DE4237062C1 - Gasinjektionsdüse für Spritzgießmaschinen - Google Patents
Gasinjektionsdüse für SpritzgießmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gasinjektionsdüse für Spritzgießmaschinen gemäß
den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
Spätestens seit der Veröffentlichung der DE-OS 21 06 546 am 17.08.72 ist es
der Fachwelt bekannt, Spritzgießartikel aus Kunststoff mit einem eingeschlos
senen Hohlraum dadurch zu erzeugen, daß mittels einer von der Einspritzdüse
und dem zugehörigen Angußkanal für das Einbringen des plastifizierten Kunst
stoffs in den Formhohlraum separierten Gasinjektionsdüse ein Gas oder Gas
gemisch, im speziellen Falle Druckluft, in das Innere einer bereits zuvor in den
Formhohlraum eingebrachten Menge plastifizierten Kunststoffs, die im vorlie
genden Fall gerade der für die Erzeugung des vorgesehenen Kunststoffartikels
erforderlichen Menge entspricht, eingeblasen wird. Dieses Verfahren zur Er
zeugung von Kunststoffartikeln hat einerseits den Vorteil, bei weiterhin ausrei
chender mechanischer Stabilität des Kunststoffartikels eine deutliche Material
ersparnis zu ergeben, und erlaubt andererseits eine wesentlich einfachere Be
herrschung der sogenannten Nachdruckphase beim Spritzgießen von plastifi
ziertem Kunststoff, insbesondere im Hinblick auf die unbedingt zu vermei
dende Entstehung von Einfallstellen.
Die vorgenannten Vorteile führten in der Folgezeit zu einer Vielzahl von Wei
terentwicklungen und Verbesserungen des vorgenannten Verfahrens, insbe
sondere im Hinblick auf wesentlich komplizierter geformte Kunststoffartikel als
im vorgenannten Fall, für deren Erzeugung sich u. a. auch die Verwendung
mehrerer separater Gasinjektionsdüsen in bzw. an einem Formhohlraum als
nützlich erwies. Solche Verfahrensvarianten und geeignete Vorrichtungen zu
ihrer Durchführung wurden beispielsweise in den Druckschriften EP-PS 0 127
961, GB-OS 22 02 181, US-PS 4 923 666 und DE-PS 39 13 109 offenbart. Dabei
wurden die verschiedensten Konstruktionen von Gasinjektionsdüsen einge
setzt, die in jedem Fall - ob sie starr mit einem Werkzeugteil des Formwerk
zeugs verbunden und ihre Austrittsöffnungen demzufolge ortsfest im oder am
Formhohlraum angeordnet waren oder ob sie im entsprechenden Werkzeugteil
derart verfahrbar angeordnet waren, daß ihre Austrittsöffnungen in den Form
hohlraum hinein- und aus ihm herausgefahren werden konnten, wie beispiels
weise in der DE-PS 38 34 917 beschrieben, ob ihre Blasphase allein mittels ei
ner ausreichenden Gegendrucksteuerung gegenüber dem Innendruck in dem
teilweise oder vollständig mit plastifiziertem Kunststoff angefüllten Formhohl
raum oder mittels einer geeigneten Nadelventilanordnung bekannter Art in
nerhalb der Gasinjektionsdüse eingeleitet und beendet wurde - die Anforde
rung erfüllen mußten, daß kein plastifizierter Kunststoff in die jeweilige(n) Aus
trittsöffnung(en) jeder Gasinjektionsdüse zurückfließen und diese dann bei
seinem Abkühlen und Erstarren verschließen durfte, da sonst zusätzliche Rei
nigungsvorgänge zwischen den einzelnen Spritzgießzyklen der Spritz
gießmaschinen erforderlich wurden, die eine zeit- und kostenaufwendige Be
triebsstörung darstellten.
Alle - zur Vermeidung der vorgenannten Nachteile auch noch so aufwendig
konstruierten - vorbekannten Gasinjektionsdüsen der gattungsgemäßen Art,
auch solche, die dem Fachmann aus der betrieblichen Praxis ohne direkte
druckschriftliche Offenbarung durch Kombination der Eigenschaften der vorge
nannten Gasinjektionsdüsen bekannt sind, beispielsweise solche, die sowohl
in den Formhohlraum ein- und ausfahrbar als auch zusätzlich mit einem
internen Nadelventil zur Einleitung und Beendigung der Blasphase versehen
sind, können die vorgenannte Forderung jedoch stets nur unvollkommen
erfüllen, da sie einerseits alle "makroskopische" Gasaustrittsdüsen in Form
deutlich sichtbarer Bohrungen aufweisen und andererseits bereits
verhältnismäßig geringfügige Schwankungen im vorgegebenen Verhältnis von
Innendruck des Formhohlraums zu Gasdruck in der Gasinjektionsdüse, wobei
diese Drücke im Betriebszustand einer Spritzgießmaschine bis zu mehreren
100 bar betragen können, stets zu Rückschlägen des plastifizierten Kunststoffs
in die Austrittsöffnungen der Gasinjektionsdüsen mit den vorgenannten
störenden Folgen führen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Gasinjektions
düsen der gattungsgemäßen Art zur Verfügung zu stellen, die bei möglichst
einfachem konstruktiven Aufbau sicherstellen, daß kein plastifizierter Kunst
stoff in ihre Austrittsöffnungen für ein Gas oder Gasgemisch eindringt und
diese anschließend bei seinem Abkühlen und Erstarren verschließt.
Diese Aufgabe wird durch eine Gasinjektionsdüse mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Dabei erweist es sich als besonders vorteilhaft, daß zumindest ein formhohl
raumseitiger Endbereich der Gasinjektionsdüse aus einem gasdurchlässigen
Sintermetall besteht, das gleichzeitig zumindest teilweise die Wand eines im
Inneren der Gasinjektionsdüse verlaufenden und an seinem formhohlraumsei
tigen Ende verschlossenen Gaskanals bildet und dessen zugängliche Flächen
derart behandelt sind, daß sie nur an vorgegebenen Stellen einen Gasaustritt in
den Formhohlraum gestatten, weil auf diese Art und Weise einerseits aufgrund
der üblicherweise sehr kleinen Porenöffnungen des Sintermetalls im Verhältnis
zur immer noch sehr hohen Viskosität des plastifizierten Kunststoffs ein Ein
dringen des Kunststoffs in die Porenöffnungen auch bei einem Überschuß des
Innendruckes im Formhohlraum gegenüber dem Gasdruck in der Gasinjekti
onsdüse sicher verhindert wird, was gleichzeitig auch eine intensive Verbin
dung zwischen der Oberfläche des formhohlraumseitigen Endbereichs der
Gasinjektionsdüse und dem zu erzeugenden Kunststoffartikel mit nachfolgen
den Schwierigkeiten beim Entnehmen dieses Artikels aus dem Formhohlraum
unterdrückt, und andererseits auch ohne "makroskopische" Austrittsöffnungen
ein Einblasen des Gases oder Gasgemisches in den plastifizierten Kunststoff
von einem vorgegebenen Ausgangsort in vorgegebene Richtungen gestattet,
um so eine optimale Erzeugung der gewünschten Hohlraumanordnung zu er
reichen.
Als Vorteil erweist sich bei einer speziellen Ausführungsform der erfindungs
gemäßen Gasinjektionsdüse auch, daß der gesamte Körper der Gasinjektions
düse aus einem gasdurchlässigen Sintermetall besteht, weil der gesamte Dü
senkörper dann mit üblichen mechanischen Bearbeitungsmethoden auf einfa
che Weise aus einem einstückigen Rohformling herzustellen und anschließend
nur noch einer Oberflächenbehandlung im ganzen zu unterziehen ist.
Bei einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gasinjektions
düse erweist es sich auch als vorteilhaft, wenn die äußere Oberfläche des gas
durchlässigen Sintermetalls hochglanzpoliert und nur an den vorgegebenen
Stellen aufgerauht ist, wo ein Gasaustritt in den Formhohlraum erfolgen soll,
weil so die gesamte - äußere - Oberfläche der Gasinjektionsdüse zunächst mit
bekannten mechanischen Mitteln auf einfache Weise gegen den Gasdurchtritt
abgedichtet wird und anschließend mit ebenfalls bekannten mechanischen
und/oder chemischen Methoden mit geringem Aufwand gezielt Durchgänge für
das Gas oder Gasgemisch erzeugt werden.
Als vorteilhaft erweist sich bei einer weiteren Ausführungsform der erfindungs
gemäßen Gasinjektionsdüse auch, daß das gasdurchlässige Sintermetall ein
pulvermetallurgisch erzeugter Werkzeugstahl ist, weil damit ein Ausgangsma
terial bekannter Eigenschaften zur Verfügung steht, das insbesondere bezüglich
seiner Bearbeitung im Sinne der vorgenannten Ausführungen keinerlei
Schwierigkeiten bereitet.
Vorteilhaft ist auch eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gasinjekti
onsdüse, deren Längsachse parallel zur Schließrichtung des Formwerkzeugs
angeordnet ist, weil in diesem Falle sichergestellt wird, daß jede noch so auf
wendig konstruierte Gasinjektionsdüse, beispielsweise eine solche, die bezüg
lich des Formhohlraums ein- und ausfahrbar ausgebildet ist, auch bei Stör
fällen ihres eigenen Antriebsmechanismus beim Öffnen des Formwerkzeugs
nicht durch die Wechselwirkung mit dem erzeugten Kunststoffartikel beschä
digt wird. Andererseits erlaubt die vorgenannte Bauweise auch, eine vorteil
hafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gasinjektionsdüse dergestalt
zu benutzen, daß sie starr mit dem sie tragenden Formwerkzeugteil verbunden
ist, weil eine solche Anordnung ganz besonders einfach zu installieren, zu be
treiben und zu warten ist.
Als vorteilhaft ist auch anzusehen, daß bei der erfindungsgemäßen Gasinjekti
onsdüse der Druckverlust des Gases oder Gasgemisches beim Durchgang
durch das gasdurchlässige Sintermetall an den vorgegebenen Stellen mittels
der Dimensionierung des in der Gasinjektionsdüse verlaufenden Gaskanals
gegenüber deren äußerer Dimensionierung und Gestaltung unter Einbeziehung
der jeweiligen relevanten physikalischen Eigenschaften des Sintermetalls für
jede einzelne Gasinjektionsdüse von vornherein vorgegeben werden kann, weil
dann für jedes spezielle Formwerkzeug mit speziellen Anforderungen an die
zugehörigen Gasinjektionsdüsen von vornherein die entsprechende Steuerung
des Druckverlaufes des Gases oder Gasgemisches in der Gasinjektionsdüse
und damit im Formhohlraum von seiten der elektronischen Steuerung des Pro
grammablaufs festgelegt werden kann.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1: Teilansicht einer schematisch dargestellten Schließeinheit ei
ner Spritzgießmaschine zur Erzeugung von Kunststoffartikeln
mit einer Gasinjektionsdüse vor dem Ein
blasen eines Gases oder Gasgemisches in den Formhohlraum.
Fig. 2: Ausschnitt aus Fig. 1, der den Formhohlraum nach dem Einbla
sen eines Gases oder Gasgemisches zeigt.
Fig. 3a-3d: Spezielle Ausführungsformen des formhohlraumseitigen End
bereichs einer Gasinjektionsdüse in per
spektivischer Darstellung.
Die Fig. 1 zeigt eine Teilansicht einer schematisch dargestellten Schließeinheit
1 einer Spritzgießmaschine zur Erzeugung von Kunststoffartikeln, wobei der
Übersichtlichkeit halber nur die zur Erläuterung der Erfindung unbedingt erfor
derlichen Bestandteile der Schließeinheit 1 dargestellt sind. Die Schließeinheit
1 besteht im wesentlichen aus zwei Formaufspannplatten 2, 3, von denen im
allgemeinen eine, beispielsweise die mit 2 bezeichnete, starr mit dem Maschi
nengestell gekoppelt und die andere, hier mit 3 bezeichnete, im Sinne des
symbolischen Pfeiles 4 relativ zur erstgenannten und zum Maschinengestell
verfahrbar ist. Der entsprechende Mechanismus ist dem Fachmann bekannt
und daher hier nicht explizit dargestellt. Jede Formaufspannplatte 2, 3 trägt
eine Werkzeugplatte 5, 6, die als Formwerkzeugteile das eigentliche Form
werkzeug darstellen und im zusammengefahrenen Zustand mindestens einen
Formhohlraum 7 ausbilden. Dieser Formhohlraum 7 wird von einer bekannten
und daher hier nicht explizit dargestellten Düse einer Spritzeinheit über einen
im wesentlichen in einer Angußbuchse 8 verlaufenden Angußkanal 9 ganz - wie
im vorliegenden Fall dargestellt - oder teilweise - wie unter anderem in der DE-
OS 21 06 546 beschrieben - mit plastifiziertem Kunststoff 10 gefüllt.
In den Formhohlraum 7 ragt außerdem eine Gasinjektionsdüse 11, die im dar
gestellten Fall starr mit der Werkzeugplatte 6 verbunden ist und deren
Längsachse mit der Schließrichtung der Schließeinbeit 1 parallel läuft. Diese
Gasinjektionsdüse 11 enthält in ihrem Inneren einen formhohlraumseitig ge
schlossenen Gaskanal 12, der an eine Gaszufuhrleitung 13 angeschlossen
ist, die vom Außenraum der Schließeinheit 1 her zugänglich ist und im darge
stellten Fall in einer die Werkzeugplatte 6 ergänzenden Zwischenplatte 14 ver
läuft. Dabei ist selbstverständlich auch jede gleichwirkende Anordnung dieser
Gaszufuhrleitung 13 in der Schließeinheit 1 zulässig, beispielsweise eine di
rekte Anordnung in der Werkzeugplatte 6 unter Verzicht auf die Zwischenplatte
14 - sofern dies in bestimmten Fällen zweckmäßig erscheint. Die Gasinjek
tionsdüse 11 selbst besteht zumindest in ihrem in den Formhohlraum 7 ragen
den formhohlraumseitigen Endbereich 15, gegebenenfalls jedoch auch als
Ganzes, aus einem gasdurchlässigen Sintermetall, beispielsweise einem pul
vermetallurgisch erzeugten Werkzeugstahl, das jedoch aufgrund einer ge
eigneten Oberflächenbehandlung - beispielsweise einer einer Hochglanzpolitur
des gesamten Düsenkörpers folgenden lokalen Aufrauhung - nur an vorgege
benen Stellen 16 einen Gasaustritt aus dem Gaskanal 12 in den Formhohlraum
7 gestattet, wobei der zu erwartende Druckabfall des Gases oder Gasgemi
sches, vorzugsweise jedoch eines Inertgases wie beispielsweise Stickstoff,
beim Durchgang durch das Sintermetall durch die Dimensionierung und Ge
staltung sowohl des Düsenkörpers insgesamt als auch des Gaskanals 12 und
der vorgegebenen Stellen 16 bei Kenntnis der relevanten physikalischen Ei
genschaften des Sintermetalls von vornherein weitgehend vorherbestimmt
werden kann. Die vorgegebenen Stellen 16 verursachen dabei bei entspre
chender Anordnung und Gestaltung einen weitgehend gerichteten Gasstrom
vom formhohlraumseitigen Endbereich 15 der Gasinjektionsdüse 11 in den pla
stifizierten Kunststoff 10.
Für die Herstellung eines Kunststoffartikels mit der erfindungsgemäßen
Gasinjektionsdüse 11 wird - wie bereits oben angegeben - zunächst der Form
hohlraum 7 ganz oder teilweise mit plastifiziertem Kunststoff 10 gefüllt, und
zwar derart, daß in jedem Fall der formhohlraumseitige Endbereich 15 der
Gasinjektionsdüse 11 vollkommen von dem plastifizierten Kunststoff 10 umge
ben wird. Dann wird - je nach durchzuführendem Verfahren - entweder schon
während der letzten Phase des Einspritzens und auf jeden Fall unmittelbar
nach dem Einspritzen von plastifiziertem Kunststoff 10, wenn beispielsweise
nur eine vorbestimmte Teilmenge einer vollständigen Füllung des Formhohl
raums 7 gleichmäßig auf die Hohlraumwände verteilt und dort bis zum Erstar
ren angedrückt werden soll, oder unmittelbar nach dem Einspritzen von plasti
fiziertem Kunststoff 10, wenn beispielsweise die beim Erkalten und Erstarren
des plastifizierten Kunststoffs 10 auftretende Schrumpfung einer anfänglich
vollständigen oder nahezu vollständigen Füllung des Formhohlraums 7 allein
durch die Erzeugung eines gasgefüllten Hohlraums kompensiert werden soll,
oder erst nach dem Einsetzen der Erstarrung des plastifizierten Kunststoffs 10
an den Hohlraumwänden, wenn beispielsweise zunächst eine vollständige Fül
lung des Formhohlraums 7 bis zum Einsetzen der Erstarrung an den Hohl
raumwänden durch Nachdruck von seiten der Spritzeinheit für den plastifizier
ten Kunststoff 10 an einer Schrumpfung gehindert wird und anschließend die
noch plastische Seele des zu erzeugenden Kunststoffartikels entweder in den
Angußkanal 9 und gegebenenfalls in den dahinter liegenden Düsenraum oder
aber in nunmehr mittels geeigneter Verschlußmechanismen zu öffnende Ne
benkavitäten ausgetrieben wird, der Gaskanal 12 derart mit einem geeigneten
Gas oder Gasgemisch, vorzugsweise mit einem Inertgas wie beispielsweise
Stickstoff, beaufschlagt, daß dieses durch die vorgegebenen Stellen 16 im
formhohlraumseitigen Endbereich 15 der Gasinjektionsdüse 11 in den plastifi
zierten Kunststoff 10 im Formhohlraum 7 strömt, und zwar sowohl mit vorbe
stimmter Richtung als auch mit ausreichendem Strömungsdruck. Dieser Zu
stand wird so lange aufrechterhalten, bis der zu erzeugende Kunststoffartikel
hinreichend ausgehärtet ist.
Das Ergebnis der vorstehenden Verfahrensführungen sieht in jedem Falle im
Grundsatz so aus, wie in Fig. 2 dargestellt, die einen erstarrten Kunststoffartikel
17 mit einem eingeschlossenen Hohlraum 18 im Formhohlraum 7 zeigt, wäh
rend noch durch die Pfeile 19 symbolisiertes Gas durch die vorgegebenen
Stellen 16 in den Formhohlraum 7 strömt. Nach dem vollständigen Erstarren
des Kunststoffartikels 17 wird der Druck im eingeschlossenen Hohlraum 18
entspannt, und zwar entweder durch Rücknahme des Gasdrucks im Gaskanal
12 und der Gaszufuhrleitung 13 oder durch Öffnen der Schließeinheit 1 mit
gleichzeitigem Herausziehen der Gasinjektionsdüse 11 aus dem Kunststoffarti
kel 17, durch eine Kombination beider vorgenannten Verfahrensweisen oder
durch andere dem Fachmann geläufige Maßnahmen zur Druckentspannung.
Dann kann der Kunststoffartikel dem Formwerkzeug entnommen werden.
Die vorgenannten Verwendungen der erfindungsgemäßen Gasinjektionsdüse
11 sind selbstverständlich auch dann möglich, wenn mehrere dieser Düsen ein
und denselben - gegebenenfalls sehr strukturiert aufgebauten - Formhohlraum
7 mit einem Gas oder Gasgemisch beaufschlagen und/oder derselbe Form
hohlraum 7 durch mehrere Angußkanäle 9 mit plastifiziertem Kunststoff 10 ver
sorgt wird, wobei sowohl die Gasinjektionsdüsen 11 als auch die Angußkanäle
9 nicht notwendigerweise nur in der in Fig. 1 dargestellten Weise relativ zu den
Werkzeugplatten 5, 6 angeordnet sein müssen, sondern je nach Zweckmäßig
keit der einen oder anderen Werkzeugplatte 5, 6 gemeinsam oder getrennt zu
geordnet sein können. Das gilt auch dann, wenn die erfindungsgemäßen
Gasinjektionsdüsen 11 nicht starr mit einer der Werkzeugplatten 5, 6 verbun
den werden, sondern aus der jeweiligen Werkzeugplatte 5, 6 heraus in den
Formhohlraum 7 einfahrbar und entsprechend wieder ausfahrbar sind, oder
wenn die Gasinjektionsdüsen 11 so ausgebildet sind, daß sie jedenfalls wäh
rend der Blasphase nicht in den Formhohlraum 7 hineinragen, sondern quasi
von der Wandfläche des Formhohlraums 7 her Gas oder ein Gasgemisch in
den plastifizierten Kunststoff 10 einblasen.
Die Fig. 3a bis 3d zeigen in perspektivischer Darstellung spezielle Ausfüh
rungsformen des formhohlraumseitigen Endbereichs 15 verschiedener Gasin
jektionsdüsen 11 aus gasdurchlässigem Sintermetall, beispielsweise pulver
metallurgisch erzeugtem Werkzeugstahl, deren Oberfläche zunächst zur Erzie
lung einer gasdichten Mantelschicht 20 hochpoliert und anschließend an
vorgegebenen Stellen 16 lokal wieder aufgerauht worden ist, um dort einen
definierten Gasdurchgang und die Ausbildung eines vorgegebenen Gasstro
mes zu erreichen. Dabei betrifft Fig. 3a einen formhohlraumseitigen Endbereich
15 in Form eines gestreckten Zylinders, dessen Stirnseite im Innenbereich
ohne Einschluß der umlaufenden Kante aufgerauht und gasdurchlässig ist und
die vorgegebene Stelle 16 darstellt. Eine solche Gestaltung einer Gasinjek
tionsdüse 11 ist insbesondere dann von Vorteil, wenn diese nicht in den Form
hohlraum 7 hineinragen, sondern mit ihrem vorderen Ende nur plan mit der
Wandfläche des Formhohlraums 7 abschließen und nur von dorther Gas in den
plastifizierten Kunststoff 10 einblasen soll. Ähnlich ist auch die in Fig. 3b ge
zeigte Ausführungsform zu verwenden, die auf einem zylindrischen Düsenkör
per einen Halbrundkopf trägt, wobei genau letzterer aufgerauht und gasdurch
lässig ist und die vorgegebene Stelle 16 darstellt. Die Grenzlinie zwischen Halb
rundkopf und zylindrischem Düsenkörper wird hier für das Gasblasen sinnvol
lerweise in die Wandfläche des Formhohlraums 7 oder in nur kurzer Entfernung
darüber angeordnet. Fig. 3c zeigt eine Ausführungsform mit einem hochpo
lierten Halbrundkopf und einer einzelnen seitlichen vorgegebenen Stelle 16
zum Einblasen von Gas in plastifizierten Kunststoff 10 von einer in den Form
hohlraum 7 hineinragenden Gasinjektionsdüse 11 aus, wobei das Einblasen im
wesentlichen parallel zu den ausgedehnten Wandflächen des Formhohlraums 7
und in Form eines gebündelten und gerichteten Strahls erfolgt. Fig. 3d zeigt
eine Ausführungsform mit einem hochpolierten abgeflachten Halbrundkopf
und einer ringförmig um den zylindrischen Düsenkörper umlaufenden
vorgegebenen Stelle 16, mit deren Hilfe von der entsprechenden, in den
Formhohlraum 7 hineinragenden Gasinjektionsdüse 11 aus Gas im wesentli
chen parallel zu den ausgedehnten Wandflächen des Formhohlraums 7, jedoch
allseitig in den plastifizierten Kunststoff 10 eingeblasen wird.
Die vorstehenden Beispiele sind selbstverständlich keine Einschränkung der
möglichen Vielfalt von formhohlraumseitigen Endbereichen 15 von Gasinjek
tionsdüsen 11, die auf die beschriebene Weise jeweils zweckentsprechend
hergestellt und verwendet werden können.
Bezugszeichenliste
1 Schließeinheit
2, 3 Formaufspannplatten
4 symbolischer Pfeil für Verfahrbarkeit
5, 6 Werkzeugplatten
7 Formhohlraum
8 Angußbuchse
9 Angußkanal
10 plastifizierter Kunststoff
11 Gasinjektionsdüse
12 Gaskanal
13 Gaszufuhrleitung
14 Zwischenplatte
15 formhohlraumseitiger Endbereich
16 vorgegebene Stellen für den Gasaustritt
17 erstarrter Kunststoff
18 eingeschlossener Hohlraum
19 symbolische Pfeile für Gasströmung
20 gasdichte Mantelschicht (hochpoliert)
2, 3 Formaufspannplatten
4 symbolischer Pfeil für Verfahrbarkeit
5, 6 Werkzeugplatten
7 Formhohlraum
8 Angußbuchse
9 Angußkanal
10 plastifizierter Kunststoff
11 Gasinjektionsdüse
12 Gaskanal
13 Gaszufuhrleitung
14 Zwischenplatte
15 formhohlraumseitiger Endbereich
16 vorgegebene Stellen für den Gasaustritt
17 erstarrter Kunststoff
18 eingeschlossener Hohlraum
19 symbolische Pfeile für Gasströmung
20 gasdichte Mantelschicht (hochpoliert)
Claims (7)
1. Gasinjektionsdüse für Spritzgießmaschinen zum Einbringen eines Gasge
misches oder Gases, beispielsweise eines Inertgases, in einen bereits teil
weise oder vollständig mit einer Kunststoffschmelze gefüllten Formhohl
raum einer Spritzgießmaschine durch die von einem Formwerkzeugteil ge
bildete Wand des Formhohlraums an mindestens einer, nicht mit der An
ordnung einer Einspritzdüse mit oder ohne zugehörigem Angußkanal für
die Kunststoffschmelze kollidierenden Position,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein formhohlraumseitiger Endbereich (15) der
Gasinjektionsdüse (11) aus einem gasdurchlässigen Sintermetall besteht,
das gleichzeitig zumindest teilweise die Wand eines im Inneren der Gasin
jektionsdüse (11) verlaufenden und an seinem formhohlraumseitigen Ende
verschlossenen Gaskanals (12) bildet und dessen zugängliche Flächen
derart behandelt sind, daß sie nur an vorgegebenen Stellen (16) einen
Gasaustritt in den Formhohlraum (7) gestatten.
2. Gasinjektionsdüse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der gesamte Körper der Gasinjektionsdüse (11) aus einem gasdurch
lässigen Sintermetall besteht.
3. Gasinjektionsdüse nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die äußere Oberfläche (20) des gasdurchlässigen Sintermetalls hoch
glanzpoliert und nur an den vorgegebenen Stellen (16) aufgerauht ist, wo
ein Gasaustritt in den Formhohlraum (7) erfolgen soll.
4. Gasinjektionsdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das gasdurchlässige Sintermetall ein pulvermetallurgisch erzeugter
Werkzeugstahl ist.
5. Gasinjektionsdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß ihre Längsachse parallel zur Schließrichtung (4) des Formwerkzeugs
(5, 6) angeordnet ist.
6. Gasinjektionsdüse nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie starr mit dem sie tragenden Formwerkzeugteil (6) verbunden ist.
7. Gasinjektionsdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckverlust des Gases oder Gasgemisches beim Durchgang
durch das gasdurchlässige Sintermetall an den vorgegebenen Stellen (16)
mittels der Dimensionierung des in der Gasinjektionsdüse (11) verlaufen
den Gaskanals (12) gegenüber deren äußerer Dimensionierung und Ge
staltung unter Einbeziehung der jeweiligen relevanten physikalischen Ei
genschaften des Sintermetalls für jede einzelne Gasinjektionsdüse (11) von
vornherein vorgegeben werden kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19924237062 DE4237062C1 (de) | 1992-11-03 | 1992-11-03 | Gasinjektionsdüse für Spritzgießmaschinen |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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DE4237062C1 true DE4237062C1 (de) | 1994-02-17 |
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DE19924237062 Expired - Fee Related DE4237062C1 (de) | 1992-11-03 | 1992-11-03 | Gasinjektionsdüse für Spritzgießmaschinen |
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