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Elektrischer Glühbrückenzünder. Nach einem in der Praxis bewährten
Verfahren (Patent 121345) zur Massenherstellung der Polgerüste elektrischer Minenzünder
`-ersieht man eine dünne Tafel aus isolierendem Stoff, wie Pappe, Celluloid o. dgl.,
mit elektrisch leitenden Belegungen, z. B. aus Metallfolie, stanzt daraus kammartige
Stücke, verbindet die zusammengehörigen Belegungen durch den Glühleiter und zerlegt
die so gebildeten Serien von Polgerüsten durch Zerschneiden in die Einzelzünder.
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Demgegenüber bezweckt die Erfindung, den Glühleiter aus der für die
Belegungen verwandten Metallfolie selber zu bilden und dabei den erforderlichen
sehr geringen Querschnitt der Glühstelle und eine praktisch vollkommene Gleichmäßigkeit
für alle Zünder einer Sorte zu erzielen, ohne die Verwendung einer allzu dünnen
Folie erforderlich zu machen.
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Die Erfindung besteht darin, daß man in den zur Fabrikation der Zünder
bestimmten Metallfolien einzelne Stellen von vornherein in geringerer Dicke herstellt
oder nachträglich in ihrer Dicke schwächt und die Folien derart verwendet, daß die
geschwächten Stellen die Glühstellen der Glühleiter in den herzustellenden Zündern
bilden. Vorzugsweise ordnet man die schwachen Stellen in den Folien als schmale
parallele Streifen an.
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Die Herstellung der schwachen Stellen kann in verschiedener Weise
erfolgen, entweder dadurch, daß man z. B. bei auf galvanischem Wege herzustellenden
Folien die betreffenden Streifen oder Einzelstellen nach kurzer Stromdauer isoliert
oder abdeckt, so daß diese Stellen an der weiteren Verdickung des galvanischen Niederschlages
nicht mehr teilnehmen, oder daß man fertige Folien an diesen Stellen durch anodische
Behandlung der selben in einem entsprechenden Bade oder durch ein geeignetes Ätzverfahren
schwächt.
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Die Abbildungen erläutern die Erfindung an Zwischenerzeugnissen sowie
an einem fertigen Glühkörper: Abb. 1 zeigt schematisch eine nach der Erfindung ausgebildete
Glühbr ücke in Seitenansicht, Abb. 2 eine Mehrfachfolie zur Erzeugung solcher Brücken.
Abb.3 und .4 zeigen in Ansicht und Querschnitt eine zur Zünderherstellung v orGereitete
und bereits mit Karton belegte Folie. robb. 5 und 6 zeigen einen aus solcher Folie
hergestellten Zündkörper in Vorder- und Seitenansicht.
In Abb. i
ist i ein für eine Glühbrücke eines Zünders bestimmter Streifen einer Metallfolie,
der im allgemeinen die Dicke d hat; nur an der als Glühpunkt vorgesehenen Stelle,
und zwar in praktischen Fällen auf eine Länge s von ungefähr r 1; ; bis 2 mm, hat
er die geringere Stärke d'.
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Abb. 2 zeigt eine zur Herstellung derartiger Brücken besonders geeigneteFolie.
Sie besteht aus einer dünnen Schicht 3 aus Nickel oder einem ähnlichen, schwer angreifbaren
Metall und aus einer stärkeren Schicht von Zink oder einem ähnlichen, leichter angreifbaren
Metall. Durch Wegätzen der Zinkschicht an den punktiert angedeuteten Stellen 5 lassen
sich die für die Bildung der Glühstellen bestimmten dünnen Stellen leicht herausarbeiten;
die Zahl der verschiedenen Schichten ist nicht auf zwei beschränkt.
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Gemäß Abb.3 und q. werden in solchen oder ähnlichen Folien die dünnen
Stellen in Form paralleler, schmaler Furchen 6, 6 angeordnet, und die Folien werden
dann mit Doppelkämmen 7 aus Karton oder einem ähnlichen plattenförmigen Isoliermaterial
beklebt, so daß die Mittellinien der Doppelkämme auf die Furchen fallen. Die Folien
werden dann, wie im unteren Teil der Abb. 3 ersichtlich, so ausgeschnitten, daß
zwischen den gegenüberliegenden Zähnen 8, 8 der Doppelkämme schmale, und zwar vorzugsweise
schräg verlaufende Streifen 9 stehenbleiben, in derer .'1@itte durch die Furche
6 eine dünne Stelle gebildet ist. Durch Zusammenbiegen der beiden Hälften eines
Doppelkammes um die Mittellinie und Verbinden der aufeinanderfallenden Zähne entstehen
dann Zündkörper, bei denen der Steg 9 die schleifenförmige Glühbrücke bildet.
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Abb. 5 und 6 zeigen einen solchen Zündkörper. In diesem ist i o der
isolierende Träger, i i und 12 die Belegungen aus Metallfolie, die als Polstücke
dienen, 13 die schleifenförmige, aus dem Steg 9 entstandene Glühbrücke, die an der
höchsten Stelle die durch die Furche 6 entstandene Dickenverminderung hat. Bei dieser
Ausführungsform vermindert die Versetzung der Fußpunkte 15 und 16 des Steges die
Kurzschlußgefahr.
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In weiterer Folge werden diese Bogenkörper in irgendeiner bekannten
Weise, z. B. durch Eintauchen, mit dem Zündsatz. versehen bzw. in ihm eingebettet.
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Je nach der gewählten Art und Form der Schwächung der Folien hat man
es dabei 'in der Hand, die eigentlichen Glühstellen auf diese Art lang oder kurz,
schmal oder breit oder in anderer Weise verschiedenartig geformt auszugestalten,
um dementsprechend mehr oder weniger zündempfindliche Zünder zti erhalten.
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Das beschriebene Verfahren eignet sich besonders für die Herstellung
der sogenannten höpfchenzünder, also für Zünder mit festem. aufgetauchtem Zündsatzkopf.
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Es ist zwar bereits vorgeschlagen (Patent 37y..15), Metallstreifen,
die als Glühbrücken elektrischer Zünder dienen sollen, an der zur Zündung bestimmten
Stelle den Stromverhältnissen entsprechend schmaler zu gestalten. Die für Minenzünder
erforderliche große Zündempfindlichkeit und vor allen Dingen die für die Massenfabrikation
solcher Zünder erforderliche Gleichmäßigkeit ist aber durch bloße Breitenverminderung
nicht zu erreichen. Für die Abstimmung auf die richtige Stromstärke müßte man nämlich
Folien von der kleinsten noch zu bearbeitenden Dicke auf etwa i'/4 mm Breite der
Glühstelle verjüngen, und so schmale Metallbrücken lassen sich im praktischen Betrieb
nicht herstellen, sondern zerreißen beim Stanzen. Bei der nach der Erfindung an
der Zündstelle dünner ausgearbeiteten Folie werden aber nicht nur die Zündstellen
entsprechend breiter, sondern die Lochstempel arbeiten auch in einem entsprechend
schwächeren Stoff, so daß die Brückenstellen nicht zerreißen.
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Die geringen beim Stanzen nicht zu vermeidenden Ungenauigkeiten in
der Breite fallen natürlich auch bei einer in der Dicke geschwächten, also im Verhältnis
breiteren Glühstelle weniger ins Gewicht als bei einer Glühstelle mit unverminderter
Dicke und demgemäß .geringerer Breite.