DE4243859A1 - - Google Patents
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K31/00—Medicinal preparations containing organic active ingredients
- A61K31/21—Esters, e.g. nitroglycerine, selenocyanates
- A61K31/215—Esters, e.g. nitroglycerine, selenocyanates of carboxylic acids
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- Acyclic And Carbocyclic Compounds In Medicinal Compositions (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf Isopetasin als Bestandteil ei
nes Arzneimittels zum Schutz aller Gewebe durch Blockade des
Kalziumeinstromes.
Neben der Verwendung der Pestwurz, Petasites hybridus oder
Petasites officinalis (L.) Moendi (Astrales) in der Volks
heilkunde wegen ihrer schleimlösenden Eigenschaften bei Hu
sten und Asthma, sowie wegen ihrer spasmolytischen Wirkung
bei Krampfzuständen und Darmspasmen, wurde in der europäi
schen Patentanmeldung 02 81 656 auch bereits die Verwendung
von Petasites-Extrakten zur Behandlung gastrointestinaler Er
krankungen beschrieben. Die Wirksamkeit und Dosierung je nach
dem Ausgangsmaterial und der Art der Extraktherstellung, d. h.
abhängig von der Zusammensetzung des Extrakts, ergibt dabei
verwirrende Behandlungsbilder, möglicherweise aufgrund der
Vielzahl der darin enthaltenen Bestandteile, die sich in ih
rer Wirkung verstärken oder auch gegenseitig abschwächen kön
nen.
Bislang war die relaxierende Wirkung auf die glatte Muskula
tur aber auch die neuartige schleimhautprotektive Wirkung dem
Petasin zugeschrieben worden. Überraschenderweise hat sich
jedoch bei umfangreichen, der vorliegenden Erfindung zugrun
deliegenden Versuchen herausgestellt, daß die Blockierung der
kalziumabhängigen Bildung von Leukotrienen, im Gegensatz zu
der genannten Vermutung, nicht durch das Petasin vermittelt
wird, sondern daß der Träger der biologischen Wirkung in er
ster Linie das Isopetasin ist. Isopetasin eignet sich dabei
nach den der vorliegenden Erfindung zugrundeliegenden Unter
suchungen als Bestandteil ganz allgemein eines Arzneimittels
zum Schutz aller Gewebe durch Blockade des Kalziumeinstroms.
Dieser überraschenden Erkenntnis liegen Untersuchungsberichte
zugrunde, wonach die Wirkung des Isopetasins auf die Leuko
triensynthese durch die Blockade des Einstroms von Kalzium in
geeignete Zellen zu erklären ist. Es handelt sich also darum,
daß überraschenderweise festgestellt werden kann, daß in dem
Isopetasin ein natürlicher Kalziumkanalblocker vorliegt. Eine
derartige spezifische Wirkung von Isopetasin ist bisher weder
beobachtet noch postuliert worden.
Obgleich, wie weiter oben dargelegt wurde, Petasin für die
angesprochenen therapeutisch relevanten Wirkungen unwirksam
ist, konnte weiter gezeigt werden, daß bei entsprechender
Aufbewahrung aus dem unwirksamen, bzw. sogar die Wirkung
antagonisierenden Petasin durch Isomerasen aktives Isopetasin
gebildet werden kann.
Bei oraler Eingabe ist dabei die Wirkung des Isopetasins auf
den Magen/Darmtrakt beschränkt, da Veränderungen des pH-Wer
tes im Milieu, insbesondere Alkalisierungen, das Vorhanden
sein von Esterasen und die Erhöhung der Temperatur zu einer
Zerstörung des Isopetasins (Esters) führt. Zum Schutz anderer
Gewebe als im Bereich des Magen/Darmtraktes durch Blockade
des Kalziumeinstroms bzw. zur Blutdrucksenkung oder Krampflö
sung in anderen Bereichen ist daher Isopetasin in anderer
Darreichungsform, z. B. geschützt gegen Esterasewirkungen oder
nicht oral, zu applizieren.
Die Wirksamkeit der vorstehend beschriebenen Wirkstoffe wurde
anhand einem Makrophagenassays durchgeführt, wobei zunächst
Petasies-Extrakt durch Säulenchromatographie in einzelne
Fraktionen zerlegt wurden.
Mit Ether narkotisierte, männliche NMRI-Mäuse, die aus dem
Zentralinstitut für Versuchtstierzucht Hannover stammen, läßt
man nach Dekapitation ausbluten. Anschließend werden 3-4 ml
steriler PBS intraperitoneal injiziert, mit einer Pipette
wieder entnommen und auf Eis gehalten. Nach Zählung werden
die Zellen 10 min. bei 1000 rpm abzentrifugiert und in 10%
FCS-haltigem DMEM-Kulturmedium resuspendiert, so daß 1 ml Me
dium 1×106 Zellen enthält. 2 ml der Zellsuspension werden in
35 mm Petrischalen über Nacht bei 37°C und 5% CO2 inkubiert.
Am nächsten Tag werden die nicht adhärenten Zellen mit ste
rilem PBS weggewaschen und 2 ml serumfreies DMEM-Kulturmedium
wird pro Petrischale hinzugefügt. Hier schließt sich die Ma
krophagenbehandlung an.
Nach dem Mediumwechsel (s. 2.7.1.2) wurden die Makrophagen
kulturen für eine Stunde entweder mit 0.5% Ethanol oder mit
den darin in verschiedenen Konzentrationen gelösten Petasi
tes-Extrakten bzw. -Fraktionen inkubiert. Als Positivkon
trolle diente der Zusatz von BW 755c (Endkonzentration 10-4).
Anschließend erfolgte die Zugabe von 10 µl DMSO. Nach weiteren
zwei Stunden wurde das Aussehen der Zellen mikroskopisch be
urteilt - eventuell Letalfärbung mit Thymolblau - und der
Zellüberstand aller Schalen bei 1000 rpm abzentrifugiert. Der
Zellüberstand wurde direkt zur Bestimmung der zellulären Leu
kotrien-Freisetzung entweder im Inhibitions-ELISA (Enzymelin
ked immunosorbent assay) oder alternativ im RIA (Radio-Im
muno-Assay) eingesetzt.
Die Tabelle zeigt den gaschromatisch bestimmten Anteil (FID)
an Isopetasin-, Petasin- und Oxopetasinester und die Korrela
tion mit dem Makrophagenassay. Die Werte der prozentualen
Hemmung beziehen sich auf eine getestete Konzentration von
10 µl/2 ml pro Fraktion und Extrakt. ⁺Keine meßbare Leukotri
ensynthesehemmung (cLT), aber Hemmung der Bildung von
Prostaglandinen. ++Hemmung von Prostaglandin- und Leukotri
ensynthese.
Das Diagramm zeigt die Titrationskurven der cLT-hemmenden
Wirkung der Säulenfraktionen 3/4-3/6 des Extrakts A im Marko
phagenassay.
Claims (1)
- Verwendung von Isopetasin als Bestandteil eines Arzneimittels zum Schutz aller Gewebe durch Blockade des Kalziumeinstromes.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4243859A DE4243859C2 (de) | 1992-03-16 | 1992-03-16 | Isopetasin als Bestandteil von Arzneimitteln |
DE4208300A DE4208300C2 (de) | 1992-03-16 | 1992-03-16 | Verwendung von Oxopetasin als Bestandteil von Arzneimitteln zur Behandlung gastrointestinaler Erkrankungen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4243859A DE4243859C2 (de) | 1992-03-16 | 1992-03-16 | Isopetasin als Bestandteil von Arzneimitteln |
DE4208300A DE4208300C2 (de) | 1992-03-16 | 1992-03-16 | Verwendung von Oxopetasin als Bestandteil von Arzneimitteln zur Behandlung gastrointestinaler Erkrankungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4243859A1 true DE4243859A1 (de) | 1993-09-23 |
DE4243859C2 DE4243859C2 (de) | 1994-08-25 |
Family
ID=6454135
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4243859A Expired - Fee Related DE4243859C2 (de) | 1992-03-16 | 1992-03-16 | Isopetasin als Bestandteil von Arzneimitteln |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4243859C2 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0281656A1 (de) * | 1987-03-12 | 1988-09-14 | Plantamed Arzneimittel GmbH | Verwendung von Petasites-Extrakten zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von gastrointestinalen Erkrankungen |
-
1992
- 1992-03-16 DE DE4243859A patent/DE4243859C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0281656A1 (de) * | 1987-03-12 | 1988-09-14 | Plantamed Arzneimittel GmbH | Verwendung von Petasites-Extrakten zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von gastrointestinalen Erkrankungen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4243859C2 (de) | 1994-08-25 |
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