DE4244404A1 - Anwendungseinheit für eine Dichtmasse - Google Patents
Anwendungseinheit für eine DichtmasseInfo
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- B21J—FORGING; HAMMERING; PRESSING METAL; RIVETING; FORGE FURNACES
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anwendungseinheit für
eine Dichtmasse zum automatischen Abdichten von
Nietverbindungen.
Aus der DE-PS 32 32 093 ist eine automatische Nietmaschine
bekannt, im wesentlichen bestehend aus einer
Bohrvorschubeinheit, einer Nietzuführungseinheit und einer
Vernietungseinheit, die jeweils steuerbar ausgeführt sind,
wobei die besagten Einheiten an einer Haltekonsole in
strahlenförmig zur Nietstelle hinweisenden Führungen
verfahrbar gelagert sind und die Haltekonsole
Pneumatikkupplungen, elektrische Stecker, sowie eine
Spannvorrichtung zum Ankoppeln der Nietmaschine an einen
Fertigungsroboter aufweist. Hiermit können beispielsweise
Nietverbindungen an einem Flugzeugstruktur-Bauteil anhand
eines entsprechenden Programms hergestellt werden. Dabei
erfolgt das Bohren der Nietlöcher sowie das Einsetzen und
Quetschen der Niete in einem automatischen Fertigungsablauf.
Um den Korrosionsschutz der auf diese Weise hergestellten
Nietverbindungen zu verbessern, ist es nun notwendig, die
jeweils zwischen dem Nietkopf und dem Bauteil bestehende Fuge
während des Nietprozesses automatisch mittels einer
Dichtmasse abzudichten, was mit der vorgenannten Nietmaschine
nicht möglich ist.
Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Anwendungseinheit für eine Dichtmasse zur Anordnung auf der
Haltekonsole einer automatischen Nietmaschine, wobei die
Haltekonsole Spannelemente rum Ankoppeln der Nietmaschine an
einen Fertigungsroboter sowie Kupplungen zur Energie- und
Signalübertragung aufweist, so auszubilden, daß damit während
eines automatischen Nietvorganges Dichtmasse auf den
setzkopfseitigen Rand der Nietbohrung aufgetragen wird.
Diese Aufgabe wird bei einer Anwendungseinheit der
vorgenannten Art dadurch gelöst, daß diese einen in einer
strahlenförmig zur Nietstelle hinweisenden auf der
Haltekonsole angeordneten Führung in einer Richtung x
motorisch verfahrbar gelagerten Schlitten für einen Träger
mit einem Anwendungskopf aufweist, wobei ferner auf dem
Schlitten eine Querführung so angeordnet ist, daß der Träger
gegenüber dem Schlitten in einer Richtung y motorisch
verfahrbar ist und der Anwendungskopf einen Vorratsbehälter
für die Dichtmasse aufweist, der mit einer Druckleitung und
mit Ausgabedüsen in Verbindung steht.
Dabei ist insbesondere von Vorteil, daß die abzugebende Menge
der Dichtmasse genau einstellbar ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen angegeben.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung dargestellt und
nachfolgend näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Übersicht über eine Anwendungseinheit,
Fig. 2 die Ansicht II nach Fig. 1,
Fig. 3 die Ansicht III nach Fig. 1,
Fig. 4 vergrößerte Einzelheiten nach Fig. 1,
Fig. 5 vergrößerte Einzelheiten nach Fig. 2 und
Fig. 6 Einzelheiten des Anwendungskopfes.
Fig. 1 zeigt eine Übersicht über eine Anwendungseinheit 1,
die auf einer Haltekonsole 2 der automatischen Nietmaschine
montiert ist. Dabei ist die gesamte Haltekonsole 2 mittels
eines Fertigungsroboters in x′-, y′- und z′-Richtung
verfahrbar. Die Anwendungseinheit 1 ist in Ruheposition
gezeigt und umfaßt im wesentlichen eine Führung 3, einen auf
der Führung 3 in x-Richtung verschiebbaren Schlitten 4, einen
in einer Querführung 7 geführten Träger 5 für den
Anwendungskopf 6 und eine Kartusche 8, der mit einer
Druckluftleitung 9 und einer Ausgabedüse 10 in Verbindung
steht. Die gezeigte Beispielausführung weist ein
Entlüftungsventil 28 auf, das in die Druckluftversorgung des
Anwendungskopfes 6 eingeschaltet ist. In die Führung 3 ist
ein Pneumatikzylinder integriert, wodurch der Schlitten 4 aus
seiner gezeigten Ruheposition im Bild nach links um eine
vorbestimmte Strecke in die Ausgabeposition verfahrbar ist
und umgekehrt. Die Querführung 7 ist gegenüber dem
Schlitten 4 senkrecht angeordnet und ermöglicht anhand eines
weiteren Pneumatikzylinders 11 eine Verschiebung des
Trägers 5 in y-Richtung. Damit ist der Träger 5 gegenüber der
Haltekonsole 2 in x- und y-Richtung verfahrbar. Beide
Zylinder, der in die Führung 3 integrierte und der
Pneumatikzylinder 11, sind in beiden Richtungen wirksam. Zur
Steuerung des Zylinders 11 sind zwei übliche berührungslose
Endschalter 37 und 37 angeordnet, die die Relativbewegung des
Trägers 5 gegenüber der Querführung 7 erfassen und bei
Erreichen der vorbestimmten Positionen des Trägers 5 ein
entsprechendes Signal abgeben.
Die Fig. 4 und 5 zeigen Einzelheiten der vorbeschriebenen
Führungen 3 und 7. Der Schlitten 4 bildet den ersten Schenkel
eines winkelförmigen Halters 13, dessen zweiter im Bild
senkrecht nach oben gerichteter Schenkel die Querführung 7
trägt. Die Querführung 7 besteht im wesentlichen aus einer
Führungsschiene 14 von U-förmigem Querschnitt, in der ein mit
dem Träger 5 fest verbundenes Prisma 15 senkrecht zur
Längserstreckung der Führung 3 geführt ist. Der
Pneumatikzylinder 11 ist fest mit dem Schlitten 4 verbunden.
Die betreffende Kolbenstange 12 wirkt auf einen Ausleger 16,
der seinerseits fest mit dem Träger 5 verbunden ist. Zur
Versorgung mit Druckluft dienen zwei Druckluftanschlüsse 17
und 18. In der gezeigten Ruhelage des Trägers 5 befindet sich
die Kolbenstange 12 in ihrer oberen Position. Die Führung 3
wird durch einen sog. kolbenstangenlosen Pneumatikzylinder
gebildet, wie er beispielsweise unter der Bezeichnung
Martonair LINTRA, bekannt ist. Der feststehende Teil der
Führung 3 ist fest mit der Haltekonsole 2 verbunden. Die
pneumatisch erzeugbare Bewegung des internen Kolbens wird an
einer Kraftbrücke 3a abgenommen, womit der Schlitten 4 fest
verbunden ist. Die Versorgung des internen Zylinders mit
Druckluft erfolgt über entsprechende Druckluftanschlüsse 19
und 20.
Eine denkbare Ausgestaltung der Anwendungseinheit besteht
darin, daß zur Betätigung des Schlittens 4 und des Trägers 5
entsprechende Elektromotoren vorgesehen sind.
Eine andere denkbare Ausgestaltung der Anwendungseinheit
besteht darin, daß zur Betätigung des Schlittens 4 und des
Trägers 5 entsprechende Hydraulikmotoren vorgesehen sind.
Fig. 6 zeigt den Anwendungskopf 6, dessen Gehäuse 21 mittels
Schrauben 22 mit dem Träger 5 verbunden ist. Hierdurch ist
der Anwendungskopf 6 rasch austauschbar. Innerhalb des
Gehäuses 21 ist eine Aufnahmehülse 23 axial verschiebbar
angeordnet, wobei eine Druckfeder 24 vorgesehen ist, die
einer Verschiebung der Aufnahmehülse 23 im Bild nach oben
entgegenwirkt. Die tiefste Stellung der Aufnahmehülse 23
ergibt sich dadurch, daß eine auf das obere Ende der
Aufnahmehülse 23 aufgeschraubte Mutter 25 am Gehäuse 21
anliegt. In dieser Position steht die Feder 24 unter einer
Vorspannung. In das untere Ende des Gehäuses 21 ist eine mit
einem Außengewinde 26 versehene Klemmhülse 27 eingeschraubt,
in der sich eine zuvor eingesetzte Kartusche 8 befindet.
Durch Festziehen der Klemmhülse 27 wird der Flansch 28a der
Kartusche 8 zwischen der Klemmhülse 27 und dem Gehäuse
eingeklemmt. Die Ausgabedüse 10 ist von unten in die
Kartusche 8 eingeschraubt und durch eine auf die
Klemmhülse 27 aufgeschraubte Überwurfmutter 29 gesichert. Die
Ausgabedüse 10 weist an ihrem unteren Ende einen
Zentrierdorn 30 auf, der in eine Schulter 31 übergeht. Von
der Schulter 31 gehen sechs in gleicher Winkelteilung
angeordnete Bohrungen aus, die in den Innenraum 32 der
Ausgabedüse 10 einmünden. In das obere Ende der
Aufnahmehülse 23 ist ein Druckluftanschluß 34 eingeschraubt,
der mit dem gesamten Innenraum der Aufnahmehülse 23 in
Verbindung steht. An geeigneter Stelle weist das Gehäuse 21
eine radiale Bohrung mit einem Innengewinde auf, in das eine
Stiftschraube 35 eingeschraubt ist. An entsprechender Stelle
der Aufnahmehülse 23 ist eine Längsnut angeordnet, in die die
Stiftschraube 35 mit ihrem inneren Ende eingreift. Hierdurch
wird ein Verdrehen der Aufnahmehülse 23 gegenüber dem
Gehäuse 21 verhindert.
Die automatische Nietmaschine wird zunächst durch den Roboter
bis auf eine genau vorbestimmte Strecke an die Nietstelle
herangefahren. Von hier aus werden dann die einzelnen
Operationseinheiten wie die Bohreinheit, die
Anwendungseinheit usw. zur Nietstelle hingefahren und die
entsprechenden Arbeitsgänge ausgeführt. Wenn nun eine bereits
angebrachte Nietbohrung durch Anwendung der Dichtmasse zum
Setzen eines Niets vorbereitet werden soll, befindet sich die
Haltekonsole bereits in Arbeitsposition, wohingegen sich die
Anwendungseinheit 1 noch in Ruheposition gemäß Fig. 1
befindet. Dann wird der Anwendungskopf 6 mittels der
Führung 3 um die besagte vorbestimmte Strecke genau über die
Nietbohrung gefahren. Daran anschließend führt der
Anwendungskopf 6 aufgrund eines entsprechenden Signals eine
Abgabebewegung durch. Hierbei wird die Ausgabedüse 10 mittels
der Querführung 7 zunächst zum Bauteil hin bewegt, bis sich
die Schulter 31 dem Rand der Nietbohrung bis auf einen
vorbestimmten definierten Luftspalt genähert hat. Daran
anschließend kehrt der Anwendungskopf 6 wieder in seine
Ruheposition zurück ohne in der Ausgabeposition zu verweilen.
Dabei taucht der Zentrierdorn 30 in die Nietbohrung ein und
richtet so den Anwendungskopf 6 genau auf die Nietbohrung
aus. Falls es aufgrund eines Defektes vorkommen sollte, daß
der Zentrierdorn 30 auf dem Rand einer Bohrung aufsetzt, so
wird eine Beschädigung des Bauteils infolge der Feder 24
vermieden, die dann als Kraftbegrenzer wirkt. Die Dosierung
der Dichtmasse geschieht durch Druckluftzufuhr über den
Druckluftanschluß 34 und findet rechtzeitig statt, bevor der
Anwendungskopf 6 seine Ausgabeposition erreicht. Die
eingeleitete Druckluft wirkt auf die in der Kartusche 8
befindliche Dichtmasse und preßt diese durch die Bohrungen 33
aus, so daß auf der Schulter 31 sechs aus Dichtmasse
bestehende Kugeln erscheinen. Die Ausgabemenge, das heißt die
Größe der Kugeln, kann über Höhe und Wirkdauer des Druckes
genau eingestellt werden. Um ein unbeabsichtigtes Nachfließen
von Dichtmasse zu verhindern, ist es wichtig, daß der
Luftraum oberhalb der Dichtmasse am Ende des Dosiervorganges
sofort drucklos gemacht wird. Dies kann dadurch erreicht
werden, daß das betreffende Magnetventil beim Abschalten des
Drucks einen Entlüftungskanal freigibt. Es kann auch sinnvoll
sein, ein spezielles Entlüftungsventil 28 anzuordnen, wie in
Fig. 1 gezeigt.
Im Augenblick der Abgabe der Dichtmasse wird die in den
Kugeln vorliegende Dichtmasse mit dem Rand der Nietbohrung in
Kontakt gebracht und aufgrund der Schulter 31 verteilt. Der
zwischen der Schulter 31 und dem Bauteil bestehende Spalt
nimmt dabei die Dichtmasse auf und bewirkt, daß diese nicht
nach außen weggequetscht wird. Die rechtzeitige Durchführung
des Dosiervorganges ist sehr wichtig, da dieser eine
bestimmte Zeit in Anspruch nimmt. Um sicherzustellen, daß der
Dosiervorgang vor Erreichen der Abdabeposition abgeschlossen
ist, kann dieser gegebenenfalls bereits gestartet werden,
während das betreffende Nietloch noch gebohrt wird. Die
hierbei entscheidenden Parameter können experimentell
ermittelt und im Steuerprogramm der Nietmaschine
berücksichtigt werden. Nachdem die Dichtmasse wie
vorbeschrieben aufgetragen ist, kann der betreffende Niet in
die Nietbohrung eingesetzt und gequetscht werden. Die
Anwendungseinheit kann auch zum Auftragen anderer Massen,
beispielsweise eines Klebstoffs, verwendet werden.
Claims (9)
1. Anwendungseinheit, insbesondere für eine Dichtmasse, zur
Anordnung auf der Haltekonsole einer automatischen
Nietmaschine, wobei die Haltekonsole Spannelemente zum
Ankoppeln der Nietmaschine an einen Fertigungsroboter sowie
Kupplungen zur Energie- und Signalübertragung aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Anwendungseinheit (1) einen in einer strahlenförmig zur
Nietstelle hinweisenden auf der Haltekonsole (2) angeordneten
Führung (3) in einer Richtung (x) motorisch verfahrbar
gelagerten Schlitten (4) für einen Träger (5) mit einem
Anwendungskopf (6) aufweist, wobei ferner auf dem
Schlitten (4) eine Querführung (7) so angeordnet ist, daß der
Träger (5) gegenüber dem Schlitten (4) in einer Richtung (y)
motorisch verfahrbar ist und der Anwendungskopf (6) einen
Vorratsbehälter (8) für die Dichtmasse aufweist, der mit
einer Druckleitung (9) und mit einer Ausgabedüse (10) in
Verbindung steht.
2. Anwendungseinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Betätigung des
Schlittens (4) und des Trägers (5) pneumatische Zylinder (11)
vorgesehen sind.
3. Anwendungseinheit nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Betätigung des
Schlittens (4) und des Trägers (5) entsprechende
Elektromotoren vorgesehen sind.
4. Anwendungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Betätigung des
Schlittens (4) und des Trägers (5) entsprechende
Hydraulikmotoren vorgesehen sind.
5. Anwendungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Anwendungskopf (6) eine Klemmhülse (27) aufweist, in die eine
Kartusche (8) einsetzbar ist.
6. Anwendungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (21)
mittels Schrauben (22) mit dem Träger (5) verbunden ist.
7. Anwendungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (21)
des Anwendungskopfes (6) mittels Schrauben (22) mit dem
Träger (5) verbunden ist.
8. Anwendungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausgabedüse (10) einen Zentrierdorn (30) aufweist.
9. Anwendungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Zentrierdorn (30) in eine Schulter (31) übergeht, von der
mehrere in gleicher Winkelteilung angeordnete Bohrungen (33)
ausgehen und in den Innenraum (32) der Ausgabedüse (10)
einmünden.
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