DE4305271A1 - Verbundvlies sowie Verfahren zur Herstellung eines Verbundvlieses - Google Patents
Verbundvlies sowie Verfahren zur Herstellung eines VerbundvliesesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verbundvlies nach dem Oberbe
griff des Anspruchs 1.
Zur Schaffung eines voluminösen Flor werden gekräuselte
Faser eingesetzt, die aufgrund ihrer Geometrie benach
barte Fasern auf Abstand halten. Um diese Fasern in einem
Verbund zu bringen, ist es aus der US-PS 4 118 531 be
kannt, sie in einen Strom aus dünnen Fasern oder Filamen
ten einzublasen und gemeinsam abzulegen. Zur Vliesbildung
ist dann allerdings noch ein Verdichtungsprozeß erforder
lich, bei dem auch die gekräuselten Fasern zwangsläufig
mit verdichtet werden und dadurch das ursprüngliche Volu
men wieder reduziert wird.
Weiterhin ist aus der US-PS 5 108 820 bekannt, zur Erzeu
gung gekräuselter Fasern Bikomponentenfasern zu verwen
den, deren Komponenten bei Erwärmung unterschiedlich
schrumpfen und so während des Herstellungsprozesses kräu
seln. Diese Fasern werden zusammen mit weiteren Fasern
nach der "spun-bonded" Methode zu einem Vlies verarbei
tet. Da auch hierbei die gekräuselten Fasern in dem zur
Verfestigung nötigen Kalandrierungsprozeß zwangsläufig
mit verdichtet werden müssen, tritt ebenfalls eine Reduk
tion des maximal möglichen Volumens ein.
Schließlich ist aus der DE-OS 03 91 260 bekannt, Einkom
ponentenfasern zu verwenden, die unter Temperatureinwir
kung sowohl gekräuselt als auch miteinander verschmolzen
werden. Hierbei tritt jedoch nur eine verminderte Kräuse
lung ein und zudem geht die Faserstruktur durch die
Druck- und Temperaturbeaufschlagung zur Erzeugung der
Kräuselung verloren, wodurch im Vergleich zum eingesetz
ten Materialvolumen nur ein geringes Florvolumen erzielt
wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verbund
vlies, dessen eine Komponente aus einem voluminösen Flor
aus gekräuselten Fasern oder Filamenten besteht, zu
schaffen, das sich durch eine große mechanische Festig
keit auszeichnet, die ohne Reduktion des Florvolumens er
zielt wird.
Diese Aufgabe wird bei einem Verbundvlies mit den Merkma
len des Oberbegriffs des Anspruchs 1 durch die im Kenn
zeichen angegebenen Merkmale gelöst.
Im Gegensatz zu den Varianten des Standes der Technik
bleibt beim erfindungsgemäßen Verbundvlies das bei der
Florbildung geschaffene Volumen erhalten, da die Fasern
oder Filamente des Flor nicht verfestigt werden. Trotzdem
ergibt sich eine hohe mechanische Festigkeit durch das
Trägervlies, an das lediglich die dem Trägervlies zuge
wandten Enden der Fasern oder Filamente des Flor ange
klebt sind. Bei diesem Produkt werden also die beiden
Teilaufgaben - großes Volumen und große Festigkeit - von
zwei unterschiedlichen Komponenten übernommen, wodurch
Kompromisse zum Nachteil der Volumeneigenschaft oder der
Festigkeitseigenschaft vermieden werden.
Weiterhin lassen sich für den Flor vorgefertigte Fasern
oder Filamente einsetzen, bei denen in vorausgehenden Be
handlungsstufen eine besonders ausgeprägte Kräuselung er
zielt wurde und damit die Voraussetzung für ein besonders
großes Florvolumen im Vergleich zum eingesetzten Materi
alvolumen geschaffen wurde. Diese optimale Behandlung zur
Erzielung der Kräuselung wäre aber nicht gegeben, wenn
die Kräuselung - wie beim Stand der Technik - erst im
Rahmen der Vliesbildung durchgeführt wird. Der Volumenge
winn ist hier zwangsläufig geringer.
Das erfindungsgemäße Verbundvlies eignet sich besonders
als Flüssigkeitspuffer, als Flüssigkeitsventil und als
Drainage bei Windeln. Als Abdeckvlies auf dem Saugkörper
in einer Anordnung, bei der der Flor zum Saugkörper und
das Trägervlies zum Körper gerichtet ist, zeichnet sich
das Verbundvlies durch eine hohe Durchtritts- und Aufnah
megeschwindigkeit für Flüssigkeit aus. Dabei wird Urin
und Körperflüssigkeit nach Durchtritt des Trägervlieses
zuerst im Flor zwischengespeichert und anschließend lang
sam an den Saugkörper weitergegeben und dort z. B. durch
Superabsorber gebunden. Da der Saugkörper nur eine gerin
ge Eindringgeschwindigkeit besitzt, ist er bei schubweise
abgegebenen großen Flüssigkeitsmengen nicht in der Lage,
diese sofort aufzunehmen, wodurch die nicht absorbierte
Flüssigkeit auf der Oberfläche des Saugkörpers ablaufen
würde.
Demgegenüber ist die Durchtritts und Aufnahmegeschwindig
keit des erfindungsgemäßen Vlieses für Flüssigkeit we
sentlich höher. Durch das voluminöse Flor wird dabei er
reicht, daß die kurzzeitige Aufnahmekapazität für Flüs
sigkeit so ausgelegt werden kann, daß sie für die bei ei
ner Blasenentleerung anfallende Flüssigkeitsmenge gerade
ausreicht. Auch wenn die auftreffende Flüssigkeitsmenge
zuerst nur eine kleine Fläche benetzt, wird sie anschlie
ßend nach Art einer Drainage durch den Flor schnell in
Längsrichtung des Vlieses verteilt. Dieser Effekt wie
derum wirkt sich günstig auf den anschließenden Übergang
der Flüssigkeit in den Saugkörper aus, denn für den Über
tritt steht nun eine große Fläche zur Verfügung.
Volumina von ca. 70 ml, die einer Blasenentleerung ent
sprechen, werden durch herkömmliche Windeln in etwa 50
sec aufgenommen. Durch Auflage des erfindungsgemäßen
Verbundvlieses auf den Saugkörper einer herkömmlichen
Windel erniedrigt sich die Eindringzeit auf 25 sec.
Wird der Saugkörper gequetscht, so daß noch nicht gebun
dene Flüssigkeit wieder herausquillt, so wird diese er
neut vom Flor als Puffer aufgenommen. Eine Rücknässung
zum Körper wird so vermieden oder stark erschwert. Es
wurden Rücknässungswerte gemessen, die um 70% niedriger
waren als bei herkömmlichen Windeln. Das erfindungsgemäße
Verbundvlies zeigt dadurch eine Ventilen anhaftende Ei
genschaft, Flüssigkeit nur in einer Richtung durchzulas
sen und in der anderen Richtung zu sperren.
Ausgestaltungsvarianten der Erfindung sehen weiterhin vor,
daß die Fasern des Flor und die Fasern des Trägervlieses
jeweils den gleichen oder einen unterschiedlichen Ober
flächencharakter gegenüber Flüssigkeiten aufweisen. Bei
einem unterschiedlichen Oberflächencharakter besteht ent
weder die Möglichkeit, daß die Fasern des Flor wasserbe
netzbare (hydrophile) und die Fasern des Trägervlieses
wasserabstoßende (hydrophobe) Eigenschaften aufweisen,
oder umgekehrt, daß die Fasern des Flor wasserabstoßende
(hydrophobe) und die Fasern des Trägervlieses wasserbe
netzbare (hydrophile) Eigenschaften aufweisen.
Diese Eigenschaften lassen sich dem Flor und dem Träger
vlies gezielt zuordnen. Bei Fasern oder Filamenten, die
von sich aus wasserabstoßende oder wasserbenetzbare Ei
genschaften aufweisen, kann der umgekehrte Effekt durch
eine Oberflächenbehandlung der Fasern vor der Bildung des
Verbundvlieses eingestellt werden.
Bei dem bereits erwähnten Abdeckvlies für Windeln wird
man, wenn das Trägervlies zum Körper und der Flor zum
Saugkörper angeordnet wird, den Fasern des Trägervlieses
wasserbenetzbare und den Fasern oder Filamenten des Flor
wasserabstoßende Eigenschaften zuordnen.
Eine Weiterbildung sieht vor, daß der Flor zusätzlich
einen Faseranteil umfaßt, der bei Erwärmung als Kleber
reaktivierbar ist.
Diese Klebefasern schaffen neben der Verbindung der Fa
ser- oder Filamentenden mit dem Trägervlies auch eine
Verbindung in weiter innenliegenden Bereichen des Flor.
Dies ist dann zweckmäßig, wenn der Flor im Anwendungsfall
außen liegt und abrasiven Einwirkungen unterworfen ist.
Die Weichheit und Geschmeidigkeit des Flor sowie sein Vo
lumen werden hierdurch nur geringfügig beeinträchtigt, da
auch die Klebefasern bei und nach ihrer Aktivierung als
Kleber ihre Faserstruktur und Fasereigenschaften beibe
halten.
Als Material für die gekräuselten Fasern kommen Poly
ester, Polypropylen oder Polyacryl in Betracht. Die Mate
rialauswahl kann sich dabei nach der angestrebten Weich
heit und nach den wasserabstoßenden oder wasserbenetzba
ren Eigenschaften richten, die diese Materialien von sich
aus haben.
Für das Trägervlies werden bevorzugt bei Erwärmung als
Kleber reaktivierbare Fasern Einkomponentenfasern einge
setzt, die aus Polyetylenacrylatcopolymeren bestehen.
Diese Material zeichnet sich dadurch aus, daß eine hohe
Klebefähigkeit gegenüber unterschiedlichen anderen Mate
rialien besteht und daß die Klebrigkeit bereits bei we
sentlich niedrigeren Temperaturen als dem Schmelzpunkt
der zu verklebenden Materialien einsetzt.
Alternativ können als Klebefasern auch Bikomponentenfa
sern eingesetzt werden, und zwar ausschließlich oder als
Anteil zu den Einkomponentenfasern.
Bei dem erfindungsgemäßen Verbundvlies besitzt der Flor
ein Flächengewicht zwischen 10 und 100 g/m2, vorzugsweise
zwischen 30 und 60 g/m2. Dieser Wertebereich ist beson
ders günstig für den Anwendungsbereich als Abdeckvlies
für Windeln, da hierdurch die erforderliche Pufferkapazi
tät zur Flüssigkeitsspeicherung und die Drainagewirkung
in Längsrichtung sichergestellt wird.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstel
lung eines Verbundvlieses nach dem Oberbegriff des An
spruchs 10.
Diesbezüglich liegt ihr die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren zur Herstellung eines Verbundvlieses anzugeben das
eine große mechanische Festigkeit ohne Reduktion des
Florvolumens erzielt.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 10 durch die im Kenn
zeichen angegebenen Merkmale gelöst.
Bei diesem Verfahren ist es nicht erforderlich, die Fa
sern oder Filamente des Flor zuvor einem Vliesbildungs
prozeß auszusetzen, denn dadurch würde zwangsläufig das
Volumen reduziert. Indem die lockere unverfestigte Flor
schicht an das Trägervlies angeklebt wird, behält sie ihr
ursprüngliches Volumen bei. Die mechanische Festigkeit
wird hingegen vom Trägervlies übernommen. Durch den Ein
satz von Klebefasern wird eine Versiegelung der Klebeflä
che vermieden. Dadurch wird eine Porosität, Weichheit
und Geschmeidigkeit des Produktes gewahrt.
Zweckmäßig werden der Flor und das Trägervlies zusätzlich
unter leichter Druckeinwirkung zusammengefügt. Dabei kann
der Druck alternativ durch gravierte oder ungravierte
Quetschwalzen oder durch die Prallwirkung eines warmen
Luftstroms aufgebracht werden. Bei letzterer Ausführung
kann der warme Luftstrom gleichzeitig die Energie zur
Reaktivierung der Klebefasern liefern.
Für die industrielle Herstellung eignen sich zwei alter
native Vorgehensweisen. Eine erste Variante sieht vor,
daß auf einem Siebband zuerst ein Flor aus gekräuselten
Fasern oder Filamenten abgelegt wird, daß anschließend
ein in einem simultanen oder gesonderten Prozeß herge
stelltes Trägervlies mit Fasern, die bei Erwärmung als
Kleber reaktivierbar sind, zugeführt wird und daß das
Trägervlies auf den Flor gekräuselter Fasern oder Fila
mente aufgelegt und mit diesem unter Druck- und Tempera
tureinwirkung verklebt wird.
Bei einer zweiten Variante wird auf einem Siebband- oder
Legeband einer Schmelzspinn- oder einer Schmelzblasanlage
zuerst ein Trägervlies mit Fasern, die bei Erwärmung als
Kleber reaktivierbar sind, hergestellt und anschließend
wird auf das Trägervlies ein Flor aus gekräuselten Fasern
oder Filamenten aufgebracht, der mit der Oberfläche des
Trägervlieses unter Druck- und Temperatureinwirkung ver
klebt wird.
Bei beiden Varianten wird also der Flor erst kurz vor der
Verklebung erzeugt. Der Flor ist nämlich keiner eigen
ständigen Existenz fähig und kann nicht - wie es bei ei
nem Vlies möglich wäre - auf Rollen aufgewickelt und zwi
schengelagert werden. Die eine lockere Schicht bildenden
Fasern oder Filamente würden nämlich wieder auseinander
fallen. Lediglich mit Hilfe des Sieb- oder Legebandes ge
lingt es, die labile Florschicht auch im lockeren Zustand
zu transportieren, bis schließlich die Klebeverbindung
mit dem Trägervlies für Stabilität sorgt.
Bei einer Weiterbildung können dem Flor bei der Florbil
dung zusätzlich Klebefasern zugeführt werden. Diese Kle
befasern sorgen dann dafür, daß vereinzelt auch Klebever
bindungen in weiter innenliegenden Bereichen des Flor
entstehen. Der Flor hält dadurch auch abrasiven Einwir
kungen stand. Da die Klebefasern aber nur anteilig zuge
setzt werden, bleiben die charakteristischen Eigenschaf
ten des Flor erhalten.
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der Er
findung ergeben sich aus den Ansprüchen, der weiteren Be
schreibung und der Zeichnung, anhand der die Erfindung
näher erläutert wird.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch ein Ver
bundvlies,
Fig. 2 eine Vorrichtung einer ersten Ausge
staltung zur Herstellung eines Ver
bundvlieses und
Fig. 3 eine weitere Alternative einer Vor
richtung zur Herstellung eines Ver
bundvlieses.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch ein Verbundvlies nach
der Erfindung. Dieses besteht aus einem voluminösen Flor
10 aus gekräuselten Fasern oder Filamenten und einem Trä
gervlies 12, das Fasern 14 trägt oder enthält, die bei
Erwärmung als Kleber reaktivierbar sind. Die Fasern 14
befinden sich hier auf der dem Flor 10 zugewandten Seite,
damit bei Erwärmung nur dort eine Klebeverbindung ent
steht. Der Flor besitzt ein Flächengewicht zwischen 10
und 100 g/m2 1 vorzugsweise zwischen 30 und 60 g/m2.
Die Klebefasern 14 zeichnen sich dadurch aus, daß sie bei
Erwärmung als Kleber reaktivierbar sind ohne dabei ihre
Faserstruktur zu verlieren. Die gekräuselten Fasern oder
Filamente des Flor 10 sind mittels der als Kleber reakti
vierten Fasern 14 an der Oberfläche des Trägervlieses 12
verklebt.
Die Fasern des Flor 10 und die Fasern des Trägervlieses
12 können jeweils den gleichen oder einen unterschiedli
chen Oberflächencharakter gegenüber Flüssigkeiten aufwei
sen. Bei unterschiedlichem Oberflächencharakter besteht
die Möglichkeit, daß die Fasern des Flor 10 wasserbenetz
bare (hydrophile) und die Fasern des Trägervlieses 12
wasserabstoßende (hydrophobe) Eigenschaften aufweisen.
Auch der umgekehrte Fall ist möglich, daß die Fasern des
Flor 10 wasserabstoßende (hydrophobe) und die Fasern des
Trägervlieses 12 wasserbenetzbare (hydrophile) Eigen
schaften aufweisen.
Der Flor 10 kann auch zusätzlich einen Faseranteil umfas
sen, der bei Erwärmung als Kleber reaktivierbar ist. Als
Material für die Fasern oder Filamente des Flor kommen
Polyester, Polypropylen oder Polyacryl in Betracht. Das
Trägervlies 12 besteht vorzugsweise aus Polyethylen oder
Polypropylen. Als Material für die als Kleber reakti
vierbaren Fasern 14, die durch Einkomponentenfasern ge
bildet sind, eignen sich polyethylenacrylatcopolymere,
Polyethylenvinylacetat, ataktisches Polypropylen, gecraf
tetes Polypropylen, alpha-Polyolephine oder eine Kombi
nation oder Unterkombination aus diesen Stoffen.
Die Fig. 2 und 3 zeigen Vorrichtungen zur Herstellung
eines Verbundvliese nach der Erfindung. Bei einer in Fig.
1 dargestellten Ausführung werden vorgefertigte gekräu
selte Fasern oder Filamente 18 aus einer Karde 16 auf ei
nem Siebband 20 unter Bildung eines Flor 10 abgelegt. Das
Siebband 20 transportiert den Flor 10 weiter. Anschlie
ßend wird ein in einem simultanen oder gesonderten Prozeß
hergestelltes Trägervlies 12 zugeführt. Das Trägervlies
12 wurde zuvor an seiner Oberfläche, die später in Rich
tung des Flor 10 weist, mit Fasern 14 belegt, die bei Er
wärmung als Kleber reaktivierbar sind. Diese Klebefasern
14 können z. B. mittels einer Schmelzblasanlage auf ge
bracht werden. In Fig. 1 wird das Trägervlies 12 von oben
zugeführt. Es ist jedoch auch möglich, das Siebband 20 in
zwei unter Bildung eines Spaltes aneinander angrenzende
Abschnitte aufzuteilen und das Trägervlies 12 durch den
Spalt von unten zuzuführen.
In Fertigungsrichtung schließen sich Quetschwalzen 22 an,
die auf die Temperatur zur Aktivierung der Klebefasern 14
auf gewärmt sind und auf die aufeinanderliegenden
Schichten des Flor 10 und des Trägervlieses 12 einen
leichten Druck ausüben, damit die Klebeverbindung gleich
mäßig zustandekommt. Dieser Druck kann wesentlich gerin
ger als bei Vliesbildungsverfahren sein, denn der Flor 10
soll ja nicht verfestigt, sondern nur an das Trägervlies
12 angeklebt werden.
Da nur ein geringer Druck ausgeübt werden soll, können
alternativ oder zusätzlich auch Düsen 24 vorgesehen sein,
die warme Luft gegen die Oberfläche des Flor 10 und/oder
des Trägervlieses 12 blasen, so daß der Druck durch die
Prallwirkung des gleichzeitig die Energie zur Reaktivie
rung der Klebefasern liefernden Luftstromes aufgebracht
wird.
Bei einer in Fig. 3 dargestellten Ausführung wird auf ei
nem Siebband- oder Legeband 26 einer Schmelzspinn- oder
einer Schmelzblasanlage zuerst ein Trägervlies 12 herge
stellt und mittels einer Schmelzblasanlage Fasern 14, die
bei Erwärmung als Kleber reaktivierbar sind, auf das Trä
gervlies 12 aufgebracht. Anschließend werden vorgefertig
te gekräuselte Fasern oder Filamente 18 einer Karde 16
auf das bereits mit den Klebefasern 14 versehene Träger
vlies 12 unter Bildung eines Flor 10 abgelegt.
Daran schließen sich Quetschwalzen 22 an, die auf die
Temperatur zur Aktivierung der Klebefasern 14 aufgewärmt
sind und wie bereits im Zusammenhang mit der Vorrichtung
gemäß Fig. 1 erwähnt, auf die aufeinanderliegenden
Schichten des Flor 10 und des Trägervlieses 12 einen
leichten Druck ausüben.
Auch bei dieser Vorrichtung können Düsen 24 vorgesehen
sein, die warme Luft gegen die Oberfläche des Flor 10
und/oder des Trägervlieses 12 blasen.
Claims (17)
1. Verbundvlies, dessen eine Komponente aus einem volu
minösen Flor (10) aus gekräuselten Fasern oder Filamenten
besteht, dadurch gekennzeichnet, daß eine weitere Kompo
nente aus einem Trägervlies (12) besteht, das Fasern (14)
trägt oder enthält, die bei Erwärmung als Kleber reakti
vierbar sind ohne dabei ihre Faserstruktur zu verlieren
und daß die gekräuselten Fasern oder Filamente des Flor
(10) an der Oberfläche des Trägervlieses (12) mit dessen
als Kleber reaktivierten Fasern (14) verklebt sind.
2. Verbundvlies nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Fasern des Flor (10) und die Fasern des Trä
gervlieses (12) jeweils den gleichen oder einen unter
schiedlichen Oberflächencharakter gegenüber Flüssigkeiten
aufweisen.
3. Verbundvlies nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Fasern des Flor (10) wasserbenetzbare (hy
drophile) und die Fasern des Trägervlieses (12) wasserab
stoßende (hydrophobe) Eigenschaften aufweisen.
4. Verbundvlies nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Fasern des Flor (10) wasserabstoßende (hy
drophobe) und die Fasern des Trägervlieses (12) wasserbe
netzbare (hydrophile) Eigenschaften aufweisen.
5. Verbundvlies nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Flor (10) zu
sätzlich einen Faseranteil umfaßt, der bei Erwärmung als
Kleber reaktivierbar ist.
6. Verbundvlies nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die gekräuselten Fa
sern aus Polyester, Polypropylen oder Polyacryl bestehen.
7. Verbundvlies nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die bei Erwärmung
als Kleber reaktivierbaren Fasern (14) Einkomponentenfa
sern sind, die aus Polyethylenacrylatcopolymeren und/oder
Polyethylenvinylacetat und/oder ataktischem Polypropylen
und/oder gecraftetem Polypropylen und/oder alpha-Polyole
phinen bestehen.
8. Verbundvlies nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein bei Erwärmung
als Kleber reaktivierbarer Faseranteil Bikomponentenfa
sern umfaßt.
9. Verbundvlies nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Flor (10) ein
Flächengewicht zwischen 10 und 100 g/m2, vorzugsweise
zwischen 30 und 60 g/m2 besitzt.
10. Verfahren zur Herstellung eines Verbundvlieses, des
sen eine Komponente aus einem voluminösen Flor aus ge
kräuselten Fasern oder Filamenten besteht, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine Schicht aus gekräuselten Fasern
oder Filamenten mit einem Trägervlies, das Fasern trägt
oder enthält, die bei Erwärmung als Kleber reaktivierbar
sind ohne dabei ihre Faserstruktur zu verlieren, bei der
Reaktivierungstemperatur der Klebefasern in Kontakt ge
bracht wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Flor und das Trägervlies zusätzlich unter leich
ter Druckeinwirkung zusammengefügt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druck durch Quetschwalzen aufgebracht wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Quetschwalzen graviert oder ungraviert sind.
14. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druck durch die Prallwirkung eines warmen Luft
stroms aufgebracht wird, der gleichzeitig die Energie zur
Reaktivierung der Klebefasern liefert.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 10
bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem Siebband
zuerst ein Flor aus gekräuselten Fasern oder Filamenten
abgelegt wird, daß anschließend ein in einem simultanen
oder gesonderten Prozeß hergestelltes Trägervlies mit Fa
sern, die bei Erwärmung als Kleber reaktivierbar sind,
zugeführt wird und daß das Trägervlies auf den Flor aus
gekräuselten Fasern oder Filamenten aufgelegt und mit
diesem unter Druck- und Temperatureinwirkung verklebt
wird.
16. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 10
bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem Siebband-
oder Legeband einer Schmelzspinn- oder einer Schmelzblas
anlage zuerst ein Trägervlies mit Fasern, die bei Erwär
mung als Kleber reaktivierbar sind, hergestellt wird und
daß anschließend auf das Trägervlies ein Flor aus gekräu
selten Fasern oder Filamenten aufgebracht wird, der mit
der Oberfläche des Trägervlieses unter Druck- und Tempe
ratureinwirkung verklebt wird.
17. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 10
bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß dem Flor zusätzlich
Klebefasern zugeführt werden.
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