DE1523697B2 - Verfahren zum Befestigen von körperlichen Marken auf Zifferblättern von Kleinuhren - Google Patents

Verfahren zum Befestigen von körperlichen Marken auf Zifferblättern von Kleinuhren

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DE1523697B2
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Ewald 7530 Pforzheim Hoffmann
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Bock & Schupp KG, 7530 Pforzheim
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Befestigen von körperlichen Marken auf Zifferblättern von Kleinuhren, d. h. Taschen- und Armbanduhren, und auf Skalen mittels Kleben.
Derartige erhaben aufgebrachte Marken werden insbesondere dann verwendet, wenn eine gute Erkennbarkeit oder ein besonderes Aussehen gewünscht wird bzw. wenn die Stundenmarken aus einem Edelmetall hergestellt werden sollen.
Solche Marken wurden bisher durch Nieten, Kleben, Löten oder Schweißen am Zifferblatt befestigt.
Zum Nieten müssen die aufzubringenden Marken mit einem oder mehreren Nietfüßen und der Markenträger mit entsprechenden Bohrungen versehen sein. Erfordert allein schon die Herstellung und Vorbereitung der beiden Teile einen sehr hohen Aufwand, so ist auch das Befestigen der Marken auf dem Markenträger schwierig und aufwendig, da die empfindliche Oberfläche des Markenträgers beim Vernieten der Marke nicht beschädigt werden darf.
Bei der Gestaltung von Zifferblättern ist eine Vielzahl verschiedener Stundenmarkenformen erforderlich. Zur Herstellung jeder Marke wird daher bei dieser Art der Befestigung ein Spezialwerkzeug benötigt. Die Ausbohrungen auf dem Markenträger zur Aufnahme der Nietfüße müssen mit höchster Präzision vorgenommen werden. Für beide Arbeitsgänge sind Spezialkräfte erforderlich. Das Vernieten von Marken auf Markenträgern ist daher wegen des hohen Aufwandes als unwirtschaftlich anzusehen.
Beim Aufkleben der Marken auf den Markenträger sind hohe mechanische Kräfte, wie sie beim Nieten erforderlich werden,, vermeidbar, denn der Klebstoff wird auf die Befestigungsseite der Marke aufgebracht und die Marke dann daraufgedrückt. Die Befestigungsstelle ist dabei durch einen mit Hilfe einer Zifferblattdruckmaschine vorgenommenen Klebevordruck fixiert.
Je nach dem verwendeten Kleber muß die Klebestelle einige Zeit unter Druck aushärten. Um dabei das Verschieben der Stundenmarken auf dem Markenträger zu vermeiden, ist es auch bekannt, sogenannte Haftkleber für diese Arbeiten zu verwenden, also Klebestoffe, die sofort nach dem Aufbringen auf das zu klebende Material hohe Haftkräfte entwickeln und somit einem Verschieben des aufgeklebten Gegenstandes einen großen Widerstand entgegensetzen. Dies ist zwar einesteils erwünscht, weil dadurch Haltevorrichtungen für die Marken wegfallen, jedoch wird andererseits dadurch eine nachträgliche Korrektur der Lage der Marke unmöglich gemacht.
Bei beiden Klebstoffarten besteht jedoch die Gefahr, daß Klebstoff an der Klebestelle austritt und die Oberfläche des Maikenträgers verschmiert. Im Gegensatz zu den Klebern üblicher Art, bei denen diese Gefahr nur besteht, solange der Klebstoff noch klebefähig ist, behalten, die Haftkleber lange Zeit ihre weiche Konsistenz, und da dieser Kleber bei Temperaturänderungen aus der Klebestelle heraustreten kann, besteht damit über einen verhältnismäßig großen Zeitraum die Gefahr, daß die Ränder der Klebestelle durch festgehaltene Staubpartikeln verschmutzen. Zu bemängeln ist außerdem die verhältnismäßig geringe Haftfestigkeit dieser kaltaushärtenden Klebstoffe.
Das Auflöten der Marken auf dem Markenträger kommt nur dann in Frage, wenn der vervollständigte Markenträger noch einem Oberflächenveredelungsverfahren, beispielsweise Sandstrahlen oder Galvanisieren, unterzogen wird. Es ist nicht möglich, Marken durch Weichlöten auf einem fertig bearbeiteten Markenträger zu befestigen, ohne daß die Oberfläche des Markenträgers beeinträchtigt wird. Selbst wenn ein Weich- oder Hartlöten durch eine dem Schweißvorgang ähnelnde Widerstandserwärmung der Marken und des Markenträgers durchgeführt wird, sind ίο doch stets Maßnahmen vorzusehen, die ein Ausfließen des Metalls verhindern, wodurch die gleichen Nachteile, wie beim Klebevorgang beschrieben, nämlich eine Beeinträchtigung der die Marke umgebenden Oberfläche des Markenträgers, stattfinden würde. Außerdem ist ein solches Verlöten auch nicht auf wirtschaftliche Art und Weise durchzuführen.
Das Verschweißen der Marken auf dem Markenträger ist zwar in wirtschaftlich tragbarer Weise durchführbar, zu berücksichtigen ist jedoch, daß, genauso wie beim Löten, der Schweißvorgang als Werkstoff des Markenträgers und der Marke ein schweißfähiges Metall voraussetzt. Dadurch sind diese Verfahren im Gegensatz zu Klebeverfahren auf gewisse Werkstoffe beschränkt, die unter Umständen mit Nachteilen für die weitere Fertigung oder für das Aussehen der Skala bzw. des Zifferblattes behaftet sind.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Befestigen von körperlichen Marken auf einem Zifferblatt mittels Kleben zu schaffen, bei dem die bei den bekannten Klebeverfahren auftretenden Nachteile vermieden werden und mit dessen Hilfe Marken aus beliebigem Werkstoff auf einem Markenträger, ebenfalls aus beliebigem Werkstoff, auf wirtschaftliche Art in Serienfertigung mit ausreichender Haftfestigkeit aufgebracht werden können. Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß der Markenträger oder die Marke zumindest an der Markenbefestigungsstelle mit einem an sich bekannten HeißsiegelungSrKlebelack bzw. Heißschmelzkleber überzogen werden und daß sodann die Marken unter gleichzeitiger, jeweils lokal auf sie begrenzter Wärmeeinwirkung auf das Zifferblatt aufgepreßt werden.
Bei diesem Verfahren wird der Heißsiegel-Klebelack, der auf eins der zu verbindenden Teile aufgebracht wurde und dort in kürzester Zeit erstarrte, durch lokale Erwärmung erst erweicht und durch Polymerisation erhärtet. Da es sich bei den Marken um verhältnismäßig kleine Körper geringer Wärmekapazität handelt und da außerdem der Markenträger im allgemeinen plattenförmig ist, wird die kleine in der Marke, dem Kleber und dem Markenträger gespeicherte Wärme praktisch sofort nach Aufhören der Wärmezufuhr abgestrahlt, so daß die Klebestelle verhältnismäßig schnell erkaltet. Dadurch, daß die Wärme nur lokal auf die Klebestelle einwirkt, wird der gegebenenfalls" auf dem Markenträger aufgebrachte, die Marke umgebende Klebstoff nicht angegriffen, sondern behält seine vorherige Struktur bei. Dadurch wird jede Beeinträchtigung der Oberfläche des Markenträgers vermieden. Außerdem besteht die Möglichkeit, den nicht erwärmten und demgemäß nicht erhärteten Kleber von der Oberfläche des Markenträgers bzw. der Marke wieder abzulösen. Man kann also den Heißbklebelack nur als Arbeitslack benutzen, der nach Befestigung der Marken vom Markenträger durch ein Lösungsmittel wieder ent-
fernt und durch den endgültigen Lack ersetzt wird, man kann ihn aber auch gleich als Endlack verwenden. Zweckmäßig wird man, beispielsweise bei der Herstellung von Zifferblättern, so vorgehen, daß man die ganze Schaufläche des Zifferblattes mit einer Heißsiegel-Klebelackschicht abdeckt, wodurch gleichzeitig die empfindliche Oberfläche gegen Beschädigung geschützt ist. Das Aufsetzen der Marken und die lokale Erwärmung der Marken bzw. des Zifferblattes kann sodann maschinell erfolgen, womit die Grundlage zu einer automatischen Herstellung derartiger Zifferblätter gegeben ist. Damit sind die bisherigen Nachteile des Aufklebens derartiger Marken auf Markenträgern vollkommen vermieden. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird die Oberfläche des Markenträgers weder mechanisch noch durch Aufbringen von Klebstoff oder geschmolzenem Metall beeinträchtigt. Die Haftfestigkeit der Marken auf dem Markenträger ist durch die Wärmehärtung des Heißsiegel-Klebelacks vollkommen ausreichend auch für die Fälle, in denen die Marken nochmals durch spanabhebende Arbeiten an ihrer Oberfläche verändert werden. Das Verfahren ist wirtschaftlich auch bei Serienfertigung anwendbar, da sich sowohl das Aufbringen des Heißklebelackes als auch die lokale Wärmezufuhr auf einfache Art und Weise reproduzierbar steuern lassen.
Die lokale Wärmezufuhr kann dadurch erfolgen, daß die Marken vor ihrem Aufpressen erwärmt werden. Beispielsweise kann dies dadurch geschehen, daß die Marken einem aufgeheizten Magazin entnommen werden oder daß sie vor dem Aufsetzen bzw. Aufpressen eine Flammenzone durchlaufen. Dieses Verfahren wird man insbesondere bei großvolumigen Marken anwenden, deren Wärmekapazität ausreicht, um die auf dem Markenträger befindliche Heißsiegel-Klebelackschicht aufzuweichen. Durch die scheinbare sprunghafte Vergrößerung der Oberfläche der auf den Markenträger aufgesetzten Marke kühlt die Klebestelle auch unmittelbar nach dem Aufsetzen der Marke aus, so daß der Vorgang des Aufklebens bzw. Aufpressens in kürzester Zeit beendet ist. Damit läßt sich ein schneller und damit wirtschaftlicher Betrieb durchführen.
Es ist aber auch möglich, den Markenträger oder die Marke bzw. die Marken durch andere an sich bekannte Maßnahmen aufzuheizen. Hierunter fällt beispielsweise die elektrische Widerstandserwärmung. Dabei muß man sich davor hüten, die Elektrodenfläche, insbesondere an der Unterseite des Markenträgers, so klein bzw. den spezifischen Druck so hoch zu wählen, daß die Heißsiegel-Klebelackschicht zumindest punktförmig durchstoßen wird und damit auch die den Stromkreis unterbrechende Isolierschicht. Eine derartige Erhöhung des spezifischen Druckes birgt die Gefahr einer Beschädigung der Markenträgeroberfläche in sich. -Auch kann nach diesem Verfahren nur dann vorgegangen werden, wenn sowohl der Markenträger als auch die Marke stromleitend, also im allgemeinen aus Metall ist. Ist So eines dieser Teile nicht für den elektrischen Strom leitend, so ist das Verfahren in dieser Form nicht durchführbar. Man wird dann vorteilhafterweise die den elektrischen Strom einleitenden Elektroden, isoliert voreinander, nebeneinander anordnen und nur einen der beiden zu verklebenden Teile durch die Erwärmung des als Brücke zwischen den beiden Elektroden liegenden Materials aufheizen und somit den Klebevorgang einleiten. Damit ist es durchaus möglich, auf Kunststoffmarkenträger Metallmarken nach dem erfindungsgemäßen Verfahren aufzubringen oder umgekehrt auf Metall-Markenträger nichtleitende Marken, beispielsweise auch Halbedelsteine u. ä., nahezu unlösbar aufzubringen. Beide Verfahren können so kombiniert werden, daß je ein Elektrodenpaar an der Unterseite des Markenträgers und ein weiteres Elektrodenpaar an der Oberseite der Marke angreift. Selbstverständlich ist dies nur dann sinnvoll, wenn beide Teile für den elektrischen Strom leitfähig sind.
Eine weitere Möglichkeit der lokalen Erwärmung wird nach der Erfindung dadurch aufgezeigt, daß eine punktförmige Infrarotstrahlung auf den Markenträger oder die Marke einwirkt. Beispielsweise können kurzzeitig Laserstrahlen eine derartige Wärmemenge in das zu verklebende Material einleiten, daß mit Sicherheit der beabsichtigte Effekt erzielt wird.
Selbstverständlich kann die lokale Erhitzung auch etwa im Kondensator- oder Spulenfeld durch Wirbelströme oder sonstwie durch Hochfrequenzströme erzeugt werden.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es durchaus möglich, sämtliche Marken, die auf einem Markenträger anzubringen sind, in ein Werkzeug einzuführen und gleichzeitig auf dem Markenträger aufzusetzen und dort zu erwärmen bzw. zu verkleben. Von einer derartigen Möglichkeit wird man insbesondere dann Gebrauch machen, wenn an die Lage der Marken hohe Präzisions anforderungen gestellt werden. Ein derartiges Komplett-Verkleben kann jedoch auch zur Rationalisierung der Befestigungsart notwendig werden.
Schließlich ist es im Rahmen des Verfahrens der Erfindung auch möglich, als Werkstoff für die Marken und/oder den Markenträger wärmehärtbare Kunststoffe zu verwenden, die die Eigenschaften des Heißsiegel-Klebelacks von sich aus zeigen.
Bei allen hier zur Sprache kommenden Aufbringungsmöglichkeiten werden Marken verwendet, die mit Hilfe eines einfachen Stanzwerkzeugs hergestellt werden. Die Anbringung von Nietfüßen, Schweißwarzen bzw. spezielle Vorbereitungen auf dem Markenträger entfallen.
Die Zeichnung zeigt beispielsweise schematisch einen Schnitt durch einen Markenträger und eine darauf angebrachte Marke. In der Zeichnung ist 2 die Marke, 3 der Markenträger, 4 der Heißsiegel-Klebelack, der unterhalb der Marke 2 durch lokale Erhitzung erhärtet ist. Die durch Wärme gehärtete Stelle der Lackschicht 4 ist in der Zeichnung mit 5 bezeichnet.

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Befestigen von körperlichen Marken auf Zifferblättern von Kleinuhren mittels Kleben, dadurch gekennzeichnet, daß das Zifferblatt (2) und/oder die Marken (4) zumindest an der Markenbefestigungsstelle mit einem wärmehärtbaren Heißsiegel-Klebelack bzw. Heißschmelzkleber überzogen werden und daß sodann die Marken (4) unter gleichzeitiger, jeweils lokal auf sie begrenzter Wärmeeinwirkung auf das Zifferblatt aufgepreßt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Marken (4) vor ihrem Aufbringen auf den Markenträger (2) erwärmt wer-
den, ζ. B. einem geheizten Magazin entnommen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagestelle der Marke auf dem Markenträger durch elektrische Widerstandsheizung erwärmt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die auf dem Markenträger befindliche Marke durch Hochfrequenzströme erhitzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die auf dem Markenträger befindliche Marke durch Infrarotstrahlen (Laser) erhitzt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DE19661523697 1966-03-19 1966-03-19 Verfahren zum Befestigen von körperlichen Marken auf Zifferblättern von Kleinuhren Pending DE1523697B2 (de)

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