DE4240872A1 - Bremsbelag mit Niederhaltefeder - Google Patents
Bremsbelag mit NiederhaltefederInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Bremsbelag für Scheibenbremsen
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein gattungsgemäßer Bremsbelag ist aus der DE 35 32 373 A1
bekannt. Der bekannte Bremsbelag weist eine Niederhaltefe
der aus Federblech auf, die auf der Rückseite einer Rücken
platte vernietet ist. Die Feder ist mit zwei Federzungen
versehen, von denen zwei dazu bestimmt sind, den Bremsbelag
im montierten Zustand in der Bremse mit einem anliegenden
Bremskolben zu verbinden. Diese zwei Federzungen liegen in
entgegengesetzte Umfangsrichtungen an der Innenwand des
hohlen Bremskolbens an und verklammern den Bremsbelag mit
dem Bremskolben. Eine dritte Federzunge liegt in radialer
Richtung ebenfalls an der Innenwand des Bremskolbens an und
erzeugt dabei eine radiale Kraft, die den Bremsbelag in
seinen Führungen gegenüber dem Bremsengehäuse verspannt und
so am Klappern hindert. Für diesen Zweck ist die dritte Fe
derzunge sehr viel länger ausgebildet als die beiden ande
ren Federzungen, wodurch eine weichere Federcharakteristik
und zum Toleranzausgleich ein längerer Federweg erzielt
werden.
Nachteilig an dieser bekannten Niederhaltefeder ist ihre
relativ komplizierte Gestalt. Insbesondere die dritte Fe
derzunge ist mit ihrer S-Form und ihrem mit vielen Details
auf sehr spezielle Anforderungen hin ausgestalteten Ende
aufwendig in der Fertigung. Auch die Befestigung der Nie
derhaltefeder an der Rückenplatte durch mehrere Nietungen
ist aufwendig.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Brems
belag einfacher zu gestalten, um den Fertigungs- und Non
tageaufwand zu verringern.
Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus dem kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 oder 5. Erfindungsgemäß ist der Brems
belag mit einer einfach gestalteten Niederhaltefeder ausge
stattet, wobei insbesondere die dritte Federzunge auf ein
fache Weise U-förmig um die Bremskolbenachse herumgebogen
ist. Bei einer alternativen Lösung wird die dritte Feder
zunge auf einfache Weise aus einem Federschenkel ausge
stanzt, wobei der Federschenkel zunächst vom Bremsbelag
wegragt und die Federzunge in Gegenrichtung wieder zurück
läuft. Durch die Länge der dritten Federzunge wird einer
seits eine weiche Federcharakteristik erzielt, andererseits
wird die lange Federzunge zwanglos in dem zur Verfügung
stehenden Einbauraum untergebracht, ohne eine komplizierte
S-Form oder andere mehrfache Biegungen zu erfordern.
In einer einfachen Ausgestaltungsform gemäß Anspruch 7 ist
vorgesehen, daß die Niederhaltefeder aus einem Stück Feder
blech gestanzt und gebogen ist. Dabei wird der Fertigungs
aufwand und die damit verbundenen Kosten minimiert. In ei
ner bevorzugten Ausführungsform gemäß Anspruch 2 geht die
dritte längere Federzunge von einem geeignet orientierten
Abschnitt einer der beiden kürzeren Federzungen aus. Diese
Ausführungsform ist besonders einfach. Wenn man jedoch be
sonderen Wert auf die Unabhängigkeit der Federzungen legt,
wird eine andere Ausführungsform gemäß Anspruch 3 empfoh
len, bei der einstückig mit dem Befestigungsabschnitt ein
für die dritte Federzunge geeignet orientierter Verbin
dungsabschnitt angeformt ist. Die Befestigung der Nieder
haltefeder an der Rückenplatte des Bremsbelags erfolgt auf
einfache Weise gemäß Anspruch 8 durch Vernieten, wobei
zweckmäßigerweise eine Verdrehsicherung für die Niederhal
tefeder erzielt werden kann, indem gemäß Anspruch 9 der Be
festigungsabschnitt eine Öffnung mit eckigem Querschnitt
zum Durchgang des Niets aufweist. Das Niet wird beim Ver
nieten in der Öffnung derart verformt, daß es sich dem
eckigen Querschnitt anpaßt und damit eine Verdrehsicherung
erzielt wird. Zweckmäßigerweise ist das freie Ende der
dritten Federzunge gemäß Anspruch 10 abgeknickt, um eine
definierte Anlage an der Innenseite des hohlen Bremskolbens
zu erzielen. Weiterhin wird empfohlen, gemäß Anspruch 4 die
seitlichen Kanten der dritten Federzunge im Bereich des
freien Endes in Richtung auf die Bremskolbenachse zu nach
innen abzubiegen. Dies erleichtert das Einführen der Feder
zunge in den Bremskolben und somit die Nontage des Brems
belags in der Bremse. Die abgerundeten Erweiterungen gemäß
Anspruch 6 verhindern ein Zerbrechen der Feder aufgrund von
Rissen, die sich vom Ende der Ausstanzung her ausbreiten
könnten.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend an
hand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf die Rückseite eines erfin
dungsgemäßen Bremsbelags mit Niederhaltefeder in
einer ersten Ausführungsform,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Niederhalterfeder aus Rich
tung A von Fig. 1,
Fig. 3 eine Abwicklung derselben Niederhalterfeder,
Fig. 4 ein Detail gemäß B von Fig. 2 der dritten Feder
zunge in einer alternativen Ausführungsform,
Fig. 5 eine Draufsicht auf eine Niederhaltefeder in einer
weiteren Ausführungsform,
Fig. 6 eine Abwicklung der Niederhaltefeder von Fig. 5,
Fig. 7 eine Draufsicht auf eine andere Niederhaltefeder
als weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 8 eine Seitenansicht aus Richtung C von Fig. 7,
Fig. 9 eine Seitenansicht aus Richtung D von Fig. 7,
Fig. 10 ein vergrößerter Ausschnitt E aus Fig. 9.
Als erstes Ausführungsbeispiel ist ein Bremsbelag für
Scheibenbremsen dargestellt, der im wesentlichen eine
Rückenplatte 1 aufweist, die auf ihrer in Fig. 1 verdeck
ten Vorderseite einen durch Strichelung angedeuteten Reib
belag 2 trägt und auf deren Rückseite eine Niederhaltefeder
3 befestigt ist. Die Niederhaltefeder 3 besteht aus einem
zentralen Befestigungsabschnitt 4, der mit einer quadrati
schen Öffnung 5 zum Durchgang eines Niets 6 versehen ist.
Beim Vernieten der Niederhaltefeder 3 auf der Rückenplatte
1 wird das Niet 6 derart in die quadratische Öffnung 5
hinein verformt, daß die Niederhaltefeder 3 nicht nur an
der Rückenplatte 1 befestigt sondern auch gegen Verdrehen
gesichert ist. Befestigung und Verdrehsicherung der Nieder
haltefeder 3 erfolgen also auf vorteilhafte Weise mit einem
einzigen Niet 6. Weitere Niete sind nicht erforderlich. Der
Montageaufwand zur Befestigung der Niederhaltefeder 3 ist
dadurch vorteilhaft gering.
Die Niederhaltefeder 3 weist außerdem drei Federzungen 7,
8, 9 auf, die vom Befestigungsabschnitt 4 ausgehen und mit
diesem einstückig aus Federblech gestanzt und gebogen sind.
Zwei kürzere Federzungen 7, 8 sind in Umfangsrichtung ge
genüberliegend angeordnet und zur federnden Anlage an die
Innenwand eines nicht gezeigten Bremskolbens bestimmt, um
den Bremsbelag mit dem Bremskolben fest zu verklemmen. Die
dritte Federzunge 9 ist zur Erzielung einer weicheren Fe
dercharakteristik länger ausgebildet.
Die dritte Federzunge 9 ist von ihrem festen Ende 10 ausge
hend zu ihrem freien Ende 11 hin U-förmig um die mit dem
Niet 6 zusammenfallende Bremskolbenachse herumgebogen. Das
freie Ende 11 weist eine Knickstelle 12 auf, die ebenfalls
an der Innenwand des Bremskolbens anliegt und dabei den
Bremsbelag radial federnd in seinen Führungen gegenüber der
Bremse verspannt. Zur Führung des Bremsbelags sind in Um
fangsrichtung der Bremsscheibe abstehende hakenförmige Vor
sprünge 13, 14 vorgesehen.
Wie man am besten in den Fig. 2 oder 3 erkennt, geht die
dritte Federzunge 9 in einer ersten Ausführungsform von ei
nem sich senkrecht zur Rückenplatte 1 erstreckenden Ab
schnitt 15 der kürzeren Federzunge 7 aus. Dadurch wird eine
besonders einfache Gestaltung der Niederhaltefeder 3 er
zielt, da der Abschnitt 15 bereits eine geeignete Orientie
rung für den Übergang zur längeren Federzunge 9 aufweist.
Jedoch ist auch eine zweite Ausführungsform, die in den Fi
guren 5 und 6 dargestellt ist, ohne erheblichen Mehraufwand
realisierbar. Bei der zweiten Ausführungsform ist die län
gere Federzunge 9 über einen Verbindungsabschnitt 16 mit
dem Befestigungsabschnitt 4 verbunden.
In Fig. 4 ist eine modifizierte Ausführungsform der drit
ten Federzunge 9 dargestellt, bei der die seitlichen Kanten
17, 18 im Bereich des freien Endes 11 in Richtung auf die
Bremskolbenachse zu nach innen abgebogen sind.
Eine andere Lösung für die der Erfindung zugrunde liegende
Aufgabe ist in den Fig. 7 bis 10 dargestellt. Eine modi
fizierte Niederhaltefeder 19 ist hinsichtlich des Befesti
gungsabschnitts 4 mit der Öffnung 5 und der zwei kurzen Fe
derzungen 7, 8 entsprechend der weiter oben beschriebenen
Niederhaltefeder 3 ausgestaltet, weist aber eine davon ab
weichende dritte Federzuge 20 auf.
Von dem Befestigungsabschnitt 4 ausgehend erstreckt sich
der Federschenkel 21 senkrecht zur Rückenplatte 1 von die
ser weg. Aus dem Federschenkel 21 ist die dritte Federzunge
20 in Form eines Trapezes ausgestanzt (Fig. 9). Die dritte
Federzunge 20 verläuft im spitzen Winkel 23 (Fig. 8) zum
Federschenkel 21 und ragt mit ihrem freien Ende 22 in Rich
tung Rückenplatte 1. Das freie Ende 22 ist wiederum abge
knickt und zur radial federnden Anlage im Inneren des nicht
gezeigten Bremskolbens bestimmt. Diese Ausgestaltung der
dritten Federzunge 20 ist mit geringem Materialaufwand ein
fach herstellbar und im vorhandenen Einbauraum vorteilhaft
platzsparend unterzubringen, weil der durch die Längen des
Federschenkels 21 und der Federzunge 22 gegebene lange Fe
derweg gefaltet ist.
Um zu verhindern, daß von den Endbereichen 24 der Ausstan
zung Risse ausgehen, die sich im Übergangsbereich von Fe
derschenkel 21 und Federzunge 20 ausbreiten, sind abgerun
dete Erweiterungen 25 vorgesehen, die wie in Fig. 10 dar
gestellt auch alternativ als Erweiterungen 25′ ausgestaltet
sein können, wie durch die Strichelung angedeutet ist.
Claims (10)
1. Bremsbelag für Scheibenbremsen, mit einer einen Reibbe
lag (2) tragenden Rückenplatte (1), auf deren Rückseite
eine Niederhaltefeder (3) befestigt ist, wobei die Nie
derhaltefeder (3) einen zentralen Befestigungsabschnitt
(4) und drei Federzungen (7, 8, 9) aufweist, die zum
Eingriff in einen hohlen Bremskolben der Scheibenbremse
bestimmt sind, wobei zwei kürzere Federzungen (7, 8) im
wesentlichen in Umfangsrichtung der Bremsscheibe federnd
an gegenüberliegenden Stellen der Innenwand des Brems
kolbens anliegen und die dritte längere Federzunge (9)
im wesentlichen in radialer Richtung federnd am Brems
kolben anliegt, dadurch gekennzeichnet, daß
die dritte Federzunge (9) von ihrem festen Ende (10) zu
ihrem freien Ende (11) hin um die Bremskolbenachse im
wesentlichen U-förmig herumgebogen ist, wobei das freie
Ende (11) den größten Abstand zur Bremskolbenachse auf
weist.
2. Bremsbelag nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die dritte längere Federzunge (9)
von einem senkrecht zur Rückenplattenebene sich er
streckenden Abschnitt (15) einer der beiden kürzeren Fe
derzungen (7) ausgeht.
3. Bremsbelag nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die dritte längere Federzunge (9)
über einen Verbindungsabschnitt (16) mit dem Befesti
gungsabschnitt (4) verbunden ist.
4. Bremsbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die seitlichen Kanten
(17, 18) der dritten Federzunge (9) im Bereich des
freien Endes (11) in Richtung auf die Bremskolbenachse
zu nach innen abgebogen sind.
5. Bremsbelag für Scheibenbremsen, mit einer einen Reibbe
lag (2) tragenden Rückenplatte (1), auf deren Rückseite
eine Niederhaltefeder (19) befestigt ist, wobei die Nie
derhaltefeder (19) einen zentralen Befestigungsabschnitt
(4) und drei Federzungen (7, 8, 20) aufweist, die zum
Eingriff in einen hohlen Bremskolben der Scheibenbremse
bestimmt sind, wobei zwei kürzere Federzungen (7, 8) im
wesentlichen in Umfangrichtung der Bremsscheibe federnd
an gegenüberliegenden Stellen der Innenwand des Brems
kolbens anliegen und die dritte längere Federzunge (20)
im wesentlichen in radialer Richtung federnd am Brems
kolben anliegt, dadurch gekennzeichnet, daß
die dritte Federzunge (20) trapezförmig aus einem Feder
schenkel (21) ausgestanzt ist, der vom Befestigungsab
schnitt (4) ausgeht und sich im wesentlichen senkrecht
von der Rückenplatte (1) weg erstreckt, daß die dritte
Federzunge (20) sich im wesentlichen auf die Rückenplat
te (1) zu erstreckt und im spitzen Winkel (23) zum Fe
derschenkel (21) angeordnet ist.
6. Bremsbelag nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß an den Endbereichen (24) der Aus
stanzung, am Übergang zwischen Federzunge (20) und Fe
derschenkel (21) abgerundete Erweiterungen (25, 25′) der
Ausstanzung vorgesehen sind.
7. Bremsbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Niederhaltefeder
(3, 19) aus einem Stück Federblech gestanzt und gebogen
ist.
8. Bremsbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Niederhaltefeder
(3, 19) an ihrem Befestigungsabschnitt (4) mit der
Rückenplatte (1) vernietet ist.
9. Bremsbelag nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Befestigungsabschnitt (4) eine
Öffnung (5) mit eckigem Querschnitt zum Durchgang eines
Niets (6) aufweist.
10. Bremsbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das freie Ende (11, 22)
der dritten Federzunge (9, 20) abgeknickt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924240872 DE4240872A1 (de) | 1992-12-04 | 1992-12-04 | Bremsbelag mit Niederhaltefeder |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19924240872 DE4240872A1 (de) | 1992-12-04 | 1992-12-04 | Bremsbelag mit Niederhaltefeder |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4240872A1 true DE4240872A1 (de) | 1994-06-09 |
Family
ID=6474424
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924240872 Ceased DE4240872A1 (de) | 1992-12-04 | 1992-12-04 | Bremsbelag mit Niederhaltefeder |
Country Status (1)
Country | Link |
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