren und Laugen gearbeitet wird.
Eine besonders innige Beeinflussung der Abluft in der
Kühlkammer ist gegeben, wenn sie mit einer eine Vielzahl von
Sprühdüsen aufweisenden Bedüsungsstrecke ausgerüstet ist.
Dadurch kann der notwendige Kontakt zwischen Abluft und
Kühlwasser geschaffen werden, weil entsprechende Oberflächen
zur Verfügung stehen.
Um einen möglichst gleichmäßigen Kontakt der Abluft mit
dem Sprühnebel zu gewährleisten, sieht die Erfindung vor,
daß die Sprühdüsen in ihrer Neigung einstellbar im Abluft
weg angeordnet sind. Dabei ist es sogar denkbar, daß die
Sprühdüsen laufend verstellt werden, so daß insbesondere bei
unterschiedlichem Bewegen der Sprühdüsen ein besonders
inniger Kontakt erreicht wird.
Weiter vorne ist bereits darauf hingewiesen worden, daß
der Waschvorgang optimiert werden kann, wenn die im Kreislauf
geführte Kühlflüssigkeit eine möglichst niedrige Temperatur
aufweist. Hierzu sieht die Erfindung vor, daß in die Ver
bindungsleitung zwischen Tauchpumpe und Sprühdüsen ein
Wärmetauscher, vorzugsweise ein Plattenwärmetauscher einge
setzt ist. Über einen derartigen Wärmetauscher, der extern
angeordnet ist, kann die durchlaufende Kühlflüssigkeit
kontinuierlich so weit abgekühlt werden, daß beispielsweise
30 bis 40° Ablufttemperatur erreichbar wird.
In der zweiten Stufe erfolgt die Chemiesorption, wobei
hier das Waschmedium ebenfalls in direktem Kontakt mit der
Abluft gebracht wird. Dies wird erfindungsgemäß dadurch
optimiert, daß die Waschkammer gegeneinandergerichtete
Exzenterdüsen aufweist, zwischen denen von den Düsen
besprühte Füllkörperpakete angeordnet sind. Über die Füll
körperpakete wird die Phasengrenzfläche wesentlich ver
größert, wobei zweckmäßigerweise zwei derartige Pakete
jeweils mittig zwischen den einander gegenüberliegend
angeordneten Exzenterdüsen aufgestellt sind.
Bevor die gereinigte Abluft die Waschkammer verläßt,
werden die mitgerissenen Tropfen abgetrennt, wozu endseitig
der Waschkammer vor deren Austrittsstutzen ein Tropfenab
scheider angeordnet ist. Auch dieser Tropfenabscheider kann
in doppelter Ausführung vorgesehen sein, je nachdem, wie weit
eine "Trocknung" erfolgen soll.
Um möglichst hohe Standzeiten mit dem Kühlwasser und
der Waschmittelflüssigkeit zu erreichen, sieht die Erfindung
vor, daß Kühlkammer und Waschkammer auf einem einseitig
überstehenden Kühlwasser- bzw. Waschmitteltank angeordnet
sind, wobei die Tanks etwa das doppelte Volumen der Kammern
aufweisen. Bei üblichem Betrieb können so Standzeiten von
6 und mehr Wochen erreicht werden, wobei es aber auch
denkbar ist, die Flüssigkeiten kontinuierlich auszutauschen,
d. h. immer eine bestimmte Menge abzuführen und die gleiche
Menge an frischer Flüssigkeit wieder zuzugeben. Denkbar ist
es schließlich auch, sowohl in der Kühlkammer wie in der
Waschkammer lediglich Wasser zu verwenden oder auch jeweils
verdünnte Natronlauge, je nachdem, welche Zusammensetzung
die Abluft hat bzw. je nachdem, um welche Säure es sich
handelt, die mit dem Metallstaub zusammen mit in die Anlage
hineingetragen wird.
Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus,
daß ein Verfahren und zugleich eine Anlage geschaffen sind,
mit denen mindestens der Grenzwert 0,5 mg/m3 Gesamtstaub
erreichbar ist und mit denen der Wert für die Borsäure so
weit herabgesetzt wird, daß von reiner Abluft gesprochen
werden kann. Erreicht wird dies durch das zweistufige Ver
fahren und die zweistufige Anlage, in der zunächst einmal
unter gleichzeitiger erheblicher Reduzierung der Abluft
temperatur ein Besprühen der Abluft mit Kühlwasser erfolgt.
Dieses Kühlwasser wird im Kreislauf geführt, so daß die
Betriebskosten relativ geringgehalten werden können. An diesen
ersten Reinigungsprozeß schließt sich ein zweiter an, bei
dem die Abluft nun noch inniger und mit einer Waschflüssigkeit
kontaktiert wird. Dadurch gelingt es, auch die restliche
Borsäure bzw. sonstige Säure herauszuwaschen bzw. zu
absorbieren, so daß die dann freigesetzte und dem Kamin über
gebene Abluft praktisch vollständig sauber ist.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegen
standes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der
zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausführungs
beispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzel
teilen dargestellt ist. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht der Anlage, teil
weise im Schnitt,
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Anlage,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Anlage, teil
weise im Schnitt und
Fig. 4 ein Fließbild.
Die zur Durchführung des Verfahrens dienende Anlage (1)
besteht aus einer kompakten Einheit, in die über den Ein
trittsstutzen (2) die Abluft eingesaugt und zunächst in die
Kühlkammer (3) geleitet wird. In der Kühlkammer (3) wird die
Abluft abgekühlt und gleichzeitig gewaschen.
Die entsprechend abgekühlte Abluft gelangt dann über
den Tropfenabscheider (4) in die Waschkammer (5), wo eine
Kontaktierung mit Natronlauge oder einer ähnlichen Lauge
erfolgt, woraufhin die gereinigte Abluft über den Austritts
stutzen (6) die Anlage (1) wieder verläßt. Um hier eine
gleichmäßige Luftströmung zu gewährleisten, ist hinter dem
Austrittsstutzen (6) ein Ventilator (7) angeordnet, der
genauer in Fig. 4 gezeigt ist.
Die Kühlkammer (3) ist mit einer Vielzahl von Sprüh
düsen (9, 10) bestückt, wobei diese Sprühdüsen (9, 10) so
angeordnet sind, daß sich eine durchgängige Bedüsungs
strecke (11) ergibt.
Unterhalb der Kühlkammer (3) befindet sich der Kühl
wassertank (12), der durch eine Trennwand (13) mit
Bohrungen (14) von der Kühlkammer (3) getrennt ist. Durch
die Bohrungen (14) kann die Kühlflüssigkeit, die im Kreis
lauf geführt wird, in den Kühlwassertank (12) zurückfließen.
Da der gesamte Abluftweg (15) mit der Bedüsungsstrecke (11)
ausgefüllt ist, muß eine große Wassermenge im Kreislauf
geführt werden.
Fig. 2 verdeutlicht, daß die einzelnen Sprühdüsen (9, 10)
Zuführungsrohren bzw. Verstellrohren (16) zugeordnet sind,
so daß sie alle gleichmäßig mit der entsprechenden Kühl
flüssigkeit beaufschlagt sind. Über die Verstellrohre (16)
kann die Stellung der einzelnen Sprühdüse bzw. der jeweiligen
Sprühdüsen (9, 10) verändert werden. Dies kann auch motorisch
erfolgen.
Die Sprühdüsen (9, 10) sind über die Verbindungsleitung
(17) mit der in dem Kühlwassertank (12) angeordneten Tauch
pumpe (18) verbunden. Entsprechendes verdeutlicht Fig. 3.
Fig. 3 ist auch zu entnehmen, daß der Kühlwassertank
(12) übrigens ebenso wie der Waschmitteltank (25) über ein
Mannloch (19) verfügt, über das Inspektionsarbeiten problem
los durchgeführt werden können.
Die Abluft wird nach Verlassen der Kühlkammer (3) in
der Waschkammer (5) erneut mit Flüssigkeit beaufschlagt, wobei
es sich hier in der Regel um verdünnte Natronlauge handelt.
Zum Verteilen werden Sprühdüsen (20) in Form von Exzenter
düsen (21, 22) eingesetzt. Bei diesen Exzenterdüsen handelt
es sich um tangential arbeitende Vollkegeldüsen, über die
eine optimale Beeinflussung der Abluft erreichbar ist bzw.
ein inniger Kontakt zwischen der Waschflüssigkeit und der
Abluft. Dieser Kontakt wird noch verbessert durch die
zwischen den Exzenterdüsen (21, 22) angeordneten Füllkörper
pakete (23, 24).
Auch hier, d. h. auch bei der Waschkammer (5) befindet
sich unter dieser Waschkammer (5) ein Waschmitteltank (25),
wobei beide über eine Trennwand (26) mit Bohrungen (27) von
einander getrennt sind. Auch hier wird die Waschmittel
flüssigkeit im Kreislauf geführt, was die Fig. 1 bis 4 ver
deutlichen.
Den Abschluß der Waschkammer (5) bilden Tropfenabscheider
(28), die vor den Austrittsstutzen (6) gestellt sind, um
so ein Mitreißen der verdünnten Natronlauge sicher zu ver
meiden.
Zur Erhöhung der Kondensation von Borsäure wird das
im Kreislauf geführte Kühlwasser gemäß Fig. 4 über einen
Wärmetauscher (30) erheblich gekühlt. Das entsprechend ge
kühlte Wasser wird über die Verbindungsleitung (17) von der
Pumpe (18), die aber im Kühlwassertank (12) untergebracht
ist, zu den Sprühdüsen (9, 10) bzw. zu der Bedüsungsstrecke
(11) gepumpt, wobei alle Sprühdüsen (9, 10) entsprechend
beaufschlagt sind.
Genauso wird, wie auch schon erwähnt worden ist, die
Waschmittelflüssigkeit im Kreislauf geführt, wozu die Tauch
pumpe (31) dient, die ebenso wie die Tauchpumpe (18) hier
innerhalb des Waschmitteltanks (25) untergebracht ist. Über
die Verbindungsleitung (17′) wird die Waschmittelflüssigkeit
auf die Exzenterdüsen (21, 22) gepumpt, so daß die verdünnte
Natronlauge mit entsprechendem Druck auf die Abluft ein
wirken kann.
Sowohl der Kühlwassertank (12) wie der Waschmitteltank
(25) verfügen über einen Überlauf (32, 33) sowie über
einen Frischwasserzulauf (34) bzw. einen Laugenzulauf (35).
Entsprechende Stell- und Regelventile sind in Fig. 4 ange
deutet, werden aber nicht näher erläutert.
Eine gleichmäßige Abluftgeschwindigkeit ist gemäß
Fig. 4 gewährleistet, weil hinter dem Austrittsstutzen (6)
ein Ventilator (7) angeordnet ist. Nach Passieren des
Ventilators (7) strömt die ja jetzt gereinigte Abluft dann
in den Schornstein (38) bzw. den Kamin und von hieraus in
die Atmosphäre.
Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein
zu entnehmenden, werden allein und in Kombination als erfin
dungswesentlich angesehen.
Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung von Blei-Akkumulatoren, bei
dem insbesondere die später als Anoden eingesetzten Blei
platten gewaschen und nachfolgend getrocknet, anschließend
durch ein Borsäurebad o. ä. Säurebad geführt und wieder ge
trocknet werden, wobei die die Trockenöfen verlassende Abluft
vor der Abgabe in die Umwelt entstaubt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abluft aus den Trocknungsöfen abgesaugt und zunächst
im ersten Verfahrensschritt im Gegenstrom mit Kühlwasser
besprüht und dann in einem zweiten Verfahrensschritt mit einem
Waschmedium bedüst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kühlwasser im Kreislauf geführt und dabei gekühlt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abluft im zweiten Verfahrensschritt mit verdünnter
Natronlauge bedüst wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abluft im zweiten Verfahrensschritt noch einmal mit
Wasser bedüst wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Waschmedium ein Katalysator, vorzugsweise Sorbit zu
gegeben wird.
6. Verfahren zur Entfernung von Metallstaub und anorga
nischen Säuren aus der Abluft von Trocknungsöfen, in denen
Metallplatten nach einer Säurebehandlung, insbesondere mit
Borsäure getrocknet werden, wobei die Abluft vor der Abgabe
in die Umgebungsluft entstaubt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abluft aus den Trocknungsöfen abgesaugt und dann in
zwei Verfahrensschritten zunächst mit Kühlwasser im Gegen
strom und dann mit verdünnter Lauge, vorzugsweise Natron
lauge bedüst wird, daß die Kühl-/Waschmedium im Kreislauf
geführt und komplett oder kontinuierlich in kleinen Mengen
ausgetauscht werden.
7. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1
bis Anspruch 5 oder Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Kühlkammer (3) und eine Waschkammer (5) von der
Abluft her hintereinandergeschaltet und nur über einen
Tropfenabscheider (4) getrennt sind, daß der Kühlwassertank
(12) und der Waschmitteltank (25) voneinander getrennt und
jeweils mit einer Tauchpumpe (18, 31) ausgerüstet sind, die
mit den Kammern zugeordneten Sprühdüsen (9, 10, 20) verbunden
sind und daß in der Trennwand (13, 26) zur jeweiligen
Kammer (3, 5) Bohrungen (14, 27) ausgebildet sind.
8. Anlage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß Kühlkammer (3) und Waschkammer (5) insgesamt aus thermo
plastischem Kunststoff, vorzugsweise Polypropylen bestehen.
9. Anlage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühlkammer (3) mit einer eine Vielzahl von Sprüh
düsen (9, 10) aufweisenden Bedüsungsstrecke (11) ausge
rüstet ist.
10. Anlage nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sprühdüsen (9, 10) in ihrer Neigung einstellbar im
Abluftweg (15) angeordnet sind.
11. Anlage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß in die Verbindungsleitung (17) zwischen Tauchpumpe (18)
und Sprühdüsen (9, 10) ein Wärmetauscher (30), vorzugsweise
ein Plattenwärmetauscher eingesetzt ist.
12. Anlage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Waschkammer (5) gegeneinandergerichtete Exzenter
düsen (21, 22) aufweist, zwischen denen von den Düsen be
sprühte Füllkörperpakete (23, 24) angeordnet sind.
13. Anlage nach Anspruch 7 und Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß endseitig der Waschkammer (5) vor deren Austrittsstutzen
(6) ein Tropfenabscheider (28) angeordnet ist.
14. Anlage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß Kühlkammer (3) und Waschkammer (5) auf einem einseitig
überstehenden Kühlwasser- (12) bzw. Waschmitteltank (25) ange
ordnet sind, wobei die Tanks etwa das doppelte Volumen der
Kammern aufweisen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934310774 DE4310774A1 (de) | 1993-04-05 | 1993-04-05 | Verfahren und Anlage zur Entfernung von Bleistaub und Borsäure aus der Abluft |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934310774 DE4310774A1 (de) | 1993-04-05 | 1993-04-05 | Verfahren und Anlage zur Entfernung von Bleistaub und Borsäure aus der Abluft |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4310774A1 true DE4310774A1 (de) | 1994-10-06 |
Family
ID=6484523
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934310774 Withdrawn DE4310774A1 (de) | 1993-04-05 | 1993-04-05 | Verfahren und Anlage zur Entfernung von Bleistaub und Borsäure aus der Abluft |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4310774A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN108686454A (zh) * | 2018-04-18 | 2018-10-23 | 安徽中疆环境科技有限公司 | 一种环境工程雾霾消除装置 |
-
1993
- 1993-04-05 DE DE19934310774 patent/DE4310774A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN108686454A (zh) * | 2018-04-18 | 2018-10-23 | 安徽中疆环境科技有限公司 | 一种环境工程雾霾消除装置 |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |