DE19801603A1 - Auf unterschiedliche Hübe für wenigstens ein Gaswechselventil schaltbarer Nockenfolger eines Ventiltriebs einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Auf unterschiedliche Hübe für wenigstens ein Gaswechselventil schaltbarer Nockenfolger eines Ventiltriebs einer BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen auf unterschiedliche Hübe für wenigstens ein
Gaswechselventil schaltbaren Nockenfolger eines Ventiltriebs einer Brenn
kraftmaschine mit folgenden Merkmalen:
- a) der Nockenfolger besteht aus zumindest zwei angrenzenden Abschnitten, die durch Nocken unterschiedlichen Hubes beaufschlagbar sind, wobei wahlweise einer von diesen nicht mit einem Nocken zusammenwirkt;
- b) die Abschnitte besitzen bevorzugt in einer Nockengrundkreisphase zuein ander fluchtende Aufnahmen, wobei in wenigstens einer der Aufnahmen ein Koppelmittel verläuft, das im entkoppelten Zustand der Abschnitte vollständig in seiner Aufnahme angeordnet ist;
- c) das Koppelmittel ist in seine Koppelrichtung über Hydraulikmittel verlagerbar, das über einen Zulauf in eine durch dessen Aufnahme gebildete Druckkammer axial vor seine druckkammerseitige Stirnseite leitbar ist, wobei es für eine Kopplung der Abschnitte derartig über eine Trennfläche zwischen diesen hinweg verschiebbar ist, daß es mit einem Teilabschnitt in die angrenzende Aufnahme eingreift;
- d) das Koppelmittel kommuniziert mit einem Sperrmittel.
Ein derartiger Nockenfolger mit einem Sperrmittel ist aus der DE-OS 196 22 174
vorbekannt. Dessen Sperrmittel ist beispielsweise nach Fig. 8 als Kugel ausge
bildet, die formschlüssig in das als Kolben gefertigte Koppelmittel eingreifbar
gestaltet ist. Dabei überragt die Kugel eine Aufnahme für das Koppelmittel in
Nockenwellenrichtung. Ein angreifender Nocken wiederum besitzt an seinem
Außenmantel eine teilausgesparte Ringnut, die mit der Kugel zum Sperrzweck
zusammenwirkt.
Nachteilig ist es bei dem gattungsbildenden Nockenfolger, daß die Sperrmittel
aufwendige Änderungen an bereits vorhandenen Nocken von Nockenwellen
erfordern. Gleichzeitig tritt durch den Nockenkontakt zum Sperrmittel ein
unnötig erhöhter Verschleiß in diesem Bereich auf. Wird Hydraulikmittel vor
das Koppelmittel geleitet, welches das Sperrmittel besitzt, ist auch mit einem
zusätzlichen Hydraulikmittelverlust über die Aussparung im Nockenfolger für
das Sperrmittel zu rechnen. Ebenfalls ist festzustellen, daß die am genannten
Nockenfolger aufgezeigten Maßnahmen zur Sperrung seiner Koppelmittel
außerhalb gewünschter Nockenkontaktphasen relativ aufwendige Änderungen
am Nockenfolger selbst bedingen. Zugleich kann es durch die Steifheit der
Sperrmittel in seltenen Fällen zu einer unerwünschten Bauteilbelastung
oder -zerstörung kommen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Nockenfolger der vorbeschriebenen
Art zu schaffen, bei welchem die aufgezeigten Nachteile beseitigt sind.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Hauptanspruchs
gelöst, wobei zweckmäßige Konkretisierungen dieser Erfindung Gegenstand der
Unteransprüche sind. Diesen Unteransprüchen können auch allein bzw. in
Kombination mit anderen Unteransprüchen selbständig schutzfähige Maßnah
men immanent sein.
Das Sperrmittel ist erfindungsgemäß als mechanisch sperr- und entsperrbarer,
jedoch hydraulisch in seiner Entsperrstellung über Schalthochdruck haltbarer
Sperrschieber für den Zulauf in die Druckkammer hergestellt und/oder ist das
Sperrmittel vollständig in den Nockenfolger eingebaut und überragt diesen
nicht.
Diese erfindungsgemäße Sperrung und Entsperrung wird in Ausgestaltung der
Erfindung über eine Signalbahn am Außenmantel eines der Abschnitte realisiert.
Hierdurch kann auf aufwendig zu fertigende Signalbahnen am gegenüberliegen
den Nocken verzichtet werden. Der an diesem Bereich ansonsten festzustellen
de Verschleiß ist eliminiert. Denkbar ist es an dieser Stelle jedoch auch, die
Signalbahn im Bereich einer Umgebungskonstruktion für den Nockenfolger
(beispielsweise Zylinderkopf) zu positionieren.
Dadurch, daß das Sperrmittel hydraulisch in seiner Entsperrstellung nur bei
Schalthochdruck gehalten wird, verschließt es bei nicht ausreichend anliegen
dem Hydraulikmitteldruck den Zulauf für das Hydraulikmittel in die Druckkam
mer vor dem Koppelmittel. Somit wird anhand der Signalbahn im abgeschalte
ten Zustand der Abschnitte und in vorteilhafter Weise bei deren maximalstem
Relativhub der Zulauf dahingehend abgefragt, ob ein ausreichend großer Hy
draulikmitteldruck ansteht. Reicht dieser aus, so wird nach Entsperrung über die
Signalbahn der Schieber über den anliegenden Hydraulikmitteldruck derartig
gehalten bzw. verlagert, daß er einen ausreichenden Querschnitt am Zulauf zur
Verlagerung des Koppel mittels freigibt. Im nachfolgenden Grundkreis wird das
somit hydraulisch vorgespannte Koppelmittel mit extrem hoher Sicherheit und
Geschwindigkeit in seine gegenüberliegende Aufnahme zum Koppelzweck der
Abschnitte verlagert (s. auch Figurenbeschreibung).
In zweckmäßiger Fortbildung der Erfindung ist es vorgeschlagen, den Nocken
folger als Tassenstößel auszubilden. Der Schutzumfang dieser Erfindung bezieht
sich jedoch auf jegliche andere Arten von Nockenfolgern, insbesondere hebel
artige Nockenfolger wie Kipp-, Schwing- oder Schlepphebelpaare. Auch sind
Nockenfolger denkbar; bei denen drei oder mehr Hebel nebeneinanderliegend
angeordnet sind und durch Koppelmittel zum Zwecke unterschiedlichen Hubes
verbunden werden können. Selbstverständlich können dann die Koppelmittel
dieser Hebel ebenfalls mit dem erfindungsgemäßen Sperrmittel versehen sein.
Eine druckkammerseitige Stirnseite des Koppelmittels kommuniziert nach der
Erfindung nur abschnittsweise mit einer druckkammerseitigen Stirnfläche des
Sperrmittels, damit das Hydraulikmittel bei Verlagerung dieses Pakets über die
Signalbahn in die zwischen diesen gebildete Druckkammer ausreichend schnell
geleitet werden kann.
Als Federmittel zur Beaufschlagung des Sperrmittels ist beispielsweise eine
Druckfeder vorgeschlagen. Denkbar ist an dieser Stelle jedoch jedes weitere
Federmittel, so auch ein magnetisches bzw. eine ebenfalls hydraulische Beauf
schlagung des Sperrmittels in Druckkammerrichtung.
Der Tassenstößel weist in einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung im
Bereich seines kreisförmigen Abschnitts ein hydraulisches Spielausgleichsele
ment auf. Dieses wird vorteilhaft über einen separaten Hydraulikmittelpfad mit
Hydraulikmitteldruck beaufschlagt.
Zur Minimierung der Flächenpressung im Falle der Kopplung der Abschnitte
über das Koppelmittel und um ein Ausschiebemittel für das Koppelmittel in
seine Entkoppelrichtung zu schaffen, ist es erfindungsgemäß vorgeschlagen, im
kreisförmigen Abschnitt einen sich über eine gesamte Länge dessen Aufnahme
erstreckenden Schieber zu applizieren. Dieser Schieber greift im Falle der
Kopplung der Abschnitte in eine der Aufnahme für das Koppelmittel diametral
gegenüberliegende Aufnahme im kreisringförmigen Abschnitt ein. Durch diese
"symmetrische" Kopplung wird gleichzeitig auch ein minimales Verkippen der
Abschnitte zueinander bei Kopplung vermieden. Vorteilhafterweise wird der
kreisringförmige Abschnitt im Bereich seines Bodens von zwei Nocken gleichen
und großen Hubes beaufschlagt. Diese Nocken schließen einen Nocken kleinen
Hubes für den kreisförmigen Abschnitt ein. Soll das beaufschlagte Gaswechsel
ventil im nichtgekoppelten Zustand der Abschnitte vollkommen geschlossen
bleiben, so kann auf den Nocken kleinen Hubes verzichtet werden bzw. er
zeugt dieser kleine Nocken lediglich einen Minimalhub.
In Konkretisierung der Erfindung ist es vorgeschlagen, den Schieber mit einer
Druckfeder zu versehen. Diese kann ihn beispielsweise umschließen. Die
Druckfeder beaufschlagt den Schieber in Entkoppelrichtung und bewirkt für den
Fall der gewünschten Entkopplung bei nachlassendem Druck an Hydraulikmittel
eine Verlagerung des Koppelmittels vollständig in seine Aufnahme. Dabei ist die
Kraft dieser Druckfeder stärker ausgelegt, als die Kraft der das Sperrmittel
beaufschlagenden Druckfeder. Gleichzeitig verhindert diese Druckfeder am
Schieber über ihre Federkraft auch mit, daß bei nicht ausreichend vorhandenem
Schalthochdruck an Hydraulikmittel eine Kopplung realisiert werden kann.
Denkbar ist es jedoch auch, den Schieber in Entkoppelrichtung durch Hydrau
likmittel zu beaufschlagen. Eine weitere sinnvolle Beaufschlagungsform wäre,
wenn in der der Aufnahme für das Sperrmittel diametral gegenüberliegenden
Aufnahme im kreisringförmigen Abschnitt ein zusätzliches Bauteil, beispiels
weise ein weiterer Schieber verläuft. Dieser kann über die genannten Beauf
schlagungsmittel (hydraulisch, mechanisch) auf den Schieber in Entkoppelrich
tung wirken und wahlweise auch den Anschlag bilden oder beinhalten.
Das zitierte Federmittel für das Sperrmittel ist derartig ausgelegt, daß es eine
Verlagerung dieses Sperrmittels in seine Entsperrichtung über Hydraulikmittel
druck dann zuläßt, wenn dieser Druck kleiner ist als der Schalthochdruck,
jedoch größer als ein Niederdruck an Hydraulikmittel.
Vorteilhaft ist es, wenn die Aufnahme für das Koppelmittel und die diametral
gegenüberliegende Aufnahme im kreisringförmigen Abschnitt radial außen je
einen Anschlag für das Koppelmittel bzw. den Schieber besitzen. Durch diesen
Anschlag wird die maximale Verlagerungsbewegung der eben genannten
Elemente definiert. Die Anschläge können mit Öffnungen, beispielsweise Boh
rungen, versehen sein. Über diese Bohrungen kann bei der Verlagerungsbewe
gung des Koppelmittels mit Sperrmittel bzw. Schieber verdrängte Luft entwei
chen. Es bildet sich kein unerwünschtes Luftpolster aus. Ebenfalls kann eine
Leckmenge an Hydraulikmittel aus dem Nockenfolger entfernt werden.
Denkbar ist es beispielsweise, die Signalbahn einteilig mit dem kreisförmigen
Abschnitt zu verbinden. Jedoch kann auch ein separates Element mit Keilfläche,
wie beispielsweise ein nietartiger Körper oder ähnliches, mit einem Außen
mantel des entsprechenden Abschnitts verbunden werden. Vorteilhafterweise
besitzt die Signalbahn, wie genannt, ihre höchste Erhebung im Bereich maxima
ler Relativstellung der Abschnitte zueinander. Somit kann mit ablaufender
Nockenflanke das Koppelmittel für den Fall seiner gewünschten Kopplung mit
Hydraulikmitteldruck versehen werden. Reicht dieser Druck nicht aus (Schalt
hochdruck), so verschließt das Sperrmittel über die Kraft seines Druckmittels
den Zulauf. Eine Kopplung kann erst dann in einem der darauffolgenden Grund
kreiszyklen erfolgen.
Zweckmäßigerweise ist die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen als Tassenstößel ausgebilde
ten Nockenfolger im Bereich seiner Koppelmittel und
Fig. 2 einen um 90° gegenüber Fig. 1 gedrehten Querschnitt
durch den Nockenfolger.
Fig. 1 zeigt einen als Tassenstößel ausgebildeten Nockenfolger 1. Dieser
besteht aus einem äußeren kreisringförmigen Abschnitt 2, der im Bereich seiner
Bohrung 3 einen kreisförmigen Abschnitt 4 relativ beweglich zu diesem ein
schließt. Die Abschnitte 2, 4 sind im Bereich ihrer Böden 5, 6 von Nocken
unterschiedlichen Hubes beaufschlagt. Dabei wird der Boden 5 von wenigstens
einem Nocken großen Hubes und der Boden 6 von einem Nocken kleinen
Hubes kontaktiert. Gleichzeitig ist der Abschnitt 4 an seiner bodenfernen Seite
mit einem hydraulischen Spielausgleichselement 7 versehen. Dieses wirkt auf
ein oder mehrere nicht dargestellte Gaswechselventile ein.
Im Bereich der Böden 5, 6 verlaufen in einer Nockengrundkreisphase zuein
ander fluchtende Aufnahmen 8, 9. In der hier links der Symmetrielinie darge
stellten Aufnahme 8 ist radial außen ein als Druckfeder dargestelltes Druckmittel
positioniert. Das Druckmittel 10 ist radial nach außen an einem Anschlag 11
abgestützt. Dieser Anschlag 11 ist hier als Boden einer Hülse 12 ausgebildet.
Diese Hülse 12 dient mit ihrer Bohrung zur Ausbildung der Aufnahme 8 und
somit als unmittelbare Laufbahn. Gleichzeitig besitzt der Anschlag 11 eine
Öffnung 13.
Radial innen wirkt das Druckmittel 10 auf ein Sperrmittel/einen Sperrschieber
14 ein. Dieser ist hier kolbenartig gefertigt. Dem Sperrmittel 14 radial nach
innen vorgeordnet ist ein als Kolben ausgebildetes Koppelmittel 15. In der hier
dargestellten Ansicht liegt eine radial innere Stirnfläche 16 des Sperrmittels 14
an einer radial äußeren Stirnseite 17 des Koppelmittels 15 abschnittsweise an.
Das Koppelmittel 15 ist mit seiner radial inneren Stirnseite 18 im entkoppelten
Zustand der Abschnitte 2, 4 unmittelbar vor einer Trennfläche 19 zwischen
diesen positioniert.
Dadurch, daß die Stirnfläche 16 und Stirnseite 17 nur abschnittsweise anliegen,
ist in dem hier gezeigten und später erläuterten Niederdruckzustand an Hydrau
likmittel eine Druckkammer 20 zwischen dem Sperrmittel 14 und dem Koppel
mittel 15 gebildet.
Zu erkennen ist auch, daß das Sperrmittel 14 mit seiner Mantelfläche 21 hier
einen Zulauf 22 versperrt. Dieser Zulauf 22 dient einer Zuleitung von Hydrau
likmittel in die Druckkammer 20. Er wird hier gespeist aus einem aus Fig. 2
ersichtlichen Vorratsraum 23.
In der Aufnahme 9 des kreisförmigen Abschnitts 4 sind radial außen zwei
beabstandete Hülsen 24 eingebaut. Somit ist die Aufnahme 9 durch Bohrungen
dieser Hülsen 24 determiniert. Innerhalb der Aufnahme 9 verläuft ein Schieber
25, welcher sich über eine gesamte Länge der Aufnahme 9 erstreckt. Etwa im
Bereich seiner Quermittelebene ist der Schieber 25 an seinem Außenmantel 26
von einer Druckfeder 27 umschlossen. Diese verläuft zwischen den Hülsen 24.
Dabei stützt sich die Druckfeder 27 an ihrer dem Koppelmittel 15 abgewandten
Seite an einem Absatz 28 (Stirnseite) der Hülse 24 ab. Druckraumseitig erfährt
die Druckfeder 27 einen Anschlag an einem Bund 29, welcher sich am Außen
mantel 26 des Schiebers 25 befindet. Die Druckfeder 27 hält den Schieber 25
in Mittenlage. Anstatt des Bundes wäre auch ein Sicherungsring o. ä. denkbar.
Der Teil der Aufnahme 8, welcher der Aufnahme 8 für das Koppelmittel 15
diametral gegenüberliegt, besitzt einen hülsenartigen Anschlag 31. Dieser weist
ebenfalls eine Öffnung 32 auf. Denkbar kann es auch sein, innerhalb der eben
beschriebenen Aufnahme 8 einen dritten Schieber zu positionieren. Dieser
könnte dann radial von außen durch ein Druckmittel beaufschlagt werden.
Durch die Öffnungen 13 und 32 kann bei einer Verlagerungsbewegung von
Koppelmittel 15/Sperrschieber 14 und Schieber 25 verdrängte Luft ungehindert
entweichen.
Gleichzeitig geht aus Fig. 1 hervor, daß am von der Bohrung 3 umschlossenen
Außenmantel 33 des Abschnitts 4 eine Signalbahn 34 ausgebildet ist. Diese
Signalbahn 34 ist als in nockenferne Richtung sich erstreckende Durchmesserer
weiterung 35 gefertigt. Sie besteht hier aus einem separaten Körper 36, z. B.
nietähnlicher Ausbildung. Sie befindet sich axial von einer Mitte der Stirnseite
18 des Koppelmittels 15 in etwa im Maß eines maximalen Differenzhubes vom
Hub des großen Nockens für den kreisringförmigen Abschnitt 2 zum Hub des
kleinen Nockens für den kreisförmigen Abschnitt 4 entfernt.
Die Figuren zeigen den Nockenfolger 1 in seiner Grundkreisphase und im
entkoppelten Zustand. Somit würde sich das zugeordnete Gaswechselventil
lediglich im Sinne des den kreisförmigen Abschnitt 4 beaufschlagenden
Nockens öffnen. Der kreisringförmige Abschnitt 2 vollzieht im Sinne seines ihn
beaufschlagenden Nockens oder der Nocken großen Hubes eine Relativbe
wegung zum kreisförmigen Abschnitt 4. Bei dieser Relativbewegung gleitet die
druckkammerferne Stirnseite 18 des Koppelmittels 15 am Außenmantel 33 und
über die Signalbahn 34. Diese verschiebt in etwa bei maximalem Relativhub
das Koppelmittel 15 mit Sperrmittel 14 radial nach außen entgegen der Kraft des
Druckmittels 10. Dabei gibt die Mantelfläche 21 des Sperrmittels 14 den Zulauf
22 zeitweilig frei. Soll nun der Entkoppelzustand beibehalten werden, beispiels
weise bei niedriger Drehzahl und Last der Brennkraftmaschine, so bleibt der
Niederdruck an Hydraulikmittel am Zulauf 22 geschaltet. Bei der anschließend
erfolgenden Aufwärtsbewegung des kreisringförmigen Abschnitts 2 verschiebt
das Druckmittel 10 den Sperrschieber 14 radial nach innen. Das Koppelmittel
15 steht vor der Trennfläche 19. Somit wird der Zulauf 22 wieder geschlossen.
Kommt es nun im Nockengrundkreis zu unerwünschten Druckspitzen an Hy
draulikmittel am Zulauf 22, bleiben diese durch die Sperrwirkung des Sperr
mittels 14 unberücksichtigt. Das Koppelmittel 15 kann in der Nockengrundkreis
phase nicht unerwünscht in Koppelrichtung ausfahren und verharrt somit in
seiner Aufnahme 8.
Ist eine Kopplung der Abschnitte 2, 4, beispielsweise bei mittlerer bis hoher
Drehzahl/Last gewünscht, so kann schon sehr frühzeitig ein Hochdruck an
Hydraulikmittel an den Zulauf 22 angelegt werden. Wird nun das Paket, beste
hend aus Koppelmittel 15 und Sperrmittel 14, über die Signalbahn 34 bei
Relativhub radial nach außen verlagert, wird wiederum der Querschnitt des
Zulaufs 22 mechanisch freigegeben. Übersteigt der anliegende Druck (Hoch
druck) an Hydraulikmittel eine durch das Druckmittel 10 vorgegebene Kraft, so
bleibt über diesen anstehenden Hydraulikmitteldruck bei nachfolgender Ablauf
flanke des Nockens die Druckkammer 20 geöffnet. Das Koppelmittel 15 steht
somit unter ausreichendem Vordruck und kann mit Erreichen des Grundkreises
sofort in die fluchtende Aufnahme 9 verlagert werden. Die Kopplung der
Abschnitte 2, 4 ist sicher vollzogen.
Reicht jedoch der anstehende Hochdruck an Hydraulikmittel am Zulauf 22 nicht
aus, so würde mit ablaufender Nockenablaufflanke die mechanische Entriege
lung des Zulaufs 22 über die Signalbahn 34 aufgehoben und das Sperrmittel 14
über die Kraft seines Druckmittels 10, entgegen nicht ausreichendem Hydraulik
mitteldruck, den Zulauf 22 versperren. Somit wäre das Koppelmittel 15 in der
darauffolgenden Grundkreisphase an einer Verlagerungsbewegung in Richtung
zur Aufnahme 9 zum Koppelzweck gehindert. Unerwünschte Verschleißerschei
nungen durch dessen nicht ausreichendes Ausfahren trotz Schaltbefehl und
Geräuschentwicklungen sind somit vermieden. Erst bei genügendem Hochdruck
an Hydraulikmittel am Zulauf 22 kann beim darauffolgenden Nockenhub und
entsperrt bleibendem Sperrmittel 14 eine Verlagerung des Koppelmittels 15 in
Koppelrichtung erfolgen.
1
Nockenfolger
2
(kreisringförmiger) Abschnitt
3
Bohrung
4
kreisförmiger Abschnitt
5
Boden
6
Boden
7
Spielausgleichselement
8
Aufnahme
9
Aufnahme
10
Druckmittel
11
Anschlag
12
Hülse
13
Öffnung
14
Sperrschieber/Sperrmittel
15
Koppelmittel
16
Stirnfläche
17
Stirnseite
18
Stirnseite
19
Trennfläche
20
Druckkammer
21
Mantelfläche
22
Zulauf
23
Vorratsraum
24
Hülse
25
Schieber
26
Außenmantel
27
Druckfeder
28
Absatz
29
Bund
30
nicht vergeben
31
Anschlag
32
Öffnung
33
Außenmantel
34
Signalbahn
35
Durchmessererweiterung
36
Körper
37
Stirnseite
Claims (8)
1. Auf unterschiedliche Hübe für wenigstens ein Gaswechselventil schaltbarer
Nockenfolger (1) eines Ventiltriebs einer Brennkraftmaschine mit folgenden
Merkmalen:
- a) der Nockenfolger (1) besteht aus zumindest zwei angrenzenden Abschnitten (2, 4), die durch Nocken unterschiedlichen Hubes beaufschlagbar sind, wobei wahlweise einer von diesen nicht mit einem Nocken zusammenwirkt;
- b) die Abschnitte (2, 4) besitzen bevorzugt in einer Nockengrundkreisphase zueinander fluchtende Aufnahmen (8, 9), wobei in wenigstens einer der Auf nahmen (8, 9) ein Koppelmittel (15) verläuft, das im entkoppelten Zustand der Abschnitte (2, 4) vollständig in seiner Aufnahme (8, 9) angeordnet ist;
- c) das Koppelmittel (15) ist in seine Koppelrichtung über Hydraulikmittel ver lagerbar, das über einen Zulauf (22) in eine durch dessen Aufnahme (8, 9) gebildete Druckkammer (20) axial vor seine druckkammerseitige Stirnseite (16) leitbar ist, wobei es für eine Kopplung der Abschnitte (2, 4) derartig über eine Trennfläche (19) zwischen diesen hinweg verschiebbar ist, daß es mit einem Teilabschnitt in die angrenzende Aufnahme (9, 8) eingreift;
- d) das Koppelmittel (15) kommuniziert mit einem Sperrmittel (14); gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- e) das Sperrmittel (14) ist als mechanisch sperr- und entsperrbarer jedoch hydraulisch in seiner Entsperrstellung über Schalthochdruck haltbarer Sperr schieber für den Zulauf (22) in die Druckkammer (20) hergestellt und/oder
- f) das Sperrmittel (14) ist vollständig in den Nockenfolger (1) eingebaut und überragt diesen nicht.
2. Nockenfolger nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- g) das Sperrmittel (14) besitzt kolbenartige Geometrie, ist in die Aufnahme (8) des Koppel mittels (15) eingebaut und verläuft in dessen Koppelrichtung gesehen axial vor diesem;
- h) das Sperrmittel (14) ist in seine Sperrichtung über ein Druckmittel (10) wie eine Feder beaufschlagt und grenzt druckkammerseitig mit einer Stirnfläche (16) an, wobei es bei Niederdruck an Hydraulikmittel und zumindest während einer Nockengrundkreisphase mit seiner Mantelfläche (21) den Zulauf (22) verschließt und mit der druckkammerseitigen Stirnfläche (16) abschnittsweise mit der druckkammerseitigen Stirnseite (17) des Koppel mittels (15) in Kontakt ist;
- i) an einem Außenmantel (33) des Abschnitts (4), in dessen Aufnahme (9) das Koppelmittel (15) zum Koppelzweck verlagerbar ist, verläuft eine Signalbahn (34) für das Sperrmittel (14);
- j) das Sperrmittel (14) tastet im entkoppelten Zustand der Abschnitte (2, 4) mittelbar über eine druckkammerferne Stirnseite (18) des Koppelmittels (15) diese Signalbahn (34) ab und
- k) das Sperrmittel (14) ist über die Signalbahn (34) derartig in dessen Entsperr stellung verlagerbar, daß es mit seiner Mantelfläche (21) den Zulauf (22) freigibt.
3. Nockenfolger nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- l) der Nockenfolger (1) ist als Tassenstößel ausgebildet;
- m) der Abschnitt (2) besitzt kreisringförmige Geometrie und beinhaltet in seiner radial bzw. sekantenartig verlaufenden Aufnahme (8) das Koppelmittel (15) mit Sperrmittel (14);
- n) der weitere Abschnitt (4) des Nockenfolgers (1) ist kreisförmig gefertigt und innerhalb einer Bohrung (3) des kreisringförmigen Abschnitts (2), relativbe weglich zu diesem, positioniert, wobei er die angrenzende sowie ebenfalls radial oder sekantenartig verlaufende Aufnahme (9) aufweist und
- o) der kreisförmige Abschnitt (4) ist wahlweise von einem Nocken kleinen Hubes im Bereich seines Bodens (6) beaufschlagt, wobei der kreisringförmige Abschnitt (2) von zumindest einem Nocken großen Hubes im Bereich seines Bodens (5) kontaktiert ist.
4. Nockenfolger nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich in etwa
über eine gesamte Länge der Aufnahme (9) des kreisförmigen Abschnitts (4) ein
Schieber (25) erstreckt, der mit seiner druckkammerseitigen Stirnseite (37) mit
der druckkammerfernen Stirnseite (18) des Koppel mittels (15) kommuniziert und
im Fall der Kopplung der Abschnitte (2, 4) über die Trennfläche (19) hinweg mit
einem Teilabschnitt in eine der Aufnahme (8) für das Koppelmittel (15) diame
tral bzw. spiegelbildlich gegenüberliegende Aufnahme (8) im kreisringförmigen
Abschnitt (2) eingreift.
5. Nockenfolger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber
(25) von einer in Richtung zum Koppelmittel (15) wirkenden Druckfeder (27)
umschlossen ist, welche sich einenends in Richtung zur diametral bzw. spiegel
bildlich gegenüberliegenden Aufnahme (8) an einem Absatz (28) seiner Auf
nahme (9) abstützt und anderenends in eine Ringnut (30) an seinem Außen
mantel (26) eingreift oder gegen einen Bund (29)/einen Sicherungsring wirkt.
6. Nockenfolger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der Auf
nahme (8) für das Koppelmittel (15) und der diametral bzw. spiegelbildlich
gegenüberliegenden Aufnahme (8) radial außen je ein Anschlag (11, 31) für das
Koppelmittel (15) bzw. den Schieber (25) angeordnet ist, der wahlweise eine
Öffnung (13, 32) besitzt.
7. Nockenfolger nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Signalbahn
(34) am Außenmantel (33) des kreisförmigen Abschnitts (4) als sich in nocken
ferne Richtung keilförmig erweiternde und zumindest im Radialabschnitt zum
Koppelmittel (15) verlaufende Durchmessererweiterung (35) oder als separater
Körper (36) mit Keilfläche gefertigt ist, die bzw. der in etwa bei maximaler
Relativstellung der Abschnitte (2, 4) zueinander ihre bzw. seine größte Erhe
bung besitzt.
8. Nockenfolger nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den kreis
förmigen Abschnitt (4) ein hydraulisches Spielausgleichselement (7) eingebaut
ist.
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