DE4310754A1 - Dichtelement aus weichelastischem Material für bewegbare Bauteile - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Dichtelement aus weichelastischem Material für bewegbare Bauteile gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Gattungsgemäße Dichtelemente werden beispielsweise bei Fensterführungen für versenkbare Kraftfahrzeugscheiben eingesetzt. Derartige Dichtelemente bestehen meist aus Ethylen-Propylen-Dien-Terpolymeren, kurz als "EPDM" bezeichnet. EPDM ist besonders witterungs-, ozon- und hitzebeständig und deshalb für den genannten Verwen­ dungszweck gut geeignet.

Um den Reibungswiderstand zwischen dem Dichtelement und der Glasscheibe beim Absenken oder Anheben derselben zu reduzieren, ist es bekannt, die Gleitflächen des Dicht­ elements mit einer Flocken- oder Velourschicht zu ver­ sehen.

Alternativ zu der samtartigen Flocken- oder Velour­ schicht wird in der Praxis auch ein sog. Gleitlack eingesetzt, der ebenfalls den Reibbeiwert günstig be­ einflußt. Ein solcher Gleitlack hat gegenüber den vor­ genannten Beschichtungen den Vorteil, daß er kostengün­ stiger ist und darüber hinaus in bestimmten Fällen optisch ansprechender wirkt. Es hat sich jedoch ge­ zeigt, daß durch die über den Gleitlack erzeugte glatte Oberfläche Quietschgeräusche auftreten, die in dem Adhäsionsverhalten des Dichtelements an der Scheibe begründet sind. Außerdem kann nicht verhindert werden, daß sich Staubpartikel in die Oberfläche des gleitlack­ beschichteten Dichtelements eindrücken und die Scheibe verkratzen.

Um Quietschgeräuschen und Kratzern in der Scheibe vor­ zubeugen, ist eine Gleitlackbeschichtung bekannt, die aus einer Lackmatrix und eingelagerten Füllstoffteil­ chen besteht. Die Füllstoffteilchen sind meist harte, aus Silikat bestehende Partikel. Die Nachteile der eingelagerten Partikel bestehen darin, daß relativ hohe Schichtdicken für den Gleitlack notwendig sind. Der Verschleiß ist außerdem um so größer, je größer die verwendeten Partikel sind. Schließlich wird durch die Verwendung von Partikeln im Gleitlack die Witterungsbe­ ständigkeit reduziert, was bei Verwendung der Dichtele­ mente im Fahrzeugbau besonders nachteilig ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Dichtele­ ment aus weichelastischem Material für bewegbare Bau­ teile zu schaffen, welches bei einem niedrigen Reibbei­ wert kostengünstig hergestellbar ist und die Nachteile der bekannten Gleitlacke mit eingelagerten Partikeln vermeidet.

Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Durch die vorgeschlagene Profilierung liegt die Scheibe nicht flächig an dem Dichtelement an; eine Adhäsion und damit Quietschgeräusche werden vermieden. An dem Dicht­ element anhaftende Staubpartikel führen nicht zu Krat­ zern in der Scheibe, da derartige Staubpartikel zwi­ schen den vorstehenden Abschnitten der Profilierung aufgenommen werden, die als "Schmutztaschen" dienen.

Dadurch, daß das Gleiten des bewegbaren Bauteiles an den vorstehenden Abschnitten der Profilierung stattfin­ det, wird der Gleitlack weniger stark mechanisch bean­ sprucht. Demzufolge ist eine höhere Lebensdauer des Dichtelements zu erwarten.

Schließlich läßt sich durch die vorgeschlagene Profi­ lierung auch das Aussehen der Dichtelemente positiv beeinflussen. Beispielsweise kann ein solches Dichtele­ ment gezielt in einen Funktions- und einen Optikbereich unterteilt werden. Dabei ist es nicht nur möglich, profilierte und nichtprofilierte Abschnitte vorzusehen, sondern die Oberfläche auch durch unterschiedlich pro­ filierte Oberflächen zu unterteilen. Je nach dem Ein­ satzzweck des Dichtelements kann es sich auch als vor­ teilhaft erweisen, die Profilierung über die Länge des Dichtelements zu variieren und abzustimmen.

Bei einem in einer Form hergestellten Dichtelement ist es besonders vorteilhaft, wenn die Profilierung durch eine Narbung des Dichtelements erzeugt wird. Eine sol­ che Narbung kann sowohl unter funktionalen, als auch unter ästhetischen Vorgaben erfolgen.

Wenn das Dichtelement in einem Extrusionsverfahren hergestellt werden soll, dann läßt sich die gewünschte Profilierung am einfachsten durch feine Rillen erzeu­ gen.

Sowohl die Narbung, als auch die Profilierung erfordert nur eine einmalige Investition in Form eines entspre­ chend ausgeführten Werkzeuges.

Claims (3)

1. Dichtelement aus weichelastischem Material für be­ wegbare Bauteile, auf welches im Anlagebereich an das Bauteil ein Gleitlack ohne Partikeleinlagerung aufgebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß zumin­ dest der mit Gleitlack überzogene Bereich des Dicht­ elements eine höher als die Schichtdicke des Gleit­ lacks ausgeführte Profilierung aufweist.

2. Dichtelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Profilierung durch eine Narbung des Dichtelements erzeugt ist.

3. Dichtelement nach Anspruch 1, hergestellt in einem Extrusionsverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß feine Rillen in Extrusionsrichtung die Profilierung bilden.