DE4236402C2 - Kautschukmasse und ihre Verwendung - Google Patents
Kautschukmasse und ihre VerwendungInfo
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- DE4236402C2 DE4236402C2 DE19924236402 DE4236402A DE4236402C2 DE 4236402 C2 DE4236402 C2 DE 4236402C2 DE 19924236402 DE19924236402 DE 19924236402 DE 4236402 A DE4236402 A DE 4236402A DE 4236402 C2 DE4236402 C2 DE 4236402C2
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kautschukmasse und ihre
Verwendung, wobei insbesondere im Kautschuk Ruß von großer
Oberfläche pro Einheitsgewicht gleichmäßig dispergiert ist.
Bei der Herstellung von Kautschukprodukten aus natürlichem
Kautschuk oder synthetischem Kautschuk, wie Styrol-Butadien-
Kautschuk (SBR), ist es üblich, Ruß als verstärkenden Füll
stoff einzuverleiben.
Die Oberfläche pro Einheitsgewicht von beliebigen Rußarten
kann durch Einstellung der Herstellungsbedingungen variiert
werden. Im allgemeinen nimmt mit zunehmender Oberfläche pro
Einheitsgewicht, d. h. mit geringerem Teilchendurchmesser des
Rußes, die Verstärkungswirkung auf den Kautschuk zu, so daß
die Abriebbeständigkeit des Produkts größer wird.
Selbstverständlich soll der Ruß in der Kautschukmatix gleich
mäßig dispergiert sein, um seine Verstärkungswirkung voll
auszunutzen.
Die Dispergierbarkeit von Ruß in Kautschuk ist mehr oder we
niger zufriedenstellend, wenn der Ruß eine durch Adsorption
von Stickstoff bestimmte spezifische Oberfläche (nachstehend
auch als N2SA bezeichnet) von etwa 100 m2/g aufweist. Ruß,
dessen spezifische Oberfläche 120 m2/g übersteigt, ist
schlecht dispergierbar.
Wird daher bei einem Versuch zur Herstellung eines stark ab
riebbeständigen Kautschukprodukts Ruß mit großer Oberfläche
verwendet, so wird dieser im Kautschuk nicht gleichmäßig di
spergiert, so daß man keine angemessene Verstärkungswirkung,
die aufgrund des N2SA-Werts zu erwarten wäre, erreicht.
Entsprechendes gilt auch für die Herstellung von KFZ-Reifen
und anderen Reifen. Es wurde versucht, Ruß von großer
Oberfläche einzuverleiben, um dadurch Reifen von guter
Abriebbeständigkeit und Griffigkeit auf der Straße
herzustellen. Jedoch kann, wie vorstehend ausgeführt, belie
biger Ruß mit einer hohen potentiellen Verstärkungswirkung,
beispielsweise Ruß mit einem N2SA-Wert von etwa 180 m2/g,
nicht gleichmäßig im Kautschuk dispergiert werden, so daß
sein von Natur aus vorhandenes Verstärkungspotential nicht
voll zur Geltung gebracht werden kann. Somit war die Indu
strie bisher nicht in der Lage, Reifen von ausreichender Ab
riebbeständigkeit und Griffigkeit auf der Straße bereitzu
stellen.
JP 73-018567 B offenbart eine Kautschukzusammensetzung, die
durch Mischen eines Füllstoffs, wie Ruß, mit 3 bis 30 Teilen
(bezogen auf 100 Teile des Füllstoffs) eines Polymers aus 80
bis 30% Ethylen und 20 bis 70% Vinylacetat und das Zugeben
des erhaltenen Gemisches zu Kautschuk erhalten wird. Die aus
dieser Kautschukzusammensetzung erhaltenen Kautschukprodukte
haben hervorragende witterungsbeständige Eigenschaften.
JP-81-052936 B offenbart eine Kautschukzusammensetzung, die
einen Kautschuk, Ruß und ein Ethylen-Vinylacetat-Copolymeres
enthält. Diese Kautschukzusammensetzung ist wie ein ther
moplastisches Harz formbar.
DE 28 58 063 C2 offenbart eine Kautschukzusammensetzung, die
ein Styrol-Butadien-Copolymeres oder ein Stryol-Isopren-Copo
lymeres mit einer Glasübergangstemperatur von -50°C und Ruß
enthält. Mit dieser Kautschukzusammensetzung werden bei
spielsweise Reifen mit hervorragender Griffigkeit auf der
Straße hergestellt.
Keines der genannten Dokumente offenbart jedoch ein Ethylen-
Copolymeres mit einer Brookfield-Viskosität bei 121°C von 500
bis 20000 mPa.s, welches die Dispergierbarkeit von Ruß mit
kleinen Teilchendurchmessern in Kautschuk verbessert und eine
Kautschukzusammensetzung bereitstellt, in der die Verstär
kungswirkung von Ruß vollständig ausgenutzt werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, die vorstehend geschilderten
Nachteile zu überwinden und die Dispergierbarkeit von Ruß mit
geringem Teilchendurchmesser in Kautschuk zu verbessern und
eine Kautschukmasse bereitzustellen, in der die von Natur aus
gegebene Verstärkungswirkung von Ruß vollständig ausgenutzt
werden kann.
Die erfindungsgemäße Kautschukmasse enthält:
- A) 100 Gewichtsteile (nachstehend kurz als Teile bezeichnet) eines Dien-Kautschuks,
- B) 80-200 Teile Ruß und
- C) 2 bis 20 Gewichtsteile eines Ethylen-Vinylacetat- oder Ethylen-Acrylsäure-Copolymeren, dadurch gekennzeichnet, daß das Ethylen-Copolymere einen Gehalt an 10 bis 20 Gew.-% Vinylacetat oder Acrylsäure als Comonomereinheit hat und eine Brookfield-Viskosität bei 121°C von 500 bis 20000 mPa.s aufweist.
Die Art der vorstehend erwähnten Komponente (A) ist nicht
kritisch. Beispiele hierfür sind Naturkautschuk (NR), Styrol-
Butadien-Kautschuk (SBR), Isopren-Kautschuk (IR) und andere
üblicherweise verwendete Kautschukarten. Im Hinblick auf Ab
riebfestigkeit und Alterungsbeständigkeit wird ein Kautschuk
material mit mindestens 70 Gew.-% SBR bevorzugt.
Zur Verwendung als Laufflächenmaterial von Luftreifen für
Hochgeschwindigkeitskraftfahrzeuge (Rennreifen) ist SBR mit
einem Styrolgehalt von 30 bis 60 Gew.-% besonders erwünscht.
Bei einem Styrolgehalt von weniger als 30 Gew.-% ergibt SBR
nur eine geringe Griffigkeit auf der Straße, während bei Ver
wendung von SBR mit einem Styrolgehalt von mehr als 60 Gew.-%
sich eine schlechte Verarbeitbarkeit bei der Herstellung von
Kautschukprodukten ergibt.
Besonders bevorzugt ist eine Kautschukmasse, bei der SBR min
destens 70 Gew.-% der Komponente (A) ausmacht, der Styrolge
halt dieses SBR 30 bis 60 Gew.-% beträgt und der Anteil an
1,2-Vinylverknüpfungen der Butadieneinheiten 50 bis 80 Gew.-%
beträgt. SBR läßt sich leicht nach dem bekannten Lösungspoly
merisationsverfahren herstellen.
Bei SBR-Anteilen von mehr als 70 Gew.-% in der Komponente
(A), besteht die Tendenz zur Abnahme der Wärmebeständigkeit
und der Griffigkeit des Produkts, wenn der Anteil an 1,2-Vi
nylverknüpfungen der Butadieneinheiten im SBR weniger als 50 Gew.-%
beträgt. Andererseits ist die Herstellung von SBR mit
einem Anteil der 1,2-Vinylverknüpfungen der Butadieneinheiten
von mehr als 80 Gew.-% sehr schwierig, selbst wenn ein Ver
fahren unter Verknüpfung in Lösung angewandt wird. Der bevor
zugte Bereich des Anteils der 1,2-Vinylverknüpfungen des Bu
tadiens beträgt 50 bis 70 Gew.-%.
Beim Ruß, der die Komponente (B) bildet, handelt es sich vor
zugsweise um Ruß, der im Hinblick auf eine hohe Verstärkungs
wirkung einen N2SA-Wert (bestimmt gemäß ASTM D 3037) von min
destens 120 m2/g aufweist. Besonders bevorzugt wird Ruß mit
einem N2SA-Wert von mindestens 150 m2/g. Ferner kann
erfindungsgemäß Ruß mit sehr hoher Oberfläche, beispielsweise
180 m2/g und 300 m2/g eingesetzt werden.
Der Anteil der Komponente (B) beträgt 80 bis 200 Gewichts
teile pro 100 Gewichtsteile der Komponente (A). Der bevor
zugte Bereich beträgt 120 bis 150 Teile. Die Verwendung von
(B) in einem Anteil von weniger als 80 Teilen führt nicht zu
einer ausreichenden Abriebbeständigkeit. Bei mehr als 200
Teilen wird das Compoundieren behindert, so daß die Disper
sion des Rußes im Kautschuk nicht gleichmäßig ist, sondern
der Ruß Aggregate bildet, was einen Hystereseverlust und so
mit eine zunehmende Wärmeentwicklung verursacht.
Die Brookfield-Viskosität, die hier zur physikalischen Cha
rakterisierung des als Komponente (C) verwendeten Ethylen-Co
polymeren verwendet wird, stellt einen Parameter dar, der ge
mäß ASTM D3236 gemessen werden kann. Die Brookfield-Viskosi
tät der Komponente (C), die erfindungsgemäß verwendet wird,
liegt bei Messung bei 121°C im Bereich von 500 bis 20000 mPa.s.
Bei einem Ethylen-Copolymeren mit einer Vis
kosität von entweder weniger als 500 mPa.s oder mehr als
20000 mPa.s kann eine ausreichende Ruß-Dispergierwirkung nicht
erwartet werden.
Der Anteil an Vinylacetat oder Acrylsäure als Comonomeren im
Ethylen-Copolymeren beträgt 10 bis 20 Gew.-%. Außerhalb die
ses Bereichs ist der Beitrag des Copolymeren zur Dispergier
barkeit des Rußes unzureichend.
Der Anteil des Ethylen-Vinylacetat- oder Ethylen-Acryl
säure-Copolymers (C) in der erfindungsgemäßen Kautschuk
masse beträgt 2 bis 20 Teile pro 100 Teile des
als Komponente (A) verwendeten Dien-Kautschuks. Die Verwen
dung der Komponente (C) in einer Menge von weniger als 2 Tei
len bewirkt keine ausreichende Unterstützung beim Dispergie
ren des Rußes, während bei Verwendung von (C) in einer Menge
von mehr als 20 Teilen die Scherwirkung beim Mischvorgang im
Mischer verringert und die Dispergierbarkeit beeinträchtigt
wird.
Das vorstehend beschriebene Ethylen-Copolymere ist im Handel
leicht von verschiedenen Quellen erhältlich. Die Technologie
zur Herstellung des Copolymeren ist dem Fachmann geläufig.
Unter den beiden Arten des Ethylen-Copolymeren (C) werden
Ethylen-Vinylacetat-Copolymere gegenüber Ethylen-Acrylsäure-
Copolymeren insofern bevorzugt, als das erstgenannte Produkt
eine wirksamere Dispergierung von Ruß bewirkt, geringere Säu
rewerte besitzt und die Vulkanisationsreaktion nicht stört.
Ruß liegt im allgemeinen in Form von Aggregaten vor, die zu
Teilchenansammlungen verschmolzen sind. Wird ein Kautschuk
mit einem derartigen Ruß in einem Banbury-Mischer oder
Walzenmischer compoundiert, so übt der sich im Mischer
bewegende Kautschuk eine Scherkraft auf die Rußaggregate aus,
wodurch diese zu Primärteilchen zerfallen.
Diese Veränderung unter Bildung von Primärteilchen ist im
Fall von Ruß mit geringen N2SA-Werten besonders stark. Ruß
mit hohen N2SA-Werten und somit mit vergleichsweise niederem
Adsorptionsvermögen ist gegenüber den Scherkräften, die beim
Compoundieren einen Zerfall der Aggregate in Primärteilchen
bewirken, weniger empfindlich, so daß ein größerer Anteil der
ursprünglichen Aggregate erhalten bleibt, d. h. undispergiert
im Kautschuk vorliegt.
Insbesondere bei Zugabe einer wesentlichen Menge an Weichma
cheröl (einem Mittel zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit)
tritt dieses Weichmacheröl in Wechselwirkung mit dem Gleit
mittel unter Verringerung der Scherkrafteinwirkung des
Kautschuks auf Rußaggregate, was zur Folge hat, daß der Zer
fall der Aggregate, d. h. die dispergierende Wirkung auf den
Ruß, weiter verringert wird.
Es wird angenommen, daß bei Zugabe des vorstehend definierten
Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren oder Ethylen-Acrylsäure-Copo
lymeren beim Compoundieren von Rußaggregaten und Kautschuk,
das Copolymere vorwiegend an den Rußaggregaten adsorbiert
wird, was zur Folge hat, daß die in den Rußaggregaten wirken
den Kohäsivkräfte geschwächt werden, mit dem Ergebnis, daß
die Aggregate leicht aufgrund der Scherkrafteinwirkung des
Kautschuks im Mischer zerfallen und somit gleichmäßig im
Kautschuk dispergiert werden.
In diesem Zusammenhang ist es bekannt, daß bei der Herstel
lung eines Reifens aus einer Kautschukmasse, in der ein Ruß
mit hoher Verstärkungswirkung gleichmäßig dispergiert ist,
sowohl die Abriebbeständigkeit des Reifens als auch die Grif
figkeitseigenschaften des Reifens auf der Straße in der frü
hen Phase verbessert werden, daß sich aber allmählich eine
"Wärmeerschöpfung" (Wärmeeinfluß; Abnahme der "Runden"-Zeit
bei ständigem Fahren mit hoher Geschwindigkeit) entwickelt.
Die Zugabe des Ethylen-Copolymeren trägt dazu bei, die Ent
wicklung der Wärmeerschöpfung zu verhindern. Dies stellt ein
weiteres Merkmal der Erfindung dar.
Der erfindungsgemäßen Kautschukmasse können verschiedene, in
der Kautschukindustrie übliche Additive einverleibt werden,
wie Schwefel, Vulkanisationsbeschleuniger, Hilfsbeschleuni
ger, Antioxidationsmittel, Füllstoffe und Weichmacher.
Nun haben aber alle Kautschukmassen ein starkes Potential zur
Wärmeentwicklung. Je größer der Anteil an Styrol im Kautschuk
ist oder je größer der Grad der Verbesserung der Dispergier
barkeit des Rußes zur Erhöhung der Verstärkungswirkung ist,
desto mehr wird diese Tendenz zur Wärmeentwicklung verstärkt.
Wird daher eine derartige Kautschukmasse in die Lauffläche
eines Reifens eingearbeitet und dieser Reifen für ständige
Hochgeschwindigkeitsfahrten verwendet, so besteht die Gefahr
eines "Blowout", einer schwammartigen Veränderung der Lauf
fläche durch Wärmeentwicklung.
Jedoch kann diese Wärmeentwicklung in einem bestimmten Umfang
durch Verwendung von SBR, in dem der prozentuale Anteil an
1,2-Vinylverknüpfungen der Butadieneinheiten im Bereich von
50-80 Gew.-% der gesamten Butadieneinheiten liegt, gehemmt
werden. Ferner läßt sich eine Kautschukmasse mit zusätzlich
verbesserter Wärmebeständigkeit erhalten, indem man Schwefel
und einen Beschleuniger in den nachstehend definierten
Verhältnissen zusetzt.
Werden Schwefel und ein Beschleuniger zugesetzt, so beträgt
der bevorzugte Schwefelanteil 0,5-2,0 Gewichtsteile pro 100 Teile der
Komponente (A). Insbesondere bei Verwendung in Laufflächen
von KFZ-Reifen für Hochgeschwindigkeitsfahrten ist ein Be
reich von 0,5-1,3 Teilen besonders erwünscht. Der beste Be
reich beträgt 1,0-1,2 Teile. Liegt der Schwefelanteil entwe
der unter 0,5 Teilen oder über 2,0 Teilen, so wird der
Kautschuk durch Abrieb beeinträchtigt.
Der bevorzugte Anteil des Beschleunigers beträgt das 5- bis
10-fache des vorstehend erwähnten Anteils an Schwefel. Mit
andere Worten, der Beschleuniger kann in einem Schwefel-Be
schleuniger-Verhältnis (bezogen auf das Gewicht) von 1/5 bis
1/10 zugesetzt werden. Übersteigt das vorgenannte Gewichts
verhältnis den Wert 1/5 oder fällt es unter den Wert 1/10, so
wird die Wärmebeständigkeit der Kautschukmasse nachteilig be
einflußt.
Der erfindungsgemäß einsetzbare Beschleunigertyp ist nicht
besonders kritisch. Es können beliebige bekannte Beschleuni
ger selektiv verwendet werden. Zu derartigen Beschleunigern
gehören unter anderem die sogenannten Aldehyd-Ammoniakpro
dukte, wie Hexamethylentetramin; Guanidine, wie Diphenyl
guanidin; Thiazole, wie 2-Mercaptobenzothiazol und des
sen Zinksalz; Dibenzothiazyldisulfid, 2-(2,4-Dinitro
phenylthio)-benzothiazol und 2-(N,N-Diethylthiacar
bamoylthio)-benzothiazol; Sulfenamide, wie N-Cy
clohexyl-2-benzothiazylsulfenamid (CZ), N-oxydiethylen-2-
benzothiazylsulfenamid, N-tert.-Butyl-2-benzothiazylsulfen
amid, N,N-Dicyclohexyl-2-benzothiazylsulfenamid und N,N-
Diisopropyl-2-benzothiazylsulfenamid; Thiurame, wie
Tetramethylthiuramdisulfid, Tetramethylthiurammonosulfid,
Tetraethylthiuramdisulfid und Dipentamethylenthiuram
tetrasulfid; Dithiocarbamate, wie Zinkdimethyldithiocarbamat
und Pipecolinpipecolyldithiocarbamat; Xanthogenate, wie
Zinkbutylxanthogenat.
Hinsichtlich der Verwendung der erfindungsgemäß erhältlichen
Kautschukmasse bestehen keine Beschränkungen. Somit kann die
Kautschukmasse beispielsweise zur Herstellung von Reifen, in
dustriellen Produkten, wie Bändern und Schläuchen,
und Fußbekleidung, verwendet werden. Es lassen sich schwan
kungsfrei Kautschukprodukte herstellen, in denen Ruß von
großer Oberfläche gleichmäßig dispergiert ist und die eine
hervorragende Wärmebeständigkeit besitzen.
Da die erfindungsgemäße Kautschukmasse Reifen ergibt, die
hervorragende Griffeigenschaften auf der Strasse besitzen und
frei vom Nachteil der "Wärmeerschöpfung" sind, läßt sie sich
in vorteilhafter Weise zur Herstellung von Reifen verwenden,
die für kontinuierliche Hochgeschwindigkeitsfahrten vorgese
hen sind, beispielsweise für Rennreifen und Langstrecken-
Lastwagenreifen.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von Beispielen näher
erläutert.
150 Teile eines mit Öl gestreckten Styrol-Butadien-Kautschuks
mit einem Gehalt an 50 Teilen eines Strecköls (Styrolgehalt
der Kautschukkomponente 23,5 Gew.-%) wurden mit 110 Teilen
Ruß mit einem N2SA-Wert von 180 m2/g, 50 Teilen Weichma
cheröl, 4 Teilen Zinkoxid, 2 Teilen Stearinsäure, 2 Teilen
Antioxidationsmittel 6C (N-(1,3-Dimethylbutyl)-N'-phenyl-p-
phenylendiamin), 2 Teilen Schwefel, 1,6 Teilen Beschleuniger
(CZ) (N-Cyclohexyl-2-benzothiazylsulfenamid) und einem Ethy
len-Vinylacetat-Copolymeren von Tabelle I, einem Ethylen-
Acrylsäure-Copolymeren von Tabelle II oder einem Ethylen-
Homopolymeren gemäß den in den Tabellen III und IV angegebenen
Ansätzen versetzt. Die erhaltenen Zusammensetzungen wur
den in einem Banbury-Mischer zur Herstellung einer Kautschuk
masse vermischt. Bei den in den Tabellen I und II angegebenen
Viskositätswerten handelt es sich um Brookfield-Viskositäten,
gemessen bei 121°C gemäß ASTM D3236.
Die vorstehenden Kautschukmassen wurden vulkanisiert. Die Di
spergierbarkeit von Ruß wurde mit einer Standardprobe gemäß
dem Verfahren von Phillips, Rubber World, Bd. 151, Nr. 3
(1964), S. 41 verglichen. Die Ergebnisse sind ebenfalls in den
Tabellen III und IV zusammengestellt. In der Bewertungsskala
bedeuten 10 Punkte die beste Bewertung. Je höher die Bewer
tungszahl ist, desto höher ist die Dispergierbarkeit des Ru
ßes.
Ein Vergleich der Beispiele 1 bis 3 mit dem Vergleichsbei
spiel 1 (Tabellen III und IV) zeigt klar, daß die erfindungs
gemäße Einverleibung des Copolymeren die Dispergierbarkeit
von Ruß verbessert. Ferner wird klar gezeigt, daß selbst bei
einer Verdreifachung der Mischzeit ohne Zugabe des Copolyme
ren gemäß Vergleichsbeispiel 2 die Dispergierbarkeit des Ru
ßes nicht ebenso stark wie in den Beispielen 1-3 verbessert
wird.
Die Beispiele 1 und 3 sind im wesentlichen in Bezug auf den
Anteil des zugesetzten Comonomeren und in Bezug auf die Viskosität
der endgültigen Zusammensetzung identisch, wobei im
erstgenannten Beispiel als Comonomeres Vinylacetat und im
letztgenannten Beispiel Acrylsäure verwendet wird. Beide Zu
sammensetzungen zeigen eine hervorragende Dispergierbarkeit,
wobei aber klar wird, daß die Verwendung von Vinylacetat als
Comonomerem gegenüber der Verwendung von Acrylsäure vorteil
haft ist.
Die Kautschukmasse von Vergleichsbeispiel 3, in der ein Ethy
len-Copolymeres mit einem Comonomeren-Gehalt von mehr als 20%
verwendet wurde, und die Masse von Vergleichsbeispiel 4, in
der ein Ethylen-Copolymeres mit einem Comonomeren-Gehalt von
weniger als 10% verwendet wurde, weisen beide ein schlechtes
Dispergiervermögen für Ruß auf, was zeigt, daß es einen defi
nierten quantitativen Bereich für das Comonomere im Ethylen-
Copolymeren gibt.
Die Dispergierbarkeit des Rußes ist auch dann gering, wenn
wie in Vergleichsbeispiel 5 die Brookfield-Viskosität der
Masse 20000 mPa.s übersteigt, selbst wenn der Comonomerenan
teil im angegebenen Bereich von 10 bis 20 Gew.-% liegt, was
auf einen wesentlichen Einfluß der Viskosität hinweist.
Ferner ist ersichtlich, daß die Dispergierbarkeit des Rußes
in der Masse von Vergleichsbeispiel 6, wo die Viskosität der
Masse im angegebenen Bereich von 500 bis 20000 mPa.s liegt,
aber ein Ethylen-Homopolymeres anstelle des Copolymeren ver
wendet wird, und in der Masse von Vergleichsbeispiel 7, in
der ein Ethylen-Vinylacetat-Copolymeres von Kunststoffquali
tät einverleibt wird, unverändert schlecht ist.
Eine Kautschukmischung aus 100 Teilen eines mit Öl gestreck
ten Styrol-Butadien-Kautschuks mit einem Gehalt an 37,5 Tei
len Strecköl (Styrolgehalt der Kautschukkomponente 23,5 Gew.-%)
und 27 Teilen Butadien-Kautschuk wurde mit 90 Teilen Ruß
mit dem in Tabelle V angegebenen N2SA-Wert, 12,5 Teilen
Weichmacher, 3 Teilen Zinkoxid, 2 Teilen Stearinsäure, 2 Teilen
Antioxidationsmittel 6C [N-(1,3-Dimethylbutyl)-N'-phenyl
p-phenylendiamin], 1,8 Teilen Schwefel, 1,5 Teilen Beschleu
niger CZ (N-Cyclohexyl-2-benzothiazylsulfenamid) und dem in
Beispiel 1 verwendeten Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren (V1)
gemäß den in Tabelle V angegebenen Ansätzen zur Herstellung
von Kautschukmassen versetzt.
Unter Verwendung der einzelnen Kautschukmassen als Laufflä
chenkautschuk wurden fünf Kraftfahrzeugreifen (Größe:
205/60R15) hergestellt.
Aus der Lauffläche einer Reifenprobe wurde ein Probestück zur
Bewertung der Ruß-Dispergierbarkeit herausgeschnitten. Die
Dispergierbarkeit wurde gemäß dem vorstehend angegebenen Ver
fahren von Phillips bewertet. Die Ergebnisse sind in Tabelle
V zusammengestellt.
Die übrigen Reifen wurden an einem Kraftfahrzeug montiert und
durch Fahren auf der Autobahn auf ihre Abriebbeständigkeit
bewertet. Die Werte für die Abriebbeständigkeit auf der
Straße sind in Tabelle V angegeben, wobei der Wert von Ver
gleichsbeispiel 10 als 100 angesetzt wird. Dieser Test wurde
folgendermaßen durchgeführt. Ein Kraftfahrzeug wurde mit den
Reifen der verschiedenen Zusammensetzungen ausgerüstet und
über eine Strecke von 5000 km gefahren. Sodann wurden die
rechten und linken Reifen gegeneinander ausgetauscht und eine
weitere Fahrstrecke von 5000 km zurückgelegt. Anschließend
wurde die Tiefe der Rillen in der Lauffläche gemessen und mit
dem Wert zu Beginn des Fahrtests verglichen, um somit den Ab
rieb zu ermitteln.
Aus Tabelle V geht hervor, daß sowohl die Dispergierbarkeit
des Rußes als auch die Abriebbeständigkeit auf der Straße zu
friedenstellend waren, wenn das Copolymere in einer Menge im
Bereich von 2 bis 20 Teilen verwendet wurde. Bei einem zuneh
menden Anteil an Ethylen-Copolymeren verbesserte sich die Di
spergierbarkeit des Rußes, wobei aber die Abriebbeständigkeit
nicht notwendigerweise zunahm. Dies ist vermutlich darauf zu
rückzuführen, daß das Copolymere als Weichmacher wirkte und
in gewissem Umfang die Abriebbeständigkeit verringerte.
Die in den Tabellen VI und VII angegebenen Bestandteile wur
den bereitgestellt und in einem Banbury-Mischer compoundiert.
Man erhielt Kautschukmassen für die Reifenherstellung.
- a) Styrol-Butadien-Kautschuk (23,5 Gew.-% Styrol (SBR1712), 45 Gew.-% Styrol (SBR9521) oder 60 Gew.-% Styrol (Solprene M960) (die vorstehenden drei Kautschuksorten werden kurz als 23,5% St-SBR, 45% St-SBR bzw. 60% St-SBR bezeichnet)).
- b) Ruß mit einem N2SA-Wert von 80 m2/g, 150 m2/g oder 250 m2/g.
- c) Das in Beispiel 1 verwendete Ethylen-Vinylacetat-Copoly mere (V1).
- d) Das in Beispiel 3 verwendete Ethylen-Acrylsäure-Copoly mere (A2).
- e) Strecköl, Stearinsäure, Antioxidationsmittel, Paraffin wachs, Beschleuniger und Schwefel.
Die einzelnen Kautschukmassen wurden vulkanisiert und auf ihr
Dispergiervermögen für Ruß im Vergleich mit einer Standard
probe gemäß dem vorstehend erwähnten Phillips-Verfahren bewertet.
Die Ergebnisse sind in den Tabellen VI und VII zusam
mengestellt. Bei der angewandten 10-Punkt-Skala ist die Be
wertung um so höher, je größer das Dispergiervermögen für Ruß
ist.
Unter Verwendung der vorstehenden Kautschukmassen als Lauf
fläche wurden Rennreifen (Größe: 180/625R15 für die Vorderrä
der und 170/595R16 für die Hinterräder) hergestellt. Ein
Rennwagen wurde mit diesen Reifen ausgerüstet und mit hoher
Geschwindigkeit auf einer Teststrecke von 3,704 km/Runde
zwölf Runden gefahren. Bei diesem Test wurden die beste Run
denzeit, die durchschnittliche Rundenzeit (1) für die 3. bis
5. Runde und die durchschnittliche Rundenzeit (2) für die 9.
bis 12. Runde gemessen. Anschließend wurde die Zeitspanne
[(2)-(1)] berechnet, indem (1) von (2) subtrahiert wurde.
Die Werte für diese Zeitspannen sind in den Tabellen VI und
VII angegeben. Je kürzer die Zeitspanne [(2)-(1)] ist, de
sto geringer ist die Verschlechterung der Rundenzeit bei kon
tinuierlichem Hochgeschwindigkeitsfahren (geringere Wärmeer
schöpfung).
Die Griffigkeit auf der Straße wird als hervorragend bewer
tet, wenn die beste Rundenzeit unter 1 Minute, 47 Sekunden
beträgt und die Zeitspanne [(2)-(1)] weniger als 1,50 Sekun
den beträgt.
Aus den Werten der Tabellen VI und VII läßt sich folgendes
ableiten.
Bei Zugabe von 2 bis 20 Teilen des Ethylen-Copolymeren zu
einem Gemisch aus 100 Teilen Kautschuk und 80 bis 200 Teilen
Ruß mit einem N2SA-Wert von nicht weniger als 120 m2/g
(Beispiel 7-14) wurden zufriedenstellendere Ergebnisse in Be
zug auf die Rußdispergierbarkeit und die beste Rundenzeit er
zielt, und zwar im Vergleich zu dem Fall, in dem kein Copoly
meres zugesetzt wurde (Vergleichsbeispiel 12), zu dem Fall,
in dem nur 1 Teil Copolymeres zugesetzt wurde
(Vergleichsbeispiel 11) und zu dem Fall, in dem 25 Teile Co
polymeres zugesetzt wurden (Vergleichsbeispiel 13).
Somit betrugen die Bewertungen für die Ruß-Dispergierbarkeit
bei den Beispielen 7-14 durchwegs mindestens 7. Außerdem be
trug die Differenz zwischen der durchschnittlichen Rundenzeit
(1) für die 3. bis 5. Runde und der durchschnittlichen Run
denzeit (2) für die 9. bis 12. Runde, d. h. die Zeitspanne
[(2)-(1)], in diesen Beispielen durchwegs weniger als 1,5
Sekunden, was zeigt, daß die Wärmeerschöpfung fast vernach
lässigbar war.
Im Gegensatz dazu betrugen die Bewertungen für die Ruß-Di
spergierbarkeit der Vergleichsbeispiele 11-14 durchwegs nicht
mehr als 5. Außerdem betrug die Differenz zwischen der durch
schnittlichen Rundenzeit (1) für die 3. bis 5. Runde und der
durchschnittlichen Rundenzeit (2) für die 9. bis 12. Runde,
d. h. die Zeitspanne [(2)-(1)], in diesen Vergleichsbeispie
len durchwegs mindestens 1,50 Sekunden, was auf das Auftreten
einer ausgeprägten Wärmeerschöpfung schließen läßt.
Es ist somit offensichtlich, daß Ruß mit hoher Verstärkungs
wirkung durch Zugabe von 2-20 Teilen des Ethylen-Copolymeren
zu jeweils 100 Teilen Kautschuk gleichmäßig dispergiert und
die beste Rundenzeit verbessert werden können. Das Auftreten
der Wärmeerschöpfung wird ebenfalls beträchtlich gehemmt.
Bei Zugabe von 10 Teilen des Ethylen-Copolymeren konnte im
Vergleich zur Zugabe von 5 Teilen eine zufriedenstellendere
beste Rundenzeit erreicht werden.
Ein Vergleich von Beispiel 7 mit Beispiel 15 zeigt, daß die
Dispergierbarkeit eines Rußes mit einem N2SA-Wert von 150 m2/g
mit dem Wert eines Rußes mit einem N2SA-Wert von 80 m2/g,
der im allgemeinen in der Praxis als dispergierbar an
gesehen wird, vergleichbar ist. Allein aus dieser Tatsache
geht hervor, daß die Zugabe des Ethylen-Copolymeren zu einer
gleichmäßigen Dispersion von hochgradig verstärkend wirkenden
Rußen beiträgt.
Wurden jedoch gemäß Vergleichsbeispiel 14 220 Teile Ruß zuge
setzt, so war die Dispergierbarkeit des Rußes selbst in Ge
genwart des Ethylen-Copolymeren recht unbefriedigend.
Betrug der Rußanteil gemäß Vergleichsbeispiel 15 nur 70
Teile, so war die Dispergierbarkeit selbstverständlich zu
friedenstellend, jedoch verschlechterte sich die beste Run
denzeit erheblich.
Ein Vergleich der Massen, in denen der Styrolgehalt 23,5 Gew.-%
(Beispiel 14), 36,4 Gew.-% (Beispiel 11), 45 Gew.-%
(Beispiel 7) bzw. 55,5 Gew.-% (Beispiel 12), jeweils bezogen
auf den gesamten Kautschuk, beträgt, zeigt, daß sämtliche
Massen hervorragende Griffigkeitseigenschaften auf der Straße
ergeben und daß die beste Rundenzeit proportional mit dem
Styrolgehalt verbessert wird.
Im allgemeinen nimmt mit steigendem Gehalt an Strecköl der
Grad der Wärmeerschöpfung zu, während bei zunehmendem Rußan
teil die Dispergierbarkeit des Rußes schlechter wird. Jedoch
zeigt ein Vergleich von Beispiel 10 mit dem Vergleichsbei
spiel 11, daß erfindungsgemäß die Entwicklung einer Wärmeer
schöpfung, die bei steigenden Mengen an Strecköl leicht auf
tritt, gehemmt wird. Ferner wird erfindungsgemäß eine Verringerung
der Dispergierbarkeit aufgrund eines erhöhten Rußge
halts verhindert.
Vier Teile Zinkoxid, 2 Teile Stearinsäure, 1 Teil Paraffin
wachs, 2 Teile Antioxidationsmittel [N-(1,3-Dimethylbutyl)-
N'-phenyl-p-phenylendiamin] und verschiedene Mengen an lö
sungspolymerisiertem SBR, Ruß, aromatischem Öl, entweder
einem Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren (Tabelle I) oder einem
Ethylen-Acrylsäure-Copolymeren (Tabelle II), Schwefel und Be
schleuniger CZ wurden in einem Banbury-Mischer in den in den
Tabellen IX bis XV angegebenen Zusammensetzungen zur Herstel
lung von Kautschukmassen vermischt.
Die Wärmebeständigkeit und die Griffigkeit auf der Straße
dieser Kautschukmassen wurden getestet.
Der vorstehend erwähnte lösungspolymerisierte SBR wurde
durchwegs nach dem bekannten Verfahren hergestellt. Die Ana
lysenergebnisse und physikalischen Eigenschaften der einzel
nen Typen sind in Tabelle VIII zusammengestellt.
Aus den einzelnen Kautschukmassen wurden nach der Vulkanisa
tion Testproben gewonnen. Unter Verwendung eines Goodrich-
Flexometers wurden die einzelnen Teststücke einer zyklischen
Druckbeanspruchung unterzogen, bis sie platzen (der Kautschuk
wurde beim Platzen (Blowout) schwammartig). Die Temperatur
des Probestücks wurde gemäß ASTM D-623-58, Methode A, gemes
sen. Die Ergebnisse sind in Tabellen IX bis XV zusammenge
stellt. Je höher der Wert ist, desto größer ist die Wärmebe
ständigkeit.
Unter Verwendung der einzelnen Kautschukmassen als Lauffläche
wurden Rennreifen (Größe: 108/625R15 für die Vorderräder und
170/595R16 für die Hinterräder) hergestellt. Ein Rennwagen
wurde mit diesen Reifen ausgestattet und auf einem Testkurs
von 3,704 km/Runde 12 Runden lang bei hoher Geschwindigkeit
gefahren. Die beste Rundenzeit, die durchschnittliche Runden
zeit (1) für die 3.-5, Runde und die durchschnittliche Run
denzeit (2) für die 9.-12. Runde wurden gemessen. Ferner
wurde die Zeitspanne [(2)-(1)] berechnet, indem man den
Wert (1) vom Wert (2) subtrahierte. Die Ergebnisse sind in
den Tabellen IX bis XV zusammengestellt.
Die Griffigkeit wurde als ausgezeichnet bewertet, wenn die
beste Rundenzeit unter 1 Minute 47 Sekunden lag und die Zeit
spanne [(2)-(1)] weniger als 1,50 Sekunden betrug.
Aus den Tabellen IX und XV läßt sich beispielsweise folgendes
entnehmen.
Ein Vergleich von Beispiel 19 mit Beispiel 30 oder von Bei
spiel 29 mit Beispiel 31 zeigt, daß zwar sämtliche Massen
eine hervorragende Wärmebeständigkeit und Griffigkeit zeigen,
daß aber die Massen der Beispiele 19 und 29, in denen ein SBR
mit einem 1,2-Vinylverknüpfungsanteil der Butadieneinheiten
im Bereich von 50 bis 80 Gew.-% in einer Menge von mindestens
70 Gew.-% verwendet wird, eine deutlich überlegene Wärmebe
ständigkeit aufweisen und somit zu befriedigerenden Runden
bestzeiten führen.
Die Mengen an Schwefel und Beschleuniger in den Beispielen
16, 21 und 32 sind im wesentlichen gleich. Bei diesen Massen
läßt sich die zufriedenstellendste Wärmebeständigkeit erzie
len, wenn die Schwefelmenge 1,0 Teil (Beispiel 16) beträgt.
Die Wärmebeständigkeit nimmt mit einem Anstieg des Schwefel
gehalts auf 1,25 Teile (Beispiel 21) bis 1,6 Teile (Beispiel
32) ab.
In den Beispielen 16, 22, 23 und 33 lag die Schwefelmenge im
Bereich von 0,5 bis 2,0. Darunter ergab die Masse von Bei
spiel 16 mit einem Schwefel/Beschleuniger-Verhältnis von 1/6
die höchste Wärmebeständigkeit. Die Wärmebeständigkeit nahm
ab, wenn das Schwefel/Beschleuniger-Verhältnis auf 1/5,5
(Beispiel 22) bis 1/3,3 (Beispiel 33) sank. Außerdem ergab
sich eine geringere Wärmebeständigkeit, wenn das Verhältnis
unter 1/6 lag, d. h. 1/10 (Beispiel 23).
Die Masse von Beispiel 16 enthält Ruß mit einem N2SA-Wert von
150 m2/g. Da sich jedoch eine gute Dispergierbarkeit und
Griffigkeit auch mit Ruß mit einer noch größeren Oberfläche
(250 m2/g, Beispiel 24) erreichen ließ, ist es klar, daß die
Dispergierbarkeit der Ruße erfindungsgemäß sehr zufrieden
stellend ist. Es läßt sich allgemein vorhersehen, daß die
Verwendung von Ruß mit einer derart großen Oberfläche die
Wärmeentwicklung erhöht, d. h. daß die Blowout-Temperatur ab
nimmt. Tatsächlich ist aber die Blowout-Temperatur der Masse
von Beispiel 24 fast mit der der Masse von Beispiel 16 ver
gleichbar, was darauf schließen läßt, daß die exotherme Reak
tion durch Zugabe des Schwefels und des Beschleunigers in den
angegebenen Proportionen deutlich gehemmt wurde.
Claims (8)
1. Kautschukmasse, enthaltend
- A) 100 Gewichtsteile Dien-Kautschuk,
- B) 80 bis 200 Gewichtsteile Ruß und
- C) 2 bis 20 Gewichtsteile eines Ethylen-Vinylacetat- oder Ethylen-Acrylsäure-Copolymeren, dadurch gekennzeichnet, daß das Ethylen-Copolymere einen Gehalt an 10 bis 20 Gew.-% Vinylacetat oder Acrylsäure als Comonomereinheit hat und eine Brookfield-Viskosität bei 121°C von 500 bis 20000 mPa.s aufweist.
2. Kautschukmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß mindestens 70 Gew.-% der Komponente (A) aus Styrol-
Butadien-Kautschuk (SBR) bestehen.
3. Kautschukmasse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß der SBR 30 bis 60 Gew.-% Styrol enthält.
4. Kautschukmasse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß es sich bei mindestens 70 Gew.-% der Komponente (A)
um SBR mit einem Styrolgehalt von 30 bis 60 Gew.-% handelt,
worin der 1,2-Vinylverknüpfungsanteil der Butadieneinheiten
50 bis 80 Gew.-% beträgt.
5. Kautschukmasse nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Komponente (B) eine durch Stick
stoffadsorption bestimmte spezifische Oberfläche von minde
stens 120 m2/g aufweist.
6. Kautschukmasse nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Komponente (B) eine durch Stick
stoffadsorption bestimmte spezifische Oberfläche von minde
stens 150 m2/g aufweist.
7. Kautschukmasse nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch
gekennzeichnet, daß sie 0,5 bis 2,0 Gewichtsteile Schwefel
pro 100 Teile Komponente (A) und eine solche Menge eines Be
schleunigers enthält, daß sich
ein Schwefel/Beschleuniger-Verhältnis von 1/5 bis 1/10 er
gibt.
8. Verwendung einer Kautschukmasse nach einem der Ansprüche
1-7 zur Herstellung von Kraftfahrzeugreifen.
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Derwent-Referat Nr.75-366 25 W/22. JP 81-052936 B * |
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