DE4302472C2 - Prägewerkzeug - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Prägewerkzeug für das Heiß­ prägen, bestehend aus einem plattenförmigen metallischen Träger, mit dem über eine Kleberschicht ein nichtmetalli­ sches, vorzugsweise unter Verwendung eines Polymers gebil­ detes Prägerelief verbunden ist.

Mit bekannten Prägewerkzeugen dieser Art wird nach deren Aufheizen eine Heißprägefolie gegen das zu beprägende Werkstück gedrückt. Durch Berühren des erwärmten Präge­ reliefs mit der Heißprägefolie wird von dieser eine dem Muster des Prägereliefs entsprechende Farbschicht abge­ schmolzen und mit dem Werkstück verbunden. Ihren Material­ eigenschaften zufolge besitzen Kunststoff-Prägereliefs gegenüber metallischer Ausführung zwar geringere Wärme­ leitfähigkeit, in jedem Falle aber zeigt bei einstoffigen Prägewerkzeugen der Wärmetransport in die Heißprägefolie im wesentlichen einen linearen Verlauf. Insofern bedarf es eines exakten Bemessens der Berührungszeit zwischen dem Prägewerkzeug und der Heißprägefolie, um die Qualität des Heißprägens nicht zu gefährden.

Mit der DE 39 12 198 A1 ist ein Verfahren zum Herstellen eines zylindrischen Prägewerkzeuges bekannt, welches eine metallische Prägehülse aufweist, die das zu reproduzie­ rende Muster trägt. Während eines der mehreren Herstel­ lungsschritte wird auf einem gemäß dem zu reproduzieren­ den Muster vorgeprägten Kunststoffrelief ebenfalls hülsen­ artig eine Nickelschicht hergestellt. An der dem Kunst­ stoffrelief zugewandten Innenfläche der hülsenförmigen Nickelschicht erfolgt in einem späteren Herstellungs­ schritt das galvanoplastische Abformen der Prägehülse. Deshalb ruht die Nickelschicht lösbar und lediglich vor­ übergehend auf dem Kunststoffrelief, so daß während eines weiteren Herstellungsschrittes zunächst das Kunststoff­ relief von der Nickelschicht entfernt werden und danach über der nun vom Kunststoffrelief befreiten Innenfläche der hülsenförmigen Nickelschicht das Abformen der metalli­ schen Prägehülse stattfinden kann. Diese Kombination aus Kunststoffrelief und davon ablösbarer Metallschicht ist als Prägewerkzeug weder vorgesehen noch geeignet, sondern lediglich als Zwischenstufe in das mehrschrittige Her­ stellungsverfahren eingebunden.

Aufgabe der Erfindung ist das Schaffen eines verbesserten Prägewerkzeuges der eingangs genannten Art, welches vor allem das Bemessen der Prägezeit erleichtert.

Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, daß die Ober­ fläche des Prägereliefs durchgehend von einer metalli­ schen Schicht bedeckt ist, welche mit dem Prägerelief entlang dessen Höhen, Tiefen und Flanken beständig haftend verbunden ist. Zweckmäßig ist die metallische Schicht auf der Oberfläche des Prägereliefs galvanisch aufgetragen. Vorteilhaft kann auch die metallische Schicht mit der Oberfläche des Prägereliefs verklebt sein.

Die Erfindung ist an Hand eines dargestellten und be­ schriebenen Ausführungsbeispiels erläutert. Die Figur zeigt einen maßstäblich überhöhten Querschnitt durch ein plattenartiges Prägewerkzeug.

Mit einem metallischen Träger 1 ist über eine Kleber­ schicht 2 das unter Verwendung eines Polymers gebil­ dete Prägerelief 3 verbunden. Der Träger 1 ist plat­ tenförmig ausgebildet. Dementsprechend weist das Präge­ relief 3 mehrere Höhen 31 auf, die in einer zum Träger 1 parallelen Ebene enden. Die Höhen 31 sind durch Tiefen 32 voneinander getrennt. Flanken 33 schließen die Oberfläche zwischen den Höhen 31 und den Tiefen 32.

Die Oberfläche des Prägereliefs 3 ist durchgehend mit einer metallischen Schicht 4 bedeckt, die beispiels­ weise durch ein beim Metallisieren von Kunststoffen be­ kanntes Verfahren auf das aus einem Polymer bestehende Prägerelief 3 gebracht worden ist. Die z. B. aus Kupfer bestehende Schicht 4 könnte auch als Folie mit dem Prägerelief 3 verklebt sein.

Die metallische Beschichtung des Prägereliefs 3 hat die Wirkung, daß die Wärmeleitfähigkeit an der Oberfläche des Prägereliefs 3 deutlich erhöht wird und sich der Eigenschaft eines metallischen Prägewerkzeuges nähert.

Beim Pressen des Prägewerkzeuges auf eine Prägefolie und das zu beprägende Werkstück ergibt sich ein rasches Ableiten der in der metallischen Schicht 4 gespeicher­ ten Wärme auf die Prägefolie, so daß dort die Schmelz­ temperatur der Farbschicht impulsartig erzeugt wird. Für eine kurze Zeit wird nahezu die Wirkung eines me­ tallischen Prägewerkzeuges erreicht. Nach diesem Wärme­ impuls verringert sich durch das Abfließen der Wärme in das zu beprägende Werkstück die Temperatur in der ge­ schmolzenen Farbschicht. Dadurch ergibt sich ein neuer, die Prägequalität weiter verbessernder Effekt, nämlich die Farbschicht verfestigt sich unter dem Preßdruck des Prägewerkzeuges.

Dieser zusätzliche Effekt des Abkühlens unter Druck kann mit einem vollständig aus Metall gefertigten Prägewerkzeug nicht erreicht werden, weil dort auf Grund der guten Wärmeleitfähigkeit der Wärmeschub unge­ brochen groß ist.

Durch die metallische Schicht 4 wird außerdem ein schützendes Fixieren des Prägereliefs 3 erreicht und das auf polymere Werkstoffe schädigend wirkende UV- Licht wird abgeschirmt.

Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausfüh­ rungsbeispiel beschränkt. Mit der metallischen Schicht 4 können auch konvex oder konkav gewölbte Prägereliefs oder solche aus polymeren Werkstoffen bestehende Präge­ reliefs belegt sein, die auf walzenartigen Trägern an­ geordnet sind.

Claims (3)

1. Prägewerkzeug für das Heißprägen, bestehend aus einem plattenförmigen metallischen Träger, mit dem über eine Kleberschicht ein nichtmetallisches, vorzugsweise unter Verwendung eines Polymers gebildetes Prägerelief verbun­ den ist, gekennzeichnet dadurch, daß die Oberfläche des Prägereliefs (3) durchgehend von einer metallischen Schicht (4) bedeckt ist, welche mit dem Prägerelief (3) entlang dessen Höhen (31), Tiefen (32) und Flanken (33) haftend verbunden ist.

2. Prägewerkzeug nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die metallische Schicht (4) auf der Oberfläche des Prägereliefs (3) galvanisch aufgetragen ist.

3. Prägewerkzeug nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die metallische Schicht (4) mit der Oberfläche des Prägereliefs (3) verklebt ist.