DE4244251C2 - Verfahren zur Verfestigung eines textilen Bodenbelages und gleichzeitigen Befestigung desselben auf einem Untergrund - Google Patents
Verfahren zur Verfestigung eines textilen Bodenbelages und gleichzeitigen Befestigung desselben auf einem UntergrundInfo
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- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06N—WALL, FLOOR, OR LIKE COVERING MATERIALS, e.g. LINOLEUM, OILCLOTH, ARTIFICIAL LEATHER, ROOFING FELT, CONSISTING OF A FIBROUS WEB COATED WITH A LAYER OF MACROMOLECULAR MATERIAL; FLEXIBLE SHEET MATERIAL NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06N7/00—Flexible sheet materials not otherwise provided for, e.g. textile threads, filaments, yarns or tow, glued on macromolecular material
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verfestigung
eines textilen Bodenbelages und gleichzeitigen Befesti
gung desselben auf einem Untergrund und einen nach
diesem Verfahren hergestellten Bodenbelag.
Textile Bodenbeläge, insbesondere genadelte oder
getuftete Bodenbeläge haben nach dem Nadeln oder
Tuften noch nicht die für die spätere Benutzung ausrei
chende Festigkeit, da die einzelnen Fasern noch relativ
leicht aus dem Bodenbelag herausgezogen werden kön
nen. Solche Bodenbeläge werden deshalb in der Phase
der Herstellung in der Fabrik zumindest auf ihrer Rück
seite bzw. von ihrer Rückseite her mit einem Binder
getränkt bzw. von der Rückseite her mit Latex ge
flatscht, so daß die Fasern des Bodenbelages in diesem
fest gebunden sind und der Bodenbelag eine große Pil
lingfestigkeit aufweist.
Weiterhin bekannt sind Nadelvlies-Bodenbeläge die
durch Vernadeln eines Nadelvlieses erhalten werden.
Aus der nicht vorveröffentlichten DE-A-42 14 869 ist
ein weiterer Bodenbelag bekannt, bei dem eine Lage
von Stoffstücken zu einem Bodenbelag vernadelt ist.
Lediglich vernadelte oder getuftete und nicht weiter
verfestigte Bodenbeläge nutzen sich bei Gebrauch sehr
schnell ab, da die einzelnen Fasern durch auf die Ober
fläche des Bodenbelages ausgeübte Reibungskräfte her
ausziehbar sind.
Eine fertig hergestellte Teppichbahn kann als Boden
belag auf einem zu bedeckenden Boden mittels eines
weiteren Binders, wie Kleber od. dgl., angeklebt werden.
Beim normalen Ankleben eines bekannten gattungsge
mäßen Bodenbelages nimmt man so wenig Kleber als
möglich, der nur den in sich fest verbundenen Bodenbe
lag auf dem zu bedeckenden Boden festhält, aber keine
weitere Bindung der im Bodenbelag befindlichen Fasern bewirkt. Dies ist
auch meist nicht möglich, da die Rückseite des Bodenbelages in
der Regel durch den Binder geschlossen ist und nichts mehr ein
dringen kann.
Ein solcher Bodenbelag kann auch lose verlegt werden.
Damit ein solcher Bodenbelag eine ausreichende, vom Kunden
gewünschte Qualität aufweist, muß er zum einen sehr stabil
sein. Auch sollte er mechanisch dämpfend wirken. Ein solcher
Bodenbelag weist deshalb eine bestimmte Mindestdicke auf, was
sich auf die Materialkosten auswirkt.
Aus der DE-U-69 14 975 ist ein Kunststoffbelag für Sport
plätze, Spielplätze und dergleichen bekannt, der aus einer
glatten Bahn aus Kunststoff als Unterlage mit einer aufgelegten
Rasendecke aus Kunststoff besteht. Die Kunststoff-Rasendecke
kann z. B. aus Grundschußfäden und Grundkettfäden bestehen, wo
bei in Richtung der Grundkettfäden Florfäden eingezogen sind,
die den Florketten eines Zimmerteppiches entsprechen.
Die Rasendecke wird mit der Unterlage dadurch fest verbun
den, daß sie mit ihren Unebenheiten teilweise in die bei der
Herstellung noch plastische Unterlage einsinkt. Um eine ausrei
chende Pillingfestigkeit dieser Rasendecke zu erzielen muß je
doch die Rasendecke in sich verfestigt sein, da sonst die Flor
ketten durch auf die Oberfläche des Bodenbelages ausgeübte Rei
bungskräfte herausziehbar sind und die Rasendecke zerstört wür
de. Ein solcher bekannter Kunststoffbelag wird unmittelbar auf
eine vorbereitete Unterlage, wie glatt gewälzter Boden, eine
Makadamschicht oder eine Betonschicht gelegt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Verfestigung eines textilen Bodenbelages und Befestigung
desselben auf einem Untergrund zu schaffen, durch das die bei
den bisher an verschiedenen orten und insbesondere zu verschie
denen Zeiten erfolgten Verfahrensschritte gleichzeitig erfol
gen.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 beschriebene
Erfindung gelöst.
Während bisher bei textilen Bodenbelägen diese vor dem
Verlegen und Ankleben an einen zu belegenden Boden vollständig
in der Fabrik hergestellt wurden und dazu insbesondere beim
Herstellungsprozeß in der Fabrik mindestens die Rückseite der
textilen Bodenbeläge mit einem Binder beaufschlagt wurden, wird
nun vorgeschlagen, den textilen Bodenbelag erst am Ort der Ver
legung mit einem Binder zu verfestigen und mit diesem Binder
gleichzeitig zum Verfestigen das Befestigen durchzuführen.
Die textile Bahn kann vernadelt sein, wobei sie insbe
sondere mit einer Trägerschicht vernadelt ist. Die textile
Bahn kann aber auch mit einer Trägerschicht getuftet
sein.
Um bestimmte optische Effekte zu erzielen, sind die
Fasern der textilen Bahn eingefärbt und es werden ins
besondere verschiedenfarbige Fasern verwendet. Dann
empfiehlt es sich, daß als Binder ein durchsichtiges
Kunstharz, insbesondere ein Epoxy- oder Acrylharz
verwendet wird. Der Binder kann auch vor dem Auf
bringen auf den Boden bzw. auf die textile Bahn einge
färbt werden.
Gemäß einer speziellen ersten Ausführungsform des
Verfahrens wird der Binder auf dem zu bedeckenden
Boden verteilt und die textile Bahn wird auf dem Binder
ausgelegt. Dabei wird mehr Binder auf dem Boden ver
teilt, als bei dem herkömmlichen Befestigen von vorher
verfestigten Bodenbelägen, allerdings wird der Binder
in der Fabrik vollständig eingespart.
Vorzugsweise wird dazu ein zähflüssiger Binder ver
wendet.
Gemäß einer speziellen zweiten Ausführungsform
des Verfahrens wird die textile Bahn auf dem zu bedec
kenden Boden ausgelegt und die textile Bahn wird von
oben mit dem Binder getränkt, insbesondere wird der
Binder gleichmäßig über die gelegte Bahn verteilt, wo
bei er in diese eindringt und diese durchdringt. Hierbei
empfiehlt es sich, daß ein weniger zähflüssiger Binder
verwendet wird.
Zweckmäßigerweise wird die noch nicht abgebunde
ne Binder-Masse nach dem Aufgießen auf die textile
Bahn durch Rakeln gleichmäßig verteilt.
Weiterhin kann die noch nicht abgebundene Binder-
Masse nach dem Aufgießen auf die textile Bahn durch
Walzen gleichmäßig verteilt werden, wobei insbesonde
re die Binder-Masse durch die textile Bahn hindurch
gedrückt wird.
Es kann aber auch die noch nicht abgebundene Bin
der-Masse nach dem Aufgießen auf die textile Bahn
durch Walzen geprägt und insbesondere ungleichmäßig
verteilt werden, wobei insbesondere die Binder-Masse
durch die Faseraggregate hindurch gedrückt wird.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird die
Binder-Masse vor dem Vermischen mit den Faseraggre
gaten bzw. vor dem Aufbringen auf die Schicht einge
färbt.
Gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens wird
nur soviel Binder verwendet, daß die Oberseite der tex
tilen Bahn über die Masse des Binders hinausragt.
Darüber hinaus ist es auch möglich, unter den zu befe
stigenden Bodenbelag eine diesen bindende und gleich
zeitig isolierende Binder-Schicht vorzusehen, an der der
Bodenbelag und zumindest dessen nach unten ragende
Fasern befestigt werden.
Weiterhin soll noch ein nach dem vorbeschriebenen
Verfahren hergestellter Bodenbelag geschützt werden,
bei dem die textile Bahn durch einen und denselben
Binder in sich verfestigt und am Boden befestigt ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand
der Zeichnung erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine auf einem Boden abgelegte bahnförmige
Schicht aus einem vernadelten Nadelvlies, die mit einem
Binder am Boden befestigt und in sich verfestigt ist, und
Fig. 2 eine auf einem Boden abgelegte bahnförmige
Schicht aus einem vernadelten Vlies aus Faseraggrega
ten, die mit einem Binder am Boden befestigt und in sich
verfestigt ist.
Ein textiler Bodenbelag 1 besteht aus einer bahnför
migen Schicht 5 aus textilen Fasern, die miteinander
durch Vernadeln oder Tuften verbunden sind, wobei die
Schicht mittels eines Binders 4 nicht nur am Boden 2
befestigt ist, sondern durch diesen Binder 4 auch die
bahnförmige Schicht 5 in sich verfestigt ist.
Fig. 1 zeigt einen Nadelvlies-Bodenbelag 1, bei dem
ein Vlies aus Einzelfasern 7 durch vernadelte Fasern 6
zusammengehalten wird.
Fig. 2 zeigt einen genadelten Bodenbelag 1, bei dem
ein Vlies aus aus sphärisch verwickelten, textilen Fasern
bestehenden kugelförmigen Faseraggregaten 3 durch
vernadelte Fasern 6 zusammengehalten wird.
Je nach Menge des verwendeten Binders 4 und seiner
Konsistenz bleibt die Oberfläche des Bodenbelages 1
nach dem Aufgießen des Binders 4 frei von diesem, d. h.,
es stehen einzelne Fasern bzw. Faserenden aus dem
Binder 4 hervor, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist.
Dies kann auch dadurch erreicht werden, daß der
Binder 4 zuerst auf den Boden 2 gegossen wird und in
diesen Binder 4 die bahnförmige Schicht 5 gelegt wird,
woraufhin der Binder 4 von unten her in die bahnförmi
ge Schicht 5 eindringt.
Die bahnförmige Schicht 5 kann aber auch zuerst auf
dem Boden 2 abgelegt werden, woraufhin diese Schicht
5 mit dem Binder 4 getränkt wird.
Die Dichte der vernadelten Fasern 6 und auch der
Faservliese ist allerdings weitaus größer, als hier darge
stellt werden kann.
Ein solcher Bodenbelag 1 läßt sich einfach und spar
sam an Binder 4 auf einem Boden 2 befestigen, wobei
der Bodenbelag 1 zusätzlich verfestigt wird.
1
Bodenbelag
2
Boden
3
kugelförmige Faseraggregate
4
Binder
5
bahnförmige Schicht
6
vernadelte Fasern
7
Einzelfasern im Vlies
Claims (15)
1. Verfahren zur Verfestigung eines textilen Bodenbelages und
Befestigung desselben auf einem Untergrund, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine durch mechanische Bindung zusammengehaltene
textile Bahn auf einen zu bedeckenden Boden gelegt wird und
mindestens der dem Boden benachbarte Bereich der textilen Bahn
durch einen aufgegossenen und abbindenden Binder verfestigt und
gleichzeitig die textile Bahn durch diesen Binder an dem Boden
befestigt wird, wobei nur soviel Binder verwendet
wird, daß die Oberseite der textilen Bahn über die Masse des
Binders hinausragt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
textile Bahn vernadelt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
textile Bahn mit einer Trägerschicht vernadelt ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
textile Bahn mit einer Trägerschicht getuftet ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fasern der textilen Bahn eingefärbt
sind und insbesondere verschiedenfarbige Fasern verwendet wer
den.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als Binder ein durchsichtiges Kunstharz,
insbesondere ein Epoxy- oder Acrylharz verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Binder vor dem Aufbringen auf den Boden
bzw. auf die textile Bahn eingefärbt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Binder auf dem zu bedeckenden Boden
verteilt wird und die textile Bahn auf dem Binder ausgelegt
wird.
9. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein zähflüssiger Binder verwendet wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die textile Bahn auf dem zu bedec
kenden Boden ausgelegt wird und die textile Bahn mit dem Binder
getränkt wird, insbesondere der Binder gleichmäßig über die ge
legte Bahn verteilt wird, wobei er in diese eindringt und diese
durchdringt.
11. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein weniger zähflüssiger Binder verwendet
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die noch nicht abgebundene Binder-Masse
nach dem Aufgießen auf die textile Bahn durch Rakeln gleichmä
ßig verteilt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die noch nicht abgebundene Binder-Masse
nach dem Aufgießen auf die textile Bahn durch Walzen gleichmä
ßig verteilt wird, wobei der
Binder durch die textile Bahn hindurch gedrückt wird.
14. Bodenbelag hergestellt nach dem Verfahren nach einem der
vorhergehenden Ansprüche.
15. Bodenbelag nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die textile Bahn durch ein und denselben Binder in sich verfe
stigt und am Boden befestigt ist.
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- 1993-12-25 EP EP93120904A patent/EP0608560B1/de not_active Expired - Lifetime
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