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Vorrichtung zur ununterbrochenen Herstellung von Fleisch- oder Fischmehl.
Bekanntlich ist man seit geraumer Zeit bestrebt. Fleisch tin-l Fische so zuzubereiten,
(laß man sie in getrocknetem und feingemahlenem Dauerzustand auf den Markt bringen
kann.
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Die zahlreichen Verfahren zur Herstellung eines solchen Fleisch- oder
Fischmehles gehen darauf hinaus, (laß das Fleisch getrocknet und dann zerkleinert
(vermahlen ) wird. Die hieraus gewonnenen Produkte können jedoch fast ausschließlich
nur für Düngezwecke oder als Viehfutter Verwendung finden, da (las Fleisch während
des verhältnismäßig lange dauernden Prozesses sehr leicht dem Verderben ausgesetzt
ist, jedenfalls aber seine Frische verliert.
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Man kennt auch schon Verfahren, welche (las Trocknen des Fleisches
dadurch erleichtern und beschleunigen, daß das Fleisch vor dem Trocknen in die Form
eines feinpulvrigen Breies gebracht wird, indem man (las Fleisch bei gehr niedrigen
Temperaturen furch Gefrierenlassen in eine harte, spröde 11a:e überführt, die in
Mühlen und ähnlichen Vorrichtungen vermahlen wird.
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Ein solches Verfahren kann jedoch aus technisch-ökonomischen Gründen
keine praktische Bedeutung haben, denn die Kosten einer ;(#lir tiefen Abkühlung
größerer Mengen Fleisches, z. B. durch flüssige Luft, würden die praktische Durchführung
eines derartigen Betriebes unmöglich machen.
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Die Erfindung hat nun den "Zweck, die technischen Schwierigkeiten
bei diesem Verfahren zu überwinden. -Mit Hilfe der vorliegenden Vorrichtung gelingt
es, größere Mengen Fleisch oder Fische ununterbrochen und hygienisch in Pulverform
überzuführen.
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Die i rfiiidtiiih besteht in einer Vorrichtung zur untinterbrnchenen
Herstellungvon Fleisch-oder Fischmehl. Sie kennzeichnet sich durch die Verbindung
einer Anzahl von Teilen, die im allgemeinen für sich bekannt und auch für ähnliche
Zwecke schon verwendet worden :ind, nämlich der folgenden Teile in der angegebenen
Reihenfolge: Einer oder mehrerer untereinander verbundener, mit Förderschnecke versehener
Gefriertrommeln, einer Mühle zum Zerkleinern des gefrorenen Gutes, eines dem Gefrierteil
entsprechend ausgebildeten Auftauteiles und einer Kühlanlage, deren Kühlmittel im
Gegenstrom durch den Gefrierteil, den ersten Teil (1e: Auftauteile-; und zurück
zur Kühlanlage, . und deren Kühlwasser vom letzten Teil des Auftauteiles zum Kühler
fließt.
Die größte Kühlwirkung wird in der vorliegenden Vorrichtung
dadurch erreicht, daß man die Übertragung der Kälte durch die Gefäßwandungen vermeidet
und das Kühlmittel in bekannter Weise auf das vorher in Form eines Wurstbreies gebrachte
Fleisch einwirken läßt. Am besten eignet sich für diesen Zweck ein verflüssigtes
Gas, z. B. die flüssige Kohlensäure, welche beim Austritt aus dem Druckgefäß erstarrt,
dann schnell verdampft und das Gut besonders bei gleichzeitigem Durchmischen in
ganz kurzer Zeit bis zur Temperatur von etwa 8o° C abkühlt.
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Die Sparsamkeit des ganzen Verfahrens wird noch beträchtlich dadurch
gehoben, daß das zum Gefrieren benutzte Gas, z. B. Kohlensäure, und die von ihm
beim Gefrieren aufgenommene Wärine nicht verloren gehen und die Aufnahmefähigkeit
des gefrorenen Fleischmehls für Wäzme wieder zur Abkühlung der beim Gefriervorgang
erwärmten Kohlensäure Verwendung findet. Die in dem Auftauteil abgekühlte Kohlensäure
wird dann durch die Konipressoranlage wieder verflüssigt. Da jedoch die Wirkung
der erwärmten, gasförmigen Kohlensäure nicht ausreicht, die ge-#ainte :Menge des
gefrorenen Fleisches auftauen zu lassen, wird der letzte Teil der Erwärinungskammern
außerdem noch durch warmes zirkulierendes Wasser erwärmt welches seinerseits, nachdem
es durch das Fleischinehl abgekühlt ist, wieder zum Abkühlen des Vakuumkondensators
und der Kompressoranlage nutzbar gemacht wird.
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Die Konstruktion der ununterbrochen arbeitenden Vorrichtung ist in
der Zeichnung schematisch veranschaulicht.
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Der Abkühlungsteil !d, welcher zum Gefrieren des Fleisches dient,
besteht aus mehreren -- in diesem Falle aus drei horizontal liegenden -- aufeinanderfolgenden
und untereinander hermetisch verbundenen Trommeln i, :2 und 3. a ist die Einfüllvorrichtung
für das durch Hackmaschinen zerkleinerte Fleisch. Durch eine Transportschnecke b
wird das eingeführte Fleisch durch eine Verengung d in der Trommel i gepreßt, so
daß die Trommel durch die Fleischmasse selbst stets verschlossen ist und durch die
Einfüllvorrichtung keine Luft hinzutreten kann. Die v%erlängerungsachse der Transportschnecke
trägt in bestimmten Abständen propellerartige Rührwerke c, die das eingepreßte Fleisch
stets durchrühren und nach vorwärts bewegen. Die Trommeln sind durch Mäntel e gut
isoliert und durch Stutzen g miteinander und auch mit der Mühle li hermetisch verbunden.
Die zwischen dem Abkühlungsteil A und dem Auftauteil B angeordnete, hermetisch abgeschlossene
Mühle h. zermahlt das harte körnige Fleisch vollständig und ist in ihrer Konstruktion
der Arbeit bei niedriger Temperatur angepäßt.
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Der Wiedererwärinungsteil B dient in den Trommeln q., 5 und 6 zum
Auftauen des gefrorenen und gemahlenen Fleisches. Die Trommeln können durch Warinwasserzirkulation
von außen erwärmt werden, wodurch das Fleisch vollständig wieder aufgetaut wird.
Aus der Trommel G wird das aufgetaute Fleisch durch die Transportschnecke 1, welche
wieder einen luftdichten Abschluß mit der Wandung der Trommel bildet, durch das
Rohr aus der Vorrichtung hinausbefördert, um es der Trockenvorrichtung zuzuführen.
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Die flüssige Kohlensäure wird durch das Reduzserventil ea in die unterste
Trommel 3 des Abkühlungsteiles A eingelassen, durch die Leitung p in gasförmigem
Zustande der Erwärmungstrommel 5 zugeführt, dann durch den Kompressor aus der Erwärmungstrommel
abgesogen und wieder dem Kreislauf zugeführt.
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Bei der Verarbeitung von Fischen in großem Maßstab bietet die vorliegende
Vorrichtung den großen Vorteil, daß sich das Fischöl aus der aufgetauten Masse besonders
beim Erwärmen auf etwa 30° sehr bequem und vollständig auspressen oder extrahieren
läßt.
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Von den großen Vorteilen der Erfindung sei hier nur der hygienische
hervorgehoben, der einerseits in der Schnelligkeit der Bearbeitung des frischen
Gutes und anderseits darin besteht, daß die ganze Vorrichtung geschlossen ist und
sich immer vollständig sauber halten und auch leicht desinfizieren läßt.