DE4307797A1 - Anlage zum Befüllen einer oder mehrerer geschlossener Gießformen durch dosierte Intrusion plastifizierten Kunststoffes - Google Patents

Description

Die Erfindung ist ein Zusatz zu P 42 37 217.8-16 und betrifft eine Anlage zum Befüllen einer oder mehrerer geschlossener Gießformen durch dosierte Intrusion pla­ stifizierten Kunststoffes, insbesondere eines stark ver­ unreinigten recycelten Kunststoffes von einem diskonti­ nuierlich oder kontinuierlich arbeitenden Extruder oder Plastifikator unter Zwischenschaltung eines oder mehre­ rer Druck-Dosierspeichers bzw. Druck-Dosierspeicher.

Während das Hauptpatent das Befüllen von größeren kom­ plizierten Gießformen behandelt, befaßt sich das Zusatz­ patent mit dem Füllen von mittleren und kleineren Gieß­ formen.

Die Nachfrage nach kleineren Gegenständen, die auch aus Recycling-Kunststoff gefertigt sein können, ist vorhan­ den. Jedoch können diese mit den bekannten Anlagen, die durchwegs für größere Artikel ausgelegt sind, nicht ko­ stengünstig hergestellt werden.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anlage zu erstellen, mit welcher auch mittlere und kleinere Gegenstände aus Recycling-Kunststoff rationell herstellbar sind.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß

• a) ein Verteilerkopf mit beidseitig in horizontaler Ebene angeordneten Ausmündungen am Extruder oder Plastifikator angeflanscht ist,
• b) zwischen den Ausmündungen und den zugeordneten Gieß­ formen ein Druck-Dosierspeicher mit einem 2-Wegeven­ til angeordnet ist und
• c) je nach Stellung der 2-Wegeventile mehrere Druck- Dosierspeicher gleichzeitig mit Schmelze befüllbar sind, oder die dosierte Schmelze der angefüllten Druck-Dosierspeicher ist gleichzeitig in die ange­ schlossenen Gießformen unter hohem Druck einbringbar.

Dadurch wird eine genaue Füllung der Gießform bzw. Gieß­ formen mit hoher Wiederholgenauigkeit erzielt. Außerdem entfallen die Drucksensoren, welche das Absperren des Schmelzzuflusses in die Gießform über Absperrorgane bei Erreichen der Formfüllung einleiten. Durch die exakte Dosierung der Schmelze in die Gießform ergibt sich die Möglichkeit eines vollautomatischen Betriebes der ge­ samten Anlage.

Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung können die 2-Wegeventile bei mehreren gleichen und in Reihe ange­ ordneten Gießformen miteinander verbunden sein und die Steuerung derselben kann gemeinsam von einer Steuerzen­ trale aus erfolgen. Dadurch wird die gesamte Anlage we­ sentlich vereinfacht und eine hohe Produktivität er­ zielt.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die Kapa­ zität der Druck-Dosierspeicher für die doppelte oder mehrfache Füllmenge ausgelegt sein und der Druck-Dosier­ speicher kann die gespeicherte Füllmenge taktweise an die intermittierend herangeführten und zeitweise mit den Druck-Dosierspeichern verbundenen Gießformen abge­ ben.

Dadurch ist eine Massenfertigung gleicher Artikel mög­ lich, wenn die Gießformen z. B. auf einem Karussell mon­ tiert sind und schrittweise bewegbar zur Ausmündung des Druck-Dosierspeichers geführt und zeitweise mit diesem verbindbar sind. Die gefüllten Gießformen können takt­ weise durch ein Wasserbad zum Abkühlen einschwenken und anschließend entleert werden. Eine derartige Anlage kann beidseitig, d. h. an jeder Seite des Verteilerkop­ fes angeordnet sein.

Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungs­ beispieles soll die Erfindung näher erläutert werden.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Anlage,

Fig. 2 eine Gießform, geschlossen,

Fig. 3 eine Gießform in Entnahmeposition und

Fig. 4 eine Ansicht einer doppelseitigen Anlage.

Die in der Fig. 1 dargestellte Anlage besteht aus einem Extruder oder Plastifikator 3, an welchem ein Vertei­ lerkopf 1 angeflanscht ist. Am Verteilerkopf 1 sind beidseitig in horizontaler Ebene Ausmündungen 2 angeor­ dnet. Zwischen den Ausmündungen 2 und den zugeordneten Gießformen 4 ist ein Druck-Dosierspeicher 5 mit einem 2-Wegeventil 6 angeordnet. Je nach Stellung des 2-Wege­ ventiles 6 können mehrere Druck-Dosierspeicher 5 gleich­ zeitig mit Schmelze 7 befüllbar sein, oder die dosierte Schmelze 7 der Druck-Dosierspeicher 5 kann gleichzeitig in die angeschlossenen Gießformen 4 unter hohem Druck einbringbar sein. Damit die Luft aus den Gießformen 4 beim Füllvorgang entweichen kann, sind an bestimmten Stellen luftdurchlässige Stopfen 9 in den Gießformen 4 vorgesehen. Die an sich bekannten luftdurchlässigen Stopfen 9 lassen sowohl die eingeschlossene Luft entwei­ chen, nicht aber aufgeschmolzenen Kunststoff. Die Steue­ rung der 2-Wegeventile 6 kann von einer Steuerzentrale 8 aus für alle angeschlossenen Gießformen 4 gleichzei­ tig erfolgen, wenn die an der einen Seite 10 am Vertei­ lerkopf 1 angeschlossenen Gießformen 4 gleich sind oder gleiche Volumina haben. Dadurch kann die Steuerung der 2-Wegeventile 6 wesentlich vereinfacht werden. Die 2-We­ geventile 6 sind in diesem Falle durch eine Steuerwelle 12 zusammengeschlossen. Selbstverständlich kann auch die andere Seite 11 genau so geschaltet sein. Auf diese Wei­ se lassen sich größere Stückzahlen des gleichen Arti­ kels rationell fertigen. Die Steuerung der 2-Wegeventi­ le 6 kann aber auch für jede Gießform 4 separat erfol­ gen, wenn die Steuerzentrale 8 entsprechend eingerich­ tet ist.

Die Fig. 2 veranschaulicht eine geschlossene und ver­ riegelte Gießform 4, wie dies für den Füllvorgang vor­ gesehen ist. Der Formendeckel 13 ist mittels eines Triebwerkes 16 anhebbar, wobei auch die Verriegelung 17 gelöst wird. (Fig. 3).

In der Fig. 4 ist eine doppelseitige Anlage dargestellt, die mit je einem Druck-Dosierspeicher 5 größerer Kapa­ zität ausgerüstet ist. Die Druck-Dosierspeicher 5 sind z. B. für die Aufnahme der vierfachen Schmelzmenge aus­ gelegt. Die Gießformen 4 sind auf je einem Karussell angeordnet und werden taktweise an den jeweiligen mit einer Nadeldüse 15 versehenen Ausgang 14 der Druck-Do­ sierspeicher 5 herangeführt. Das Füllen der Gießformen 4 geschieht gleichfalls taktweise während das Karussell mit den darauf montierten Gießformen 4 stillsteht. Ein Wasserbad kühlt die Gießformen 4 rasch ab. Der Zyklus des jeweiligen Karussells kann vier Takte betragen. Die Station I ist die Füllstation, die Stationen II und III sind Kühlstationen und die Station IV ist als Ent­ nahmestation ausgebildet.

Selbstverständlich können anstatt der 2-Wegeventile 6 auch andere Umschaltelemente verwendet werden.

Claims (3)

1. Anlage zum Befüllen einer oder mehrerer geschlosse­ ner Gießformen durch Intrusion mit dosiertem plasti­ fiziertem Kunststoff, insbesondere stark verunrei­ nigtem recyceltem thermoplastischem Kunststoff von einem diskontinuierlich oder kontinuierlich arbei­ tenden Extruder oder Plastifikator unter Zwischen­ schaltung eines Druck-Dosierspeichers, wobei der vom Extruder oder Plastifikator zugeführte auf geschmol­ zene Kunststoff über ein 2-Wegeventil in den Druck- Dosierspeicher einbringbar ist und wo beim Errei­ chen eines bestimmten Volumens der weitere Zufluß von Schmelze durch das 2-Wegeventil gesperrt und die Zuleitung zur geschlossenen Gießform freigegeben ist und anschließend die Formfüllung mit der im Druck- Dosierspeicher dosierten Schmelze unter hohem Druck durchführbar ist, nach P 42 37 217.8-16, dadurch gekennzeichnet, daß

• a) ein Verteilerkopf (1) mit beidseitig in horizon­ taler Ebene angeordneten Ausmündungen (2) am Ex­ truder oder Plastifikator (3) angeflanscht ist,
• b) zwischen den Ausmündungen (2) und den zugeordne­ ten Gießformen (4) ein Druck-Dosierspeicher (5) mit einem 2-Wegeventil (6) angeordnet ist und
• c) je nach Stellung der 2-Wegeventile (6) mehrere Druck-Dosierspeicher (5) gleichzeitig mit Schmel­ ze (7) befüllbar sind oder daß die dosierte Schmelze (7) der Druck-Dosierspeicher (5) gleich­ zeitig in die angeschlossenen Gießformen (6) un­ ter hohem Druck einbringbar ist.

2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die 2-Wegeventile (6) bei mehreren gleichen und in Reihe angeordneten Gießformen (4) miteinander ver­ bunden sind und die Steuerung derselben gemeinsam von einer Steuerzentrale (8) aus erfolgt.

3. Anlage nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Kapazität der Druck-Dosierspei­ cher (5) für die doppelte oder mehrfache Füllmenge ausgelegt ist und daß der Druck-Dosierspeicher (5) die gespeicherte Füllmenge taktweise an die intermit­ tierend herangeführte und zeitweise mit den Druck-Do­ sierspeichern (5) verbundenen Gießformen (4) abgibt.