Die Erfindung bezieht sich auf ein Tafelanlage- und Vor
schubsystem für Pressen nach dem Oberbegriff des Patent
anspruchs 1.
Derartige Systeme dienen dazu, Tafeln, zum Beispiel aus
Stahl- oder Aluminiumblech, positioniert einer Presse zu
zuführen, die eine vorgegebene Anzahl von Rohlingen aus
der Tafel ausstanzt. Mit Hilfe von geeigneten Vorschubmit
teln, welche über Greif- oder andere Vorschubmittel eine
Tafel erfassen, wird die Tafel schrittweise durch die
Presse hindurchbewegt und während ihres Stillstands einem
Stanzschritt unterworfen. Der Vorschub erfolgt normaler
weise entlang zweier orthogonaler Achsen, da zwecks gün
stiger Materialausnutzung eine versetzte Teilung auf der
Tafel gewählt wird. In diesem Zusammenhang ist aus der
US 4 382 395 ein Tafelanlagesystem bekanntgeworden, bei
dem ein Vorschubschlitten zwei Greifzangen aufweist, wel
che die Tafel an der hinteren Kante erfassen und schritt
weise in die Werkzeugmaschine vorschieben. Der Vorschub
ist an die Bewegung der Werkzeugmaschine gekoppelt derart,
daß der Vorschub in einer Zeit erfolgt, in der das Werk
zeug nicht geschlossen ist und sich mithin außerhalb der
Arbeitsebene befindet. Nach Beendigung eines Arbeitszyklus
fährt der Vorschubschlitten in eine Ausgangs- oder Tafel
übernahmestation zurück, in der er die nächste Tafel er
faßt. Diese wird von einem Ladeschlitten aus einer Tafel
ausrichtstation lagerichtig in die Tafelübernahmeposition
vorgeschoben, in der sich die Tafel unmittelbar vor dem
Werkzeug befindet. Hierbei bewegt sich der Ladeschlitten
unter der Vorschubvorrichtung hindurch, um die Blechtafel
in die Übernahmeposition zu bringen. Der Antrieb für den
Ladeschlitten ist normalerweise so ausgeführt, daß der
Ladeschlitten die Tafel stets in dieselbe Tafelübernahme
position bringt, unabhängig von ihrer Größe und dem Stanz
bild.
Von dem letzten Vorschubschritt einer voraufgehenden Tafel
bis zur Übergabe der nachfolgenden Tafel in der Vorschub
vorrichtung vergeht zwangsläufig eine gewisse Zeit, die
deutlich länger ist als die Taktzeit der Presse.
Aus der DE 34 37 642 ist bereits ein Tafelanlagesystem
bekanntgeworden, das ohne unproduktive Wechselzeiten ar
beitet. Das bekannte System erfordert zwei separate Vor
schubvorrichtungen mit jeweils an einer Seite der Tafel
angreifenden Spannzangen, die abwechselnd zum Einsatz kom
men. Ein derartiges System ist jedoch verhältnismäßig auf
wendig.
In der EP 92113561.2 wird bereits vorgeschlagen, die
Greifmittel der Vorschubvorrichtung am hinteren Ende einer
Tafel an gegenüberliegenden Seiten seitlich erfassen zu
lassen. Außerdem entspricht die Übergabeposition derjeni
gen Position der Tafel, in der ein erster Stanzhub ausge
führt wird. Mit anderen Worten, während des ersten Stanz
hubs, in dem die Tafel ebenfalls vorübergehend stationär
ist, erfolgt die Übergabe von einer ersten Vorschubvor
richtung bzw. einem Ladeschlitten in eine zweite Vorschub
vorrichtung, mit der die Tafel für die restlichen Stanz
schritte vorbewegt wird. Wird eine einzige Werkzeugreihe
in der Presse verwendet, bewegen sich die Greifmittel der
zweiten Vorschubvorrichtung entlang zweier orthogonaler
Achsen, um entsprechend der Teilung der Tafel die notwen
digen Stanzungen vornehmen zu können.
Wird eine zweireihige Anordnung der Werkzeuge verwendet,
wie sie an sich bekannt ist (DE 38 41 683), braucht die
zweite Vorschubvorrichtung die Tafeln nur entlang einer
Achse durch die Presse hindurchzubewegen. Es ist bekannt,
die Werkzeuge der beiden Reihen versetzt zueinander anzu
ordnen, indem zum Beispiel die Werkzeuge der hinteren
Reihe in den Lücken der Werkzeuge der vorderen Reihe ange
ordnet sind.
Um Material einzusparen, wird angestrebt, die Stege des
sogenannten Restgitters so schmal wie möglich zu halten.
Andererseits muß vermieden werden, daß ein An- oder Aus
stanzen geschieht. Insbesondere bei zweireihigen Werkzeug
anordnungen ist deshalb dafür Sorge zu tragen, daß die
Tafeln präzise vorgeschoben werden. Dies läßt sich durch
geeignete Steuerungen, beispielsweise numerische Steuerun
gen erreichen.
Aus der DE 38 41 683 ist bekannt, den Vorschub mit Zangen
bis zur Hälfte der Tafel durchzuführen, dann aber an einen
Walzenvorschub zu übergeben. Der Walzenvorschub übernimmt
das bereits ausgestanzte Gitter und zieht daran. Diese
Übergabe und die unzuverlässige Basis des Gitters schaffen
insbesondere bei dünnem Blech große Genauigkeitsprobleme.
Es ist ferner bekannt, sowohl für die Zuführung und als
auch die Abführung einen Walzenvorschub einzusetzen. Hier
bei steigt die Ungenauigkeit auf nahezu den doppelten Wert
wie beim obigen System an.
Bekannte Zangen- und Zahnriemensysteme arbeiten in der
Regel mit zwei Zangensätzen, die durch Zahnriemen bewegt
werden. Während ein Satz in Betrieb ist, fährt der andere
zurück. Diese Systeme müssen jedem Werkzeugsatz angepaßt
werden, erlauben keine präzise Vorausrichtung der Tafel
und verlangen einen Spannrand und haben demzufolge einen
erhöhten Materialverbrauch.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Tafel
anlage- und Vorschubsystem für Pressen zu schaffen, das
ohne Leerhübe der Presse arbeitet, eine präzise Ausrich
tung erlaubt, einen präzisen Vorschub gewährleistet und
ein Restgitter mit minimaler Stegbreite ermöglicht ohne
An- und Ausstanzungen an der Hinter- und Vorderkante.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst.
Das erfindungsgemäße System geht von einer an sich bekann
ten Presse aus, bei der zwei in Vorschubrichtung gesehen
hintereinander angeordnete Reihen von Werkzeugen vorgesehen
sind. Die Werkzeuge können dabei in Vorschubrichtung zu
einander ausgerichtet oder auf Lücke angeordnet sein. Das
erfindungsgemäße System verwendet zwei Vorschubvorrichtun
gen, von denen die erste eine Tafel aus einer Ausrichtsta
tion heraus fördert, in der die Tafel exakt orientiert bzw.
zu Bezugskoordinaten ausgerichtet wird. Erfindungswesent
lich ist, daß die zweite Vorschubvorrichtung die Tafel
erst übernimmt, nachdem die Presse bereits zwei oder mehr
Stanzhübe ausgeführt hat. Auf diese Weise kann ohne Leer
hübe gefahren werden. Dies bedingt indessen, daß die Ta
feln lückenlos zur Presse vorgeschoben werden derart, daß
der letzte Stanzschritt einer Tafel zusammenfällt mit dem
ersten Stanzschritt der nächstfolgenden Tafel.
Bei Werkzeuganordnungen, bei denen die erste Werkzeugreihe
in Vorschubrichtung ein Werkzeug weniger aufweist als die
zweite kann die Tafel - exakt ausgerichtet - während des
gesamten Stanzvorganges in Zangen auf der massiven, noch
nicht ausgestanzten Seite der Tafel geführt werden.
Bei gleicher Werkstückzahl in beiden Reihen muß der letzte
Vorschubweg von einem Walzenvorschub ausgeführt werden. Da
es sich aber nur um den letzten Schritt handelt, können
alle notwendigen Korrekturen vorher ausgeführt werden. Da
mit kann die letzte Tafelposition durch mechanische Hilfs
mittel im Werkzeug statt durch den unsicheren Walzenvor
schub definiert werden.
Die Zangen können auf steifen Aufnahmen montiert und von
Spindeln bewegt werden, so daß eine hohe Taktzahl erhalten
wird. Ein Spannrand ist nicht erforderlich, da die Vor
schubzangen, die die Tafel zum Ende der Verarbeitung hal
ten, außen angeordnet sind.
Unmittelbar nach der Übergabe kann die erste Vorschubvor
richtung in die Ausgangsposition zurückfahren, um eine
nächste Tafel in der Ausrichtstation zu erfassen. Während
des Rückhubes werden die Greifmittel versenkt, um eine
Kollision mit der nachfolgend in die Ausrichtstation ein
laufende Tafel zu vermeiden. Der Weg, den die Greifmittel
der ersten Vorschubvorrichtung beim Rückhub zurückzulegen
haben, braucht kaum mehr als die Länge einer Tafel zu be
tragen. Mit Hilfe herkömmlicher Antriebsmittel läßt sich
dies in ausreichend kurzer Zeit durchführen.
Da die zweiten Greifmittel der zweiten Vorschubvorrichtung
die Tafel erst erfassen, nachdem die erste Vorschubvor
richtung die Tafel bereits einige Stanzschritte in der
Presse vorgeschoben hat, ist der Rückhub der zweiten Greif
mittel relativ kurz. Auch hierdurch wird ein lückenloser
Stanzbetrieb ohne Leerhübe gewährleistet.
Erfindungswesentlich ist ferner, daß die Antriebe von er
ster und zweiter Vorschubvorrichtung durch eine numerische
Steuerung gesteuert werden. Die numerische Steuerung er
möglicht eine zeitlich und räumlich präzise Vorschubbewe
gung, so daß auch bei extrem ungünstigem Verhältnis von
Tafelgröße und Nutzenzahl ein Leerhub vermieden wird.
Die Tafeln werden bekanntlich mit Hilfe von Tafelscheren
vom Bandmaterial geschnitten. Dadurch ergeben sich natur
gemäß Toleranzen hinsichtlich der Tafellänge und der Wink
ligkeit der Schnittkanten. In diesem Zusammenhang schlägt
eine Ausgestaltung der Erfindung vor, daß mindestens zwei
Sensoren vorgesehen sind, die quer zur Vorschubrichtung
bzw. -achse einen vorgegebenen Abstand voneinander haben
und die vordere und hintere Kante einer Tafel erfassen und
ein entsprechendes Signal abgeben. Der Abstand der Senso
ren ist vorzugsweise nur wenig kleiner als die Breite der
Tafeln, um eine hohe Meßgenauigkeit zu erhalten. In der
numerischen Steuerung ist ein Sollwert für die Länge der
Tafel gespeichert. In der numerischen Steuerung wird aus
den beiden Sensorsignalen ein Istwert für die Tafellänge
errechnet. Durch die Erfassung der vorderen bzw. der hin
teren Kante und den Werten der numerischen Steuerung läßt
sich die exakte Länge der Tafel bestimmen. Hierzu sind
jedoch sehr feinfühlige Sensoren erforderlich. Daher wird
nach einer Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, daß
sie von Laser-Lichtschranken gebildet werden. Die auf die
oben beschriebene Weise ermittelte tatsächliche Länge
einer Tafel wird mit dem Sollwert verglichen, und aus der
Differenz von Soll- und Istwert wird ein Korrekturwert für
die nachfolgenden Vorschubschritte errechnet.
Beim Vorfahren der Tafel auf dem Weg von der Ausrichtsta
tion zur ersten Stanzung passiert die vordere Tafelkante
beide Sensoren. Die Einschaltflanken beider Sensoren wer
den in Beziehung zur augenblicklichen Position der Vor
schubvorrichtung gebracht. Diese Position ist mit einer
Auflösung von 0,01 mm durch das Meßsystem der NC-Steuerung
erfaßbar. Damit läßt sich der weitere Vorschub nach Maß
gabe des Meßergebnisses korrigieren.
Werden die beiden Einschaltflanken der Sensoren für eine
Tafelkante in einen Maßzusammenhang gebracht, kann die Un
winkligkeit der Tafelkante ermittelt werden.
Bei der ersten Stanzung einer Tafel kommt nur die erste
Werkzeugreihe in Vorschubrichtung zum Einsatz. Es muß
sichergestellt werden, daß bei diesem Stanzvorgang ein
Steg zur Außenkontur stehen bleibt, gleichzeitig die Tafel
aber nicht bereits in den Schnittbereich der zweiten Werk
zeugreihe hineinragt. Die Unwinkligkeit muß daher unter
halb eines festen vorgegebenen Wertes bleiben, um ein An
bzw. Ausstanzen sicher zu verhindern. Ist dies nicht der
Fall, wird entweder angehalten, oder die erste kritische
Stanzung wird übersprungen.
Zusätzlich kann die Vorderkante insgesamt in Beziehung zu
dem bis zum Werkzeug noch zurückzulegenden Weg gebracht
werden. So ist es möglich, unabhängig von der absoluten
Länge der Tafel die erste Stanzposition während der Fahrt
dorthin so anzupassen, daß kein An- bzw. Ausstanzen vor
kommt.
Gleichzeitig kann die Position der Vorschubvorrichtung, in
der die Vorderkante erfaßt wird, in Bezug zu einem festen
vorgegebenen Wert gesetzt werden, der als Ergebnis der
vorhergehenden Ausrichtung der Tafel bei normaler Tafel
länge erwartet wird. Jede Abweichung von diesem Wert zeigt
eine Abweichung von der Solltafellänge an. Innerhalb der
geometrischen Möglichkeiten der Werkzeuganordnung können
nun die Stegbreiten innerhalb der Tafel zur Korrektur der
Gesamttafellänge herangezogen werden. Die Bestimmung der
Tafellänge in der obigen Art und Weise setzt voraus, daß
die Tafel in der Ausrichtstation bezüglich ihrer hinteren
und einer seitlichen Kante bezüglich Referenzkoordinaten
exakt ausgerichtet wird.
Während der nachfolgenden Abarbeitung der Tafel erfassen
dieselben Sensoren in gleicher Weise die hintere Tafel
kante. Es erfolgt dieselbe Auswertung wie bei der vorderen
Kante, jedoch unter Verwendung der Ausschaltflanken. Der
Winkel wird abgeprüft und die tatsächliche Entfernung der
Tafelhinterkante zum Werkzeug wird erfaßt und zur Anpas
sung der nachfolgenden Stanzpositionen bzw. Vorschub
schritte verwendet.
Erfolgt eine Längenmessung vor dem ersten Stanzschritt,
muß die Steuerung für die erste Vorschubvorrichtung eine
Korrektur erfahren, wenn eine veränderte Länge durch die
Sensoren festgestellt und ein Korrekturfaktor errechnet
worden ist. Bezüglich der zweiten Vorschubvorrichtung er
folgt eine ähnliche Veränderung der Vorschubschnittlängen,
wenn eine vom Sollwert abweichende Tafellänge festgestellt
worden ist, damit Ausstanzungen an der vorderen Kante
einer Tafel vermieden werden.
Wie erwähnt, ist auch die Winklichkeit der vorderen und
hinteren Kante einer Tafel unter Umständen nicht immer
korrekt, d. h. die vordere und hintere Kante verlaufen
nicht in exakt rechtem Winkel zur Seitenkante. Hierfür
können nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
ebenfalls mindestens zwei Sensoren im Abstand voneinander
auf einer Querachse angeordnet werden, die auf der Vor
schubachse senkrecht steht. Dabei können die gleichen Sen
soren verwendet werden wie bei der Längenmessung. Mit
Hilfe der Sensoren wird die Abweichung der vorderen bzw.
hinteren Kante von der Querachse ermittelt. Sie kann eben
falls bei der Bestimmung des Korrekturfaktors für die nu
merische Steuerung herangezogen werden, wie oben beschrie
ben. Ist die Abweichung von der exakten Querachse zu groß,
so daß ein Ausstanzen unvermeidbar ist, kann ein Stopp
signal erzeugt werden. Alternativ kann auch ein Stanzhub
ausgesetzt werden, um das Ausstanzen fehlerhafter Stanz
linge zu vermeiden. Ein Stoppsignal kann im übrigen auch
erzeugt werden, wenn aus dem Soll-Istwert-Vergleich der
Tafellänge eine zu große Abweichung resultiert, die mit
Sicherheit zu fehlerhaften Stanzlingen führen würde.
Einen besonders kurzen Weg legen die zweiten Greifmittel
der zweiten Vorschubvorrichtung zurück, wenn sie nach
einer Ausgestaltung der Erfindung die Tafel in der Über
gabeposition am hinteren Ende der Tafel an gegenüberlie
genden Seiten seitlich erfassen.
Vor dem Erfassen einer Tafel durch die Greifmittel der er
sten Vorschubvorrichtung muß die Tafel bezüglich Referenz
koordinaten exakt angeordnet sein. Dies geschieht in der
Ausrichtstation. Die Tafel muß naturgemäß durch ein geeig
netes Fördermittel in die Ausrichtstation gebracht werden.
Hierzu dient eine dritte Vorschubvorrichtung, welche die
Tafel aus einer Ladestation zur Ausrichtstation befördert.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung weist die dritte
Vorschubvorrichtung zwei parallele von getrennten nume
risch gesteuerten dritten Verstellantrieben angetriebene
Förderbänder auf mit jeweils einem Mitnehmer. Die Mitneh
mer sind so angeordnet, daß sich jeweils einer hinter
einer Tafel und der andere vor einer Tafel befindet. Der
jeweils vordere Mitnehmer, der eine Tafel zur Ausrichtsta
tion gefördert hat, wird zunächst in Eingriff mit der vor
deren Kante der nächstfolgenden Tafel gebracht, wofür er
ggf. sogar wieder zurückgefahren werden muß. Er fördert
dann zusammen mit dem hinteren Mitnehmer, der an der hin
teren Kante der nächstfolgenden Tafel angreift, die Tafel
in die Ausrichtstation. Erst wenn dieser Vorgang beendet
ist, kehrt der vordere Mitnehmer mit dem Umlauf des För
derbands zurück und wird nunmehr der hintere Mitnehmer zum
Transport einer weiteren Tafel in Richtung Ausrichtstation.
Die getrennt angetriebenen Förderer erlauben mithin eine
schnelle und exakte Zuführung der Tafel zur Ausrichtsta
tion, wobei der jeweils vorlaufende Mitnehmer als Anschlag
in der Bremsphase wirkt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch teilweise im Schnitt die Drauf
sicht auf ein Tafelanlage- und Vorschubsystem nach
der Erfindung.
Fig. 2 zeigt eine ähnliche Darstellung wie Fig. 2, jedoch
in einer anderen Betriebsphase.
Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf eine Einzelheit der Vor
richtung nach Fig. 1.
In den Fig. 1 und 2 ist eine Presse 10 angedeutet,
deren Werkzeuge in zwei Reihen 12 und 14 angeordnet sind.
Die in Vorschubrichtung 16 gesehen vordere Reihe 12 hat
fünf Werkzeuge, während die hintere Reihe 14 vier Werk
zeuge aufweist, die in den Lücken der vorderen Werkzeuge
12 angeordnet sind. Wie bekannt, werden die Werkzeuge
gleichzeitig mit einem einzigen Stanzhub betätigt, um die
in Fig. 1 gezeigte vordere Tafel 18 auszustanzen, wodurch
sich kreisrunde Stanzlinge ergeben und ein sogenanntes
Restgitter 20. Eine erste Vorschubvorrichtung 22 weist
zwei Greifzangen 24, 26 auf, mit denen die gescrollte
Tafel 18 an der hinteren Kante erfaßt wird. Die Zangen 24,
26 sind auf einem Arm eines Schlittens 30 angeordnet, der
entlang von Führungen 32 mit Hilfe eines ersten Verstell
antriebs 34 in Vorschubrichtung 16 verstellbar ist. Die
Greifzangen 24, 26 können auch in der Höhe verstellt wer
den, damit sie beim Rückhub eine nachfolgende Tafel, wie
die Tafel 36, nicht stören.
Eine zweite Vorschubvorrichtung 38 weist einen Schlitten
40 auf, der entlang von Führungen 42 ebenfalls in Vorschub
richtung 16 verstellt werden kann. Hierfür dient der Vor
schubantrieb 44. Der Schlitten 40 lagert zwei Arme 46, 48
(In Fig. 1 ist nur der Arm 46 aus Übersichtsgründen einge
zeichnet. Dafür ist in Fig. 2 die erste Vorschubvorrich
tung nicht dargestellt mit Ausnahme der Greifzangen 24,
26). An den Armen 46, 48 sind zweite Greifzangen 50, 52
angebracht, welche die Tafeln seitlich am hinteren Ende
erfassen. Von einer nicht dargestellten Vorlagevorrichtung
werden die Tafeln auf zwei parallele Gleitflächen 56, 58
gelegt, die sich bis zur Presse 10 erstrecken. In den Fig. 1
und 2 befindet sich eine Tafel 60 in einer Vorlagesta
tion 70. Zwischen den Gleitflächen 56, 58 erstrecken sich
zwei parallele schmale Förderbänder 62, 64, die durch
einen nicht gezeigten dritten Antrieb unabhängig voneinan
der antreibbar sind. Jedes Förderband 62, 64 weist einen
Mitnehmer 66, 68 auf. Man erkennt, daß ein Mitnehmer oder
Nocken 66 jeweils an der hinteren Kante einer Tafel 60 an
greift, während ein vorderer Mitnehmer oder Nocken 68 sich
an oder vor der vorderen Kante der Tafel 60 befindet. Mit
Hilfe der Mitnehmer 66, 68 wird die Tafel 60 von der Vor
lagestation 70, zu einer Ausrichtstation 72 gefördert, in
der sich die Tafel 36 befindet. Die Ausrichtstation 72 ist
in Fig. 3 noch einmal getrennt gezeichnet, um anzudeuten,
daß Ausrichtmittel (nicht gezeigt) die Tafel 36 gegen zwei
seitliche Anschläge 74, 76 und einen hinteren Anschlag 78
legen. Derartige Ausrichtmittel sind allgemein bekannt.
In Fig. 1 sind Laser-Lichtschranken 80, 82 im vorderen
Bereich der Positionierstation 72 und 84, 86 im hinteren
Bereich angedeutet. Die Lichtschrankenpaare 80, 82 und 84,
86 haben einen vorgegebenen Abstand voneinander. Die
Lichtschranken eines Paares 80, 82 bzw. 84, 86 liegen auf
einer sich senkrecht zur Vorschubachse 16 erstreckenden
Querachse. Es sei jedoch erwähnt, daß auch ein Licht
schrankenpaar allein, z. B. 80, 82 alle erforderlichen
Funktionen erfüllt.
Schließlich sei noch erwähnt, daß die Antriebe 34, 44 so
wie der Antrieb für die Förderbänder 62, 64 von einer
nicht gezeigten numerischen Steuerung gesteuert werden.
Das beschriebene System arbeitet wie folgt.
Die nicht gezeigte Vorlagevorrichtung legt eine Tafel 60
auf den Flächen 56, 58 in der Vorlagestation ab, und der
Mitnehmer 66 des Förderbands 64 fördert die Tafel 60 zur
Ausrichtstation 72, gegebenenfalls fortschreitend mit dem
Vorschub der Tafel 36 von der Ausrichtstation in Richtung
Presse 10. In der Ausrichtstation 72 erfolgt die Ausrich
tung der Tafel 36 mit Hilfe der nicht gezeigten Ausricht
mittel entlang zweier orthogonaler Achsen. Die Greifzangen
24, 26 der ersten Vorschubvorrichtung 22, die beim Rückhub
des Schlittens 30 abgesenkt werden, um den Vorschub einer
Tafel zur Positionierstation nicht zu stören, erfassen die
Tafel 36 am hinteren Ende, wie strichpunktiert in Fig. 1
dargestellt. Während dieser Zeit schiebt die zweite Vor
schubvorrichtung 38 mit Hilfe der Greifzangen 50, 52 die
Tafel 18 durch die Presse 10. Der Vorschub der Tafeln 36,
18 bzw. die Vorschubvorrichtungen 22 bzw. 38 sind über die
numerische Steuerung so koordiniert, daß die letzte Stan
zung der Tafel 18 mit der ersten Stanzung der Tafel 36 zu
sammenfällt, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist. Die
letzte Stanzung der Tafel 18 geschieht durch die Werkzeug
reihe 12 und die erste Stanzung der neuen Tafel 36 durch
die Werkzeugreihe 14. Der Übergang erfolgt mithin ohne
einen Leerhub der Presse 10.
Sobald der letzte Stanzhub für die Tafel 18 ausgeführt
worden ist, lösen sich die Greifzangen 50, 52 und der
Schlitten 40 kann in eine Ausgangsposition zurückfahren,
wie sie in Fig. 1 dargestellt ist. Die Greifzangen 24, 26
der ersten Vorschubvorrichtung 22 übernehmen den Vorschub
der Tafel 36 durch die Presse 10 für eine Anzahl von Stanz
schritten, z. B. zwei oder mehr. Daher brauchen die Greif
zangen 50, 52 vor der Übernahme nur einen relativ kurzen
Rückweg zu machen, wie sich aus dem Vergleich der Fig.
1 und 2 ergibt. Der Vorschub der Tafel 18 für den ersten
Teil der Stanzschritte erfolgt mit den mit durchgezogenen
Linien gezeichneten Greifzangen 24, 26. Ist die vorgege
bene Anzahl von Stanzschritten erreicht, erfolgt der Über
gang auf die zweite Vorschubvorrichtung 38, indem die
Greifzangen 24, 26 öffnen und die Greifzangen 50, 52
schließen. Dieser Übergang erfolgt während eines Stanz
hubs, d. h. unmittelbar während des Eingriff s der Werkzeuge
mit der Tafel, da hierbei die Tafel eine feste Position
einnimmt, ihre Lage mithin sich nicht verändert. Anschlie
ßend führt die zweite Vorschubvorrichtung 38 die restli
chen Vorschubschritte aus, bis das leere Restgitter durch
eine nicht gezeigte Auswurfvorrichtung, beispielsweise ein
angetriebenes Walzenpaar entfernt werden kann.
Sobald die Greifzangen 24, 26 geöffnet haben, können sie
nach Absenken unterhalb der Vorschubebene in die in Fig. 1
strichpunktiert gezeichnete Position zurückfahren, um die
nachfolgende Tafel 36 zu erfassen und zur Presse 10 vorzu
schieben.
Der Vorschub einer Tafel 60 von der Vorlagestation in die
Ausrichtstation 22, der mit Hilfe eines jeweils hinteren
Nockens 66, 68 erfolgt, findet insofern relativ präzise
und reibungslos statt, als der vordere Mitnehmer 68, 66
als Anschlag bzw. Bremse wirken kann, so daß ein ruhiger
Übergang in die Ausrichtstation 72 stattfinden kann.
Wenn eine Tafel 36 mit Hilfe der ersten Vorschubvorrich
tung 22 aus der Ausrichtstation 72 in Richtung Presse
bewegt wird, überquert die vordere Kante der Tafel 36 die
beiden Laser-Lichtschranken 80, 82. Aus deren Signalen
bzw. den Zeitpunkten der Signale im Vergleich zu dem Ort,
den die Vorderkante aufgrund des numerisch gesteuerten
Vorschubs haben müßte, läßt sich die Länge der Tafel
bestimmen und damit die Abweichung von der Sollänge.
Mittels eines Korrekturwertes kann der Vorschub nunmehr
korrigiert werden. Alternativ kann die Länge der Tafel
auch durch Erfassen der hinteren Kante der Tafel 36 durch
die Lichtschranken 84, 86 bestimmt werden. Über die nu
merische Steuerung läßt sich exakt der Weg bestimmen, der
zwischen dem Überqueren der vorderen Lichtschranken 80, 82
und dem Überqueren der hinteren Lichtschranken 84, 86 zu
rückzulegen ist. Da der Abstand der Lichtschranken 80, 82
einerseits und 84, 86 andererseits bekannt ist, läßt sich
auch auf diese Weise die Länge der Tafel 36 bzw. ihre Ab
weichung von der Sollänge ermitteln.
Die in der numerischen Steuerung ermittelte Istlänge der
Tafel 36 wird mit einer gespeicherten Sollänge verglichen.
Ist die Tafel 36 zum Beispiel etwas kürzer als die Sollänge,
muß die numerische Steuerung über den Vorschub
durch die erste Vorschubvorrichtung 22 dafür sorgen, daß
die Tafel 36 ausreichend weit in die Presse geschoben wird,
daß beim ersten Stanzschritt, wie in Fig. 2 dargestellt,
ein Steg an der vorderen Kante der Tafel 36 stehen bleibt,
da andernfalls fehlerhafte Stanzlinge erzeugt werden. Da
her berechnet die numerische Steuerung aus der Abweichung
von Soll- und Istlänge der Tafel einen Korrekturwert, um
den Vorschubweg bzw. die hänge der Vorschubschritte ent
sprechend zu korrigieren, damit fehlerhafte Stanzlinge
nicht erzeugt werden. Das gleiche gilt im übrigen für den
Vorschub der vorderen Tafel 18 durch die zweite Vorschub
vorrichtung 38. Falls die Tafel zu kurz ist, könnte am
hinteren Ende der Tafel 18 ein fehlerhaftes Ausstanzen
stattfinden. Durch entsprechend korrigierten Vorschub der
Vorschubvorrichtung 38 zwischen den Stanzschritten wird
dafür gesorgt, daß auch an der hinteren Kante ein Steg
stehen bleibt. Dies kann zum Beispiel dadurch geschehen,
daß während der durch die Vorschubvorrichtung 38 vorgenom
menen Vorschubschritte jeder ein wenig kürzer ist als ur
sprünglich programmiert, wodurch auch die Stege zwischen
den Stanzungen etwas schmaler werden. Insgesamt wird je
doch dadurch eine gewisse Länge "gewonnen", die für den
letzten Stanzschritt sicherstellt, daß Ausstanzungen oder
Anstanzungen an der hinteren Kante nicht auftreten. Werden
nur die vorderen Lichtschranken 80, 82 verwendet, läßt
sich durch Erfassen der hinteren Tafelkante ebenfalls die
Tafellänge ermitteln bzw. die für die restlichen Stanz
schritte noch zur Verfügung stehende Tafelrestlänge, um
dann in der oben beschriebenen Weise eine Vorschubkorrek
tur vornehmen zu können.
Dadurch, daß entlang einer Querachse jeweils zwei Sensoren
80, 82 bzw. 84, 86 vorgesehen sind, kann außerdem die
Winkligkeit der vorderen und hinteren Kante der Tafeln
ermittelt werden. Falls die Kante nicht im rechten Winkel
zur Vorschubachse 16 liegt, wird ebenfalls eine entspre
chende Korrektur in der oben beschriebenen Art und Weise
vorgenommen. Falls die Winkligkeit und auch die Längen
messung eine zu starke Abweichung von den Sollgrößen er
gibt, kann auch ein Stoppsignal für die Presse erzeugt
werden. Alternativ kann auch ein Stanzschritt übersprungen
werden, um einen entsprechenden Ausgleich vornehmen zu
können.
Wie zu erkennen, läßt sich auch mit nur zwei Sensoren ar
beiten, die z. B. nahe den Werkzeugen liegen, was natur
gemäß weniger aufwendig ist als der Einsatz von vier Sen
soren.