DE4307167C2 - Verfahren zur Herstellung eines Brenngases zur Verfeuerung in einer Brennkammer - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Brenngases zur Verfeuerung in einer BrennkammerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Brenngases zur Verfeuerung in einer Brennkammern .
Gasturbinen arbeiten mit um so höherem Wirkungsgrad je höher die
Eintrittstemperatur des Gases in die Gasturbine ist. Wird das
der Gasturbine zugeführte Gas in einer unter erhöhtem Druck
betriebenen Wirbelschichtfeuerung herstellt, so ist die
Gaseintrittstemperatur durch die in der Wirbelschicht aus
prozeßtechnischen Gründen eingestellte Temperatur begrenzt. Zur
Erhöhung der Gastemperatur wird mit einer Zusatzfeuerung
gearbeitet. Um ein kostengünstiges Brenngas bereit zu stellen,
ist es bekannt (DE-OS 32 04 672), der Druckwirbelschichtfeuerung
eine Kohlevergasung parallel zu schalten. Dabei wird in der
Druckwirbelschichtfeuerung die zum Betreiben der Kohlevergasung
und in der Brennkammer notwendige Verbrennungsluft vorgewärmt
sowie Dampf erzeugt.
Bei einem aus der JP-A 63-120825 bekannten Verfahren wird Kohle
unter Druck vergast und das bei der Vergasung gewonnene Gas der
Brennkammer einer Gasturbine zugeführt. Der bei der Vergasung
anfallende feste Vergasungsrückstand wird in einer
Druckwirbelschichtfeuerung verbrannt. Die dabei erzeugte Wärme
wird in den Gasturbinenprozeß eingebunden.
Es ist bekannt (DD-PS 251 568), feingemahlene Kohle unter den
Bedingungen einer Fließförderung in einer beheizten
Reaktionskammer zu schwelen. Ziel dieses Verfahrens ist es,
unter Verzicht auf eine aufwendige Aufbereitung der zu
schwelenden Kohle die Qualität des anfallenden Teeres zu erhören
und ein Gas mit vermindertem Ballastanteil zu erzeugen. Um die
Fließförderung einzustellen, wird die Kohle durch Einblasen
eines Wirbelgases in den fluidisierten Zustand versetzt und der
Feststoff aus der teilfluidisierten Zone abgezogen.
Aus der DE-PS 601 394 ist ein Verfahren zur Schwelung von
feinkörniger Kohle bekannt, bei dem die Kohle durch von außen
beheizte Rohre pneumatisch gefördert wird.
Um einen durch ein Fördergas getragenen Feststoffstrom aus einem
Raum erhöhten Druckes in einen Raum geringeren Druckes stetig
und dosiert zu fördern, wird gemäß der nachveröffentlichen DE-OS 42 25 482
der Feststoffstrom durch einen einstellbaren
Drosselquerschnitt gedrückt. In dem Drosselquerschnitt wird das
Lückengas zwischen den Feststoffpartikeln entspannt, wobei die
Feststoffe fluidisieren und in das entspannte Lückengas
hineindispergieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für die Zusatzfeuerung
einer mit einem heißen Gas betriebenen Gasturbine ein Brenngas
von hohem Heizwert unter kontrollierbaren Bedingungen
herzustellen.
Diese Aufgabe wird
durch die Merkmale des Patent
anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die feinkörnige Kohle kann, wenn einmal fluidisiert, allein
durch eine Druckdifferenz als Dichtstrom gefördert werden. Der
höhere Druck wird durch ein in dem Prozeß vorhandenes Gas
eingestellt. Auf den Zusatz eines besonderen Wirbelgases kann
verzichtet werden, wodurch in Verbindung mit der Schwelung ein
Brenngas von verhältnismäßig hohem Heizwert erzeugt wird. Der
Volumenstrom des pneumatisch geförderten Feststoffes läßt sich
durch eine Entspannung in einem Drosselquerschnitt von
einstellbarer Größe in Abhängigkeit von der gewünschten
Führungsgröße, z. B. von der Mischtemperatur des der Brennkammer
zugeführten Gasgemisches, fein dosieren.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird im folgendem näher erläutert. Die Zeichnung
stellt schematisch ein Verfahrensschema dar.
Feingemahlene Kohle, z. B. Braunkohlen- oder Steinkohlenstaub in
einer Körnung von 80% unter 1 mm wird aus einem Vorratsbehälter
1 über einen Schleusbehälter 2 einem Einspeisebehälter 3
zugeführt. Über absperrbare Gasleitungen 4 werden der
Schleusbehälter 2 und der Einspeisebehälter 3 unter erhöhten
Druck gesetzt. Der Schleusbehälter 2 ist zusätzlich mit einer
absperrbaren Entlüftungsleitung 5 versehen.
Der Einspeisebehälter 3 ist im unteren Teil schlank ausgebildet,
so daß sich die vorhandene feinkörnige Schüttung im fließfähigen
Zustand befindet. Der Einspeisebehälter 3 ist weiterhin mit
einer Fluidisierungseinrichtung 6 bestehend aus einem
Wirbelboden 7 und einem Anschluß 8 für die Zuführung eines
Wirbelgases versehen. An den Einspeisebehälter 3 sind mehrere
Förderleitungen 9 angeschlossen, die in Wärmetauscherrohre 10
übergehen, die innerhalb eines Verbrennungsreaktors 11
angeordnet sind. Aufgrund des über der Schüttung in dem
Einspeisebehälter 3 anstehenden Druckes wird der fließfähige
Kohle als Dichtstrom pneumatisch durch die Förderleitungen 9 und
die Wärmetauscherrohre 10 gefördert. Zur Auflockerung und zur
Einleitung des fließfähigen Zustandes nach einem Stillstand wird
durch die Fluidisierungseinrichtung 6 ein Wirbelgas die
Schüttung innerhalb des Einspeisebehälters 3 eingeblasen,
wodurch diese fluidisiert wird. Danach erfolgt die
Dichtstromförderung allein aufgrund der Druckdifferenz.
Beim Durchgang durch den Verbrennungsreaktor 11 wird die Kohle
in den Wärmetauscherrohren 10 durch Wärmezufuhr von außen
geschwelt. Um die Strömungsgeschwindigkeit in den
Wärmetauscherrohren 10 innerhalb der Schwelzone trotz der
Volumenvergrößerung durch die freiwerdende Schwelgasmenge in
etwa beizubehalten, sind in den Wärmetauscherrohren 10
Erweiterungen 12 vorgesehen. In Strömungsrichtung hinter dem
Verbrennungsreaktor 11 sind die Wärmetauscherrohre 10 zu einem
Abscheider 13 geführt, in dem die Schwelprodukte in Schwelgas
und Schwelkoks getrennt werden. Der Abscheider 13 ist ähnlich
wie der Einspeisebehälter 3 aufgebaut und mit einer
Fluidisierungseinrichtung 6 versehen.
Das in dem Abscheider 13 abgetrennte Schwelgas wird durch eine
Schwelgasleitung 14 über ein Filter 38 einer mit einer
Luftzuführung 15 versehenen Brennkammer 16 zugeführt.
Überschußmengen an Schwelgas werden über eine Fackel 17
abgefackelt. In der Brennkammer 16 wird das Schwelgas mit Luft
verbrannt und über eine Heißgasleitung 18 einer Gasturbine 19
zugeführt. Die Gasturbine 19 treibt einen Verdichter 20 und
einen Generator 21 an. In der sich an die Gasturbine 19
anschließenden Abgasleitung 22 ist ein Abhitzewärmetauscher 23
angeordnet.
Der Verbrennungsreaktor 11 ist als eine unter Druck betriebene
Wirbelschichtfeuerung ausgebildet, die mit einer Primär- oder
Wirbelluftzuführung 24, einer oder mehreren
Sekundärluftzuführungen 25 und einer Brennstoffzuführung 26
versehen ist. Außerdem ist die Wirbelschichtfeuerung mit einer
Schwelkoksleitung 27 verbunden, die an den Feststoffaustrag des
Abscheiders 13 angeschlossen ist und über die Schwelkoks in die
Wirbelschichtfeuerung rückgeführt wird. Die Schwelkoksleitung 27
kann in mehrere Zuführungsleitungen 54, 55 und 56 münden, in
denen Absperrorgane 57 angeordnet sind. Über diese
Zuführungsleitungen 54, 55 und 56 kann der Schwelkoks in Höhe
der Primärluftzuführung 24 und in mehreren Ebenen oberhalb der
Primärluftzuführung 24 in die Wirbelschichtfeuerung des
Verbrennungsreaktors 11 eingespeist werden. Da der Schwelkoks
hochaktiv ist, bewirkt die Einspeisung des Schwelkokses oberhalb
der Primärluftzuführung 24 eine Reduzierung des Gehaltes an
Stickoxid in dem in der Wirbelschichtfeuerung gebildeten
Verbrennungsgases.
Der Gasausgang der Wirbelschichtfeuerung ist über einen Kanal 28
mit einem zweiten Zug 29 verbunden. Der von dem Verbrennungsgas
aus der Wirbelschichtfeuerung mitgeführte Feststoff sammelt sich
als Schüttung 30 in dem zweiten Zug 29 an und wird teils über
eine Rückführleitung 31 in die Wirbelschichtfeuerung
zurückgeführt und teils über ein Abzugsrohr 32 abgezogen. Am
Boden des zweiten Zuges 29 ist ein Wirbelboden 33 mit einer
Fluidisierungsgaszuführung 34 angeordnet, mit deren Hilfe die
Schüttung 30 innerhalb des zweiten Zuges 29 fluidisiert wird.
Innerhalb der fluidisierten Schüttung 30 des zweiten Zuges 29
sind Wärmetauscherflächen 35 angeordnet, die zusammen mit den
als Wärmetauscherflächen ausgebildeten Wänden 36 des
Verbrennungsreaktors 11 zu einem Wasser-Dampf-Kreislauf
verbunden sind.
Am Gasausgang des zweiten Zuges 29 ist ein Abscheidezyklon 37
angeordnet, dessen Gasaustrag mit einem Filter 38 verbunden ist.
An den Filter 38 schließt sich eine Reingasleitung 39 an, über
die das gereinigte Verbrennungsgas, das am Gasaustritt des
zweiten Zuges 29 eine Temperatur von etwa 850°C aufweist, zu
einer Mischkammer 40 geführt wird. In der Mischkammer 40 wird
das Verbrennungsgas mit dem in der Brennkammer 16 verbrannten
Schwelgas vermischt und mit diesem durch die Heißgasleitung 18
der Gasturbine 19 zugeführt. In der Heißgasleitung 18 ist ein
Temperaturmeßfühler 41 angeordnet, der die Mischtemperatur des
Gasgemisches aus Verbrennungsgas und verbranntem Schwelgas
bestimmt wird. Diese Mischtemperatur wird auf etwa 1100 bis
1150°C eingestellt.
Ein Teil des gereinigten Verbrennungsgases wird aus der
Reingasleitung 39 abgezweigt. Dieses Verbrennungsgas wird nach
einer Kühlung in einem Kühler 42 in einem Druckerhöhungsgebläse
43 auf einen um etwa 4 bar höheren Druck verdichtet und in eine
Druckgasleitung 44 eingespeist. Das verdichtete Verbrennungsgas
wird zur Druckeinstellung über die von der Druckgasleitung 44
abzweigenden Gasleitungen 4 auf den Schleusbehälter 2 und
Einspeisebehälter 3 gegeben. Weiterhin dient das verdichtete
Verbrennungsgas als Wirbelgas und wird über Anschlüsse 8 zu den
Fluidisierungseinrichtungen 6 des Einspeisebehälters 3 und des
Abscheiders 13 geführt.
In jeder Förderleitung 9 ist zwischen dem Einspeisebehälter 3
und dem Verbrennungsreaktor 11 ein Absperrorgan 45 und eine
Dosiereinrichtung 46 angeordnet. Die Dosiereinrichtung 46 weist
einen verstellbaren Drosselquerschnitt auf. In dem
Drosselquerschnitt wird der Druck des die feinkörnige Kohle
fördernden Gases reduziert. Da sich die Kohle in dem
Einspeisebehälter 3 im fließfähigen Zustand befindet, wird durch
die Druckreduzierung ein Dichtstrom von einstellbarer Größe
eingestellt und zur Schwelung in den Verbrennungsreaktor 11
geführt. Niveaumeßstellen 47 in dem Einspeisebehälter 3 halten
den notwendigen Füllstand aufrecht. Dichtemeßsonden 48
kontrollieren die Dichte des Dichtstromes in den Förderleitungen
9. Der Abscheider 13 zur Trennung der Schwelprodukte ist in
gleicher Weise wie der Einspeisebehälter 3 zur Erzeugung eines
Dichtstromes ausgebildet und mit Niveaumeßstellen 47
ausgerüstet. Ferner ist in der Schwelkoksleitung 27 ist ein
Absperrorgan 45, eine Dichtemeßsonde 48 und eine
Dosiereinrichtung 46 angeordnet.
Von der das verdichtete Verbrennungsgas führenden
Druckgasleitung 44 sind Spülleitungen 49 abgezweigt, die in die
Förderleitungen 9 einmünden. Das durch die Spülleitungen 49
eingeblasene Verbrennungsgas hält als Spülgas die
Förderleitungen 9 und die Wärmetauscherrohre 10 während der
Leerfahrt frei und kühlt die Wärmetauscherrohre 10 während des
Anfahrvorganges. Ausblasleitungen 50, die an Förderleitungen 9
angeschlossen sind, sichern diese gegen Verstopfungen.
Die Dosiereinrichtungen 46 in den Förderleitungen 9 und in der
Schwelkoksleitung 27 sowie der Temperaturmeßfühler 41 in der
Heißgasleitung 18 sind über Steuerleitungen 51 mit einer
speicherprogrammierbaren Steuerung 52 verbunden. Auf diese Weise
läßt sich die Mischtemperatur über die Menge der zu schwelenden
Kohle und den entsprechenden Wärmebedarf des
Verbrennungsreaktors 11 regeln. Weitere Steuerleitungen 51 sind
von der speicherprogrammierbaren Steuerung 52 zu Regelorganen 53
in der Druckgasleitung 44, in dem Anschluß 8 für das Wirbelgas,
in der zu der Fackel 17 führenden Leitung und in der Zuführung
zu dem Vorratsbehälter 1 geführt.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung eines Brenngases durch thermische
Zersetzung von Kohle zur Verfeuerung in einer Brennkammer
einer Gasturbine, wobei das Brenngas in der Brennkammer
verbrannt und zusammen mit einem in einer Druckfeuerung
erzeugten Verbrennungsgas auf eine Temperatur von 1150°C
und mehr gebracht und der Gasturbine zugeführt wird und der
bei der Zersetzung der Kohle anfallende Koks der
Druckfeuerung zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
feinkörnige Kohle in einem Verbrennungsreaktor geschwelt
wird, der durch die Druckfeuerung beheizt wird, daß die
Kohle zu dem und durch den Verbrennungsreaktor pneumatisch
mit Hilfe des Verbrennungsgases gefördert wird, das zuvor
auf einen höheren Druck verdichtet wurde und daß der Strom
aus Kohle und Verbrennungsgas vor dem Eintritt in den
Verbrennungsreaktor in einem einstellbaren
Drosselquerschnitt geregelt auf einen niedrigeren Druck
entspannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Temperatur des Gasgemisches aus verbranntem Brenngas und
Verbrennungsgas über die Zuführung der zu schwelenden Kohle
in den Verbrennungsreaktor und die Zuführung von Brennstoff
und rückgeführtem Schwelkoks in die Druckfeuerung über die
einstellbaren Drosselquerschnitte geregelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schwelkoks in verschiedenen Höhen in die Druckfeuerung
des Verbrennungsreaktors einspeist wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934307167 DE4307167C2 (de) | 1993-03-06 | 1993-03-06 | Verfahren zur Herstellung eines Brenngases zur Verfeuerung in einer Brennkammer |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4307167A1 DE4307167A1 (de) | 1994-09-08 |
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DE19934307167 Expired - Fee Related DE4307167C2 (de) | 1993-03-06 | 1993-03-06 | Verfahren zur Herstellung eines Brenngases zur Verfeuerung in einer Brennkammer |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4307167C2 (de) |
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Also Published As
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