DE4303137A1 - Verfahren zum Entfernen von Keramikschichten auf Metallbauteilen - Google Patents
Verfahren zum Entfernen von Keramikschichten auf MetallbauteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von Keramik
schichten auf Metallbauteilen.
Metallische Bauteile werden im Triebwerksbau zum Verschleißschutz
und zum Schutz vor hohen Temperaturen mit Keramikschichten bei
spielsweise mittels Plasmaspritzen oder PVD belegt. Das Entfernen
dieser Keramikschichten beispielsweise nach Beschädigung der
Metallbauteilen mit Keramikschichten zur Instandsetzung der
Metallbauteile ist in vielen Fällen nicht möglich oder äußerst
schwierig. Zum Entfernen von Keramikschichten auf Metallbauteilen
werden gegenwärtig spanabhebende Bearbeitungen wie Drehen oder
Fräsen oder abrassives Strahlen oder Schleifen eingesetzt. Bei
dünnwandigen Komponenten, wie hohlen Triebwerksschaufeln, oder
kompliziert geformten Strukturen, wie Ringbrennkammern, sind diese
Verfahren nicht einsetzbar.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Entfernen von
Keramikschichten auf Metallbauteilen anzugeben, das eine mechanische
Schädigung des Grundwerkstoffs vermeidet und oberflächenkonform das
Entfernen einer Keramikschicht von einem Metallbauteil ermöglicht.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß zunächst die Keramikschicht
mit einem Elektrolyten getränkt wird und anschließend von der Ober
fläche des Metallbauteils eine metallische Schicht in einem Elektro
lysebad elektrolytisch abgetragen wird und schließlich die Keramik
schicht abgesprengt, abgeschält oder abgespült wird.
Dieses Verfahren nutzt die herstellungs- oder betriebsbedingten
Mikrorisse und offenen Poren von Keramikschichten auf Metallbau
teilen. Der Elektrolyt kann über Kapillarkräfte oder mittels Druck
und/oder Temperatur in die Keramikschicht infiltriert werden und nach
Erreichen der Metalloberfläche eine Schicht der Bauteiloberfläche
elektrolytisch auflösen. Das hat die Vorteile, daß ein Entfernen
der Keramikschicht von Bauteilen beliebiger Geometrie kräftefrei
ermöglicht wird, eine mechanische Schädigung des metallischen
Grundwerkstoffs und eine Funktionsbeeinträchtigung des Bauteils
unterbleibt.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens ergibt sich beim Entfernen von
keramischen Wärmedämmschichten, wenn diese eine metallische Haft
schicht als Zwischenschicht zwischen Bauteil und Wärmedämmschicht
aufweisen. Bei diesen Keramikschichten kann vorteilhaft der Elektro
lyt in seiner chemischen Zusammensetzung auf die Haftschicht abge
stimmt werden, so daß nur die Haftschicht und nicht der Grundwerk
stoff des Bauteils elektrolytisch angegriffen wird.
Bei einer bevorzugten Durchführung des Verfahrens zum Absprengen
der Keramikschicht wird das Bauteil nach der Elektrolyse mit einer
Flüssigkeit getränkt und tiefgefroren. Nach dem Auftauen der Flüssig
keit ist die Keramikschicht zu Keramikschichtbruchstücken vom Bau
teil abgesprengt, so daß diese Keramikschichtbruchstücke entfernt
werden können, beispielsweise durch Abspülen, Abreiben oder
Trocknen und Abblasen. Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß es
in der Großserienfertigung oder -instandsetzung einsetzbar ist.
Zum Abschälen der Keramikschicht wird das Bauteil vorzugsweise
nach der Elektrolyse getrocknet und kugelgestrahlt. Mit dem Kugel
strahlen wird die Keramikschicht vorteilhaft gebrochen und zer
stückelt und kann als Keramikpulver aufgefangen und bei Bedarf wieder
verwertet werden.
Nach der Elektrolyse kann ein Spülschritt, mit dem eine Elektro
lyse bekannterweise beendet wird, vorteilhaft zum Abspülen der
Keramikschicht genutzt werden, indem vorzugsweise die Keramikschicht
mit einem Wasserstrahl bearbeitet wird.
Die folgenden Beispiele sind bevorzugte Durchführungen des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Brennkammergehäuse werden zur Lebensdauerverlängerung mit plasma
gespritzten Wärmedämmschichten ausgekleidet. Für den Reparatur
fall ist diese Schicht zu entfernen. Das Bauteil wird hierzu in
NaCl-Lösung (1 molar) für 2 Stunden eingelegt mit einer Form
elektrode wird bei einer Stromdichte von 10 mA/cm2 die Haftschicht
zwischen Wärmedämmschicht und Metallbauteil anodisch oxidiert
(5 Minuten). Dabei löst sich die Wärmedämmschicht vom Metallbauteil
und wird teilweise noch im Elektrolyten abgespült.
Zum Schutz vor Titanfeuer werden Zwischenschichten aus plasmage
spritzten Zirkoniumdioxidschichten auf metallischen Bauteilen im
Strömungskanal eines Triebwerks eingesetzt. Für Reparaturzwecke läßt
sich mit den im Beispiel 1 angegebenen Parametern die wärmedämmende
Zwischenschicht ablösen nachdem eine titanfeuerhemmende Deckschicht
aus Aluminium entfernt wurde.
Abdeckvorrichtungen beim Plasma- bzw. Flammspritzen müssen häufig von
Wärmedämmschichten oder Wärmedämmschichtmaterial gereinigt werden.
Auch hier können mit den Parametern aus Beispiel 1 die Schichten
abgetragen werden.
Claims (4)
1. Verfahren zum Entfernen von Keramikschichten auf Metallbau
teilen, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst die Keramikschicht
mit einem Elektrolyten getränkt wird und anschließend von der
Oberfläche des Metallbauteils eine metallische Schicht
in einem Elektrolysebad elektrolytisch abgetragen wird und
schließlich die Keramikschicht abgesprengt, abgeschält oder
abgespült wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ab
sprengen der Keramikschicht das Bauteil nach der Elektrolyse
mit einer Flüssigkeit getränkt und tiefgefroren wird und nach
dem Auftauen der Flüssigkeit die Keramikschichtbruchstücke ent
fernt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ab
schälen der Keramikschicht das Bauteil nach der Elektrolyse
getrocknet und kugelgestrahlt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Abspülen der Keramikschicht das Bauteil nach der Elektrolyse
mit einem Wasserstrahl bearbeitet wird.
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- 1993-02-04 DE DE19934303137 patent/DE4303137C2/de not_active Expired - Fee Related
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