DE4236519A1 - Verfahren und Einrichtung zur Überlastsicherung von Kettenantrieben, insbesondere für kettengezogene Kohlenhobel u. dgl. - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Überlastsicherung von Kettenantrieben, insbesondere für kettengezogene Kohlenhobel u. dgl.Info
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überlastsicherung
von leistungsstarken Kettenantrieben, insbesondere für ket
tengezogene Kohlenhobel und Kettenförderer, wobei mit Hilfe
eines Meßfühlers, der ein vom elektrischen Antriebsmotor des
Kettenantriebs angetriebenes Meßdrehteil berührungslos
abtastet, und einer die Meßimpulse des Meßfühlers verarbei
tenden elektronischen Auswerte- und Steuereinheit die drehmo
mentabhängige Ist-Drehzahl des Kettenantriebs bzw. der Mo
mentanwert der Drehzahländerung periodisch ermittelt und im
Wege eines Soll-Istwertvergleichs zur Überlastschaltung der
Überlastkupplung genutzt wird. Ferner ist die Erfindung auf
eine zur Verfahrensdurchführung geeignete Einrichtung gerich
tet.
Bei den im Bergbaueinsatz befindlichen Hobelanlagen werden
bekanntlich als Hobelantriebe leistungsstarke Asynchron
motoren verwendet, die über ein Untersetzungsgetriebe das auf
der Getriebe-Ausgangswelle angeordnete Hobelkettenrad und
über dieses die Hobelkette und damit den Hobel antreiben. Bei
der Gewinnungsarbeit kann es zu Hobelblockierungen, d. h. zu
einem Festlaufen des Hobels im Abbaustoß, kommen. Dies führt
zu unzulässig hohen Kettenbelastungen und als Folge davon
zu bleibenden Dehnungen der Hobelkette und nicht selten auch
zu Kettenbrüchen. Um Kettenschäden zu vermeiden, muß bei
Hobelblockierungen der Kraftfluß auf der Strecke zwischen
dem Antriebsmotor und dem Hobel möglichst rasch unterbro
chen werden. Der Lastabwurf geschieht bei bekannten Hobel
antrieben mit Hilfe von Überlastkupplungen, die dem Ho
belgetriebe zugeordnet sind.
Für Hobelanlagen sind Überlastgetriebe bekannt, die mit Über
lastkupplungen, zumeist elektrohydraulisch schaltbaren Lamel
lenkupplungen, ausgestattet sind (DE-OS 34 25 638). Bei den
bekannten Überlastgetrieben wird das Lastabwurfkriterium aus
einer Drehmomentmessung an einer Getriebewelle abgeleitet.
Dabei werden als Drehmoment-Meßgeber Meßbolzen verwendet,
die mit aufgeklebten Dehnungsmeßstreifen belegt sind, deren
elektrischer Widerstand sich proportional zum angreifenden
Drehmoment verhält. Obwohl die bekannten Überlastgetriebe
sich im Bergbaueinsatz bewährt haben, sind sie nicht frei von
Nachteilen. Die mit den Dehnungsmeßstreifen belegten
Meßwertgeber haben sich als unter den Einsatzbedingungen im
Untertagebergbau empfindliche Bauteile herausgestellt und
bilden einen die Funktionssicherheit des Überlastsystem in
Frage stellenden Schwachpunkt.
Mit den Hobelantrieben vergleichbare oder ähnliche Probleme
bestehen auch bei anderen leistungsstarken Kettenantrieben,
z. B. bei Ketten- bzw. Kettenkratzförderern, wie sie vor allem
als Strebförderer untertage eingesetzt werden, und auch bei
anderen kettengezogenen Bergbau-Gewinnungsmaschinen.
Es ist bereits ein Verfahren zur Überlastsicherung von Gewin
nungs- und Förderanlagen des Bergbaus bekannt, bei dem zur
Überlastabschaltung mit Hilfe eines aus einem induktiven
Näherungsschalter bestehenden Meßfühlers laufend der
Drehzahl-Istwert der Antriebsmaschine gemessen wird, wobei
das Abschaltsignal aus der Bedingung abgeleitet wird, daß ein
bestimmter, lastabhängiger Drehzahlabfall innerhalb eines
vorgegebenen Drehzahlbereichs auftritt oder eine vorgege
bene Drehzahl-Änderungsgeschwindigkeit überschritten wird
(DE-PS 32 03 820). Der Meßfühler ist hierbei einem Meßrad
zugeordnet, das am Umfang aus Löchern, Permanentmagneten
oder Zähnen u. dgl. bestehende Meßstellen aufweist, so daß
bei jedem Vorbeilauf einer Meßstelle ein Meßimpuls am
Meßfühler ausgelöst wird, der von einer elektronischen Aus
werte- und Steuereinheit zur Bestimmung der momentanen Dreh
geschwindigkeit bzw. der Drehzahl-Änderungsgeschwindigkeit
ausgewertet wird.
Die Erfindung geht von dem vorgenannten Verfahren aus. Auf
gabe der Erfindung ist es, ein auf dem bekannten Meßprinzip
beruhendes Verfahren zu schaffen, mit dem sich ohne über
mäßigen Bauaufwand der Überlastzustand im Betrieb zuverläs
siger bestimmen und zu einem nahezu verzögerungsfreien Last
abwurf durch Schaltbetätigung der Überlastkupplung heranzie
hen. Ferner bezweckt die Erfindung eine in dieser Hinsicht
zweckdienliche Einrichtung.
Die vorgenannte Aufgabe wird mit dem erfindungsgemäßen Ver
fahren dadurch gelöst, daß gleichzeitig mit der periodischen
Drehzahlmessung die vom elektrischen Antriebsmotor im jewei
ligen Meßintervall aufgenommene elektrische Wirkleistung
ermittelt wird, wobei der Steuerrechner der elektronischen
Auswerte- und Steuereinheit aus den drehzahlabhängigen Meß
impulsen des Meßfühlers und aus der jeweiligen Wirkleistungs
aufnahme des elektrischen Antriebsmotors das Ist-Drehmoment
im Meßintervall berechnet und das Schaltsignal für die
Überlastkupplung nach Maßgabe des Drehmoment-Ist-Sollwert
vergleichs liefert. Mit dieser Verfahrensweise ist eine unter
den Einsatzbedingungen des Bergbaus besonders zuverlässige
Überlastsicherung erreichbar, da periodisch in möglichst
kleinen Zeitabständen mit Hilfe des Meßfühlers und mit Hilfe
einer die elektrische Wirkleistung des Antriebsmotors erfas
senden Meßvorrichtung das Ist-Drehmoment bestimmt und auf
dem Wege eines Soll-Istwertvergleichs zur Überlastschaltung
der Überlastkupplung herangezogen wird. Mit Hilfe des
berührungsfrei arbeitenden Meßfühlers wird in Kombination
mit der die momentane elektrische Wirkleistung des Antriebs
motors messenden Meßvorrichtung ohne die Verwendung von
Meßbolzen mit Dehnungsmeßstreifen das jeweilige Drehmoment
des Antriebs zuverlässig erfaßt und zur Überlastschaltung
herangezogen.
Man unterscheidet zwischen den statischen Motorkräften, d. h.
dem statischen Motordrehmoment, das sich aus der Strom- bzw.
Wirkleistungsaufnahme des elektrischen Asynchronmotors er
gibt, und den dynamischen Kräften bzw. dem dynamischen Dreh
moment, das sich aus den Schwungmassen des Asychronmotors,
des Getriebes und der angetriebenen Teile, bei einer Hobelan
lage des Hobelkörpers und der Hobelkette im Längenbereich
zwischen dem Hobelkörper und dem angetriebenen Hobelketten
rad ergibt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden perio
disch, d. h. für jeden einzelnen Meßintervall der sich aus
der elektrischen Wirkleistungsaufnahme des Elektromotors er
gebende statische Drehmomentanteil und der sich aus der Dreh
geschwindigkeit des Antriebs ergebende dynamische Drehmoment
anteil mit Hilfe des elektronischen Steuerrechners als Ist-
Drehmoment erfaßt und mit einem in der Auswerte- und Steuer
elektronik vorgegebenen Drehmoment-Sollwert verglichen, wo
bei das lastabwerfende Abschaltsignal aus der Bedingung ab
geleitet wird, daß das vorgegebene Soll-Drehmoment nicht
überschritten wird. Die Steuerung arbeitet also mit Soll-Ist
wertvergleich des Drehmomentes.
Das Ist-Drehmoment läßt sich nach folgender, theoretisch ab
geleiteten physikalischen Beziehung mit Hilfe des Steuerrech
ners der Auswerte- und Steuerelektronik bestimmen:
M = F (dω/dt. PW), wobei
dω/dt - der Momentanwert der Drehzahländerung und
PW - die aufgenommene elektrische Wirkleistung des Antriebsmotors ist.
M = F (dω/dt. PW), wobei
dω/dt - der Momentanwert der Drehzahländerung und
PW - die aufgenommene elektrische Wirkleistung des Antriebsmotors ist.
Aus dieser Beziehung ergibt sich, daß durch periodische Dreh
zahlmessung in der Antriebsverbindung und durch periodische
Messung der elektrischen Wirkleistung der Antriebsmaschine
für jeden Meßintervall das Ist-Gesamtmoment durch den Steu
errechner (Digitalrechner) bestimmbar ist, das bei Erreichen oder
Überschreiten eines kritischen Soll-Drehmomentes zur lastab
werfenden Betätigung der Überlastkupplung herangezogen wird.
Um eine praktisch verzögerungsfreie Lastabschaltung zu
erreichen, erfolgt eine periodische Bestimmung des Ist-Dreh
momentes in sehr kurzen Zeitabständen, vorzugsweise jeweils
in einem Zeitintervall zwischen aufeinanderfolgenden Meßim
pulsen des Meßfühlers. Kriterium für die Messung ist bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren also die kurze Zeitspanne der
Impulsgabe durch zwei am rotierenden Drehmeßteil benachbarte,
möglichst in dichtem Umfangsabstand zueinander angeordnete,
die Meßimpulse am Meßfühler auslösende Meßstellen. Dies er
fordert die Verwendung eines auf hohe Arbeitsgeschwindigkeit
ausgelegten Meßsystems. Es empfiehlt sich daher, für die pe
riodische Drehzahlmessung bzw. für die periodische Bestim
mung des Momentanwertes der Drehzahländerung einen Halblei
tersensor zu verwenden, der auf dem sogenannten Hall-Effekt
beruht. Solche Hall-Sensoren sind an sich bekannt. Anderer
seits können aber auch andere elektrische Meßfühler verwen
det werden, auch solche in Gestalt von induktiven Näherungs
schaltern.
Es empfiehlt sich weiterhin, das genannte Drehmeßteil so an
zuordnen, daß es sich mit der Drehzahl des elektrischen An
triebsmotors dreht. Es wird dabei zweckmäßig auf einer Welle
im Inneren des Getriebegehäuses angeordnet, vorzugsweise auf
der Getriebe-Eingangswelle. Diese Anordnung des Drehmeßteils
am Getriebeeingang ist deshalb besonders vorteilhaft, weil
hier das Drehmeßteil die größte Drehzahl, also eine größere
Drehzahl hat als bei seiner Anordnung an anderer Getriebe
stelle, z. B. im Getriebe-Ausgangsbereich und folglich mit
zeitlich besonders großer Meßimpulsfrequenz des Meßfühlers
und daher mit erhöhter Schaltgeschwindigkeit gearbeitet wer
den kann.
Das genannte Drehmeßteil kann ein in der Antriebsverbindung
zwischen Antriebsmotor und Kettenrad liegendes Getriebeteil
sein. Vorzugsweise besteht es aus einem ohnehin im Getriebe
vorhandenen Getriebezahnrad. Es kann aber auch aus einem nur
dem Zwecke der Messung dienenden, auf einer Getriebewelle
sitzenden Meßrad, vorzugsweise einem Zahnrad, bestehen. Bei
Verwendung eines Zahnrades als Drehmeßteil bilden die einzel
nen Zähne die genannten Meßstellen, da jede am Meßfühler vor
beilaufende Zahnflanke den elektrischen Meßimpuls auslöst.
Anstelle eines Zahnrades kann aber auch ein anderes Drehmeß
teil, z. B. ein Nockenrad, eine mit Nuten am Umfang versehe
ne Scheibe o. dgl. verwendet werden.
Die von der Auswerte- und Steuereinheit im Überlastfall elek
trisch ansteuerbare Überlastkupplung wird zweckmäßig der Ge
triebe-Ausgangswelle zugeordnet. Damit wird sichergestellt,
daß bei Überlastschaltung der Kupplung die angetriebene Kette
von den hohen Schwungmassen des Antriebsmotors und des Ge
triebes nicht belastet wird. Für die Überlastkupplung wird
im übrigen vorteilhafterweise eine über ein elektrohydrauli
sches Schnellschaltventil schaltbare, hydraulisch lüftbare
Kupplung verwendet, vorzugsweise in Gestalt einer Lamellen
kupplung, wie dies bei Überlastgetrieben bekannt ist.
Die Erfindung wird nachfolgend im Zusammenhang mit dem in
der Zeichnung in schematischer Vereinfachung wiedergegebenen
Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Der dargestellte Kettenantrieb, der vorzugsweise den Hobel
antrieb einer Hobelanlage bildet, besteht in seinen wesent
lichen Teilen, wie bekannt, aus einem elektrischen Antriebs
motor 1 in Gestalt eines Asynchronmotors und einem Getriebe
2, auf dessen Ausgangswelle 3 ein Kettenrad 4 angeordnet ist,
über das die nicht-dargestellte Kette (Hobelkette) angetrie
ben wird. Das Getriebe 2 bildet ein Untersetzungsgetriebe
und ist zweckmäßig als Stirnradgetriebe ausgeführt. Dem Ge
triebe zugeordnet ist eine Überlastkupplung 5, die sich im
Getriebegehäuse des Getriebes 2 oder aber in einem Anbauge
häuse des Getriebes 2 befindet. Vorzugsweise ist die Über
lastkupplung 5 der Ausgangswelle 3 des Getriebes 2 zugeord
net. Sie besteht zweckmäßig aus einer Lamellenkupplung, die
im Überlastfall hydraulisch gelüftet wird. Dies erfolgt vor
teilhafterweise mittels eines elektrohydraulischen Schnell
schaltventils, das zweckmäßig an der Kupplung selbst ange
ordnet wird und von einer elektronischen Auswerte- und Steu
ereinheit 6 über eine elektrische Ansteuerleitung 7 geschal
tet wird.
Kettenantriebe mit Überlastgetriebe der vorgenannten Art sind
in verschiedenen Ausführungen bekannt, z. B. aus der
DE-OS 34 25 638 oder der DE-OS 32 48 084, auf deren Offenba
rungsinhalt hier Bezug genommen wird.
Von Bedeutung ist vor allem die Ausgestaltung des der Über
lasterkennung dienenden Überlastsystems. Dieses weist ein
im Antriebszug zwischen Antriebsmotor 1 und Kettenrad 4 an
geordnetes Drehmeßglied 8 auf, das bei dem gezeigten Ausfüh
rungsbeispiel im Inneren des Getriebes 2 auf einer Getriebe
welle sitzt, vorzugsweise auf der Getriebe-Eingangswelle
9, so daß es im Betrieb mit der Motordrehzahl rotiert. Das
Drehmeßteil 8 kann aber auch in einem Anbaugehäuse des Ge
triebes 2 angeordnet sein. Es besteht vorzugsweise aus einem
Zahnrad, dessen in gleichmäßigen Umfangsabständen angeordnete
Zähne 10 Meßstellen bilden. Eine besonders einfache Ausfüh
rung ergibt sich, wenn das der Drehmomentenerfassung dienende,
als Zahnrad ausgebildete Drehmeßteil 8 ein ohnehin im Getrie
be 2 befindliches Getriebezahnrad ist.
Dem Drehmeßteil 8 ist als Meßglied ein Meßfühler 11 zugeord
net, der mit seinem Abtastende im Abstand von nur wenigen
Millimetern zum Umfang des Drehmeßteils 8 am oder im Gehäuse
des Getriebes 2 oder des das Drehmeßteil 8 aufnehmenden An
baugehäuses feststehend, zweckmäßig jedoch leicht auswechsel
bar, angeordnet und über eine elektrische Signalleitung 12
an die elektronische Auswerte- und Steuereinheit 6 ange
schlossen ist. Für den Meßfühler 11 können bekannte Nähe
rungsschalter, z. B. ein induktiver Näherungsschalter, verwen
det werden. Mit besonderem Vorteil wird für den Meßfühler
11 aber ein auf dem Hall-Effekt beruhender Halbleitersensor
verwendet.
Bei laufendem Kettenradantrieb liefert der Meßfühler 11 bei
jeder an ihm vorbeilaufenden Zahnflanke der Zähne 10 des
Drehmeßteils 8 einen elektrischen Meßimpuls über die Signal
leitung 12 an die elektronische Auswerte- und Steuereinheit
6. Aus dem Zeitintervall zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Meßimpulsen kann mit Hilfe eines in der Auswerte- und Steuer
einheit 6 angeordneten elektronischen Steuerrechners (Digi
talrechner) jeweils die momentane Drehzahl bzw. der Momentan
wert der Drehzahländerung des Drehmeßteils 8 und damit des
Antriebsmotors 1 mit hoher Genauigkeit errechnet werden.
Das gezeigte Überlastsystem weist ferner eine Meßvorrichtung
13 auf, mit deren Hilfe im Betrieb die elektrische Wirkleis
tung des Antriebsmotors 1 erfaßt wird. Die Meßvorrichtung
13 ist über eine elektrische Signalleitung 14 an den Eingang
der elektronischen Auswerte- und Steuereinheit 6 angeschlos
sen. Zur Erfassung der momentanen elektrischen Wirkleistung
ist die Meßvorrichtung 13 an die elektrischen Anschlußleitun
gen RST des aus einem Asynchronmotor bestehenden Antriebsmo
tors 1 angeschlossen.
Im Betrieb wird somit einerseits über das aus dem Drehmeßteil
8 und dem Meßfühler 11 und andererseits aus der die momentane
Wirkleistungsaufnahme des Antriebsmotors 1 messenden Meßvor
richtung 13 das momentane Ist-Drehmoment durch den Steuer
rechner der elektronischen Auswerte- und Steuereinheit 6 er
rechnet, dessen Größe abhängig ist vom Lastzustand des Hobel
antriebs. Die Bestimmung des Istwert-Drehmoments erfolgt für
jeden Meßintervall, der durch die Zeitspanne zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Meßimpulsen am Meßfühler 11 definiert
ist. Durch Vergleich des jeweils errechneten Drehmoment-Ist
wertes mit einem in der Elektronik vorgegebenen Soll-Drehmo
ment erfolgt die Überlastabschaltung, sobald das vorgegebene
Soll-Drehmoment erreicht bzw. überschritten wird. Dies ist
ein Kriterium für einen kritischen Lastzustand des Kettenan
triebs, im Extremfall für ein Blockieren der angetriebenen
Kette bzw. des kettengezogenen Hobels. Bei Erreichen oder
Überschreiten des Soll-Drehmomentes wird über die Ansteuer
leitung 7 ein Schnellschaltmagnet an der Überlastkupplung
5 geschaltet, wodurch die Überlastkupplung 5 hydraulisch ge
lüftet und folglich die antriebsmäßige Verbindung das Kettenrades
4 zu dem Antriebsmotor 11 an der Getriebe-Ausgangswelle
3 getrennt wird. Hierbei wird das Kettenrad 4 von den hohen
Schwungmassen des Antriebsmotors 1 und des Getriebes 2 ge
trennt.
Um etwaige Fertigungstoleranzen am Drehmeßteil 8 bzw. an dem
es bildenden Zahnrad o. dgl. auszugleichen, wird zweckmäßig
aus den Zahnabständen am Drehmeßteil ein Mittelwert bestimmt,
der vom Rechner der Auswerte- und Steuereinheit 6 bei der
Erfassung des momentanen Ist-Drehmomentes rechnerisch berück
sichtigt wird, so daß die Fertigungstoleranzen rechnerisch
eliminiert werden.
Claims (10)
1. Verfahren zur Überlastsicherung von leistungsstarken Ketten
antrieben, insbesondere für kettengezogene Kohlenhobel und
Kettenförderer, wobei mit Hilfe eines Meßfühlers, der ein vom
elektrischen Antriebsmotor des Kettenantriebs angetriebenes
Meßdrehteil berührungslos abtastet, und einer die Meßimpulse
des Meßfühlers verarbeitenden elektronischen Auswerte- und
Steuereinheit die drehmomentabhängig Ist-Drehzahl des Ket
tenantriebs bzw. der Momentanwert der Drehzahländerung perio
disch ermittelt und im Wege eines Soll-Istwertvergleichs zur
Überlastschaltung der Überlastkupplung benutzt wird, da
durch gekennzeichnet, daß gleichzeitig
mit der periodischen Drehzahlmessung die vom elektrischen An
triebsmotor (1) im jeweiligen Meßintervall aufgenommene elek
trische Wirkleistung ermittelt wird, wobei der Steuerrechner
der elektronischen Auswerte- und Steuereinheit (6) aus den
drehzahlabhängigen Meßimpulsen des Meßfühlers (11) und aus
der jeweiligen Wirkleistungsaufnahme des elektrischen Antriebs
motors (1) das Ist-Drehmoment im Meßintervall berechnet und
das Schaltsignal für die Überlastkupplung (5) nach Maßgabe
des Drehmoment-Ist-Sollwertvergleichs liefert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß für die periodische Drehzahlmessung als Meßfühler
(11) ein auf dem Hall-Effekt beruhender Halbleitersensor ver
wendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Meßintervall für die periodische
Bestimmung des Ist-Drehmomentes durch die Zeitspanne zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Meßimpulsen des Meßfühlers (11)
definiert ist.
4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1-3, mit einem aus einem elektrischen
Antriebsmotor und Getriebe bestehenden Kettenantrieb, mit
einer Überlastkupplung, mit der im Überlastfall die An
triebsverbindung zu dem elektrischen Antriebsmotor abschalt
bar ist, mit einem Meßfühler, der ein vom elektrischen An
triebsmotor angetriebenes Meßdrehteil, das über seinen Um
fang in gleichmäßigen Abständen zueinander Meßstellen auf
weist, berührungslos abtastet, und mit einer die elektri
schen Meßimpulse des Meßfühlers verarbeitenden elektroni
schen Auswerte- und Steuereinheit, die im Überlastfall die
Überlastkupplung schaltet, dadurch gekenn
zeichnet, daß der elektronischen Auswerte- und Steu
ereinheit (6) eine Meßvorrichtung (13) zur Erfassung der
vom elektrischen Antriebsmotor (1) im jeweiligen Meßinter
vall aufgenommenen elektrischen Wirkleistung zugeordnet
ist, und daß die elektronische Auswerte- und Steuereinheit
(6) einen Steuerrechner aufweist, der aus den elektrischen
Meßimpulsen des Meßfühlers (11) und aus den Meßsignalen
der Meßvorrichtung (13) den Drehmoment-Istwert für den
Meßintervall berechnet und die Überlastkupplung nach Maß
gabe des Drehmoment-Soll-Istwertvergleichs schaltet.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Meßfühler (4) aus einem auf dem
Hall-Effekt beruhenden Halbleitersensor besteht.
6. Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Meßdrehteil (8) auf
einer Welle im inneren des Getriebes (2) angeordnet ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Meßdrehteil (8) auf der Ge
triebe-Eingangswelle (9) angeordnet ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4-7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Meßdrehteil (8) von
einem Zahnrad, vorzugsweise einem Getriebezahnrad, gebil
det.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4-8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Überlastkupplung (5)
aus einer über ein elektrohydraulisches Schnellschaltven
til schaltbaren, hydraulisch lüftbaren Überlastkupplung,
vorzugsweise einer Lamellenkupplung besteht.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4-9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Überlastkupplung
(5) der Getriebe-Ausgangswelle (3) zugeordnet ist.
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DE19924236519 DE4236519C2 (de) | 1992-10-29 | 1992-10-29 | Verfahren und Einrichtung zur Überlastsicherung von Kettenantrieben, insbesondere für kettengezogene Kohlenhobel u. dgl. |
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