DE4303137C2 - Verfahren zum Entfernen von Keramikschichten auf Metallbauteilen - Google Patents
Verfahren zum Entfernen von Keramikschichten auf MetallbauteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von Keramik
schichten auf Metallbauteilen.
Metallische Bauteile werden im Triebwerksbau zum Verschleißschutz
und zum Schutz vor hohen Temperaturen mit Keramikschichten bei
spielsweise mittels Plasmaspritzen oder PVD belegt. Das Entfernen
dieser Keramikschichten beispielsweise nach Beschädigung der
Metallbauteilen mit Keramikschichten zur Instandsetzung der
Metallbauteile ist in vielen Fällen nicht möglich oder äußerst
schwierig. Zum Entfernen von Keramikschichten auf Metallbauteilen
werden gegenwärtig spanabhebende Bearbeitungen wie Drehen oder
Fräsen oder abrasives Strahlen oder Schleifen eingesetzt. Bei
dünnwandigen Komponenten wie hohlen Triebwerksschaufeln oder
kompliziert geformten Strukturen, wie Ringbrennkammern sind diese
Verfahren nicht einsetzbar.
Aus der Druckschrift, Simon, Thoma, Angewandte Oberflächentechnik für
metallische Werkstoffe, Carl Hauser Verlag, München, Wien, 1985,
Seiten 255 bis 257 ist bekannt, daß Oxide chemisch sehr resistent
sind. Sie können im Ganzen abgelöst werden, wenn die Haftschicht
aufgelöst wird und so die Oxidschicht unterwandert wird, wobei das
Auflösen chemisch oder elektrochemisch erfolgen kann.
Ferner ist aus WO 91/13191 bekannt, daß die oxidische Schicht durch
Gasblasendruck oder mechanisch abgesprengt werden kann, nachdem sie
elektrolytisch gelockert wurde.
Ein sich anschließendes mechanisches Absprengen bewirkt, daß die
Oberfläche des Metallbauteils deformiert wird und sich oxidische
Splitter in die Oberfläche eingraben. Eine Gasblasenabsprengung setzt
voraus, daß sich ein Gasblasendruck zwischen Metallbauteil und ab
zusprengender Beschichtung aufbaut. Dazu ist eine Blasenentwicklung,
die durch Erhitzen des Lösungsbades oder durch spezielle Reaktionen
an der Bauteiloberfläche ausgelöst wird, erforderlich.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Entfernen von Kera
mikschichten auf Metallbauteilen anzugeben, das eine mechanische
Schädigung des Grundwerkstoffs vermeidet und oberflächenkonform das
Entfernen einer Keramikschicht von einem Metallbauteil ermöglicht.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1.
Dieses Verfahren nutzt die herstellungs- oder betriebsbedingten
Mikrorisse und offenen Poren von Keramikschichten auf Metallbau
teilen. Der Elektrolyt kann über Kapillarkräfte oder mittels Druck
und/oder Temperatur in die Keramikschicht infiltriert werden und nach
Erreichen der Metalloberfläche eine Schicht der Bauteiloberfläche
elektrolytisch auflösen. Das hat die Vorteile, daß ein Entfernen
der Keramikschicht von Bauteilen beliebiger Geometrie kräftefrei
ermöglicht wird, eine mechanische Schädigung des metallischen
Grundwerkstoffs und eine Funktionsbeeinträchtigung des Bauteils
unterbleibt.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens ergibt sich beim Entfernen von
keramischen Wärmedämmschichten, wenn diese eine metallische Haft
schicht als Zwischenschicht zwischen Bauteil und Wärmedämmschicht
aufweisen. Bei diesen Keramikschichten kann vorteilhaft der Elektro
lyt in seiner chemischen Zusammensetzung auf die Haftschicht abge
stimmt werden, so daß nur die Haftschicht und nicht der Grundwerk
stoff des Bauteils elektrolytisch angegriffen wird.
Bei der erfindungsgemäßen Durchführung des Verfahrens zum Absprengen
der Keramikschicht wird das Bauteil nach der Elektrolyse mit einer
Flüssigkeit getränkt und tiefgefroren. Nach dem Auftauen der Flüssig
keit ist die Keramikschicht zu Keramikschichtbruchstücken vom Bau
teil abgesprengt, so daß diese Keramikschichtbruchstücke entfernt
werden können, beispielsweise durch Abspülen, Abreiben oder
Trocknen und Abblasen. Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß es
in der Großserienfertigung oder -instandsetzung einsetzbar ist.
Die folgenden Beispiele sind bevorzugte Durchführungen des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Brennkammergehäuse werden zur Lebensdauerverlängerung mit plasma
gespritzten Wärmedämmschichten ausgekleidet. Für den Reparatur
fall ist diese Schicht zu entfernen. Das Bauteil wird hierzu in
NaCl-Lösung (1 molar) für 2 Stunden eingelegt mit einer Form
elektrode wird bei einer Stromdichte von 10 mA/cm² die Haftschicht
zwischen Wärmedämmschicht und Metallbauteil anodisch oxidiert
(5 Minuten).
Zum Schutz vor Titanfeuer werden Zwischenschichten aus plasmage
spritzten Zirkoniumdioxidschichten auf metallischen Bauteilen im
Strömungskanal eines Triebwerks eingesetzt. Für Reparaturzwecke läßt
sich mit den im Beispiel 1 angegebenen Parametern die wärmedämmende
Zwischenschicht ablösen nachdem eine titanfeuerhemmende Deckschicht
aus Aluminium entfernt wurde.
Abdeckvorrichtungen beim Plasma- bzw. Flammspritzen müssen häufig von
Wärmedämmschichten oder Wärmedämmschichtmaterial gereinigt werden.
Auch hier können mit den Parametern aus Beispiel 1 die Schichten
abgetragen werden.
Claims (2)
1. Verfahren zum Entfernen von Keramikschichten auf Metallbauteilen
mit folgenden Verfahrensschritten:
- a) Tränken der Keramikschicht mit einem Elektrolyten,
- b) Elektrolytisches Abtragen einer metallischen Schicht von der Oberfläche des Metallbauteils,
- c) Tränken des Bauteils mit einer Flüssigkeit, Tieffrieren und anschließendes Auftauen der Flüssigkeit,
- d) Entfernen der beim Auftauen entstehenden Keramikbruchstücke.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Keramikbruchstücke durch Abspülen, Abreiben oder Trocknen und
Abblasen entfernt werden.
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