DE4237962C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Schlichten von Kettfäden - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Schlichten von KettfädenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schlichten von Kettfäden, bei dem
die Kettfäden durch ein Schlichtebad geführt und anschließend abgequetscht
und getrocknet werden, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens.
Sowohl ungezwirnte Ketten als auch feinfädige Zwirne werden zur Vorberei
tung auf die Weberei mit Hilfe von gelösten Schlichtemitteln geschlichtet. Da
durch werden sie widerstandfähiger, und sie lassen sich reibungslos verwe
ben. Zuvor sind die Fäden in der Spinnerei mit einer sogenannten Avivage be
handelt worden, d. h. einem Gleitmittel, z. B. einem Öl, das die Gleitfähigkeit
beim Spinnvorgang erhöht. Diese Avivage erweist sich beim nachfolgenden
Schlichten und auch bei der späteren Be- und Verarbeitung, etwa in der We
berei oder Färberei, als nachteilig. Zum einen beeinträchtigt sie die Aufnah
mefähigkeit der Fäden für die Schlichte. Zum anderen wird ein wesentlicher
Teil der Avivage im Schlichtebad gelöst, so daß die Avivage, zumeist ein Öl,
die Schlichte zum Schmieren bringt und relativ rasch unbrauchbar macht. Ei
ne Trennung der Avivage von der Schlichte ist schwierig, so daß die Schlich
te relativ häufig ausgewechselt werden muß. Das ist nicht nur im Hinblick auf
die Kosten nachteilig, sondern ergibt auch Probleme bei der Entsorgung. Bei
Gespinstgarnen lösen sich in erheblichem Maße lose Kapillarfasern in der
Schlichte, so daß die Schlichte auch aus diesem Grunde verunreinigt und da
mit unbrauchbar wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrich
tung der gattungsgemäßen Art zu schaffen, die es gestatten, den Schlichte
vorgang wirksamer zu machen und die benötigte Schlichtemenge zu reduzie
ren.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem gattungsgemäßen Verfahren
dadurch gelöst, daß die Kettfäden vor dem Schlichtebad durch ein Wasserbad
geführt werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens um
faßt ein Schlichtebad mit Tauch- und Abquetschwalzen und eine anschließen
de Trocknungsstation und ist gekennzeichnet durch ein dem Schlichtebad
vorgeschaltetes Wasserbad mit Tauch- und Abquetschwalzen.
Die erfindungsgemäße Vorbehandlung der Kettfäden führt dazu, daß die Avi
vage angelöst und wenigstens teilweise herausgewaschen wird. Durch diesen
Wasch- und Benetzungsprozeß wird die Aufnahmefähigkeit des Kettmaterials
wesentlich verbessert, da allenfalls geringe Reste der Avivage im nachfolgen
den Schlichtebad noch vorhanden sind. Das Verfahren ist auf alle Materialien,
wie etwa Viskose, Acetat, Polyester, Nylon, Acryl, Baumwolle, Wolle, Misch
garne etc. anwendbar. Es kann ebenso bei Einzelschlichtungen, etwa bei Poly
ester und Nylon oder dergleichen eingesetzt werden.
Durch das Herauswaschen der Avivage aus den genannten Garnen und Ge
spinsten wird erreicht, daß die Avivage im Wasserbad bleibt, aus dem sie ver
hältnismäßig leicht herausgefiltert werden kann. Das Wasser kann somit im
Kreislauf wiederverwendet werden. Auch die Avivage kann aufgearbeitet und
wieder eingesetzt werden. Die starke Belastung der Schlichteflotte durch Avi
vage entfällt, so daß die Schlichteflotte über lange Zeit verwendet werden
kann. Das erfindungsgemäße Verfahren bietet daher nicht nur erhebliche Ko
stenvorteile aufgrund geringeren Schlichteverbrauchs, sondern auch die Pro
blematik der Entsorgung unbrauchbarer Schlichte und die damit verbundene
Umweltbelastung werden weitgehend beseitigt.
Bei Gespinstgarnen ergibt sich der zusätzliche Vorteil, daß bei dem Wasch
prozeß die losen Kapillarfasern von den Fäden entfernt werden und somit
nicht in die Schlichteflotte gelangen. Die Schlichte kann besser in die Tiefe
des Faserverbandes zwischen den Kapillarfäden eindringen, so daß die Be
schlichtung verbessert wird.
Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 ist eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung;
Fig. 2 ist eine Draufsicht zu Fig. 1.
Im Mittelpunkt einer erfindungsgemäßen Vorrichtung steht eine Schlichte
station 10, in der die Kettfäden über Tauchwalzen 12 aufwärts und abwärts
geführt und dadurch in einem Schlichtebad 14 mit Schlichte benetzt werden.
Anschließend laufen die Fäden zwischen zwei Abquetschwalzen 16 hindurch,
durch die die Schlichte im wesentlichen ausgepreßt wird. Es folgt eine
Trennstation 18, in der die feuchten Fäden voneinander getrennt werden,
und anschließend eine Trocknungsstation 20 sowie eine Wickelstation 22.
Die vorgenannten Einzelheiten werden nur kurz erläutert, da sie zum Stand
der Technik gehören.
Erfindungsgemäß ist dem Schlichtebad 14 eine Waschstation 24 vorgeschal
tet, in der die Fäden, die von links in Fig. 1 und 2 zugeführt werden, über
Tauchwalzen 26 getaucht und entsprechend benetzt werden. Das Wasser
kann kalt oder auch warm sein. Am Schluß werden die Kettfäden über Ab
quetschwalzen 28 abgequetscht, bis sie in das Schlichtebad 14 überführt wer
den.
Claims (5)
1. Verfahren zum Schlichten von Kettfäden, bei dem die Kettfäden durch
ein Schlichtebad geführt und anschließend abgequetscht und getrocknet
werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettfäden vor dem Schlichtebad
durch ein Wasserbad geführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettfäden
anschließend an das Wasserbad abgequetscht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Wasser über Raumtemperatur erwärmt ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Wasser chemische Zusätze enthält.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß einem der Ansprü
che 1 bis 4, mit einem Schlichtebad (14) mit Tauch- und Abquetschwalzen
(12, 16) und einer anschließenden Trocknungsstation (20), gekennzeichnet
durch ein dem Schlichtebad (14) vorgeschaltetes Wasserbad (24) mit Tauch-
und Abquetschwalzen (26, 28).
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DE19924237962 Expired - Fee Related DE4237962C2 (de) | 1992-11-11 | 1992-11-11 | Verfahren und Vorrichtung zum Schlichten von Kettfäden |
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1992
- 1992-11-11 DE DE19924237962 patent/DE4237962C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
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