DE4240647C1 - Hochspannungsschalter mit kurzer Schaltzeit und potentialfreier Ansteuerung - Google Patents
Hochspannungsschalter mit kurzer Schaltzeit und potentialfreier AnsteuerungInfo
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- Electronic Switches (AREA)
Description
Die Erfindung geht von einem Hochspannungsschalter mit kurzer
Schaltzeit und potentialfreier Ansteuerung aus. Ein solcher
Schalter besteht aus mindestens einer polaritätsgebundenen
Schaltstrecke mit zugehöriger Überspannungsschutzeinrichtung
und zugehöriger Ansteuerung, die leistungsarm, niederimpedant
und galvanisch hochisoliert ist. Höhere Spannungen werden
durch Hintereinanderschalten mehrerer solcher Schaltstrecken
beherrscht, wobei die Schaltstrecken gleichzeitig über Ring
kerne hochisoliert angesteuert werden.
Schalter dieser Art dienen zum abrupten Anlegen einer hohen
elektrischen Gleichspannung an einen Verbraucher oder aber zum
abrupten Trennen des Verbrauchers davon. Die Schaltstrecke ist
polaritätsgebunden und muß dementsprechend eingesetzt werden.
Die DE-OS 40 40 164 zeigt den Aufbau eines Hochspannungsschal
ters, der aus mehreren hintereinandergeschalteten, polaritäts
gebundenen Schaltstrecken aufgebaut ist. Die galvanisch ge
trennte Ansteuerung jeder Schaltstrecke erfolgt gleichzeitig
für jede über Optokoppler. Zur Steuerung der Schaltstrecke in
den leitenden Zustand steht in jeder Ansteuerung eine Steuer
spannung zur Verfügung. Diese wird durch einen Strompuls auf
einer Stromleitung erzeugt, die einmal und gleichsinnig durch
jeden Ringkern geschleift ist. Für das Überführen in den sper
renden Zustand wird die Kapazität zwischen dem Steuerkontakt
und dem Ausgangskontakt der Schaltstrecke über den jeweiligen
Optokoppler für die Ausschaltung entladen.
Ein MOSFET-Hochspannungsschalter mit extrem kurzer Schaltzeit
wird in der DE-PS 36 30 775 beschrieben. In ihm sind Schalt
strecken, bestehend aus Mosfets, je nach zu beherrschender
Spannung hintereinandergeschaltet (siehe insbesondere Fig. 4
darin).
Jede Schaltstrecke hat eine Einschalt-Ansteuereinrichtung, von
der Sekundärwicklung um einen Ringkern ausgehend, und eine
Ausschalt-Ansteuereinrichtung, von der Sekundärwicklung um
einen zweiten Ringkern ausgehend. Eine erste hochspan
nungsisolierte Leitung ist je einmal durch die Ringkerne für
das Einschalten geschleift. Eine zweite hochspannungsisolierte
Leitung ist je einmal durch die Ringkerne für das Ausschalten
geschleift. Geeignete Strompulse auf den beiden Leitungen be
wirken das Leiten oder Sperren der Mosfets, die alle gleichar
tig und gleichzeitig angesteuert werden.
Bei der DE-OS 49 40 164 ist vom Bauteileaufwand her die An
steuerungseinrichtung, bestehend aus Optokopplern, pro Schalt
strecke, aufwendig. Für das Ein- und Ausschalten ist je ein
Optokoppler nötig. Zur Erzeugung der Steuerspannung wird ein
bewickelter Ringkern als Strom-Spannungswandler eingesetzt.
Nach der DE-PS 36 30 775 ist der Aufwand für die Ansteuerung
des MOSFET-Hochspannungsschalters reduziert. Es sind zwei be
wickelte Ringkerne pro Schaltstrecke, die als Strom-Span
nungswandler, der eine für das Leitend-machen, der andere für
das Sperrend-machen, vorgesehen und an die Ansteuerschaltung
angeschlossen. Die Schaltstrecken selbst werden durch Feld
effekttransistoren abgeschaltet. Für das Ein- und Ausschalten
ist je ein Ringkernübertrager vorgesehen, durch den je eine
Stromschleife geht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schalter zum
schnellen Schalten hoher Gleichspannungen bereitzustellen, der
aus hintereinanderschaltbaren Schaltstrecken besteht, die mo
dulartig zusammengebaut werden können und über je eine einfach
aufgebaute Ansteuereinrichtung für das schnelle Leitend- und
Sperrend-Machen der Schaltstrecken verfügen.
Ein Hochspannungsschalter gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1, versehen mit den kennzeichnenden Merkmalen daraus, löst die
Aufgabe erfindungsgemäß.
Der Aufwand für die Ansteuereinrichtungen der Hochspannungs
schaltstrecken vermindert sich erheblich dadurch, daß die bei
den Ansteuereinrichtungen zweier hintereinanderliegender
Schaltstrecken an die vorgesehenen Sekundärwicklungen eines
Ringkerns angeschlossen sind, durch den als Primärwicklung ein
hochspannungsisolierter Leiter für die Stromimpulse einmal
durchgeschleift ist. Werden zwei solche hintereinanderliegen
den Schaltstrecken als ein Modul aufgebaut, so lassen sich
diese wiederum mit ihren Schaltstrecken kaskadenartig hinter
einander schalten, bis das Aufsummieren ihrer Modulspannungs
festigkeit die zu beherrschende Hochspannung ergibt. Der Lei
ter für die Stromimpulse wird dazu einfach hintereinander wei
ter einmal durch die zusätzlichen Ringkerne geschleift.
Vorteilhaft für das saubere und schnelle Schaltverhalten ist
die Schaltstreckenansteuerung. Mit ihr wird bei einem z. B.
rechteckigen, bipolaren Stromimpuls erreicht, daß der sper
rende Zustand der zugeordneten Schaltstrecke mit der abfallen
den Flanke des positiven Stromimpulses und der leitende Zu
stand mit der Rückflanke des negativen Stromimpulses erhalten
wird. Je nach Wickelsinn der Sekundärwicklungen am Ringkern
können die beiden Rückflanken in der beschriebenen Weise ein
gesetzt werden oder umgekehrt.
Die Unteransprüche 2 bis 6 kennzeichnen zusätzliche vorteil
hafte Beschaltungen und den vorteilhaften Aufbau eines Moduls.
So kennzeichnet Anspruch 2 eine spannungsbegrenzende Schutz
einrichtung parallel zu jeder Schaltstrecke. Im Durchführungs
beispiel besteht diese Schutzeinrichtung aus einem Zinkoxid
varistor.
Anspruch 3 kennzeichnet den Modulaufbau spezieller, indem ein
solcher Modul in einer elektrisch isolierenden Masse vergossen
ist, an dem die beiden Hochspannungskontakte herausgeführt
sind und in dem ein Loch zum Durchfädeln der Impulsleitung be
steht. Hierdurch ist die Impulsleitung hoch gegen die Ansteu
erschaltung für die zugeordnete Schaltstrecke isoliert.
In Anspruch 4 wird die Eigenschaft der leistungsarmen Ansteue
rung spezifiziert und gekennzeichnet, und zwar durch die Maß
nahme, daß die Einfachschaltstrecken aus Feldeffekttransisto
ren bestehen.
Für den monopolaren Betrieb liegen die Feldeffekttransistoren
gleichsinnig hintereinander, wodurch ein Modul an seinen Hoch
spannungsklemmen die Spannungsfestigkeit zweier Einzelschalt
strecken aufweist. Anspruch 5 gekennzeichnet diesen Aufbau.
Für den bipolaren Betrieb des Hochspannungsschalters sind die
Schaltstreckentransistoren gegensinnig in Reihe geschaltet und
jeweils durch eine dazu antiparallel liegende Diode, eine
Freilaufdiode, überbrückt. Dadurch hat ein solchermaßen aufge
bauter Modul nur noch die Spannungsfestigkeit einer einzelnen
Schaltstrecke. Diesen Aufbau kennzeichnet Anspruch 6.
Mit dem erfindungsgemäßen Hochspannungsschalter werden
schnelle Ein- und Ausschaltzeiten erreicht, die bei Verwendung
geeigneter Bauteile in der Ansteuerung sehr kurz gehalten wer
den können. Über die Modulbauweise sind größere Hochspannungen
durch die Hintereinanderschaltung einer notwendigen Anzahl
solcher Module ebenfalls einfach schaltbar, da die Ansteuerung
der Schaltstrecken auch bei einer größeren Anzahl an Ringker
nen, die mit der einen Stromschleife je einmal durchschleift
sind, gleichzeitig, galvanisch hochisoliert, niederimpedant
und leistungsarm erfolgt.
In der Zeichnung sind zwei Durchführungsbeispiele und die
Schaltung zur Strompulserzeugung näher beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 den mehrstufigen, polaritätsgebundenen Hochspannungs
schalter;
Fig. 2 den mehrstufigen, polaritätsfreien Hochspannungsschal
ter;
Fig. 3 Modul mit einer Schaltstrecke, die ein IGBT-Transistor
ist;
Fig. 4 Schaltung zur Erzeugung eines bipolaren Strompulses.
Fig. 5a Stromimpuls und Spannungsimpulse für das Ein- und
Ausschalten bei maximal zwei Ringkernen;
Fig. 5b Strom- und Spannungsimpulse für das Ein- und Ausschal
ten bei mehr als zwei Ringkernen;
Fig. 6 Umriß eines Hochspannungsschalter-Moduls;
Fig. 7 Ansteuersignale.
In der Fig. 1 sind n Schaltgruppen 1 oder Module 1 hintereinan
der zu dem Hochspannungsschalter 2 geschaltet. Die erste und
n-te Schaltgruppe 1 ist mit ihrer jeweiligen Ansteuerung 3
ausführlich gezeichnet. Eine Schaltgruppe 1 besteht aus zwei
Schaltstrecken 4, die im Durchführungsbeispiel Feldeffekt
transistoren 4 sind. Die Schaltstrecke 4, oder die Drain-
Source-Strecke D-S ist durch ein spannungsbegrenzendes Bauteil
5, einen Varistor 5, gegen Überspannung geschützt.
Den beiden Schaltstrecken 4 einer Schaltgruppe 1 ist ein Ring
kern 6 zugeordnet, der zwei Sekundärwicklungen 7 mit je zwei
Windungen und gleichem Windungssinn und weitere zwei Sekundär
wicklungen 8 mit entgegengesetztem Wicklungssinn zu den ersten
beiden und je einer Windung hat. Durch den Ringkern 6 geht als
hochisolierte Primärwicklung 9 die Stromleitung 9 oder Strom
schleife 9. Die Stromschleife 9, der Ringkern 6 und die Sekun
därwicklungen 7, 8 bilden einen Strom-Spannungswandler, der
nur mit der Stromabschaltflanke arbeitet. Der Wicklungssinn
der Sekundärwicklungen 7, 8 ist entsprechend.
Durch die Stromschleife 9 fließen mit den Steuerflanken syn
chronisierte Pulsströme, und zwar mit unterschiedlicher Pola
rität für das Ein- und Ausschalten bzw. Leitend- und Sperrend
machen. Die Verwendung der Rückflanke eines Stromimpulses be
deutet, daß die Ein- und Ausschaltspannungen, die über den
Strom-Spannungswandler erzeugt werden, durch die Stromab
schaltflanke generiert werden. Mit dieser Betriebsart wird
eine weitgehend konstante Ansteuerspannung nahezu unabhängig
von der Anzahl der Ringkerne bereitgestellt. Ein Bezug auf die
Einschaltflanke des Stromimpulses würde bei steigender Ring
kernzahl wegen der schließlich wachsenden Induktivität zu Pro
blemen führen. Beim vorliegenden Aufbau der Ansteuerung 3 gemäß
Fig. 1 wird der durch die Stromeinschaltflanke erzeugte Na
delimpuls durch gängige Schaltmaßnahmen unterdrückt, so daß
nur die auf Null fallenden Flanken des bipolaren Strompulses
durch die Stromschleife 9 für die Schaltstreckenansteuerung
verwendet werden.
Mit den selektierten Nadelimpulsen vorbestimmter Polarität
werden die Gate-Source-Kapazitäten der Feldeffekttransistoren
4 über Dioden 10 aufgeladen und dadurch eingeschaltet bzw. in
den leitenden Zustand übergeführt. Die ebenfalls selektierten
Nadelimpulse entgegengesetzter Polarität führen über Wider
stände 11 die Bipolartransistoren 12 in den leitenden Zustand
über, entladen dadurch die zugeordnete Gate-Source-Kapazität
und führen so den jeweiligen Feldeffekttransistor 12 in den
sperrenden Zustand über bzw. schalten ihn aus. Die Gate-
Source-Strecke an den Feldeffekttransistoren 4 ist durch ein
spannungsbegrenzendes Bauteil 13 vor Überspannung geschützt.
Dieses Bauteil ist ein sehr schnelles Überspannungselement, das
eine scharfe Zener-Charakteristik aufweist. Die Gate-Source-
Kapazität ist zur Wahrung der Übersicht in Fig. 1 nicht einge
zeichnet.
Der Hochspannungsschalter nach Fig. 1 ist ein polaritätsgebun
dener. Es muß beim Anschluß auf die Polarität geachtet werden,
da eine Polaritätsumkehr im Betrieb nicht möglich ist. Die Mo
dule dieses Hochspannungsschalters können auch als polaritäts
gebundene Gleichstromrelais bezeichnet werden.
Den mehrstufigen, polaritätsfreien Hochspannungsschalter 2
zeigt Fig. 2. Der Aufbau einer Schaltgruppe ist ähnlich der in
Fig. 1. Die Schaltstrecken, in diesem Beispiel ebenfalls Feld
effekttransistoren 4, liegen ebenfalls hintereinander jedoch
mit entgegengesetzter Durchlaßrichtung. Beide Ansteuerschal
tungen 3 sind gleich und an einen Ringkern 6 angeschlossen.
Neben der Schutzbeschaltung 5 über der Schaltstrecke 4 ist zu
sätzlich eine Umwegdiode 14 antiparallel zu dieser geschaltet.
Durch diese Maßnahme können so Hochspannungen wechselnden Vor
zeichens geschalten werden. Die Hochspannungsfestigkeit ist
jetzt allerdings nicht mehr die zweier gleichsinnig hinterein
anderliegender Schaltstrecken 4, sondern nur noch die von ei
ner, da die momentan sperrende Schaltstrecke in der Gruppe
entgegengesetzt zu ihrer Polarität durch die zugehörige Umweg
diode 14 überbrückt wird. (Ein solchermaßen aufgebautes Modul
wäre auch in Anlehnung zu oben als Gleichstromrelais zu be
zeichnen.) Die Bewicklung 7, 8 des Strom-Spannungswandlers ist
identisch mit der oder denen aus Fig. 1.
IGBT-Transistoren finden bevorzugten Einsatz bei Anwendungen
mit hohen Strömen, bei denen es auf optimales Ausschaltverhal
ten ankommt. Sie werden oft mit positiven und negativen Span
nungen zwischen Gate und Emitter angesteuert. Fig. 3 zeigt den
Aufbau der Schaltstrecke 4 mit einem IGBT-Transistor 4 und den
Aufbau der geeigneten Schaltung zum Ansteuern des Transistors
4.
Zunächst erfolgt das Überführen des IGBT-Transistors in den
leitenden Zustand in der aus Fig. 1 bekannten Weise über den
vorbestimmten, in der Sekundärwicklung 7 induzierten Span
nungsimpuls, der über die Diode 10 an den Gatekontakt G gelegt
wird. Ebenso, wie zu Fig. 1 beschrieben, kommt das Überführen
in den sperrenden Zustand zustande, nämlich über den selek
tierten, in der Sekundärwicklung 8 induzierten Spannungsim
puls, der den Bipolartransistor 12 über den Widerstand 11 in
den leitenden Zustand versetzt und somit die positive Spannung
über der Gate-Emitter-Strecke des IGBT-Transistors abbaut. Die
Erweiterung besteht nun darin, daß die beiden Emitterkontakte
der Transistoren 4, 12 nicht unmittelbar miteinander verbunden
sind, sondern durch die Kapazität 15 voneinander getrennt
sind. Diese Kapazität 15, die im Durchführungsbeispiel etwa
den hundertfachen Wert der Gate-Emitter-Kapazität hat, wird
über den in der Sekundärwicklung 16 induzierten, negativen
Spannungsimpuls und die Diode 18 aufgeladen, und zwar so, daß
das Emitterpotential an dem Steuertransistor 12 tiefer liegt
als am Transistor 4. Entsprechendes bewirkt der induzierte,
positive Spannungsimpuls in der Sekundärwicklung 17 über die
Diode 19. Der Entladeschalter 12 entlädt dadurch nicht auf
Null, sondern auf die negative Spannung am Kondensator 15. Die
Stromschleife 9, der Ringkern 6 und die Sekundärwicklungen 7,
8, 16, 17 bilden auch hier einen Strom-Spannungswandler, der
jetzt aber einer Schaltstrecke 4 in Form des IGBT-Transistors
zugeordnet ist. Mit einem bipolaren Strompuls durch die Strom
schleife 9 wird der Transistor 4 in seine beiden Zustände ge
steuert. Für schnelle und periodisch schnelle Schaltvorgänge
reicht eine Sekundärwicklung 16 mit zugehöriger Diode 18 zum
Aufbau und Aufrechterhaltung der negativen Spannung an dem
Kondensator 15.
Der Strompuls durch die Stromschleife 9, die als Primärwick
lung 9 hintereinander je einmal durch die Ringkerne 6 der ein
gesetzten Module 1 geschleift ist, kann auf verschiedene Art
und Weise erzeugt oder bereitgestellt werden. Das richtet sich
vornehmlich nach der Betriebsart des Hochspannungsschalters,
die vom willkürlichen Ein-Aus-Betrieb bis zum periodischen Be
trieb geht.
Für lange Zustandszeiten ist es zweckmäßig, den langen Ein-
oder langen Ausschaltimpuls durch schaltungstechnische Maßnah
men in je einen unipolaren Puls entsprechender Polarität zu
wandeln, damit die Ansteuerung des oder der betriebenen Module
aktiv gehalten wird.
Fig. 4 zeigt eine Schaltung zur Erzeugung bipolarer Stromim
pulse, die durch geeignete Ansteuerung einen bipolaren Strom
puls mit vorgegebenem Tastverhältnis erzeugt. Diese Schaltung
hat sich für den vorgegebenen Anwendungsfall als sehr nützlich
erwiesen und soll im folgenden erläutert werden.
Zwei antipolar geschaltete Feldeffekttransistoren 4 bilden
einen polaritätsfreien Schalter 2 gleich einem der Schalter
gruppen 1-n in Fig 2. Dieser Schalter schaltet die Spannung
+Ub an den komplexen Widerstand 20, der den positiven Strom
durch die Stromschleife 9 bewirkt. Zwei weitere antipolarge
schaltete Feldeffekttransistoren 4 schalten die Spannung -Ub
an einen weiteren gleichen komplexen Widerstand 20, der den
negativen Strom durch die Stromschleife 9 mit den aufgefädel
ten Ringkernen 6 bewirkt. Die Spannungen +Ub und -Ub liegen
zeitlich abwechselnd an ihrer zugeordneten Last. Die Schalter
4 sind polaritätsfrei ausgeführt, da Überspannungen von sowohl
positiver als auch negativer Polarität auftreten. Über den In
duktivitäten L liegt je eine Freilaufdiode 21. Die Ansteuerung
der beiden Schalter erfolgt in der aus der Beschreibung zu
Fig. 2 bekannten Art. Hierzu ist die durch den Ringkern 22 ein
mal gefädelte Stromschleife 26 über den Feldeffekttransistor
24 und den Widerstand 23 an die Spannungsquelle 25 gelegt.
Zu den Strom-Spannungswandlern wird noch das Folgende ange
merkt. Die Sekundärwicklung ist nicht, wie das bei einem
Breitband-Impulsübertrager notwendig ist, mit einem Widerstand
abgeschlossen. Ein Strom-Spannungswandler ohne Abschlußwider
stand bildet bekanntermaßen einen Differenziertransformator,
an dessen Sekundärwicklung ein positiver Spannungssprung in
Bezug auf die zugehörige Einschaltstromflanke in der Primär
wicklung entsteht, der sofort wieder auf Null abklingt. Ent
sprechendes trifft auf den negativen Spannungssprung in Bezug
auf die abfallende Stromflanke in der Primärwicklung zu. Wäh
rend nun der auf die Vorderflanke bezogene Spannungssprung
sowohl von der Anzahl der Ringkerne auf der Stromschleife als
auch von der technischen Ausführung der Impulsstromquelle ab
hängt, ist der Spannungssprung bezogen auf die Rückflanke im
wesentlichen von der Stromamplitude und der Abschaltzeit der
Impulsstromquelle abhängig. Diese Art Ansteuerung gestattet
daher einen von der Anzahl der Ringkerne weitgehend unabhängi
gen Betrieb.
Des weiteren kommt man bei der Verwendung von bipolaren Transi
storen als Ausschalter mit einwindigen oder sehr niederwindi
gen Sekundärwicklungen aus, da kleine Ansteuerspannungen im
Gegensatz zum Feldeffekttransistoren genügen.
Es hat sich im Verlauf des Testens herausgestellt, daß bei
Verwendung von nur einem, maximal zwei Ringkernen die Ansteue
rung mit der ansteigenden und abfallenden Flanke eines positi
ven Strompulses durch die Stromschleife das Ein- und Ausschal
ten des Hochspannungsschalters unmittelbar durchgeführt werden
kann. Bei mehreren auf die Stromschleife gefädelten Ringkernen
war es dagegen vorteilhaft, mit den auf Null zurückfallenden
Stromflanken zu steuern. Fig. 5a, b zeigt beide Strom-Spannungs
zusammenhänge bei der Ansteuerung des Hochspannungsschalters
a) über maximal zwei Ringkerne, b) über mehr als zwei Ring
kerne.
Die polaritätsgebundenen und polaritätsfreien Schaltstrecken
lassen sich einfach modulartig aufbauen und als vergossene,
hochspannungsisolierte Module bereitstellen. Das Modul bildet
dabei die über einen Ringkern angesteuerte Schaltstrecke oder
Schaltstrecken und die Ansteuerschaltung samt zugehörigem
Ringkern. Der Ringkern liegt vergossen um die Bohrung, durch
die beim Einbau des Moduls in einer Anlage die Stromschleife
durchgezogen wird und so die Primärwicklung für diesen bildet.
In einem Drahtmodell zeigt das Fig. 6. Der modulartige Aufbau
eines Hochspannungsschalters läßt sich jetzt leicht durchfüh
ren. Es werden hierzu lediglich die Module, die nötig sind zur
Beherrschung der Hochspannung, aneinandergereiht und an ihren
herausgeführten Hochspannungsenden polaritätsrichtig miteinan
der verbunden. Die Stromschleife, die als Primärwicklung der
Ringkerne wirkt, muß dazu nur noch nacheinander durch die Boh
rungen der verwendeten Module geführt werden.
Für eine große Dauer des leitenden Zustands der Schaltstrecken
bzw. für einen zeitlich langen DC-Betrieb als auch für einen
sicheren sperrenden Zustand der Schaltstrecken ist es zweck
mäßig durch einen periodischen Nachladepuls den leitenden Zu
stand der Schaltstrecken aufrecht zu erhalten oder aber den
sperrenden Zustand durch einen periodischen Nachausschaltpuls
aufrecht zu erhalten. Die mittlere Ansteuerleistung für die
Schaltstrecken wird so sehr klein gehalten. Die Pulsbildung
ist durch gängige Bauteile der Schaltungslogik einfach zu
realisieren. Fig. 7 zeigt die aufeinanderfolgenden Pulsformen
für das Ansteuern der Schaltstrecken, zuerst für das Leitend
machen (I-VII) und dann für das Sperrendmachen (VIII-XIII).
Bezugszeichenliste
1 Schaltgruppe, Modul
2 Hochspannungsschalter
3 Ansteuerung
4 Schaltstrecke, Feldeffekttransistor
5 Bauteil, Varistor, Schutzbeschaltung
6 Ringkern
7 Sekundärwicklung, Wicklung
8 Sekundärwicklung, Wicklung
9 Primärwicklung, Stromleitung, Stromschleife
10 Dioden
11 Widerstand
12 Bipolartransistor
13 Spannungsbegrenzungsbaustein
14 Umwegdiode
15 Kapazität
16 Sekundärwicklung
17 Sekundärwicklung
18 Diode
19 Diode
20 komplexer Widerstand
21 Freilaufdiode
22 Schaltringkerne
23 Widerstand
24 Schalter, Feldeffekttransistor
25 Spannungsquelle
26 Stromschleife
27 Bohrung
28 Schaltstreckenkontakt
2 Hochspannungsschalter
3 Ansteuerung
4 Schaltstrecke, Feldeffekttransistor
5 Bauteil, Varistor, Schutzbeschaltung
6 Ringkern
7 Sekundärwicklung, Wicklung
8 Sekundärwicklung, Wicklung
9 Primärwicklung, Stromleitung, Stromschleife
10 Dioden
11 Widerstand
12 Bipolartransistor
13 Spannungsbegrenzungsbaustein
14 Umwegdiode
15 Kapazität
16 Sekundärwicklung
17 Sekundärwicklung
18 Diode
19 Diode
20 komplexer Widerstand
21 Freilaufdiode
22 Schaltringkerne
23 Widerstand
24 Schalter, Feldeffekttransistor
25 Spannungsquelle
26 Stromschleife
27 Bohrung
28 Schaltstreckenkontakt
Claims (6)
1. Hochspannungsschalter mit kurzer Ein- und Ausschaltzeit,
bestehend aus der Aneinanderreihung einer Vielzahl po
laritätsgebundener Einfachschaltstrecken, deren Ansteuerung
sowohl niederohmig als auch galvanisch hochisoliert über
Spannungsimpulse erfolgt, die über Stromimpulse durch die
Primärwicklung von Impulsübertragern in zugeordneten Sekun
därwicklungen erzeugt werden, wobei die Spannungsimpulse
zum Leitend-Machen der Einfachschaltstrecke über eine
elektronische, polaritätsselektive Schaltung an den zuge
ordneten Steuerkontakt sowie zum Sperrend-Machen der
Einfachschaltstrecke an einen zugeordneten elektronischen
Hilfsschalter gelegt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Hochspannungsschalter aus einer geradzahligen Anzahl hintereinander geschalteter Einfachschaltstrecken besteht;
zwei unmittelbar hintereinandergeschalteten Einfachschalt strecken (4, 4) ein Impulsübertrager (6) zugeordnet ist, der vier Sekundärwicklungen (7, 8) niedriger Windungszahl auf weist, wobei zwei Wicklungen (7) gleicher Windungszahl an jeweils die identischen Ansteuerschaltungen (10) zum Lei tend-Machen der zugehörigen Einfachschaltstrecke sowie die anderen zwei Wicklungen (8) ebenfalls gleicher Windungszahl an jeweils die identischen Hilfsschalter (12) zum Sperrend- Machen der zugehörigen Einfachschaltstrecke angeschlossen sind;
die beiden Ansteuerschaltungen (10) zu den zugehörigen Einfachschaltstrecken derart aufgebaut und an die zugehö rige Sekundärwicklung (7) angeschlossen sind, daß das Über führen der Einfachschaltstrecken in den leitenden Zustand nur mit einer auf Null zurückgehenden Flanke des in eine primärseitige Impulsleitung (9) fließenden Stromimpulses erfolgen kann und
die beiden Hilfsschalter (12) zu den zugehörigen Einfach schaltstrecken derart an die zugehörige Sekundärwicklung (8) angeschlossen sind, daß das Überführen der zugehörigen Einfachschaltstrecke in den sperrenden Zustand nur mit ei ner auf Null zurückgehenden Flanke eines in der Impulslei tung (9) fließenden Stromimpulses umgekehrter Polarität er folgen kann.
der Hochspannungsschalter aus einer geradzahligen Anzahl hintereinander geschalteter Einfachschaltstrecken besteht;
zwei unmittelbar hintereinandergeschalteten Einfachschalt strecken (4, 4) ein Impulsübertrager (6) zugeordnet ist, der vier Sekundärwicklungen (7, 8) niedriger Windungszahl auf weist, wobei zwei Wicklungen (7) gleicher Windungszahl an jeweils die identischen Ansteuerschaltungen (10) zum Lei tend-Machen der zugehörigen Einfachschaltstrecke sowie die anderen zwei Wicklungen (8) ebenfalls gleicher Windungszahl an jeweils die identischen Hilfsschalter (12) zum Sperrend- Machen der zugehörigen Einfachschaltstrecke angeschlossen sind;
die beiden Ansteuerschaltungen (10) zu den zugehörigen Einfachschaltstrecken derart aufgebaut und an die zugehö rige Sekundärwicklung (7) angeschlossen sind, daß das Über führen der Einfachschaltstrecken in den leitenden Zustand nur mit einer auf Null zurückgehenden Flanke des in eine primärseitige Impulsleitung (9) fließenden Stromimpulses erfolgen kann und
die beiden Hilfsschalter (12) zu den zugehörigen Einfach schaltstrecken derart an die zugehörige Sekundärwicklung (8) angeschlossen sind, daß das Überführen der zugehörigen Einfachschaltstrecke in den sperrenden Zustand nur mit ei ner auf Null zurückgehenden Flanke eines in der Impulslei tung (9) fließenden Stromimpulses umgekehrter Polarität er folgen kann.
2. Hochspannungsschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine spannungsbegrenzende Einrichtung (5) parallel zu jeder
Einfachschaltstrecke (4) liegt.
3. Hochspannungsschalter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwei unmittelbar zueinander in Reihe liegende Einfach
schaltstrecken (4, 4) mit ihren zugehörigen Ansteuerschal
tungen (10) und Hilfsschaltern (12) sowie dem gemeinsamen
Impulsübertrager (6) samt den vier Sekundärwicklungen (7,
8) einen Modul (1) des Hochspannungsschalters bilden, der
in einer elektrisch isolierenden Masse vergossen ist, an
dem zwei Hochspannungskontakte (28) herausgeführt sind und
in dem ein Loch (27) zum Durchfädeln der Impulsleitung (9)
vorgesehen ist, und daß der Hochspannungsschalter aus min
destens einem solchen Modul besteht.
4. Hochspannungsschalter nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einfachschaltstrecken Feldeffekttransistoren sind.
5. Hochspannungsschalter nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Feldeffekttransistoren gleichsinnig in Reihe liegen
oder kaskadiert sind.
6. Hochspannungsschalter nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Hochspannungs-Feldeffekttransistoren eines Moduls ge
gensinnig zueinander in Reihe liegen und über jeder Ein
fachschaltstrecke eine Hochspannungsdiode (14) antiparallel
liegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924240647 DE4240647C1 (de) | 1992-12-03 | 1992-12-03 | Hochspannungsschalter mit kurzer Schaltzeit und potentialfreier Ansteuerung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924240647 DE4240647C1 (de) | 1992-12-03 | 1992-12-03 | Hochspannungsschalter mit kurzer Schaltzeit und potentialfreier Ansteuerung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4240647C1 true DE4240647C1 (de) | 1994-06-01 |
Family
ID=6474282
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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