DE4238437A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Kennzeichnung eines statischen oder dynamischen Unwuchtausgleichs an einem Rotor - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Kennzeichnung eines statischen oder dynamischen Unwuchtausgleichs an einem RotorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbe
griff des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 7
und 5.
Es ist bekannt, die Winkellage von Unwuchten an ro
tierenden Körper mittels Funkenerrosion zu markieren
(GB 1 451 964). Dabei wird eine entsprechend hohe
Überschlagsspannung ca. 10 kV verwendet, die über
Elektroden und einen Luftspalt auf den Körper gegeben
und dadurch eine Markierung eingebrannt wird. Das
Verfahren kann jedoch nur an metallischen oder Kör
pern mit zumindest elektrisch leitender Oberfläche
angewendet werden. Die Erkennbarkeit der Markierung
wird negativ durch eventuelle Oberflächenstrukturen
oder Verschmutzungen beeinträchtigt. Außerdem ist es
nicht möglich eine der Größe der gemessenen Unwucht
entsprechenden Markierung zu erzeugen, so daß eine
zusätzliche Anzeigeeinrichtung erforderlich ist.
Die DE 11 71 167 betrifft eine Vorrichtung zum Auf
bringen von Marken auf die Oberfläche von bewegten
Metallteilen insbesondere bei der Unwuchtmessung.
Hierbei wird ein guthaftender Stoff aufgebracht, der
durch Stromübergang erwärmt und dabei eine Farbände
rung hervorgerufen wird. Neben dem erhöhten Aufwand
für den Auftrag dieses Stoffes, treffen im wesentli
chen auch die bereits genannten Nachteile, wie sie
die in der GB 1 451 964 beschriebene Lösung hervor
ruft, zu. Mit dem Auftrag des Stoffes am zu messenden
Körper entsteht eine weitere Fehlerquelle, da durch
Ungleichmäßigkeiten Meßfehler hervorgerufen werden
können.
In der DE 15 73 495 ist ein Verfahren und eine Vor
richtung zum Auswuchten insbesondere von Kreiseln
beschrieben, bei der entsprechend den gemessenen Un
wuchten mit einem Laser eine Materialmenge abgetragen
wird, bis die Unwucht ausgeglichen ist. Dieses wird
jedoch wegen der noch immer immensen Kosten eines
Lasers nur begrenzt Anwendung finden können. Außerdem
ist es nicht für jeden Anwendungsfall geeignet, da
ein Materialabtrag immer mit einem Festigkeitsver
lust, der durch Kerbwirkung noch erhöht wird, verbun
den ist. Beim Ausgleich von Unwuchtmassen von mehre
ren Gramm in mindestens zwei Ebenen ist eine ent
sprechend große Zeit und eine wegen der Kosten des
Lasers aufwendige Vorrichtung zur Umlenkung des La
serstrahles auf die zweite Ebene erforderlich.
Weiterhin ist aus der DE 31 15 609 ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Kennzeichnen von Unwuchten an
Rotationskörpern, insbesondere Kraftfahrzeugrädern
bekannt. Dabei werden unter Berücksichtigung der Ro
torabmessungen Markierungen für die Größe und Win
kellage des Unwuchtausgleichs z. B. durch Aufsprühen
oder mit einem Laser auf den Rotor aufgebracht.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine einfache Möglich
keit zur exakten Markierung der Winkellage mit ein
deutiger Ausgleichsgewichtsgrößenerkennung für einen
am Rotor durchzuführenden Unwuchtausgleich, ohne die
Notwendigkeit eines Eindrehens des Rotors in eine
bestimmte Position zu schaffen.
Weiterhin soll die Markierung entsprechend der Größe
der gemessenen Unwucht ausgeführt werden, so daß eine
zusätzliche Anzeigeeinrichtung entfallen kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe beim eingangs ge
nannten Verfahren durch die im kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 und bei der eingangs genannten Vor
richtung durch die im kennzeichnenden Teil des An
spruchs 7 genannten Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind
in den den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Mit der in ihrem Abstand und Lage zur Rotationsachse
des Rotors, bei dem der Unwuchtausgleich durchzufüh
ren ist, einstellbaren Signiereinrichtung mit elek
trostatischer Aufladung und elektrischen Beschleuni
gung von Tinte, kann eine exakte einfache und sichere
Markierung der beispielsweise mit üblichen Mitteln
gemessenen Winkellage und Größe einer Unwucht am ro
tierenden Körper erreicht werden. Die Markierung kann
je nach Einstellung der Position der Signiereinrich
tung an den seitlichen Flanken oder auf dem Umfang
des Körpers aufgebracht werden.
Es ist auf einfache Weise möglich die Markierung so
zu gestalten, daß für das Bedienpersonal die Größe
des durchzuführenden Unwuchtausgleichs direkt ab
lesbar ist. Die Markierung kann am drehenden Motor
durchgeführt werden, so daß ein Eindrehen in eine
bestimmte Markierposition entfallen kann.
Die Gestaltung der Markierung kann je nach gewählter
Ausführung der Signiereinrichtung beeinflußt
werden, z. B. dadurch, daß je nach Größe der Unwucht
eine bestimmte Tintenmenge elektrostatisch aufgeladen
und auf dem Rotor ein Strich entsprechender Länge in
der Ausgleichswinkellage erzeugt wird. Ein entspre
chendes Ausgleichsgewicht kann dann in der Aus
gleichswinkellage befestigt werden.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, daß die elek
trostatisch aufgeladene Tinte während der elektri
schen Beschleunigung elektrostatisch abgelenkt und
dadurch eine schriftbildliche alphanumerische Abbil
dung der ermittelten Unwuchtausgleichsgröße als Mar
kierung in der Ausgleichswinkellage aufgebracht wird.
Außerdem können mehrere Signiereinrichtungen oder
eine Signiereinrichtung mit mehreren Austrittsdüsen
für verschieden eingefärbte Tinte verwendet werden,
wobei jede Farbe einem bestimmten Gewichtsbereich,
z. B. 5 g, 10 g, 15 g, . . . , entspricht und das Bedien
personal je nach aufgebrachter Markierungsfarbe das
entsprechende Ausgleichsgewicht an der Markierungs
stelle (Ausgleichswinkellage) am Körper anbringen
kann.
Besondere Anforderungen an die Oberfläche des Körpers
sind nicht erforderlich, wie dies bei den bisher be
kannten Verfahrensweisen in der Regel ist. So können
metallische und nicht metallische Körper markiert
werden. Vorbereitungen sind nicht durchzuführen und
es kommt zu keiner negativen Beeinflussung des Kör
permaterials, da die aufgetragene Tinte nicht aggres
siv ist und keine erhöhte Temperaturen erzeugt wer
den.
Nachfolgend soll die Erfindung an einem Ausführungs
beispiel näher erläutert werden.
Dabei zeigt die einzige Figur ein Blockschaltbild
einer Vorrichtung zum Auswuchten von Fahrzeugrädern
mit einer integrierten Markiereinrichtung.
Selbstverständlich kann die erfindungsgemäße Vorrich
tung auch beim Unwuchtausgleich von anderen rotieren
den Körpern, wie Wellen, Schaufelräder u. a.m. Anwen
dung finden.
Ein auf einer herkömmlichen Auswuchtmaschine 5 einge
spanntes Fahrzeugrad 4 wird mit einem Motor 6 ange
trieben. Bei Erreichen der Meßdrehzahl wird auf be
kannte Weise mit Meßwandlern 7, 8 und einem Bezugwin
kellagengeber 9, beispielsweise einen Null-Grad-Im
puls liefernden, die gemeinsam mit einer Auswerteein
heit 1 ein herkömmliches Meßsystem (Hofmann-news 5,
Impressum 09.35) bilden, die Größe und Winkellage des
durchzuführenden Unwuchtausgleichs ermittelt.
Die Auswerteeinheit 1 ist mit jeweils einer Ansteuer
einheit 2 für je eine Signiereinrichtung 3 verbunden.
Die Steuereinheiten 2 geben Steuersignale über Steu
erleitungen an die an den Seitenflächen im Luftreifen
oder Scheibenradbereich des Fahrzeugrades 4 angeord
neten Signiereinrichtungen 3. Hierfür können bekannte
Signiereinrichtungen, z. B. ein mit LINX bezeichnetes
Gerät der Fa. Bluhmsysteme, Honnefer Str. 41, D-5483
Unkel/Rhein, verwendet werden.
Die Steuersignale können bei einer Ausführung der Si
gniereinrichtung, vorzugsweise durch zeitabhängige
Steuerung, bei konstantem Düsenaustrittsdurchmesser,
das Aufbringen einer bestimmten Menge der elektrosta
tisch aufgeladenen Tinte, in Abhängigkeit von der in
der entsprechenden Ebene auszugleichenden Unwuchtaus
gleichsgröße, auf den Rotor bewirken. Die Tinte wird
dabei im Moment dem Passierens der Winkellage des Un
wuchtausgleichsvektors an der Signiereinrichtung bei
spielsweise gegen das Scheibenrad elektrisch be
schleunigt und erzeugt dort, vorzugsweise bei Errei
chen einer relativ geringen, definierten
Drehgeschwindigkeit, eine entsprechend lange strich
förmige Markierung. Die Länge der Markierung ent
spricht der Größe des anzubringenden Aus
gleichsgewichts an der markierten Stelle.
Komfortabler kann eine Signiereinrichtung 3 verwendet
werden, die über eine zusätzliche elektrostatische
Ablenkeinrichtung verfügt, die die beschleunigte Tin
te so beeinflußt, daß auf dem Rotor an der ermittel
ten Winkellage der Größenwert der auszugleichenden
Masse schriftbildlich alphanumerisch als vollständige
Markierung aufgedruckt wird. Selbstverständlich kön
nen verschiedene Symbole, die entsprechenden Ge
wichtseinheiten zugeordnet sind, abgebildet werden.
Eine weitere Ausführungsform der Signiereinrichtun
gen 3 kann über mit verschieden eingefärbter Tinte
gefüllten Behältern und jeweiligen diesen Behältern
zugeordneten Austrittsdüsen verfügen. So daß die Si
gniereinrichtung 3 eine der gemessenen Unwuchtgröße
entsprechend gefärbte Markierung erzeugt. Beim Un
wuchtausgleich von Fahrzeugrädern kann dabei bei
spielsweise eine Farbabstufung in 5 g Schritten ange
wendet werden.
Der gleiche Effekt kann auch mit mehreren parallelen
Signiereinrichtungen 3, die mit verschiedenfarbiger
Tinte befüllt sind, erreicht werden.
Vorteilhaft ist es, wenn die Signiereinrichtungen 3
in radial zur Drehachse des Prüflings verlaufenden
Längsführungen verschieb- und entsprechend der Schei
benradgröße fixierbar sind und dadurch die Markierung
z. B. direkt am Felgenhorn an der Stelle an der das
Ausgleichsgewicht angebracht werden soll aufgebracht
wird.
Besonders bietet sich die erfindungsgemäße Lösung bei
der Auswuchtung von nicht vom Fahrzeug demontierten
Rädern an, da eine exakte Kennzeichnung der des Un
wuchtausgleichs am Fahrzeugrad nach Winkellage und
Größe mit einfachen Mitteln erreicht wird.
Claims (11)
1. Verfahren zum Kennzeichnen eines statischen oder
dynamischen Unwuchtausgleichs nach Größe und
Winkellage an einem Rotor, insbesondere Kraft
fahrzeugrad, in Abhängigkeit von einer Unwucht
messung, bei dem am Rotor entsprechende Markie
rungen vorgesehen werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kennzeichnung der Größe der Ausgleichs
masse in der Winkellage des durchzuführenden
Unwuchtausgleichs mittels elektrisch aufgelade
ner Tinte auf den Rotor aufgetragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tinte während
einer Rotordrehung oder während eines Rotor
stillstandes aufgetragen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tinte elektro
statisch aufgeladen und elektrisch in Richtung
auf die Winkellage am Rotor (4) beschleunigt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß eine zur alphanume
rischen Kennzeichnung der Ausgleichsgröße erfor
derliche elektrisch aufgeladene Tintenmenge in
Richtung der Ausgleichswinkellage am Rotor (4)
abgelenkt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tintenmenge el
ektrostatisch abgelenkt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß je nach gemessener
Größe der Unwucht in der Signiereinrichtung (3)
Tinte verschiedener Färbung elektrostatisch auf
geladen und elektrisch in Richtung auf die Aus
gleichswinkellage am Rotor (4) beschleunigt
wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 mit einer Unwuchtmeßeinrichtung zur
Bestimmung der Größe und Winkellage von Unwuch
ten an Rotoren, insbesondere Kraftfahrzeugrädern
und mit einer an die Unwuchtmeßeinrichtung ange
schlossenen Markierungseinrichtung zur Kenn
zeichnung eines entsprechenden Unwuchtaus
gleichs,
dadurch gekennzeichnet, daß die Markierungsein
richtung als Tintensigniereinrichtung (3) ausge
bildet ist, in welcher die Tinte elektrisch auf
geladen und durch Düsen ein Tintenstrahl elek
trisch beschleunigt wird, und daß die Düsen be
züglich des Rotors (4) so angeordnet sind und
die Aussendung des Tintenstrahles in Abhängig
keit von der gemessenen Unwucht so gesteuert
ist, daß in der Ausgleichswinkellage die Aus
gleichsgröße markiert ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichsgröße
durch den elektrisch aufgeladenen Tintenstrahl
alphanumerisch markiert ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Signierein
richtungen (3), in denen Tinte unterschiedlicher
Färbung zur Markierung, der Ausgleichsgröße der
Unwucht enthalten ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Signiereinrich
tung (3) parallele Austrittsdüsen für verschie
dene Tintenfarben aufweist, die gesondert ent
sprechend der gemessenen Unwuchtgröße ansteuer
bar sind.
11. Verwendung eines Verfahrens nach einem der An
sprüche 1 bis 6 und/oder der Vorrichtung nach
einem der Ansprüche 7 bis 10 beim Unwuchtaus
gleich an am Fahrzeug montierten Rad.
Priority Applications (3)
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DE4238437A1 true DE4238437A1 (de) | 1994-05-19 |
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DE4238437A Withdrawn DE4238437A1 (de) | 1992-11-13 | 1992-11-13 | Verfahren und Vorrichtung zur Kennzeichnung eines statischen oder dynamischen Unwuchtausgleichs an einem Rotor |
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO1998028145A1 (en) * | 1996-12-23 | 1998-07-02 | Domino Printing Sciences Plc | Continuous inkjet printhead control |
DE10064360A1 (de) * | 2000-12-21 | 2002-07-04 | B I G Gentilini Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zur Klassifizierung einer Felge und eines Reifens und zur Montage eines Rades |
DE102012110146A1 (de) * | 2012-10-24 | 2014-04-24 | Haimer Gmbh | Unwucht-Messeinrichtung |
Families Citing this family (1)
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JP5444017B2 (ja) * | 2010-01-21 | 2014-03-19 | 本田技研工業株式会社 | タイヤ組立体の組み立て方法および組み立てライン |
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1992
- 1992-11-13 DE DE4238437A patent/DE4238437A1/de not_active Withdrawn
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1993
- 1993-11-08 JP JP5313941A patent/JPH06281526A/ja active Pending
- 1993-11-12 IT IT93MI002408A patent/IT1265175B1/it active IP Right Grant
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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JPH06281526A (ja) | 1994-10-07 |
ITMI932408A0 (it) | 1993-11-12 |
IT1265175B1 (it) | 1996-10-31 |
ITMI932408A1 (it) | 1995-05-12 |
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