DE4294885C2 - Vorrichtung zum Ausbilden einer Kiespackung in einem Bohrlochabschnitt - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Ausbilden einer Kiespackung in einem Bohrlochabschnitt. Die Vorrichtung bewirkt eine gute Verteilung des Kieses über den gepackten Bohrlochabschnitt hinweg.

Beim Fördern von Kohlenwasserstoffen usw. aus lockeren oder un­ verfestigten und/oder gebrochenen unterirdischen Formationen ist es nicht unüblich, zusammen mit den Formationsfluiden große Volumina festen Materials (z. B. Sand) zu fördern. Diese Fest­ stoffe verursachen regelmäßig verschiedene Probleme, die zu weiteren Kosten und erheblichen Ausfallzeiten führen. Bei­ spielsweise verursachen die Feststoffe in den geförderten Fluiden in den meisten Fällen (1) eine schwere Erosion an der Bohrlochverrohrung und anderen Fördereinrichtungen, (2) ein teilweises oder vollständiges Verstopfen der Strömung aus dem Bohrloch, was Ausbesserungsarbeiten an dem Bohrloch erfordert, (3) ein Einfallen in der Formation und ein Zusammenfallen von Futterrohren, (4) ein zusätzliches Behandeln der Fluide an der Erdoberfläche, um Feststoffe zu beseitigen, und (5) zusätzliche Kosten für die Entsorgung der abgetrennten Feststoffe. Dement­ sprechend ist es bei den meisten Verfahrensvorgängen äußerst wichtig, das Fördern von Feststoffen unter Kontrolle zu halten.

Die vielleicht am häufigsten benutzte Technik zum Steuern der Förderung von Feststoffen (z. B. von Sand) aus einem Bohrloch ist das Ausbilden einer Kiespackung. Bei einer typischen Kies­ packung wird ein Sieb in das Bohrloch hinabgelassen und neben dem fertigzustellenden Bohrlochabschnitt positioniert. Fest­ stoffmaterial, das insgesamt als "Kies" bezeichnet wird, wird dann als Aufschlämmung den Rohrstrang hinabgepumpt, an dem das Sieb aufgehängt ist. Die Aufschlämmung tritt aus dem Rohrstrang oberhalb des Siebes aus, und zwar durch einen "Kreuzungspunkt" oder ähnliches und strömt in den Ringraum zwischen dem Sieb und dem Bohrlochfutterrohr oder dem offenen Bohrloch, je nach Lage des Falles, abwärts. Die Flüssigkeit in der Aufschlämmung fließt in die Formation und/oder die Öffnungen in dem Sieb, die so bemessen sind, daß sie ein Hindurchtreten des Kieses verhin­ dern. Dies führt dazu, daß der Kies in dem Ringraum um das Sieb herum, wo er sich zur Bildung der Kiespackung sammelt, abgela­ gert oder "ausgesiebt" wird. Die Größe des Kieses ist so bemes­ sen, daß er um das Sieb herum eine durchlässige Masse bildet, die es gestattet, daß die geförderten Fluide hindurch- und in das Sieb hineinströmen, jedoch den Fluß irgendwelcher geför­ derten Feststoffe mit den Formationsfluiden zurückhält.

Eines der mit der Kiespackung in Zusammenhang stehenden Haupt­ probleme, vor allem dort, wo lange oder geneigte Abschnitte fertiggestellt werden sollen, ergibt sich aus der Schwierig­ keit, den Kies über den gesamten fertigzustellenden Abschnitt zu verteilen, d. h. den Ringraum zwischen dem Sieb und dem Fut­ terrohr in verrohrten Bohrlöchern oder zwischen dem Sieb und dem Bohrloch in offenen Bohrlöchern oder in unterschnittenen fertigzustellenden Abschnitten vollständig mit der Packung zu versehen. Diese schlechte Kiesverteilung, (d. h. ein unvollstän­ diges Packen des Abschnitts) wird oft durch die in der Kiesauf­ schlämmung vorliegende Flüssigkeit verursacht, die in den durchlässigeren Bereichen des Formationsabschnitts verloren­ geht. Dies bewirkt seinerseits die Bildung von Kies-"Brücken" (z. B. Sand-"Brücken") in dem Ringraum, bevor der ganze Kies an Ort und Stelle ist. Derartige Brücken blockieren den weiteren Strom der Aufschlämmung durch den Ringraum, was die Anordnung von ausreichendem Kies (a) unterhalb der Brücke bei Packungs­ vorgängen von oben nach unten oder (b) oberhalb der Brücke bei Packungsvorgängen von unten nach oben verhindert.

Die DE 690 09 352 T2 beschreibt ein Verfahren zum Ausbilden einer Kiespackung in einem Bohrlochabschnitt, bei dem über den gewünschten Abschnitt hinweg eine gute Kiesverteilung erreicht wird, selbst wenn sich Sandbrücken bilden, bevor der gesamte Kies abgelagert ist. Bei diesem Verfahren werden entlang der Außenoberfläche des Siebes perforierte Nebenleitungen oder Rohre bereitgestellt, die in einer Flüssigkeitsverbindung mit der Kiesaufschlämmung stehen, die in den Ringraum im Bohrloch neben dem Sieb eintritt. Wenn sich eine Sandbrücke ausbildet, bevor der gesamte Kies an Ort und Stelle ist, strömt die Auf­ schlämmung durch die genannten Rohre hindurch und durch deren Perforationen hinaus in den Ringraum, um das Füllen des Ring­ raums oberhalb und/oder unterhalb der Brücke zu vervollstän­ digen. In einigen Fällen sind für die Perforationen in diesen Rohren ventilartige Vorrichtungen vorgesehen, so daß durch die Rohre keine Aufschlämmung strömt bis tatsächlich in dem Ring­ raum eine Brücke gebildet wird (vgl. US 5082052).

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei der Ausbildung von Kiespackungen in Bohrlochabschnitten sicherzustellen, daß der Ringraum zwischen einem in dem Bohrlochabschnitt positionierten Sieb und der Bohrlochwand vollständig mit Kies gefüllt und beim Zuführen des Kieses die Entstehung von Kiesbrücken vermieden wird.

Die vorliegende Erfindung stellt eine Vorrichtung gemäß dem Patentanspruch 1 zum Ausbilden einer Kiespackung in einem Bohr­ lochabschnitt zur Verfügung, wobei über den gesamten Abschnitt hinweg eine gute Verteilung des Kieses erreicht wird, selbst wenn sich in dem Abschnitt eine Sandbrücke oder ähnliches aus­ bildet, bevor der Kies vollständig eingebracht ist. Die vor­ liegende Vorrichtung ist ähnlich jener in der DE 690 09 352 T2, enthält aber Nebenleitungen (d. h. Rohre und Rohranordnungen) an der Außenoberfläche des Sandsiebes, welche während des Vor­ gangs der Bildung der Kiespackung die Kiesaufschlämmung selek­ tiv an verschiedene Niveaus des Bohrlochabschnitts abgeben können. Es wird davon ausgegangen, daß dies die Wirksamkeit der Kiespackung in einigen Anwendungsfällen (z. B. beim Fertig­ stellen besonders langer Abschnitte) über das Maß hinaus ver­ bessert, das mit einheitlichen Nebenleitungen garantiert wird.

Insbesondere weist die vorliegende Vorrichtung ein Sandsieb (z. B. Siebe, Siebfilterrohre, geschlitzte Liner, vorgepackte Siebe, usw.) auf, an dessen oberem Ende ein Kreuzungspunkt- Übergangsstück o. dgl. befestigt ist, das seinerseits durch einen Arbeits- oder Steigrohrstrang mit dem Bohrloch verbunden und in ihm aufgehängt ist. Eine Nebenleitung ist an der Außen­ oberfläche des Siebes befestigt oder in anderer Weise vorgese­ hen, um innerhalb des fertigzustellenden Bohrlochabschnitts eine Kiesaufschlämmung in verschiedenen Niveaus selektiv abzu­ geben. Die Nebenleitung der vorliegenden Erfindung weist ver­ schiedene unterschiedlich konfigurierte, perforierte Rohre und/oder Anordnungen dieser Rohre auf, die für die Aufnahme der Kiesaufschlämmung ausgebildet sind, wenn sie die Vorrichtung erreicht, und lenkt sie zu verschiedenen Niveaus innerhalb des Abschnitts. Bei einigen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind die Rohre offen, um eine Aufschlämmung aufzuneh­ men, wenn sie in den Abschnitt fließt, während bei anderen Aus­ führungsformen die Rohre zusammen vervielfacht und mit den Aus­ laßöffnungen in dem Kreuzungspunkt verbunden sind, so daß die Aufschlämmung direkt in die Rohre für die Verteilung in dem Abschnitt strömt.

Die Nebenleitung der vorliegenden Erfindung umfaßt beispiels­ weise (1) eine Mehrzahl von perforierten Leitungen mit unter­ schiedlichen Längen, (2) eine Mehrzahl von Leitungen, von denen jede über eine Länge perforiert ist, die sich von den perfo­ rierten Längen der anderen Leitungen unterscheidet, (3) minde­ stens eine perforierte Leitung, bei der die Perforationen an einem Ende größer sind als die Perforationen am anderen Ende, (4) mindestens eine perforierte Leitung mit einem Durchmesser an einem Ende, der größer ist als der Durchmesser am anderen Ende, und (5) Kombinationen dieser Merkmale.

Ferner können einige der Leitungen in eine erste Sammelleitung zusammengeführt werden, die ihrerseits mit den Auslaßöffnungen des Kreuzungspunkt-Übergangsstücks verbunden ist, wobei die erste Sammelleitung mit einer zweiten Sammelleitung verbunden ist, mit der gleichfalls Weiterleitungen in Verbindung stehen.

Der tatsächliche Aufbau, der Betrieb und die offensichtlichen Vorteile der vorliegenden Erfindung können unter Bezugnahme auf die Zeichnungen, worin gleiche Ziffern jeweils gleiche Teile bezeichnen, besser verstanden werden. In den Zeichnungen zeigen

Fig. 1 einen Aufriß, teilweise im Schnitt, einer erfindungsge­ mäßen Vorrichtung zur Ausbildung einer Kiespackung in der Position innerhalb eines Bohrlochs,

Fig. 2 einen Aufriß einer anderen Ausführungsform einer Neben­ leitung, die bei einer Kiespackungsvorrichtung gemäß Fig. 1 verwendet werden kann,

Fig. 3 einen Aufriß einer weiteren Ausführungsform einer Nebenleitung der vorliegenden Erfindung,

Fig. 4 einen Aufriß in einer weiteren Ausführungsform einer Nebenleitung der vorliegenden Erfindung und

Fig. 5A und 5B Aufrisse verschiedener Leitungsverzweigungen von Neben­ leitungen der vorliegenden Erfindung.

Nachfolgend wird auf die Zeichnungen besonders Bezug genommen. Fig. 1 erläutert das untere Ende einer Förder- und/oder Ein­ preßbohrung 10. Die Bohrung 10 weist ein Bohrloch 11 auf, das sich von der (nicht gezeigten) Oberfläche durch eine lockere und/oder gebrochene Förder- und/oder Einpreßformation 12 hin­ durch erstreckt. Wie dargestellt, ist das Bohrloch mit einem Futterrohr 13 und Zement 14 gefüttert, die hindurchgehende Per­ forationen 15 aufweisen, um eine Fluidverbindung zwischen der Formation 12 und dem Inneren des Futterrohrs herzustellen. Ob­ wohl die Bohrung 10 als eine im wesentlichen senkrecht ver­ rohrte Bohrung dargestellt ist, ist es selbstverständlich, daß die vorliegende Erfindung in gleicher Weise auf die Fertigstel­ lung von offenen und/oder unterschnittenen Bohrlöchern sowie auf horizontale und/oder geneigte Bohrungen anwendbar ist.

Die Kiespackungsvorrichtung 20 der vorliegenden Erfindung wird innerhalb des Bohrlochs 11 neben dem Fertigstellungsabschnitt der Formation 12 angeordnet und bildet einen Ringraum 19 zwi­ schen dem Sieb und dem Futterrohr 13. Die Vorrichtung 20 weist ein Sandsieb 21 auf, das an seinem Oberende mit einem "Kreuzungspunkt"-Übergangsstück 22 verbunden ist, das seiner­ seits von der Oberfläche aus an einem (nicht gezeigten) Rohr oder Arbeitsstrang aufgehängt ist. Der Ausdruck "Sieb" wird vorliegend allgemein gebraucht und bedeutet alle Arten von Strukturen, die im allgemeinen von der Industrie bei Vorgängen im Zusammenhang mit Kiespackungen benutzt werden, wobei man einen Fluidstrom hindurchfließen läßt, jedoch den Strom von Feststoffen blockiert (z. B. im Handel erhältliche Siebe, ge­ schlitzte oder perforierte Liners oder Rohre, Siebrohre, vor­ gepackte Siebe und/oder Liner oder Kombinationen hiervon). Das Sieb 21 kann eine durchgehende Länge aufweisen oder aus Ab­ schnitten, z. B. aus Abschnitten von 30 Fuß bestehen, die durch Übergangsstücke oder Formstücke miteinander verbunden sind. Ein Beispiel eines typischen Sandsiebes, das in der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, ist im US-Patent 4664191, aus­ gegeben am 12. Mai 1987, beschrieben, das durch den Hinweis darauf hiermit einbezogen wird.

An der Außenoberfläche des Siebes 21 ist eine Nebenleitung 25 befestigt oder in anderer Weise vorgesehen. Wie in Fig. 1 gezeigt wird, weist die Nebenleitung 25 eine Mehrzahl von per­ forierten Leitungen 26a-c mit verschiedenen Längen auf, die sich in Längsrichtung an der Außenoberfläche des Siebes 21 erstrecken; beispielsweise ist 26a kürzer als 26b, 26b ist kür­ zer als 26c, usw. Durch Variieren der Längen der Leitungen wird die durch eine entsprechende Leitung strömende Kiesaufschläm­ mung während des Vorgangs des Packens des Kieses durch die Per­ forationen oder Öffnungen 26d in jener Leitung innerhalb des Ringraums 19 selektiv in verschiedenen Niveaus abgegeben. Wenn der Bohrlochabschnitt in einem horizontalen Bohrloch oder ähn­ lichem liegt, bezieht sich der Ausdruck "Niveau" auf seitliche Positionen innerhalb des Bohrlochs. Die Leitungen 26a-c können an beiden Enden geöffnet werden oder öffnen sich an ihren Ober­ enden, um Kiesaufschlämmung aufzunehmen, wie unten weiter erläutert wird.

Ferner können, wie durch gestrichelte Linien in Fig. 1 gezeigt wird, die Leitungen durch eine Sammelleitung 27 zusammengeführt werden, die ihrerseits direkt mit Auslaßöffnungen 28 im Kreu­ zungspunkt-Übergangsstück 22 verbunden ist, wodurch während eines Vorgangs zum Ausbilden einer Kiespackung die Kiesauf­ schlämmung direkt in die Sammelleitung 27 strömt.

Beim Betrieb wird die Vorrichtung 20 auf einem Arbeitsstrang in das Bohrloch 11 abgesenkt und neben der Formation 12 positio­ niert.

Der Packer 30 wird in der dem Wissen des Fachmanns entsprechen­ den Weise angeordnet. Dann wird die Kiesaufschlämmung durch den Arbeitsstrang nach unten und durch die Auslaßöffnungen 28 hin­ aus in das Kreuzungspunkt-Übergangsstück 22 gepumpt.

Wenn die Leitungen 26a-c an ihren oberen Enden offen sind, strömt die Aufschlämmung abwärts in den Ringraum 19. Da die Aufschlämmung Flüssigkeit verliert, und zwar entweder durch die Futterrohrperforationen 15 hindurch an die Formation 12 oder durch das Sieb 21 hindurch, um durch die Leitung 31 in dem Kreuzungspunkt-Übergangsstück 22 zurückgeführt zu werden, wird der durch die Aufschlämmung transportierte Kies abgelagert und sammelt sich in dem Ringraum, um die Kiespackung zu bilden.

Wie in der DE 690 09 352 T2 vollständig erklärt wird, bildet sich leicht eine Sandbrücke (gestrichelte Linien 32 in Fig. 1), wenn die Flüssigkeit an eine durchlässige Schicht in der Formation 12 verloren wird, bevor der Ringraum gefüllt ist. Diese Sand­ brücke blockiert den Strom durch den Ringraum hindurch und ver­ hindert ein weiteres Füllen unterhalb der Brücke. Wenn dies geschieht, strömt die Kiesaufschlämmung durch die Perforationen 26d in die geeignete Nebenleitung 26, um das Füllen des Ring­ raums 19 zu beenden.

Wenn die Leitungen 26a-c durch die Sammelleitung 27 direkt mit den Auslaßöffnungen 28 verbunden sind, erfolgt das ganze Füllen des Ringraums durch die Perforationen in den entsprechenden Leitungen 26a-c hindurch. Durch selektives Abgeben des Kieses direkt in verschiedenen Niveaus des Ringraums wird, wie man annimmt, eine bessere Kiesverteilung und eine bessere Gesamt­ wirksamkeit der Kiespackung bei verschiedenen Anwendungen erreicht, zum Beispiel bei solchen, wo lange Bohrlochabschnitte fertiggestellt werden.

Die Nebenleitung 25 kann Leitungen mit anderen Konfigurationen und Anordnungen aufweisen, die von jenen der Fig. 1 verschieden sind. Gemäß Fig. 2 ist die Leitung 226c mit Perforationen 226d versehen, die im Abstand voneinander über im wesentlichen die gesamte Länge angeordnet sind, während die Leitung 226b Perforationen im Abstand über eine kürzere Länge und die Leitung 226a Perforationen über eine noch kürzere Länge aufweisen.

Fig. 3 erläutert eine Nebenleitung 325 gemäß der vorliegenden Erfindung, die mindestens eine Leitung 326 aufweist, die mit Perforationen im Abstand über im wesentlichen die ganze Länge versehen ist, wobei die Größen (Durchmesser) der Perforationen von einem Ende zum anderen variieren. Das heißt, die Leitung 326 hat Perforationen 326a am einen Ende, die relativ groß sind (z. B. einen Durchmesser von ca. 3 mm), dazwischenliegende Per­ forationen 326b, die kleiner sind (z. B. mit einem Durchmesser von ca. 2,3 mm) und am anderen Ende noch kleinere Perforationen 326c (z. B. mit einem Durchmesser von ca. 1,5 mm).

Während des Vorgangs des Ausbildens einer Kiespackung wird die Kiesaufschlämmung den Weg des geringsten Widerstandes durch die Leitungen nehmen und dazu neigen, zuerst durch die größeren Perforationen zu strömen, bis sie blockiert werden, und wird dann durch die nächstgrößeren Perforationen strömen, die offen bleiben, usw.

Fig. 4 beschreibt noch eine weitere Nebenleitung 425, die min­ destens eine treppenartig abgestufte Leitung 426 aufweist, die an einem Ende einen größeren Durchmesser hat als am anderen Ende. Der größere Leitungsdurchmesser am Oberende veranlaßt die Aufschlämmung, in die Leitung nach unten zu strömen, bis Kies in dem Ringraum die Perforationen in der Leitung mit dem klei­ neren Durchmesser blockiert. Diese Nebenleitung ist besonders in Zirkulationskiespackungen nützlich, da eine geringere Sieb­ fläche freiliegt, durch welche Flüssigkeit aus der Aufschläm­ mung verloren gehen kann und dementsprechend weniger Gelegen­ heit zur Brückenbildung in dem Ringraum besteht. Die Fig. 5A und 5B zeigen beide Nebenleitungen 525a bzw. 525b, die ver­ schiedene Verzweigungsanordnungen von Leitungen 526 aufweisen. In beiden Nebenleitungen führt mindestens eine Leitung 526 in eine erste Sammelleitung 527, die so ausgebildet ist, daß sie mit den Auslaßöffnungen 28 (Fig. 1) verbunden ist. Die erste Sammelleitung ist mit einer zweiten Sammelleitung 527a ver­ bunden, die ihrerseits mit einer Mehrzahl von Leitungen 226 verbunden ist. Wenn es gewünscht wird, kann das zweite Sammel­ rohr auch mit einem dritten Sammelrohr 527b (Fig. 5A) und einem vierten Sammelrohr 527c (Fig. 5B) verbunden sein usw.. Diese Anordnungen geben die Kiesaufschlämmung direkt in ihren jewei­ ligen Niveaus in dem Ringraum selektiv ab.

Obwohl die Perforationen in den Leitungen der verschiedenen Nebenleitungen als Öffnung zur Vorderseite der Leitungen darge­ stellt wurden, ist es selbstverständlich, daß sie auch seit­ wärts offen sein können. Ferner müssen die Leitungen keinen kreisförmigen Querschnitt aufweisen, sondern können quadra­ tisch, rechtwinklig oder mit einer anderen Gestalt ausgebildet sein.

Claims (7)

1. Vorrichtung zum Ausbilden einer Kiespackung in einem Bohrlochabschnitt, mit einem Sandsieb, das zur Verbindung mit dem Unterende eines Arbeitsstrangs ausgebildet ist, und mit mehreren perforierten Nebenleitungen an der Außenoberfläche des Sandsiebes zum selektiven Abgeben einer Kiesaufschlämmung in verschiedenen Niveaus des genannten Abschnitts, wenn sich die Vorrichtung innerhalb des Bohrlochs in einer Betriebsposition befindet, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Leitungen (26a, 236b, 26c) kürzer ist als die anderen.

2. Vorrichtung zum Ausbilden einer Kiespackung in einem Bohrlochabschnitt, mit einem Sandsieb, das zur Verbindung mit dem Unterende eines Arbeitsstrangs ausgebildet ist, und mit mehreren perforierten Nebenleitungen, die sich in Längsrichtung über die Außenoberfläche des Siebes erstrecken, dadurch gekennzeichnet, daß jede der Leitungen (226a, 226b, 226c) mit Perforationen (226d) versehen ist, die sich über eine Leitungslänge erstre­ cken, die von den perforierten Längen der anderen Lei­ tungen (226a, 226b, 226c) verschieden ist.

3. Vorrichtung zum Ausbilden einer Kiespackung in einem Bohrlochabschnitt, mit einem Sandsieb, das zur Verbindung mit dem Unterende eines Arbeitsstrangs ausgebildet ist, und mit mindestens einer perforierten Nebenleitung, die sich in Längsrichtung über die Außenoberfläche des Siebes erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung (326) im wesentlichen über ihre Länge hinweg mit Perforationen (326a, 326b, 326c) versehen ist und diese an einem Ende größer sind als am anderen Ende.

4. Vorrichtung zum Ausbilden einer Kiespackung in einem Bohrlochabschnitt, mit einem Sandsieb, das zur Verbindung mit dem Unterende eines Arbeitsstrangs ausgebildet ist, und mit mindestens einer perforierten Nebenleitung, die sich in Längsrichtung über die Außenoberfläche des Siebes erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung (426) im wesentlichen über ihre Länge hinweg mit Perforationen versehen ist und einen Durchmesser hat, der an einem Ende größer ist als am anderen Ende.

5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Kreuzungspunkt-Übergangsstück (22), das mit dem Oberende des Siebes (21) verbunden ist und Auslaßöffnungen (28) aufweist, sowie durch Mittel für eine Fluidverbindung von diesen Auslaßöffnungen (28) zu der Nebenleitung (26a, 26b, 26c; 226a, 226b, 226c; 326; 426; 526), wobei durch diese Auslaßöffnungen (28) flie­ ßende Fluide direkt in die Nebenleitung (26a, 26b, 26c; 226a, 226b, 226c; 326; 426; 526) strömen.

6. Vorrichtung zum Ausbilden einer Kiespackung in einem Bohrlochabschnitt, mit einem Sandsieb, das zur Verbindung mit dem Unterende eines Arbeitsstrangs ausgebildet ist, und mit einer Mehrzahl von perforierten Nebenleitungen, die sich in Längsrichtung über die Außenoberfläche des Siebes zum selektiven Abgeben einer Kiesaufschlämmung in verschiedenen Niveaus des genannten Abschnitts erstrecken, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kreuzungspunkt-Übergangsstück (22) mit einer ersten Sam­ melleitung (527) ausgerüstet ist, die mit jeder der genannten Leitungen (526) verbunden ist und ein Einlaß­ mittel hat, das mit Auslaßöffnungen (28) verbunden ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch eine zweite Sammelleitung (527a), welche für ein Fluid mit der genannten ersten Sammelleitung (527) verbunden ist, und durch eine Mehrzahl von perforierten Leitungen (526), die für ein Fluid mit der genannten zweiten Sammelleitung (527a) verbunden sind.