DE4302477A1 - Kraftfahrzeug mit Warnvorrichtung - Google Patents
Kraftfahrzeug mit WarnvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Kraftfahrzeug
mit Warnvorrichtung für nachfolgende Fahrzeugführer
bei starker Bremsverzögerung.
Kraftfahrzeuge sind gemäß den Bedingungen der Stra
ßenverkehrszulassungsordnung mit Bremsleuchten aus
gestattet, die nachfolgende Fahrzeugführer bei ei
ner Betätigung der Bremse warnen. Da diese durch
das Aufleuchten der Bremsleuchten nicht über den
konkreten Wert der Bremsverzögerung informiert wer
den, reagieren sie insbesondere bei sehr starken
Verzögerungen des voraus fahrenden Fahrzeuges gele
gentlich zu spät und mit einer zu geringen Verzöge
rung, was unweigerlich zu einem Auffahrunfall
führt.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung das Problem
zugrunde, einen nachfolgenden Fahrzeugführer bei
einer starken Verzögerung des Kraftfahrzeugs unab
hängig von den Bremsleuchten zu warnen und ihm die
Möglichkeit zu geben, seinerseits einen mit ausrei
chender Verzögerung erfolgenden Bremsvorgang einzu
leiten.
Erfindungsgemäß wird das Problem gelöst durch einen
Sensor zur Messung der Bremsverzögerung, eine Aus
lösevorrichtung und eine Warneinrichtung, wobei die
Auslösevorrichtung die Warneinrichtung aktiviert,
sobald der vom Sensor gelieferte Bremsverzögerungs
meßwert einen festgelegten Schwellenwert über
schreitet.
Der Kerngedanke der Erfindung besteht darin, eine
zusätzliche Warneinrichtung zur Information nach
folgender Kraftfahrzeugführer anzubringen. Dazu
wird die Bremsverzögerung mit einem Sensor gemessen
und die Warneinrichtung durch eine Auslösevorrich
tung aktiviert, sobald der vom Sensor gelieferte
Meßwert der Bremsverzögerung einen festgelegten
Schwellenwert überschreitet. Zur sicheren Informa
tion des nachfolgenden Fahrzeugführers ist die
Warneinrichtung so anzubringen, daß sie unschwer
und schnell erkenn- und deutbar und somit ein Auf
fahrunfall durch eine rechtzeitige Bremsung ver
meidbar ist.
Die Vorteile der Erfindung bestehen insbesondere
darin, daß eine große Zahl von Auffahrunfällen
durch die bei einer starken Bremsung erfolgende
rechtzeitige Warnung des nachfolgenden Fahrzeugfüh
rers vermieden werden können und daß die Warnung
automatisch erfolgt, den Fahrzeugführer des voraus
fahrenden Fahrzeugs daher nicht ablenkt und ihre
Betätigung nicht von ihm vergessen werden kann, wie
es beispielsweise bei dem üblicherweise durchge
führten Einschalten der Warnblinkanlage beim Errei
chen eines Stauendes leicht möglich ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist zweckmäßiger
weise so gestaltet, daß die Warneinrichtung nach
einem Unterschreiten des Schwellenwertes der Brems
verzögerung erst nach dem Ablauf einer Verzöge
rungszeit außer Aktion tritt, um beispielsweise
auch bei einem dem Bremsvorgang folgenden Still
stand des Fahrzeugs den Fahrer des nachfolgenden
Fahrzeugs zu warnen und ihm die Gelegenheit zu ei
nem Bremsvorgang zu geben. Auch bei einer z. B.
durch Nebel bedingten, spät erfolgenden Wahrnehmung
der starken Verzögerung kann sich die Verzögerungs
zeit als nützlich erweisen.
Im einzelnen bestehen im Rahmen der Ausgestaltung
der Erfindung verschiedene Möglichkeiten. So gibt
eine bevorzugte, sich durch eine besonders gute Er
kennbarkeit der Warnsignale auszeichnende Ausfüh
rungsform der Warneinrichtung optische Signale ab.
Diese sind bereits aus größerer Entfernung und im
Gegensatz zu akustischen Signalen auch bei ge
schlossenen Fenstern wahrnehmbar.
In einer Weiterbildung der Erfindung wird vorge
schlagen, als Warneinrichtung die Rückfahrschein
werfer und/oder eine zusätzliche Leuchte und/oder
die Warnblinkanlage und/oder ein beleuchtetes
Schild und/oder ein beleuchtetes Pictogramm zu ver
wenden, da die Aktivierung dieser Signale eine si
chere Wahrnehmung durch den nachfolgenden Fahrzeug
führer garantiert. Hier ist die Verwendung der
Warnblinkanlage bevorzugt, da die Bedeutung ihrer
Aktivierung den Kraftfahrern bereits bekannt ist.
Weiterhin sind diese Einrichtungen bei allen Kraft
fahrzeugen bereits vorhanden und nicht zusätzlich
einzubauen. Die alternativ empfohlenen zusätzlichen
Lampen, Schilder bzw. Pictogramme sind aus Sicher
heitsgründen so anzubringen, daß eine Blendung des
nachfolgenden Kraftfahrzeugführers ausgeschlossen
ist und in der Form, Oberflächengestaltung bzw. Be
schriftung so ausführbar, daß ihre Aktivierung für
nachfolgende Fahrzeugführer gedanklich eindeutig
mit einer starken Bremsverzögerung verknüpft ist.
Der Auffälligkeitsgrad der Vorrichtung und damit
die Sicherheit vor Auffahrunfällen ist durch ein
Blinken der Warneinrichtung mit einer gegenüber der
Blinkfrequenz der Fahrtrichtungsanzeiger erhöhten
Frequenz weiter vergrößerbar.
Ein sich durch Einfachheit und Preiswürdigkeit aus
zeichnender Sensor zur Messung der Bremsverzögerung
verwendet einen massiven beweglichen Körper und
eine während einer Bremsverzögerung durch diesen
komprimierte bzw. dilatierte Feder, um einen die
Warneinrichtung aktivierenden Schalter zu betäti
gen. Die Federkonstante und die Masse der Kugel
sind so eingestellt, daß eine Betätigung des Schal
ters bei dem festgelegten Schwellenwert der Verzö
gerung stattfindet und daß der Schalter bei Unter
schreiten dieses Schwellenwertes wieder öffnet.
Eine bevorzugte Ausführungsform dieser Vorrichtung
verwendet eine in einem nichtleitenden Rohr ange
ordnete Metallkugel als massiven Körper. Die Achse
des Rohres entspricht der Längsachse des Kraftfahr
zeugs und die Feder ist eine im Rohr axial angeord
nete Schraubenfeder. Bei einer starken Bremsverzö
gerung komprimiert bzw. dilatiert die Kugel die Fe
der und berührt einen stirnseitig auf der Rohrachse
angeordneten Kontakt, wodurch der aus einer in der
Rohrinnenwand angeordneten Schiene, der Kugel und
dem Kontakt bestehende Schalter geschlossen ist.
Nach Beendigung des Bremsvorganges zieht oder
drückt die Feder die Kugel vom Kontakt ab und setzt
die Warneinrichtung außer Betrieb. Die gekapselte
Anordnung in einem Rohr gewährleistet einen ver
schmutzungssicheren und langzeitstabilen Sensor.
Eine von der Fahrbahnneigung unabhängig arbeitende
Vorrichtung zur Warnung nachfolgender Fahrzeugfüh
rer weist einen mit einer Bremsleitung oder dem
Bremszylinder verbundenen Drucksensor auf. Da in
Personenkraftwagen und kleineren Lastkraftwagen
Hydraulikbremskreise Verwendung finden, ist hier
ein den Hydrauliköldruck messender Sensor notwen
dig, während in größeren Lastkraftwagen ein den
Bremsluftdruck messender Sensor anwendbar ist. Sol
che Sensoren sind bereits bekannt und bedürfen da
her keiner näheren Beschreibung. Der dem gewünsch
ten Schwellenwert der Bremsverzögerung entspre
chende Druck in der Bremsleitung ist durch fahr
zeugspezifische Versuche einfach bestimmbar. Der
Vorteil dieser Sensoren liegt neben ihrer Unabhän
gigkeit gegenüber der Fahrbahnneigung in ihrer
durch die geringe Anzahl mechanischer Teile beding
ten Verschleißarmut.
Bei hydraulisch oder pneumatisch arbeitenden Brems
anlagen ist ein den Kolbenweg des Bremszylinders
messender Sensor empfohlen. Der bei einem Bremsvor
gang durch den Kolben zurückgelegte Weg stellt ein
Maß für den im Bremskreis wirkenden Druck und damit
für die Bremsverzögerung dar, so daß der Meßwert
eines diesen Weg messenden Sensors zur Aktivierung
einer Warnvorrichtung geeignet ist. Auch dieser
Sensor erfordert nur eine geringe Anzahl mechani
scher Teile, was in einer langen Lebensdauer resul
tiert.
In Kraftfahrzeugen mit Antiblockiersystem (ABS)
bietet sich die Verbindung der Auslösevorrichtung
mit dem ABS-Schaltkreis an, da dieser bei seiner
Inbetriebsetzung, d. h. bei starker Bremsverzögerung
ein Signal zur Verfügung stellt, das zweckmäßiger
weise zur Aktivierung der Warneinrichtung nutzbar
ist. Diese Realisierung der Erfindung ist durch die
Verwendung bereits vorhandener Sensoren und Schalt
kreise besonders einfach und preiswert montierbar.
Eine andere, vom Bremssystem unabhängige Ausfüh
rungsform des Sensors mißt die Geschwindigkeit des
Kraftfahrzeugs und bestimmt mathematisch, bei
spielsweise mittels eines Mikroprozessors oder
elektronisch, beispielsweise unter Verwendung eines
Hochpasses deren der Bremsverzögerung entsprechende
Zeitableitung. Die Geschwindigkeit des Fahrzeugs
wurde demzufolge nach der Zeit differenziert. Die
ser Sensor verwendet beispielsweise einen mit der
Tachowelle verbundenen, rotierenden Permanentmagne
ten und ein in dessen Nähe angeordnetes, ortsfestes
Reedrelais sowie eine elektronische Auswertungs
schaltung. Bei einer Überschreitung des festgeleg
ten Schwellenwertes der Verzögerung erfolgt auch
hier erfindungsgemäß eine Aktivierung der Warnein
richtung.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Er
findung lassen sich dem nachfolgenden Beschrei
bungsteil entnehmen, in dem anhand der Zeichnungen
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläu
tert wird. Sie zeigen in schematischer Darstellung
in
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Trägheitssensor
mit einer Auslösevorrichtung,
Fig. 2 einen am Hauptbremszylinder angeord
neten Sensor.
Der in Fig. 1 dargestellte Sensor verwendet eine
Metallkugel (2) und eine Schraubenfeder (4) zur
Messung der Verzögerung. Die Fahrtrichtung des
Fahrzeugs verläuft in Richtung der Achse des die
Kugel (2) und die Feder (4) umschließenden isolier
ten Rohres (1), wobei die Fahrtrichtung nach rechts
verläuft. Bei einer starken Verzögerung drückt die
Kugel (2) durch ihre Massenträgheit die Schrauben
feder (4) so stark zusammen, daß die Kugel (2) den
mit einer Mutter (6) gekonterten, justierbaren Kon
taktstift (5) berührt und so eine leitende Verbin
dung zwischen der metallischen, an der Innenwandung
des Rohres (1) angebrachten Schiene (3) und dem
Kontaktstift (5) herstellt und die Warneinrichtung
aktiviert. Nach Beendigung des Bremsvorganges
drückt die Schraubenfeder (4) die Kugel (2) vom
Kontakt (5) fort und setzt die Warneinrichtung au
ßer Betrieb.
In Fig. 2 ist ein mit dem Hauptbremszylinder (8)
verbundener Sensor (9) dargestellt, der den durch
den bei einer Betätigung des Bremspedals verscho
benen Kolben (7) vergrößerten Druck der Hydraulik
flüssigkeit mißt und bei einer Überschreitung eines
dem gewünschten Schwellenwert der Verzögerung ent
sprechenden Druckes ebenfalls die Warneinrichtung
betätigt.
Claims (11)
1. Kraftfahrzeug mit Warnvorrichtung für nachfol
gende Fahrzeugführer bei starker Bremsverzögerung,
gekennzeichnet durch einen Sensor zur Messung der
Bremsverzögerung, eine Auslösevorrichtung und eine
Warneinrichtung, wobei die Auslösevorrichtung die
Warneinrichtung aktiviert, sobald der vom Sensor
gelieferte Bremsverzögerungsmeßwert einen festge
legten Schwellenwert überschreitet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Warneinrichtung bei Unterschrei
tung des festgelegten Schwellenwerts der Bremsver
zögerung zeitverzögert ausgeschaltet wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Warneinrichtung optische Si
gnale abgibt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Warneinrichtung ein
Rückfahrscheinwerfer und/oder eine zusätzliche
Leuchte und/oder die Warnblinkanlage und/oder ein
beleuchtetes Schild und/oder ein beleuchtetes Pic
togramm ist.
5. Vorrichtung nach einer der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Warneinrichtung mit
einer gegenüber der Fahrtrichtungsanzeigerblinkfre
quenz erhöhten Frequenz blinkt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor zur Messung
der Bremsverzögerung mit einem massiven Körper (2)
und einer Feder (4) aufgebaut ist, wobei der Körper
(2) im wesentlichen in Fahrtrichtung und entgegen
der Kraft der Feder (4) verschieblich ist und daß
die Auslösevorrichtung aus einem mit dem Körper (2)
verbundenen Schalter besteht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Körper eine Metallkugel (2) ist,
daß die Metallkugel (2) in einem nichtleitenden
Rohr (1) angeordnet ist, daß die Rohrachse der
Längsachse des Kraftfahrzeugs entspricht, daß die
Feder (4) eine im Rohr (1) axial angeordnete
Schraubenfeder (4) ist, daß der Schalter aus einer
an der Rohrinnenwandung angebrachten leitenden
Schiene (3), der Kugel (2) und einem auf der Rohr
achse angeordneten Kontakt (5) besteht, wobei die
Schiene (3) und der Kontakt (5) mit der Warnein
richtung verbunden sind und daß die Feder (4) so
angeordnet und gestaltet ist, daß die Kugel (2) den
Kontakt (5) bei einem vorgegebenen Schwellenwert
der Bremsverzögerung berührt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch einen hydraulisch oder pneuma
tisch mit einer Bremsleitung oder dem Bremszylinder
(8) verbundenen Drucksensor (9).
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch einen den Kolbenweg des Brems
zylinders messenden Sensor.
10. Vorrichtung nach einer der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auslösevorrichtung
mit dem Antiblockiersystem-Schaltkreis verbunden
ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor die Kraft
fahrzeug-Geschwindigkeit und elektronisch oder ma
thematisch deren Zeitableitung bestimmt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4302477A DE4302477A1 (de) | 1993-01-29 | 1993-01-29 | Kraftfahrzeug mit Warnvorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4302477A DE4302477A1 (de) | 1993-01-29 | 1993-01-29 | Kraftfahrzeug mit Warnvorrichtung |
Publications (1)
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DE4302477A1 true DE4302477A1 (de) | 1994-08-04 |
Family
ID=6479197
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4302477A Withdrawn DE4302477A1 (de) | 1993-01-29 | 1993-01-29 | Kraftfahrzeug mit Warnvorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
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Date | Code | Title | Description |
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
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