DE4040164A1 - Hochspannungsschalter - Google Patents
HochspannungsschalterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Hochspannungsschalter, der aus
einer Schaltstrecke bzw. aus mehreren solcher hintereinander
geschalteter Schaltstrecken besteht. Parallel zu jeder sind
Symmetrierwiderstände geschaltet. Die Ansteuerung der Schalt
strecke erfolgt über Optokoppler.
In der Hochspannungselektronik wurden früher die Schalt
strecken von Hochspannungsschaltern mit Elektronenröhren z. B.
Thyratrons oder anderen Röhrentypen aufgebaut. Hierzu waren
aufwendige Einrichtungen wie Heizung und Gitterversorgung nö
tig, die ständig einen Wartungsaufwand erfordern. Außerdem un
terlagen sie starkem Verschleiß.
Schaltzeiten, insbesondere Abschaltzeiten langer Dauer mußten
aufgrund der Geometrie des Schalters bzw. der zu beherrschen
den Spannung in Kauf genommen werden.
Bessere Schaltzeiten erzielt man mit Halbleiterbauelementen.
Sie lassen sich einfach ansteuern und sind praktisch wartungs
frei. Allerdings müssen sie zur Beherrschung hoher Spannung
kaskadiert werden und darum mit unterschiedlichen, eben ver
träglichen Spannungsniveaus angesteuert werden. Dies kann ein
mal durch Trenntransformatoren geschehen. Damit ist aber nur
eine Wechselspannungsanteuerung möglich. Zum andern, bei
Gleichstromansteuerung müssen Optokoppler verwendet werden.
Diese benötigen eine Betriebsspannung, die je nach zu beherr
schender Schaltstreckenpotentialdifferenz kaskadiert werden
muß. Die Betriebsspannung ist durch Trenntransformatoren ein
stellbar. Hierüber handelt man sich aber kapazitive und induk
tive Verkopplungen zwischen den Kaskadenstufen ein, die zu
Störungen, wie parasitäre Schwingungen führen und ein solches
System enorm verkomplizieren, ja unter Umständen unbrauchbar
machen.
Die Siemens AG beschritt einen ersten Weg, um solche Poblema
tiken zu umgehen und entwickelte hierzu Feldeffekttran
sistortreiber, die unter der Bezeichnung BSA 21 und BSA 22 ge
führt werden. Diese Bauelemente sind für gewisse Belange je
doch zu langsam. Darüber hinaus haben sie nur eine Isolations
prüfspannung von 2800 Volt, wodurch Schaltstreckenkaskaden auf
einige hundert Volt begrenzt bleiben müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Potentiale hoch
genauer, bipolarer Hochspannungsgeräte, deren Werte innerhalb
kürzester Zeit eingestellt bzw. auf einen neuen Wert ein
gestellt werden können, über sehr schnelle Hochspannungsschal
ter an eine kapazitive Last zu legen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Hoch
spannungsschalter zwischen der Last und dem oder den Hochspan
nungsnetzgeräten die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1
aufweisen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen eines erfindungsgemäßen Hochspan
nungsschalters geben die Ansprüche 2 bis 7 wieder, mit denen
dann das in der Aufgabe geforderte Multiplexsystem gelöst
wird.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin, daß
ein kaskadenartig aufgebauter Hochspannungsschalter über Opto
koppler angesteuert wird. Die Betriebsspannung der Optokoppler
wird über einen externen Strompuls erzeugt. Dadurch ist die
Hochspannung schnell, zuverlässig und rückwirkungsfrei schalt
bar.
Die Erfindung wird nachstehend anhand des in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 Hochspannungsschalter mit einer Schaltstrecke;
Fig. 2 Hochspannungsschalter aus kaskadierten Schaltstrecken;
Fig. 3 Hochspannungsmultiplexsystem mit einer Driftröre als
Last.
Der Hochspannungsschalter nach Fig. 1 setzt sich grundsätz
lich aus drei Baugruppen zusammen.
- 1. Die Schaltstrecke I-II mit ihrer Ansteuermöglichkeit G und den zur Schaltstrecke I-II parallel geschalteten Widerstän den R1 und R2 sowie den Spannungsbegrenzungselementen Z1 und Z2. Die Widerstände R1 und R2 dienen zur definierten Einstellung der Potentialdifferenz zwischen den Klemmen I und II.
- 2. Der externen Betriebsspannungserzeugung über einen Ringkern RK.
- 3. Die Ansteuerung der Schaltstrecke I-II am Punkt G über Op tokoppler OK1 und OK2, wobei die Optokoppler OK1 und OK2 antivalent betätigt werden.
Im Durchführungsbeispiel ist der Hochspannungsschalter ein
Feldeffekttransistor T, der über sein Gate G durch Anlegen der
Betriebsspannungen UB in dem leitenden Zustand gesteuert wird.
Die Ansteuerung erfolgt, vom elektrischen Hochspannungs
potential getrennt, durch die Erregung der Photodiode im Opto
koppler OK1. Gleichzeitig ist die Photodiode im Optokoppler
OK2 nicht erregt. Sie wird allerdings erregt, wenn der Wechsel
von leitend nach sperrend erfolgt und bewirkt dann eine Entla
dung der gate-Source-Kapazität CGS. Hierdurch sind klare
Schaltzustände erreicht. Das Begrenzungselement RGS dient zum
Schutz der gate-source-Strecke.
Die Betriebsspannung UB, abgegriffen an dem Kondensator C1,
wird extern erzeugt. Dazu ist durch den Ringkern eine Strom
schleife gelegt, durch die ein Stromimpuls mit bestimmtem
Tastverhältnis fließt. Der Strompuls induziert in einer zwei
ten Wicklung um den Ringkern eine Spannung entsprechend der
abfallenden Flanke des Stromes. Durch entsprechende Be
schaltung der zweiten Wicklung wird der entstehende Spannungs
sprung zur Erzeugung der Betriebsspannung UB in dem Kondensa
tor C8 ausgenützt. Die externe Impulsstromschleife ist iso
liert von Hochspannungspotential durch den Ringkern geführt.
Dies ist insbesondere von Bedeutung, wenn aufgrund hoher zu
beherrschender Potentialdifferenzen UHS der Hochspannungs
schalter aus einer Hintereinanderschaltung oder Kaskadierung
solcher einfacher Hochspannungsschalter bestehen muß. Die ein
fache Schaltstrecke I-II beherrscht etwa 700 V Potentialdiffe
renz.
In Fig. 2 ist eine Kaskadierung von mehreren Schaltstrecken
I-II elektrisch dargestellt. Dort wird die Stromschleife, die
den externen Strompuls führt gleichmals, im Beispiel einmal,
durch den zur Schaltstrecke gehörenden Ringkern RK gefädelt,
wodurch dann, wie oben beschrieben, für jede Stufe die zugehö
rige Betriebsspannung UB zur Ansteuerung in den zugehörigen
Kondensator C1 bereitgestellt wird. Es ist also eine Isolation
des jeweiligen Hochspannungspotentials erreicht und eine kapa
zitive bzw. induktive Verkopplung der Stufen untereinander
weitgehend vermieden.
Wie die Fig. 2 weiter zeigt, sind die Dioden in den Optokopp
lern OK1-OK2 gleichzeitig erregt oder nicht, d. h. die
Transistoren sind immer in einem gleichartigen Zustand.
Die Entladung der jeweiligen gate-source-Kapazität CGS beim
Übergang von dem leitenden in den sperrenden Zustand erfolgt
durch Erregung der Photodioden in den Optokopplern OK2. Wie
oben schon erwähnt, dient das Begrenzungselement RGS zum
Schutz der gate-source-Strecke.
Der Einfachheit halber sind die Überspannungsableiter Z1, Z2
über der jeweiligen Schaltstrecke in Fig. 2 weggelassen.
Der Aufbau einer gem. der Aufgabenstellung geforderten Hoch
spannungs-Multiplex-Anlage ist in Fig. 3 dargestellt.
Hierzu sind mehrere Netzgeräte Ni+, Ni- über Hochspannungs
schalter I-II und II-I an eine kapazitive Last I, die Drift
röhre I, geschaltet. im Durchführungsbeispiel wird von insge
samt 18 Netzgeräten ausgegangen. Dazu kommen 18 Hochspannungs
schalter I-II und II-I, dimensioniert auf 10 kV, die aus den
oben geschilderten Halbleiterschaltstrecken I-II aufgebaut
sind. Ein Nullschalter Nu und drei weitere Schalter NE1, NE2,
NE3 dienen als Entladehilfe für fallende Treppenstufen. Die
Anlage enthält ein Rechnerinterface mit 18 Digital-Analog-Con
verter von 18 Bit und 2 Analog-Digital-Converter von 18 Bit
sowie Informationsstrukturen zur Steuerung der Hochspannungs
schalter. In der Infrastruktur der Anlage sind außerdem Rech
nerinterface, Betriebsschaltungen und ein Servicesystem vorge
sehen.
Die Hochspannungsschalter arbeiten im Mikrosekunden-Bereich,
so daß die Schaltzeit der Treppenstufen nur von der kapaziti
ven Last und dem maximalen Strom des Netzgerätes bestimmt wer
den.
Mit einem Standardrechnerprogramm können 8 steigende oder 8
fallende sowie 18 Positiv-Negativ-Mäander pro Sekunde gefahren
werden. Wird das Rechnerprogramm so erweitert, daß der Rechner
- unter Berücksichtigung der Zeitbedingungen so wie sie vorste
hend beschrieben wurden - jedes Netzgerät, nachdem es von der
Driftröhre weggeschaltet wurde, auf einen neuen Wert stellt,
können bei steigenden Treppenstufen und bei steigenden Mäan
derstufen ca. 40 Stufen pro Sekunde erzeugt werden.
Bezugszeichenliste
I-II Schaltstrecke
RK Ringkern
ip Impulsstrom
UB Betriebsspannung
D1 Stromventil, Diode
Z3 Spannungsbegrenzungselement, Zenerdiode
C1 Kondensator
OK1 Optokoppler
OK2 Optokoppler
CGS Kapazität, gate-source-Kapazität
G Schaltstreckenansteuerungspol, gate, Ansteuermöglichkeit
S Schaltstreckenausgangspol
Z₁, Z₂ Spannungsbegrenzungselemente, Überspannungsableiter
I Impedanz, Driftröhre, kapazitive Last
T Schaltelement, Feldeffekttransistor
UHS Potentialdifferenz, Hochspannung
Ni Netzgeräte
NE1, NE2, NE3 Schalter
Nu Nullschalter
RGS Begrenzungselement
RK Ringkern
ip Impulsstrom
UB Betriebsspannung
D1 Stromventil, Diode
Z3 Spannungsbegrenzungselement, Zenerdiode
C1 Kondensator
OK1 Optokoppler
OK2 Optokoppler
CGS Kapazität, gate-source-Kapazität
G Schaltstreckenansteuerungspol, gate, Ansteuermöglichkeit
S Schaltstreckenausgangspol
Z₁, Z₂ Spannungsbegrenzungselemente, Überspannungsableiter
I Impedanz, Driftröhre, kapazitive Last
T Schaltelement, Feldeffekttransistor
UHS Potentialdifferenz, Hochspannung
Ni Netzgeräte
NE1, NE2, NE3 Schalter
Nu Nullschalter
RGS Begrenzungselement
Claims (7)
1. Hochspannungsschalter, bestehend aus mindestens einer
Schaltstrecke, wobei zur Spannungssymmetrierung an kaska
denartig aneinander gereihte Schaltstrecken parallel zu je
der Schaltstrecke Symmetrierelemente geschaltet sind, und
die Ansteuerung der Schaltstrecke über einen Optokoppler
erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß
zu jeder Schaltstrecke (I-II) eine Stromschleife durch
einen ihr zugehörigen Ringkern (RK) führt und durch diese
Stromschleife ein Impulsstrom (ip) vorgegebener Amplitude
und vorgegebener Pulsfrequenz fließt, der über eine andere
um den Ringkern (RK) gelegte, mit einem Stromventil (D1)
und einem Spannungsbegrenzungselement (Z3) beschaltete
Wicklung mit vorbestimmter Windungszahl, durch das Umschal
ten des Stromes in einem an die Wicklung angeschlossenen
Kondensator (C1) eine unabhängige, ausreichend hohe Be
triebsspannung (UB) für den potentieltrennenden Optokoppler
(OK1) erzeugt, die zur Ansteuerung der zugehörigen Schalt
strecke (I-II) dient, und im Falle des kaskadenartigen Auf
baus des Hochspannungsschalters aus einzelnen solchen
Schaltstrecken (I-II) alle diese gleichzeitig gleichartig
und rückwirkungsfrei ansteuerbar sind.
2. Hochspannungsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß
jede Schaltstrecke (I-II) mit vernachlässigbarem Energie
aufwand vom sperrenden in den leitenden Zustand und umge
kehrt über den potentialtrennenden Optokoppler (OK1) steu
erbar ist.
3. Hochspannungsschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß
pro Schaltstrecke (I-II) ein zweiter Optokoppler (OK2) zwi
schen der Schaltstreckenansteuerung (G), und dem
Schaltstreckenausgang (S), geschaltet ist, damit beim über
führen der Schaltstrecke (I-II) in den sperrenden Zustand
die Kapazität (GS) zwischen Schaltstreckenansteuerungspol
(G) und Schaltstreckenausganspol (S) entladbar ist.
4. Hochspannungsschalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß
Schaltstreckenansteuerung (G) bis Schaltstreckenausgang
über ein Begrenzungselement RGS geschützt sind.
5. Hochspannungsschalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß
jede Schaltstrecke (I-II) darin durch Spannungsbegrenzungs
elemente (Z1, Z2) auf eine definierte Spannung begrenzt
wird.
6. Hochspannungsschalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß
darüber schnelle Spannungsänderungen unverändert an eine
Impedanz übertragbar sind.
7. Hochspannungsschalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß
darüber hochgenau eingestellte Spannungspotentiale an eine
Impedanz anlegbar sind.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904040164 DE4040164A1 (de) | 1990-12-15 | 1990-12-15 | Hochspannungsschalter |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904040164 DE4040164A1 (de) | 1990-12-15 | 1990-12-15 | Hochspannungsschalter |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4040164A1 true DE4040164A1 (de) | 1992-06-17 |
DE4040164C2 DE4040164C2 (de) | 1992-11-19 |
Family
ID=6420454
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19904040164 Granted DE4040164A1 (de) | 1990-12-15 | 1990-12-15 | Hochspannungsschalter |
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---|---|
CH (1) | CH682866A5 (de) |
DE (1) | DE4040164A1 (de) |
FR (1) | FR2671679B1 (de) |
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