DE4300723C2 - Gerät zur Messung der Fluoreszenz einer Probe, inbesondere zur medizinisch-analytischen Bestimmung der Konzentration eines Bestandteils einer Körperflüssigkeit - Google Patents
Gerät zur Messung der Fluoreszenz einer Probe, inbesondere zur medizinisch-analytischen Bestimmung der Konzentration eines Bestandteils einer KörperflüssigkeitInfo
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- DE4300723C2 DE4300723C2 DE19934300723 DE4300723A DE4300723C2 DE 4300723 C2 DE4300723 C2 DE 4300723C2 DE 19934300723 DE19934300723 DE 19934300723 DE 4300723 A DE4300723 A DE 4300723A DE 4300723 C2 DE4300723 C2 DE 4300723C2
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gerät nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Ein solches Gerät ist bekannt aus P. A.
Johnson, T. E. Barber, B. W. Smith, and J. D. Winefordner
"Ultralow Detection Limits for an Organic Dye Determined
by Fluorescence Spectroscopy with Laser Diode
Excitation", Anal. Chem., Vol. 61, 1989, Seiten 861-863.
Fluoreszenz-Meßgeräte werden für unterschiedliche Anwen
dungszwecke benötigt. Die Erfindung befaßt sich insbeson
dere mit der medizinisch-analytischen Bestimmung der Kon
zentration eines Bestandteils einer Körperflüssigkeit
("klinische Chemie") mit Hilfe eines Analyseelementes.
Das Analyseelement enthält - üblicherweise in einer oder
mehreren Testschichten aus einem absorbierenden Material,
wie beispielsweise Papier - ein Reagenzsystem. Um die Kon
zentration eines für medizinische Zwecke wesentlichen Be
standteils einer Körperflüssigkeit zu bestimmen, wird
diese mit dem Analyseelement in Kontakt gebracht. Die Re
aktion der Körperflüssigkeit mit dem Analyseelement führt
zu einer für die Konzentration des Bestandteils charakte
ristischen Fluoreszenz in einem Nachweisbereich des Ana
lyseelementes, welche genau gemessen werden muß, um die
gewünschte Konzentration bestimmen zu können. In der Pra
xis werden solche Analyseelemente und die Fluoreszenz-
Meßgeräte zu ihrer Auswertung genau aufeinander abge
stimmt und in der Regel vom gleichen Hersteller (als
"Analysesystem") angeboten.
Solche Systeme bestehend aus Analyseelementen und einem
Fluoreszenz-Meßgerät für immunchemische Analysen werden
in dem Artikel "Immunoassays with Time-Resolved
Fluorescence Spectroscopy: Principles and Applications"
von E. P. Diamandis beschrieben, welcher in Clinical Bio
chemistry, Vol. 21, 1988, Seiten 139-150, veröffentlicht ist. Darin
werden zwei kommerziell erhältliche Systeme miteinander
verglichen. Die Fluoreszenz-Meßgeräte weisen dabei je
weils eine energiereiche Lichtquelle, nämlich im einen
Fall eine Xenon-Blitzlampe, im anderen Fall einen Stick
stofflaser, auf. Die besonderen Probleme, die mit der
Fluoreszenzmessung für die genannten analytischen Zwecke
verbunden sind, werden eingehend geschildert. Insbeson
dere wird darauf hingewiesen, daß das sehr kleine Fluo
reszenzsignal von verschiedenen Störlichtsignalen ge
trennt werden muß, die vor allem auf das Anregungslicht
zurückzuführen sind. Hierzu gehört die Streuung des Anre
gungslichtes sowie die Hintergrundfluoreszenz der Küvet
ten, der optischen Elemente und der Probe. Die Lichtin
tensität dieser Störquellen ist um viele Größenordnungen
höher als die des zu messenden Fluoreszenzlichts selbst.
Um das Nutzsignal von den Störsignalen abzutrennen, wird
ein aufwendiges optisches System verwendet, welches u. a.
Interferenzfilter und einen Flüssigfilter aufweist.
Dieser hohe technische Aufwand ist bei Analysegeräten für
klinisch-chemische Labors tolerierbar. In der medizini
schen Analytik gibt es jedoch zahlreiche Anwendungsfälle,
bei denen ein Analysesystem dezentral in der einzelnen
Arztpraxis zur Verfügung stehen soll.
Es werden darüber hinaus zunehmend Analysesysteme
auch vom Patienten selbst eingesetzt, um seinen
Gesundheitszustand zu überwachen. Für derartige Anwen
dungsfälle sind die bisher bekannten Fluoreszenz-Meßge
räte wegen ihrer großen Abmessungen, ihres hohen Ge
wichtes und vor allem wegen der durch den hohen konstruk
tiven Aufwand bedingten Kosten nicht geeignet. Die auf
diesen Anwendungsgebieten eingesetzten Analysesysteme ba
sieren auf meßtechnisch wesentlich einfacheren optischen
Meßverfahren, insbesondere der Photometrie.
Die Fluoreszenzmessung hat gegenüber der Photometrie je
doch große potentielle Vorteile. Insbesondere kann eine
außerordentlich hohe Empfindlichkeit der Analyse erreicht
werden, wenn es gelingt, das Fluoreszenzlicht mit ausrei
chender Genauigkeit zu bestimmen.
Medizinisch-analytische Verfahren, bei denen das von
fluoreszierenden Molekülen ausgehende Fluoreszenzlicht
bestimmt werden muß, haben wegen ihrer Vorteile, vor al
lem wegen ihrer Empfindlichkeit, auf vielen Gebieten der
klinischen Chemie und Biochemie Anwendung gefunden.
Hierzu gehören beispielsweise der Fluoreszenz-Immunoassay
(FIA), die Fluoreszenzmikroskopie und die fluoreszenzak
tivierte Zellsortierung (FACS). Die Erfindung richtet
sich auf alle derartigen Verfahren, soweit die Intensität
des Fluoreszenzlichts als Meßsignal bestimmt wird, nicht
jedoch auf Fluoreszenzpolarisations-Immunoassays (FPIA),
für die andere meßtechnische Verhältnisse gelten.
Allgemein werden bei Analysesystemen zunehmend kleinere
Probenvolumina verwendet. Die räumliche Ausdehnung des
Nachweisbereichs des Analyseelementes, in dem das Fluo
reszenzsignal gemessen werden soll, ist dadurch extrem
klein. Meist handelt es sich nicht um eine konventionelle
Fluoreszenz-Küvette, sondern der Nachweisbereich, dessen
Fluoreszenz gemessen werden soll, wird von der diffus
reflektierenden Oberfläche einer Testschicht des Analyse
elementes gebildet. Demzufolge ist eine Reflexions-Fluores
zenzmessung erforderlich. Hieraus resultieren zusätzliche
meßtechnische Probleme.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Fluo
reszenz-Meßgerät zu schaffen, welches für hoch
empfindliche medizinische Analysen geeignet ist, insbe
sondere die Detektion sehr geringer Konzentrationen von
fluoreszierenden Molekülen ermöglicht und dennoch so ein
fach und kostengünstig herstellbar und so klein und
leicht ist, daß es für die Arztpraxis oder für einen Einsatz
beim Patienten geeignet ist.
Die Aufgabe wird durch ein Gerät gemäß Anspruch 1 gelöst.
Die Verwendung von Laserdioden als Anregungslichtquellen
für Fluoreszenzmessungen wird neben der eingangs genannten
Druckschrift in den folgenden wissenschaftlichen
Publikationen beschrieben:
T. Imasaka, A. Yoshitake, and N. Ishibashi, "Semiconductor Laser Fluorimetry in the Near-Infrared Region", Anal. Chem., Vol. 56, 1984, Seiten 1077-1079.
T. Imasaka and N. Ishibashi, "Semiconductor Laser Fluorimetry: A Review", Amer. Biotechnol. Lab., Vol. 6, August 1988, Seiten 34-35.
T. Imasaka, A. Tsukamoto, and N. Ishibashi, "Visible Semiconductor Laser Fluorometry", Anal. Chem., Vol. 61, 1989, Seiten 2285-2288.
T. Imasaka, A. Yoshitake, and N. Ishibashi, "Semiconductor Laser Fluorimetry in the Near-Infrared Region", Anal. Chem., Vol. 56, 1984, Seiten 1077-1079.
T. Imasaka and N. Ishibashi, "Semiconductor Laser Fluorimetry: A Review", Amer. Biotechnol. Lab., Vol. 6, August 1988, Seiten 34-35.
T. Imasaka, A. Tsukamoto, and N. Ishibashi, "Visible Semiconductor Laser Fluorometry", Anal. Chem., Vol. 61, 1989, Seiten 2285-2288.
Durch die Verwendung einer Laserdiode wird eine bedeu
tende Kostenreduzierung erreicht. In den genannten Publi
kationen werden jedoch weiterhin aufwendige optische Ele
mente eingesetzt, um die Selektion des gesuchten Fluores
zenzsignals aus den Störlichtanteilen zu gewährleisten.
Insbesondere werden optische Monochromatoren und Interfe
renzfilter verwendet, um durch eine scharfe Wellenlängen
selektion die Lichtwellenlänge des Anregungslichtes nahezu
vollständig abzutrennen und praktisch nur die Wel
lenlänge des gesuchten Fluoreszenzsignals zum Detektor
gelangen zu lassen. Derartige Bauteile können bei den An
wendungszwecken, auf die sich die vorliegende Erfindung
richtet, jedoch nicht eingesetzt werden.
Im Rahmen der Erfindung wurde festgestellt, daß durch die
Verwendung von Polarisationsfiltern im Anregungs- und De
tektionslichtweg auf sehr einfache Weise eine so wesentliche
Verbesserung der Relation zwischen Nutzsignal und
Störsignal (meßtechnisch ausgedrückt des Signal/Rausch-
Verhältnisses) erreicht werden kann, daß fluoreszierende
Moleküle mit einer für praktische Zwecke ausreichenden
Empfindlichkeit und Genauigkeit gemessen werden können.
Dies gilt vor allem in Kombination mit den nachfolgend
näher erläuterten bevorzugten Maßnahmen.
Polarisationsfilter werden in der optisch-analytischen
Meßtechnik für verschiedene Zwecke eingesetzt. Beispielweise
ist in der CH 583 900 A5
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bestimmung von
Spurenelementen in kristallinem Material beschrieben, bei
dem ein drehbarer Polarisationsfilter unter anderem ein
gesetzt wird, um unerwünschte direkte Oberflächenreflexionen
weitgehend zu unterdrücken und dadurch eine bessere
Definition der im Rahmen einer Absorptionsmessung
aufgenommenen Spektren zu erreichen. Bei der Erfindung
wird durch die Polarisationsfilter eine erhebliche Ver
besserung des Signal-Rauschverhaltens erreicht. Dies gilt
insbesondere auch für den beschriebenen Fall, daß die Anregungs
lichtquelle eine Laserdiode ist, deren Laserlicht polarisiert
ist, wobei der im Anregungslichtweg angeordnete Polarisations
filter parallel zur Polarisationsebene des Laserlichts
polarisiert. Die Polarisationsebenen der Filter
sollten näherungsweise senkrecht zueinander verlaufen.
In diesem Zusammenhang wird auch auf die nicht vor
veröffentlichte DE 42 43 774 A1 verwiesen, die
als Lichtquelle eine Laserdiode und im Fluoreszenz
strahlengang ein Polarisationsfilter besitzt.
Vorzugsweise ist das erfindungsgemäße Gerät so ausgebil
det, daß es sich zur Messung der Oberflächenfluoreszenz
einer Probe mit einer diffus reflektierenden Oberfläche
eignet. Meßtechnisch ist dies vorteilhaft,
weil die geringere Selbstabsorption zu einem
größeren Dynamikbereich führt. Dabei verlaufen der Anre
gungslichtweg und der Detektionslichtweg schräg zu der
fluoreszierenden Oberfläche, wobei die Winkel so gewählt
sind, daß der Einfallswinkel ungleich dem Ausfallswinkel
ist (d. h. die Spiegelbedingung wird vermieden). In diesem
Fall ist das Anregungslicht bevorzugt parallel zu der
durch den Anregungslichtweg und den Detektionslichtweg
gebildeten Lichtwegebene polarisiert. Durch die Verwendung
der Laserdiode, die polarisiertes Licht
emittert, kann dies durch entsprechende Orientierung
der Laserdiode selbst erreicht werden.
Besonders vorteilhaft ist die Erfindung auch bei der Mes
sung der Fluoreszenz einer Probe in einer Mikroküvette,
wobei vorzugsweise eine Küvette mit rechteckigem Quer
schnitt und einer kleineren Kantenlänge von beispiels
weise etwa 2 mm so angeordnet wird, daß der Anregungs
lichtstrahl durch die Schmalseite eindringt. Auch eine
sogenannte Transflexions-Anordnung, bei der das Anre
gungslicht schräg auf die Breitseite einer Rechteck-
Küvette gerichtet und das aus der gleichen Breitseite
austretende Fluoreszenzlicht gemessen wird, kann vorteil
haft verwendet werden.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist
das Gerät einen Fluoreszenzstandard auf, auf den der An
regungslichtweg alternativ zu der Probe gerichtet werden
kann. Dies kann beispielsweise mittels einer beweglichen
Probenhalterung geschehen, die den Standard alternativ zu
der Probe in den Anregungslichtweg schiebt oder dreht.
Selbstverständlich kann jedoch auch der Anregungslichtweg
mit Hilfe eines in den Strahlengang geschobenen Spiegels
oder dergleichen alternierend auf den Standard und die
Probe gerichtet werden. Diese Ausführungsform ist von be
sonderer Bedeutung bei der Fluoreszenzmessung an Analyse
elementen, deren Fluoreszenzsignal in einem Nachweisbe
reich - wie weiter oben erläutert - für die gesuchte Kon
zentration eines Analyten in einer Probe charakteristisch
ist. Durch Vergleich der an dem Analyseelement und an dem
Standard gemessenen Meßwerte wird ein langzeitstabiler
geräteunabhängiger Fluoreszenzmeßwert gewonnen. Dadurch
ist es möglich, die gesuchte Konzentration des Analyten
aus dem Fluoreszenzmeßwert mit Hilfe einer in dem Gerät
elektronisch abgespeicherten Kalibrationskurve unmittel
bar zu bestimmen. Dadurch entfallen die bei bisherigen
Fluoreszenz-Meßgeräten für das klinische Labor üblichen
umständlichen Kalibrationsmessungen mit Hilfe von Kalibrier
proben, die den Analyt in bekannter Konzentration enthalten.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in den Figu
ren schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert; es zeigt:
Fig. 1 die Meßoptik des Fluoreszenz-
Meßgerätes in einer perspektivischen Prinzipdarstellung,
Fig. 2 eine perspektivische Prinzipdarstellung des von
einer Laserdiode ausgehenden Lichts,
Fig. 3 bis 5 Prinzipdarstellungen zur Erläuterung be
vorzugter Fertigungsmaßnahmen bei der Herstellung
des Gerätes.
Fig. 1 zeigt in einer perspektivischen Prinzipdarstel
lung die Optikeinheit 10 des Fluoreszenz-
Meßgerätes mit dem aus dem Anregungslichtweg 11a und
dem Detektionslichtweg 11b bestehenden Gesamtlichtweg 11.
Als Anregungslichtquelle 13 dient eine Laserdiode 14, die
in einem Thermoelektrik-Modul 15 sitzt. Dieser enthält
Peltier-Elemente in thermischem Kontakt mit der Laserdiode
14, um deren Temperatur zu kontrollieren. Der
Peltier-Strom wird mit Hilfe eines PI-Reglers in Abhän
gigkeit vom Signal eines Temperatursensors geregelt, um
die Temperatur der Laserdiode konstant zu halten. In ei
ner praktischen Ausführungsform wurde eine Temperaturkon
stanz von 10 mK/h erzielt.
Der Strom, der die Laserdiode 14 speist, wird in üblicher
Weise geregelt. Die Temperaturregelung und (in geringem
Ausmaß) die Stromregelung können - wie ebenfalls bekannt
ist - dazu verwendet werden, die Emissionswellenlänge der
Laserdiode 14 innerhalb bestimmter Grenzen zu variieren.
Im Anregungslichtweg 11a befindet sich zwischen der Laser
diode 14 und der Probe 17 eine Lochblende 18,
ein Farbglasfilter 19 und ein Polarisationsfilter 20.
Die fluoreszierende Probe 17 ist der Nachweisbereich 21
eines Analyseelementes, das ein Reagenzsystem enthält,
dessen Reaktion mit einer Körperflüssigkeit zu einer für
die Konzentration eines darin enthaltenen Analyten cha
rakteristischen Fluoreszenzsignals führt. In der Figur
ist vereinfachend lediglich eine rechteckige Fläche als
Nachweisbereich 21 dargestellt. In der Praxis kann ein
Analyseelement beispielsweise als Teststreifen mit einer
langgestreckten Tragschicht und darauf angebrachten Test
schichten oder als sogenannter "Analyse-Chip" ausgebildet
sein, der ähnlich einem photographischen Diapositiv in
einem Rahmen ein (mehrschichtiges) Testfeld enthält, in
dem die Reagenzien enthalten sind. Es
ist nur wichtig, daß die Reaktion der
Probe mit den in dem Analyseelement enthaltenen Reagen
zien zu einem für den gesuchten Analysewert charakteri
stischen Fluoreszenzsignal in einem Teilbereich des Ana
lyseelementes (nämlich dem Nachweisbereich) führt, welches
mit dem Fluoreszenz-Meßgerät gemessen wird.
Der Nachweisbereich 21 besteht aus einem saugfähigen
porösen Matrixmaterial, wie beispielsweise Papier, einem
Vlies oder porösem Kunststoff. Alle diese Materialien
sind optisch nicht transparent, sondern reflektieren auf
treffendes Licht diffus. Dementsprechend ist eine reflek
tierende Fluoreszenzmessung erforderlich.
Das von der Oberfläche 22 der Probe 17 ausgehende Fluo
reszenzlicht fällt entlang dem Detektionslichtweg 11b auf
einen Photodetektor 23, der im dargestellten bevorzugten
Fall ein Photomultiplier 26 ist. In dem Detektionslicht
weg 11b ist ein zweiter Polarisationsfilter 24 und ein
zweiter Farbglasfilter 25 angeordnet.
In der Prinzipdarstellung von Fig. 1 sind die mechani
schen Elemente, die die einzelnen Bauteile halten, der
Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt. Sie sind kon
ventionell ausgebildet. Bevorzugt läuft der Gesamtlicht
weg 11 durch drei voneinander durch Trennwände getrennte
Kammern, nämlich eine Anregungslicht-Kammer, eine Proben
kammer und eine Detektorkammer. Auch dies ist bei ent
sprechenden Geräten üblich.
Die Probe 17 enthält fluoreszierende Moleküle, welche bei
Bestrahlung mit Licht einer entsprechenden Anregungswel
lenlänge ein Fluoreszenzlicht mit niedrigerer Wellenlänge
abstrahlen. Die Differenz zwischen dem Maximum des Anre
gungsspektrums (d. h. der Lichtwellenlänge mit maximaler
Anregungsintensität) und dem Maximum des Emissionsspek
trums (d. h. der intensitätsstärksten Wellenlänge des
Fluoreszenzlichtes) wird als Stokes-shift bezeichnet.
Die Intensität des von der Probe 17 erzeugten Fluores
zenzlichtes ist ein Maß für die Konzentration der
fluoreszierenden Moleküle, welche wiederum für die Kon
zentration eines zu bestimmenden Analyten einer Körper
flüssigkeit charakteristisch ist. Die Genauigkeit und
Empfindlichkeit der Analyse hängt deswegen davon ab, daß
der Photodetektor 23 das Fluoreszenzlicht der Probe 17
(d. h. das Nutzsignal) möglichst ungestört empfängt. Stör
lichtanteile (die man insgesamt als Rauschsignal bezeich
nen kann) sollen möglichst weitgehend unterdrückt werden.
Zu diesem Zweck werden bei dem dargestellten Gerät ver
schiedene Maßnahmen miteinander kombiniert.
Zunächst erfolgt eine Raumwinkelselektion des von der La
serdiode 14 ausgehenden Lichts mit Hilfe der Lochblende
18. Dies wird anhand von Fig. 2 verdeutlicht.
Die Laserdiode 14 strahlt neben dem für die Anregung der
Fluoreszenz in der Probe 17 verwendeten Laserlicht unver
meidlich auch Spontanemissionslicht aus, welches dem
Licht einer normalen Leuchtdiode entspricht. Das Spon
tanemissionslicht hat unter normalen Betriebsbedingungen
zwar eine wesentlich geringere Amplitude als das Laserlicht,
führt aber gleichwohl zu einer erheblichen Störung vor
allem wegen seines breiten Spektrums, welches zwangsläu
fig auch Anteile im Bereich der Wellenlänge des Fluores
zenzlichts der Probe enthält.
Bei der Raumwinkelselektion macht man sich die Tatsache
zunutze, daß das Laserlicht praktisch ausschließlich in
einem engen Winkel begrenzt nach vorne abgestrahlt wird
(Kegel 28 in Fig. 2), während das Spontanemissionslicht
einen wesentlich breiteren Raumwinkelanteil 29
einnimmt. Infolgedessen wird durch die als Strahl
begrenzungselement 30 wirkende Lochblende 18 der Raumwin
kelanteil 29 ausgeblendet, der vorwiegend das Spontanemissi
onslicht enthält, während das Laserlicht durch das
Loch der Lochblende 18 ungehindert zu der Probe 17 ge
langt. Die Größe des Raumwinkels, den das Strahlbegren
zungselement 30 frei läßt, läßt sich empirisch festlegen.
Als Richtwert kann man angeben, daß dieser Raumwinkel
etwa zwischen 0,02 und 0,3 steradian betragen sollte.
Als zweite Maßnahme der Störlichtunterdrückung erfolgt
eine Wellenlängenselektion. Dabei macht man sich die er
wähnte Stokes-shift, also den Unterschied der Wellenlän
gen des Anregungslichtes und des emittierten Fluoreszenz
lichtes zunutze. Da die Stokes-shift verhältnismäßig
klein ist, werden zu diesem Zweck üblicherweise optische
Filter mit hoher Flankensteilheit, insbesondere Interfe
renzfilter eingesetzt. Mit Hilfe eines Interferenzfilters
im Detektionslichtweg 11b läßt sich das Anregungslicht
sehr weitgehend abtrennen, so daß ein gutes Signal/
Rauschverhältnis erreicht wird. Ein Interferenzfilter
kann jedoch für die bevorzugten Anwendungszwecke wegen der hohen Kosten
nicht eingesetzt werden.
Mit Hilfe
eines einfachen und kostengünstigen Farbglasfilters können in
Kombination mit den übrigen beschriebenen Maßnahmen
ausgezeichnete Signal/Rauschverhältnisse und infolgedessen
sehr gute Analyseempfindlichkeiten erreicht werden.
Dabei wird im Anregungslichtweg ein
Farbglasfilter 19 eingesetzt, der zu kürzeren Wellenlän
gen hin öffnet und zu längeren hin sperrt. Beispielsweise
wurde bei einer Wellenlänge des Anregungslichtes von
676 nm ein Blaufilter eingesetzt.
In dem Detektionslichtweg 11b wird ein Farb
glasfilter 25 verwendet, welches zu höheren Wellenlängen
hin öffnet und zu kürzeren hin sperrt. Für den vorerwähn
ten Beispielsfall wurde ein Rotfilter erfolgreich einge
setzt, welches bei 715 nm eine Transmission von 50% hat.
Die Auswahl geeigneter Farbglasfilter läßt sich experi
mentell treffen. Als allgemeine Regel kann man dabei da
von ausgehen, daß die Transmission bei der Anregungswel
lenlänge sowohl für den detektionsseitigen Farbglasfilter
25, als auch für den anregungsseitigen Farbglasfilter 19
verhältnismäßig niedrig, vorzugsweise unter 30% liegen
sollte. Es können auch mehrere (gleiche oder ungleiche)
Farbglasfilter in jedem Teil des Lichtweges kombiniert
werden.
Die verwendete Laserdiode arbeitet weitestgehend
monomode (einmodig) und emittiert demzufolge Laserlicht
mit einem extrem schmalbandigen Spektrum.
Die Laserdiode 14 emittiert polarisiertes Licht, wobei
ihre Polarisationsrichtung (Pfeile 32) parallel zu der
durch den Anregungslichtweg 11a und den Detektionslicht
weg 11b gebildeten Lichtwegebene verläuft. Dadurch wird,
vor allem bei einer diffus reflektierenden Probe 17, eine
verbesserte Unterdrückung von spiegelnder Reflexion erreicht.
Obwohl die Laserdiode 14 polarisiertes Licht aussendet,
wird zusätzlich im Anregungslichtweg 11a der
Polarisationsfilter 20 angeordnet, dessen Polarisationsrichtung
32 mit der Polarisationsrichtung der
Laserdiode 14 übereinstimmt. Zunächst erscheint es nachteilig, das
Licht einer polarisierten Lichtquelle nochmals durch
einen Polarisationsfilter zu schicken, weil damit notwen
digerweise ein Intensitätsverlust verbunden ist. Überra
schenderweise hat sich dies jedoch als vorteilhaft erwie
sen, weil durch den zusätzlichen Polarisationsfilter 20
die Störungen durch Spontanemissionslicht der Laserdiode
14 nochmals vermindert werden.
Der Polarisator 24 in dem Detektionslichtweg 11b polari
siert etwa senkrecht zu der Polarisationsrichtung 32 des
Anregungslichtwegs 11a (Pfeil 33). In der Praxis können
sich jedoch geringfügige Verschiebungen ergeben, so daß
die exakte optimale Orientierung des detektionsseitigen
Polarisationsfilters 24 empirisch bestimmt werden sollte.
Wie erwähnt sollte der Winkel α, unter dem der Anregungs
lichtweg 11a zu der Oberfläche 22 der Probe 17 orientiert
ist, verschieden sein von dem Winkel β, unter dem der De
tektionslichtweg 11b zu der Oberfläche 22 orientiert ist.
In Fig. 1 ist gestrichelt ein Hilfsgitter 34 eingezeich
net, welches senkrecht zu der von dem Anregungslichtweg
11a und dem Detektionslichtweg 11b aufgespannten Licht
wegebene orientiert ist und dessen obere Begrenzung 34a
die Projektion der Flächennormalen der Oberflächen 22 auf die
Lichtwegebene ist. Der Winkel α zwischen dem Anregungslichtweg
11a und dieser oberen Begrenzung 34a liegt vorzugsweise
zwischen 0° und 30°. Der Winkel β zwischen der Achse des
Detektionslichtwegs 11b und der oberen Begrenzung 34a sollte
stets größer sein als α, und zwar in der Regel um 10° bis
50° größer.
Um Störungen durch spiegelnde Reflexion möglichst weitge
hend zu unterdrücken, ist die Oberfläche 22 der Probe 17
zusätzlich - wie dargestellt - derartig geneigt, daß sie
die Lichtwegebene nicht senkrecht schneidet. Bevorzugt
beträgt der Winkel zwischen dem Lot auf die Oberfläche 22
und der oberen Begrenzung 34a etwa 10° bis 30°.
Wie erwähnt, ist die beschriebene Vorrichtung vor
zugsweise so ausgebildet, daß ein Fluoreszenzstandard al
ternativ zu der Probe in den Anregungslichtweg 11a ge
bracht werden kann. Zu diesem Zweck ist bei der darge
stellten Ausführungsform der Probenhalter 36, an dem die
Probe 17 befestigt ist, um 180° rotierbar. Auf der in der
Figur nicht dargestellten Rückseite des Probenhalters 36
befindet sich ein Fluoreszenzstandard 37. Es sollte sich
dabei um ein möglichst probenanaloges Material handeln,
d. h. im Falle einer diffus reflektierenden Probe 17
sollte auch der Fluoreszenzstandard 37 diffus reflektie
ren und zwar mit ähnlicher Intensität wie die Probe 17.
Vorzugsweise sollten auch die Abmessungen der Probe 17
und des Fluoreszenzstandards 37 übereinstimmen.
Der Fluoreszenzstandard 37 hat die Aufgabe, unabhängig
von den spezifischen Besonderheiten des einzelnen Gerätes
und selbstverständlich unabhängig von eventuellen Ände
rungen in den Charakteristika der verwendeten optischen
Elemente reproduzierbare Fluoreszenzmeßwerte - jeweils bezogen
auf den Fluoreszenzstandard 37 - zu ermöglichen. Damit diese
Meßwerte zwischen unterschiedlichen Geräten auch über
lange Zeiträume übereinstimmen, muß der Fluoreszenzstan
dard 37 in einer für viele Geräte ausreichenden Menge re
produzierbar herstellbar sein und langfristig konstant
stets die gleiche Fluoreszenzemission liefern.
Es wurde festgestellt,
daß diese Bedingungen besonders gut mit Hilfe eines Stan
dards auf Basis von Rubinpulver erfüllt werden können. Um
einen solchen Standard herzustellen, wird synthetischer
Rubinkristall in einem Wolfram-Karbid-Mahlwerk fein ge
mahlen und in Fraktionen unterschiedlicher Korngröße ge
trennt. Als optimal hat sich ein Pulver in einem Durch
messerbereich zwischen 50 und 70 µm erwiesen. Das Rubin
pulver wird intensiv mit etwa dem doppelten Volumen an
Wasserglas gemischt und auf eine Glasoberfläche gesprüht.
Es entsteht eine diffus-transluzente Beschichtung, die
mit hoher Stabilität stets das gleiche Fluoreszenzlicht
emittiert.
Um die Intensität der Fluoreszenz des Fluoreszenzstandards den
Erfordernissen anzupassen, hat es sich als vorteilhaft er
wiesen, das Rubinpulver mit einer nichtfluoreszierenden
Matrix aus Quarzstaub zu verdünnen. Alternativ oder zu
sätzlich kann beispielsweise ein Graufilter zur Anpassung
der Intensität eingesetzt werden.
In Ergänzung zu dem in Fig. 1 dargestellten Aufbau kann
optional ein optisches Abbildungssystem sowohl im Anre
gungslichtweg 11a, als auch im Detektionslichtweg 11b
vorgesehen sein. Auf der Anregungsseite können optische
Elemente vorteilhaft mit der Leuchtdiode integriert sein.
Mit dem anhand von Fig. 1 beschriebenen Aufbau einer Op
tikeinheit konnte bei einem statischen Signal/Rausch
verhältnis von 1 : 1 und einer Probenmenge von 20 µl eine
Konzentrations-Nachweisgrenze von weniger als 1 nmolar
(nanomolar) erreicht werden.
Wie erwähnt, sind die Vorzüge der beschriebenen Vorrichtung vor allem
darin zu sehen, daß mit einfachen und preisgünstigen Bau
elementen insgesamt eine sehr gute Empfindlichkeit der
Fluoreszenzmessung und damit eine sehr gute Analyse
empfindlichkeit erreicht wird. Um die Herstellungskosten
entsprechender Geräte zu minimieren, ist selbstverständ
lich auch wichtig, daß die Montage ohne aufwendige Ju
stierungsmaßnahmen möglich ist.
Wie in Fig. 3 dargestellt ist, können aus einer entspre
chend dem Pfeil 40 polarisierten Polarisationsfolie 41
rechteckige Streifen 42 geschnitten werden, die exakt die
gleiche Polarisierung (beispielsweise parallel zu ihrer
Längskante) haben. Diese Streifen können dann entweder -
wie in Fig. 4 dargestellt - insgesamt in ein Gerät einge
setzt werden, wobei die Orientierung der Streifen
zugleich die Orientierung der Polarisierung definiert.
Alternativ können sie auch in rechteckige Stücke 43a, 43b
unterteilt werden, die - wie in Fig. 5 dargestellt ist -
in einer durch ihre Längskanten definierten Position in
entsprechende Halterungen im Gerät eingesetzt werden kön
nen. Falls die Polarisationsrichtung nicht parallel zu
der Kante verläuft, kann eine Bezugsmarke 44 vorgesehen
sein, die dazu dient, die Lage der Rechtecke eindeutig zu
definieren. Im Gegensatz zu den allgemein üblichen runden
Polarisationsfiltern oder -folien ist bei diesen Maßnah
men keine nachträgliche Justierung erforderlich, sondern
durch die mechanische Orientierung der Folienstücke in
dem Gerät ist zugleich die optische Orientierung der
Polarisationsebene definiert.
Claims (9)
1. Gerät zur Messung der Fluoreszenz einer Probe, ins
besondere zur medizinisch-analytischen Bestimmung der
Konzentration eines Bestandteils einer Körperflüssigkeit,
mit einer Laserdiode als Anregungslichtquelle,
einem Probenhalter zur Aufnahme der Probe und
einem Photodetektor zur Erfassung der Intensität des
Fluoreszenzlichtes, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Unterdrückung von Störlichteinflüssen sowohl in dem
Anregungslichtweg (11a) zwischen der Laserdiode (14)
und dem Probenhalter (36) als auch in dem Detektions
lichtweg (11b) zwischen dem Probenhalter (36) und dem
Photodetektor (23) jeweils ein Polarisationsfilter
(20, 24) mit fester Polarisationsrichtung angeordnet
ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Anregungslichtweg (11a) ein Strahlbegrenzungselement
(30) aufweist, durch das der vorwiegend spontan
emittiertes Licht der Laserdiode (14) enthaltende
Raumwinkelanteil (29) eliminiert wird.
3. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Laserdiode (14) im Monomode
arbeitet.
4. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß in dem aus dem Anregungslichtweg
(11a) und dem Detektionslichtweg (11b)
bestehenden Gesamtlichtweg (11) mindestens ein Farb
glasfilter (19; 25) angeordnet ist.
5. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Probenhalter (36) und die
Lichtwege (11a, 11b) zur Messung der Oberflächen
fluoreszenz einer Probe (17), die eine diffus re
flektierende Oberfläche aufweist, ausgebildet sind.
6. Gerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das auf die Oberfläche der Probe (17) auftreffende
Anregungslicht parallel zu der durch den
Anregungslichtweg (11a) und den Detektionslichtweg
(11b) definierte Lichtwegebene polarisiert ist.
7. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß ein langzeitstabiler
Fluoreszenzstandard (37) vorgesehen ist, auf den der Anre
gungslichtstrahl alternativ zu der Probe (17) gerich
tet wird, wobei die Intensität des von dem Fluores
zenzstandard (37) entlang des Detektionslichtwegs
(11b) auf den Photodetektor (23) auftreffenden
Fluoreszenzlichts bestimmt wird.
8. Gerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Fluoreszenzstandard (37) pulverisierten Rubin
enthält.
9. Gerät nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß zur medizinisch-analytischen
Bestimmung der Konzentration eines
Bestandteils einer Körperflüssigkeit mit Hilfe eines
Analyseelementes, das ein Reagenzsystem enthält, das
mit der Körperflüssigkeit zu einer für
die Konzentration des Bestandteils charakteristischen
Fluoreszenz in einem Nachweisbereich (21) führt,
der durch Vergleich der
Fluoreszenz des Nachweisbereichs (21) als fluoreszie
rende Probe (17) mit der Fluoreszenz des Fluoreszenzstandards
(37) gewonnene Fluoreszenzmeßwert mit Hilfe einer in
dem Gerät gespeicherten Kalibrationskurve, welche geräte
unabhängig den Zusammenhang zwischen dem Fluoreszenzmeßwert
und der Konzentration des Bestandteils
beschreibt, in den gesuchten Konzentrationsmeßwert
umgerechnet wird.
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