DE4300471A1 - Befreiungsvorrichtung - Google Patents
BefreiungsvorrichtungInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B25—HAND TOOLS; PORTABLE POWER-DRIVEN TOOLS; MANIPULATORS
- B25F—COMBINATION OR MULTI-PURPOSE TOOLS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; DETAILS OR COMPONENTS OF PORTABLE POWER-DRIVEN TOOLS NOT PARTICULARLY RELATED TO THE OPERATIONS PERFORMED AND NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Befreiungsvorrichtung zum
Einschlagen von Glasscheiben, insbesondere zum Einschlagen von
Zweischeiben-Sicherheitsglas in Kraftfahrzeugen.
Es gibt Unfallsituationen, bei denen sich keine Tür eines Kraft
fahrzeugs mehr öffnen läßt und daher die Befreiung der Insassen
durch die Scheiben erfolgen muß. Dieser Fall tritt besonders bei
Massenkarambolagen gehäuft auf. Zur Befreiung aus den Fahrzeugen
dient meist ein sog. Nothammer.
Ein solcher Nothammer zum Einschlagen von Glasscheiben wird z. B.
in der EP 0134 558 A1 beschrieben. Dieser besteht aus einem
Stiel und einem daran angeordneten Hammerkopf. Dabei ist vor
gesehen, daß der Hammerkopf an einem Ende eine Spitze aufweist
und mit seinem der Spitze abgewandten Endbereich am Stiel befe
stigt oder einstückig mit diesem verbunden ist und daß der Stiel
an der vom Hammerkopf überragten Seite einen zum Überspannen
einer den Stiel erfassenden menschlichen Hand dienenden Schutz
bügel aus formstabilem Material trägt.
Im Fahrzeugbau werden als Verglasung zunehmend Mehrglasscheiben
eingesetzt. So werden bereits bei sehr vielen Fahrzeugen die
Frontscheiben aus Zweischeiben-Sicherheitsglas ausgerüstet, bei
dem sich zwischen den beiden Teilen aus Glas eine Folie aus
Kunststoff befindet.
Mit den im Stand der Technik beschriebenen Nothämmern ist jedoch
die Befreiung von Personen durch Einschlagen einer Scheibe nur
aus Einscheibenglas möglich. Bei den zunehmend Verwendung fin
denden Zweischeiben-Sicherheitsgläsern gelingt es nicht ein
ausreichend großes Loch in die Scheibe zu schlagen, weil die
Kunststoffolie zwischen den beiden Lagen des Sicherheitsglases
nicht weiterreißt und sie sich mit den Nothämmern nach dem Stand
der Technik nicht in einer zur Bergung von Verletzten vertreten
baren Zeitdauer zerstören läßt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein Befreiungs
gerät bereitzustellen, das es ohne weiteres Hilfsmittel ermög
licht, Personen aus mit Zweischeiben-Sicherheitsglas verglasten
Fahrzeugen zu retten.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Befreiungsvor
richtung zum Einschlagen von Glasscheiben, die einen Schaft,
einen daran angeordneten Handgriff und einen am Schaft an der
einer Finne abgewandten Seite angeordneten Hammerkopf aufweist,
die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie ein Sägeblatt, vorzugs
weise aus gehärtetem Stahl, aufweist.
Das Sägeblatt ist vorzugsweise am Schaft unterhalb der Finne
angebracht. Seine Länge kann mindestens 30 mm betragen. Bevorzugt
sind zwei bis zehn Sägezähne pro cm Sägenlänge. Das Material,
aus dem das Sägeblatt besteht, muß zum Durchschneiden von Kunst
stoffolien geeignet sein. Hierfür hat sich besonders gehärteter
Stahl bewährt.
Es ist vorteilhaft, wenn der Hammerkopf in einer mit der Finne
schräg nach oben verlaufenden Ausrichtung am Schaft angeordnet
ist.
Desweiteren ist es vorteilhaft, wenn die Finne eine Schneide an
dem dem Schaft abgewandten Ende aufweist. Die Länge der Schneide
kann 10 bis 40 mm betragen.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Schneide mindestens an
einer Stelle einen maximalen Radius von 0,5 mm aufweist. Die
Schneide kann einen geraden Verlauf zeigen, sie kann jedoch auch
in einer speziellen Ausführungsform einen spitzen Dorn aufwei
sen.
Der Hammerkopf kann aus Metall, Stein oder Kunststoff bestehen,
wobei Stahl als Material bevorzugt wird, und kann mindestens
180 g schwer sein. Der Keilwinkel ist der Winkel, der durch die
Verlängerung einer Seite der Finne und einer Seite der Schneide
in der Draufsicht gebildet wird. Er kann zwischen 15 und 60°
betragen.
Der Finnenwinkel, der von der unteren Begrenzungslinie der Finne
und der Schneide in der Seitenansicht gebildet wird, kann minde
stens 40° betragen.
Die Breite der Hammerfinne in der Draufsicht beträgt 30 mm oder
weniger.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird der Hand
griff von einem Schutzbügel aus formstabilem Material über
spannt.
Durch die erfindungsgemäße Befreiungsvorrichtung mit dem Säge
blatt und der gegebenenfalls speziell geformten Finne ist es nun
mehr möglich nach dem Einschlagen eines Loches in ein Zweischei
ben-Sicherheitsglas mit der Finne durch die am Schaft befindli
che Säge die Kunststoffolienzwischenlage problemlos zu durch
sägen und auf diese Weise ein genügend großes Loch im Glas zu
schaffen, durch das eine Personenrettung möglich wird.
Dabei ist es vorteilhaft mit der Spitze das Glas an einer oberen
Ecke einer Scheibe einzuschlagen und dabei das Glas an dieser
Stelle zu zersplittern. Dies erleichtert das Zertrümmern des
Glases mit dem Hammerkopf entlang des oberen und seitlichen
Randes der Scheibe. An dem Eckpunkt des oberen und seitlichen
Randes des Glases kann die Folie durch mehrmaliges Schlagen an
dieser Stelle durchtrennt werden. Anschließend kann mit Hilfe
des Sägeteils der Befreiungsvorrichtung entlang der Linie des
zertrümmerten Glases die Folie durchsägt werden, wobei fein zer
trümmertes Glas das Sägen erleichtert. Daraufhin kann das Glas
nach innen oder außen gebogen werden.
Zum Aufbrechen eines Loches im Glas kann vorteilhafterweise die
Finne auch als Hebel genutzt werden. Dadurch kann ein Loch ge
schaffen werden, das groß genug ist die Finne hindurchzuschieben
und anschließend kann mit der am Schaft angeordneten Säge das
Glas und die Folie aufgesägt werden. Dies wird durch Schläge mit
dem Hammerkopf auf die aufzusägende Linie erleichtert. In Ab
hängigkeit von der aufzusägenden Linie kann das Glas auch voll
ständig herausgedrückt werden.
In den Figuren ist die Erfindung anhand zweier Ausführungsformen
dargestellt, ohne auf diese beschränkt zu sein. Es zeigt in
schematischer Darstellung:
Fig. 1 eine Scheibe aus Zweischeiben-Sicherheitsglas,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Befreiungsvorrichtung mit ihren
relevanten Bauteilen,
Fig. 3 eine Draufsicht auf den vorderen Teil der Finne und
Fig. 4 eine Seitenansicht einer speziellen Ausführungsform
der Befreiungsvorrichtung.
Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Scheibe 1 weist eine
gestrichelte Linie 2 auf, entlang der das zertrümmerte Glas und
die Folie zu durchsägen sind.
Wie beispielsweise der Darstellung der Fig. 2 zu entnehmen ist,
ist der Schaft 3 an seinem unteren Ende mit dem Handgriff 4, der
von einem Schutzbügel 15 überspannt wird, verbunden. Oberhalb
des Schaftes 3 befindet sich der Hammerkopf, wobei das Sägeblatt
6 sowohl mit dem Hammerkopf als auch mit dem Schaft 3, z. B.
durch Verschweißen verbunden sein kann. Die dem Schaft abgewand
te Finne 5 des Hammerkopfes weist an ihrem Ende eine Schneide 7
auf. Diese Schneide 7 und die untere Begrenzungslinie der Finne
bilden den Finnenwinkel 11.
Fig. 3 zeigt die Breite 12 der Finne, ihre Schneide 7, deren
Radius 8 und den Keilwinkel 10.
In Fig. 4 wird zusätzlich zu den Bauteilen die in Fig. 2 darge
stellt sind, noch die Schneide 7 mit einem spitzen Dorn 9 darge
stellt.
Claims (10)
1. Befreiungsvorrichtung zum Einschlagen von Glasscheiben,
die einen Schaft, einen daran angeordneten Handgriff und einen
am Schaft an der einer Finne abgewandten Seite angeordneten
Hammerkopf aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung ein Sägeblatt (6) aufweist.
2. Befreiungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sägeblatt (6) aus gehärtetem Stahl besteht.
3. Befreiungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Finne (5) eine Schneide (7) aufweist.
4. Befreiungsvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneide (7) mindestens an einer Stelle einen maximalen
Radius 8 von 0,5 mm aufweist.
5. Befreiungsvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneide (7) einen geraden Verlauf aufweist.
6. Befreiungsvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneide (7) einen spitzen Dorn (9) aufweist.
7. Befreiungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Finne (5) einen Keilwinkel 10 von 15 bis 60° aufweist.
8. Befreiungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Finne (5) einen Finnenwinkel (11) von mindestens 40° auf
weist.
9. Befreiungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite (12) der Finne (5) nicht mehr als 30 mm beträgt.
10. Befreiungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Handgriff (4) einen Schutzbügel (15) aufweist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934300471 DE4300471C2 (de) | 1993-01-11 | 1993-01-11 | Befreiungsvorrichtung |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4300471A1 true DE4300471A1 (de) | 1994-07-14 |
DE4300471C2 DE4300471C2 (de) | 1995-09-21 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19934300471 Expired - Fee Related DE4300471C2 (de) | 1993-01-11 | 1993-01-11 | Befreiungsvorrichtung |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4300471C2 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP1101569A2 (de) * | 1999-11-12 | 2001-05-23 | A. Rhodes | Gerät / Beil zum Brechen von Glas |
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CN108014432A (zh) * | 2017-12-07 | 2018-05-11 | 吴汝松 | 一种强力回弹的钢化玻璃破碎器 |
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US4461080A (en) * | 1981-08-17 | 1984-07-24 | Olson Winston O | Eviscerating and survival tool |
EP0134558B1 (de) * | 1983-08-29 | 1986-11-12 | Gebr. Happich GmbH | Nothammer |
-
1993
- 1993-01-11 DE DE19934300471 patent/DE4300471C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4300471C2 (de) | 1995-09-21 |
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