Die Erfindung bezieht sich auf einen Festkörperlaser mit einem Festkör
perlaserkristall gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der Druckschrift DE 40 32 323 A1 sind Laser bekannt, bei denen ein
auf der Basis von doppelbrechenden Kristallen realisiertes Lyot-Filter
im Resonator eines langen Laserresonators mit mehreren verstärkten Reso
natormoden zur Selektion von longitudinalen Moden im Resonator verwendet
wird, so daß der Laser nur auf einer einzigen Frequenz emittiert.
Aus "Optics Letters", Vol. 14 No. 1, Jan. 1, 1989, sowie aus der
DE 40 39 455 A1 der Anmelderin sind Mikrokristall-Laser bekannt, welche
über eine hinreichend kurze Resonatorlänge verfügen, so daß sich nur
eine einzige longitudinale Mode ausbilden kann. Hierbei muß der longitu
dinale Modenabstand des Resonators größer als die halbe Verstärkungs
bandbreite des Lasermediums sein.
In Siegman, "Lasers" - Univ. Science Books, California 1986, S. 57 und
466, sind Laser beschrieben, bei denen das obige Kriterium dadurch ent
schärft ist, daß das Lasermedium in der Nähe eines Laserspiegels positi
oniert wird.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist durch die Patentanmeldung
P 41 01 521.5 der Anmelderin bekannt geworden, dessen Mikrokristall-La
ser auch auf Übergänge anschwingen kann, welche eine geringere Verstär
kung als andere Übergänge aufweisen. Bei allen bekannten Ausführungsfor
men treten jedoch Probleme mit der Wellenlängenstabilisierung besonders
für Langzeiten auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen frequenzstabilisierten
Laser aufzuzeigen, bei welchem die Differenzfrequenz der orthogonal zu
einander polarisierten aufgespaltenen Frequenzkomponenten der einzigen
longitudinalen Mode zur Messung der Frequenzabweichung des Lasers bzw.
als Regelsignal zu dessen Stabilisierung verwendet wird.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 aufgezeigten Maßnahmen ge
löst. In den Unteransprüchen sind Ausgestaltungen und Weiterbildungen
aufgezeigt und in der nachfolgenden Beschreibung sind Ausführungsbei
spiele erläutert. Die Figuren der Zeichnung ergänzen diese Erläuterun
gen. Es zeigen:
Fig. 1 ein Schemabild eines Ausführungsbeispiels für einen Festkörper
laser mit einem im y-cut geschnittenen Nd:MgO:LiNbO3-Kristall,
Fig. 2 ein Schemabild einer Ausführungsform, bei der zwischen zwei Kri
stallen ein Aktuatorelement angeordnet ist.
In der Fig. 1 ist ein nach vorstehend beschriebenem Aufbau konzipierter
Laser skizziert. Eine Laserdiode 1 (oder eine andere Pumpquelle) pumpt
über eine Glasfaser 2 - welche hier optional ist - einen Kristall 3, der
hier beispielsweise Nd:MgO:LiNbO3 ist, und welcher hier im sogenannten
x- oder y-cut geschnitten und orientiert ist. In der Figur sind aus
Übersichtlichkeitsgründen alle Fokussieroptiken weggelassen. Die Laser
spiegel 4 und 5 sind monolithisch auf die entsprechenden Kristallflächen
aufgedampft. Während der stärkste Anteil der Laserstrahlung bei dieser
beispielhaften Anordnung als Nutzstrahl am Ausgang zur Verfügung steht,
wird der am anderen Ende des Kristalls ausgekoppelte Anteil der Laser
strahlung geringer Intensität mit einem dichroitischen Spiegel 9 umge
lenkt und mittels eines Polarisationsteilers 10 die beiden Polarisati
onsrichtungen σ und π aufgespalten. Der eine der beiden Strahlen
wird mittels einer λ/2-Platte 6 in seiner Polarisation um 90° gedreht,
so daß beide Polarisationen parallel in eine Y-förmige Glasfaserweiche 7
eingekoppelt werden können. Die beiden Laserstrahlen werden kollinear
auf einer Photodiode 8 abgebildet, an welcher die Differenzfrequenz der
beiden Strahlen an deren Ausgang abgegriffen und analysiert werden.
Durch weitere Auswertung der Differenzfrequenz wird die Temperatur und
somit die Wellenlänge des Lasers bestimmt. Eine aktive Nachführung des
Lasers kann beispielsweise durch Nachführung des Arbeitspunktes T0 er
folgen, so daß die Differenzfrequenz konstant gehalten wird. Dies führt
zu einer Stabilisierung der Laserwellenlängen auf einen konstanten Wert.
Eine solche Anordnung kann außerdem dazu verwendet werden, mittels ther
misch induzierter Doppelbrechung einen abstimmbaren, monolithischen
Zweiwellenlängen-Laser zu realisieren. Sollte kein weiterer Nutzstrahl
des Lasers benötigt werden, wird die Trennung der Linien mittels des
Polarisators 10 und die anschließenden Aufbauten auf der Ausgangsseite
des Laserkristalls vorgenommen.
Auf dieser Konzeption baut die Erfindung auf und beschreibt ein weiteres
Ausführungsbeispiel, das in Fig. 2 skizziert ist und eine Konzeption
zeigt, die analog zu der vorhergehenden ist, wobei hier zwischen zwei
Kristallen 61 und 62 mit parallel orientierten Kristallachsen ein Aktua
torelement 63 - beispielsweise eine dünne Piezoscheibe oder eine PVDF-
Folie - eingebracht ist. Dies erlaubt, das Regelsignal der Elektronik
(Abweichung der Wellenlänge durch den Temperatureinfluß) so zurückzufüh
ren, daß die Resonatorlänge entsprechend so geändert wird, daß die Wel
lenlänge λ0 oder λe konstant gehalten wird. Hierbei ist also
nicht nur die Kenntnis über die Abweichung der Wellenlänge bekannt, der
Laser kann auch auf dieses Abweichungssignal hin sehr schnell nachge
stellt werden. Aus einer Bandbreite der Regelung von 20 MHz begrenzt
durch die Kapazität des Aktuatorelements, ergeben sich Regelzeiten im
Bereich von 100 ns.
Es sei noch darauf hingewiesen, daß eine Vielzahl von laseraktiven dop
pelbrechenden oder nicht laseraktiven doppelbrechenden Kristallen für
eine erfindungsgemäße Anordnung verwendet werden können. Besonders ge
eignet sind hierbei Vertreter der optisch einachsigen Kristalle, welche
in einer Ebene parallel zur optischen Achse und einer weiteren Kristall
achse geschnitten sind, wie beispielsweise LiNbO3, LiTaO3 und viele
andere. Beschränkt man sich auf sehr kurze Resonatoren von einigen 100
µm Länge, so können auch optisch zweiachsige Kristalle verwendet wer
den, da bei diesen kurzen Resonatorlängen der Winkel zwischen den Aus
breitungsrichtungen beider Polarisationsrichtungen (walk-off) vernach
lässigt werden kann.