DE4244288A1

DE4244288A1 - Tassenstößel für den Ventiltrieb für Ladungswechselventile, vorzugsweise Einlaßventile von Hubkolbenbrennkraftmaschinen

Info

Publication number: DE4244288A1
Application number: DE4244288A
Authority: DE
Inventors: Joachim Dr Ing Boehme; Leopold Dipl Ing Mueller
Original assignee: IAV Motor GmbH
Current assignee: IAV Motor GmbH
Priority date: 1992-11-13
Filing date: 1992-12-28
Publication date: 1994-05-19
Anticipated expiration: 2012-12-29
Also published as: DE4244288C2

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Tassenstößel für den Ventiltrieb für Ladungswechselventile, vorzugsweise für Einlaßventile von Hubkolbenbrennkraftmaschinen, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Bekannt sind Tassenstößel für den Ventiltrieb für Ladungswechselventile gemäß vorgenannter Konstruktion durch die britischen Patente GB 90 03603.09 und GB 90 07022.8 (veröffentlicht in law/9105163, S. 86, 87 und 93).

Koaxial im Tassenstößel ist ein innerer Stößel geführt, welcher wiederum eine mech. oder hydrau lische Spielausgleichsvorrichtung trägt. Dabei bewirkt die Spielausgleichsvorrichtung die Herbei führung der Berührung des kürzeren Nockens mit dem inneren Stößel, so daß ein geringerer Ven tilhub entsteht. Soll ein maximaler Ventilhub herbeigeführt werden, wird mittels einer radial wir kenden Sperrvorrichtung der innere Stößel auf der Höhe des äußeren Stößels mit diesem ver sperrt und somit berührt der Nocken für max. Ventilhub den äußeren Stößel.

Nachteilig bei dieser techn. Lösung ist, daß diese Sperrvorrichtung keinen echten Formschluß entstehen läßt. Die durch die Bewegung des Nockens als Nebenerscheinung entstehenden Schwingungen bewirken, daß der äußere Stößel bei eingeschobener Sperrvorrichtung gegen den inneren Stößel "hämmert" und somit sind die Sperrvorrichtung und die dazugehörigen Angriffs flächen der beiden Stößel auf Verschleiß ausgesetzt, so daß eine frühzeitige Funktionsuntüchtig keit eintreten kann.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine formschlüssige, stabile Verbindung zu verwirklichen. Die Ver bindung muß vor allem so beschaffen sein, daß sie nicht von arteigenen Schwingungen funk tionsuntüchtig wird.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Sperrvorrichtung außermittig, sekan tenförmig verlaufend zwischen dem Tassenstößel und dem darin zentral geführten Stößel in dafür in den beiden Stößeln vorgesehenen Bohrungen verschiebbar angebracht ist.

Dabei ist die Sperrvorrichtung vorzugsweise als Doppelkolbensperre ausgebildet, wobei jeder Kolben als Hohlkolben ausgeführt ist, jedoch besitzt dieser hubmittig einen abschersicheren Steg. Zur Begrenzung des Hubes des jeweiligen Sperrkolbens sind beidseitig Hubanschläge, z. B. als Stifte angebracht. Darüber hinaus ist der zentral geführte Stößel vorzugsweise annähernd rechteck förmig zur funktionstüchtigen und verschleißfreien Schaltbarkeit ausgeführt, wobei jedoch das verkürzte Kolbenhemd zur besseren Führung im Tassenstößel kreisrund gemäß dessen Innen durchmesser gestaltet ist.

Ausführungsbeispiel

An Hand von Zeichnungen soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt:

Fig. 1: Einen Querschnitt auf der Höhe der Sperrkolben durch den Tassenstößel und den zentral geführten Stößel.

Fig. 2: Einen Längsschnitt durch den gesamten Ventiltrieb für ein Einlaßventil.

Aus der Fig. 1 sind die beiden möglichen Stellungen der Sperrkolben 4 ersichtlich. Zum ersten die ungesperrte und zum zweiten die gesperrte Stellung.

Dreht eine Hubkolbenbrennkraftmaschine in niedrigen Motordrehzahlen, so benötigt sie eine klei nere Kraftstoffmenge. Voraussetzung hierzu ist ein geringerer Ventilhub. Dieser geringere Hub ist erreicht bei ungesperrter Stellung der Sperrkolben 4. Dadurch bewegt der kurze Nocken 8 der Nockenwelle 7 den zentralen Stößel 2, dieser wiederum die hydraulische Spielausgleichsvorrich tung 3 und anschließend das Einlaßventil 10 zum minimalen Ventilhub, schematisch dargestellt in Fig. 2. Desweiteren ist aus Fig. 1 und 2 die annähernde Rechteckform des zentral geführten Stö ßels 2 erkennbar.

In höheren Motordrehzahlen benötigt die Brennkraftmaschine eine größere Kraftstoffmenge, somit versperren die Sperrkolben 4 die beiden Stößel, Tassenstößel 1 und zentral geführter Stö ßel 2, gegeneinander, so daß der größere Hub des Nockens 9 auf den Tassenstößel 1 wirkt, dieser wiederum bewegt über die Sperrkolben 4 den inneren Stößel 2, die hydraulische Spielausgleichs vorrichtung 3 und somit das Einlaßventil 10 zum maximalen Ventilhub.

Die Sperrkolben 4 können sowohl mechanisch als auch hydraulisch oder mechanisch/hydraulisch bewegt werden.

Wie aus Fig. 1 ersichtlich, wird über die Bohrung 6 der hydraulische Druck zugeführt, die Kol ben 4 nach außen bis zu den Hubanschlagstiften 5 verschoben und somit ist die gegenseitige Be wegung der beiden Stößel 1 und 2 gesperrt. Ein Lösen der Sperre könnte beispielsweise über eine Gegendruckzuführung mittels eines nicht dargestellten Ringkanals geschehen.

Damit die Sperrkolben 4, dünnwandig und mit geringem Durchmesser ausgeführt, dennoch von hoher Steifigkeit und abschersicher sind, weisen diese hubmittig im Inneren einen Steg 4′ auf.

Um eine klemmfreie Führung des Stößels 2 zu erreichen, ist dieser zusätzlich mit einem kreis runden - gemäß den Abmessungen des Innendurchmessers vom Tassenstößel 1 - kurzen Kolbenhemd 2′ versehen, wie Fig. 2 zeigt. Des weiteren sind aus dieser Fig. 2 Druckfedern 11 ersichtlich, welche die Aufgabe erfüllen, dämpfend und Abstand wahrend zwischen den Nocken 2 und den Tassenstößel 1 zu wirken. Dabei stützen diese sich einerseits an der Boden-Innenseite des Tassenstößels 1 und andererseits auf dem Boden des Stößelhemdes 2′ vom zentral geführten Stößel 2 ab.

Claims

1. Tassenstößel für den Ventiltrieb für Ladungswechselventile, vorzugsweise Einlaßventile von Hubkolbenbrennkraftmaschinen, bestehend aus einem Tassenstößel und einem in diesem zentral geführten Stößel, wobei dieser eine hydraulische Spielausgleichsvorrich tung trägt und der Tassenstößel mit dem zentral geführten Stößel mittels einer Vorrich tung gegeneinander versperrbar ist, gekennzeichnet dadurch, daß die Sperrvorrichtung außermittig, sekantenförmig verlaufend zwischen dem Tassen stößel (1) und dem zentral geführten Stößel (2) verschiebbar angebracht ist.

2. Tassenstößel für den Ventiltrieb für Ladungswechselventile, nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß der zentral geführte Stößel (2) horizontal sowie vertikal annähernd Rechteckform hat, ist jedoch entstehende Klemmwirkungen verhindernd mit einem kreisrunden dem Innen durchmesser des Tassenstößels (1) angepaßten Kurz-Kolbenhemd (2′) versehen.

3. Tassenstößel für den Ventiltrieb für Ladungswechselventile, nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Sperrvorrichtung als Doppelkolbensperre (4) ausgebildet ist.

4. Tassenstößel für den Ventiltrieb für Ladungswechselventile, nach Anspruch 1 und 3, gekennzeichnet dadurch, daß die Sperrkolben (4) beidseitig in ihrem Hub mittels Hubanschläge, z. B. Stifte (5), begrenzt sind.

5. Tassenstößel für den Ventiltrieb für Ladungswechselventile, nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß der Sperrkolben (4) hohl ist, jedoch hubmittig einen abscherbaren Steg (4′) aufweist.

6. Tassenstößel für den Ventiltrieb für Ladungswechselventile, nach Anspruch 1+2, gekennzeichnet dadurch, daß zwischen der Boden-Innenseite des Tassenstößels (1) und dem Boden des Stößel hemdes (2′) druckaufnehmende Federn (11) eingebracht sind.