DE4236042C2 - Anordnung zur automatisierten Kompensation von elastischen Antastdeformationen bei Längenmeßtastern - Google Patents
Anordnung zur automatisierten Kompensation von elastischen Antastdeformationen bei LängenmeßtasternInfo
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Description
Die Erfindung dient zur Erhöhung der Meßgenauigkeit und zur Rationalisierung der
Maßermittlung bei mechanisch berührenden Längenmeßtastern.
Sie kann überall dort eingesetzt werden, wo Präzisionslängenmessungen eine ge
naue, zeitsparende und bedienerfreundliche Kompensation elastischer Antastdefor
mationen erfordern. Dies gilt insbesondere für Längenmeßtaster zur hochauflösen
den Wegmessung.
Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten folgen daraus, daß ca. 80% aller Messungen
im Maschinen- und Feingerätebau Längenmessungen mit berührender Antastung
sind, wobei der Präzisionsanteil ständig zunimmt.
Vorteilhafte Anwendungen ergeben sich beispielsweise bei der Endmaß-, Lehren- und
Normalüberwachung, bei der Geometrieerfassung von Präzisionsteilen unter
schiedlicher Werkstoffe, bei Sondermeßaufgaben an Kugeln, Zylindern und Drähten
sowie bei Messungen an deformationsempfindlichen Teilen, insbesondere aus
Kunststoffen.
Die bei der mechanisch berührenden Antastung auftretenden Wechselwirkungen
von Prüfling und Antastung hinsichtlich materialtechnischer und oberflächenmäßiger
Zusammenhänge führen zu Störungen bei der Maßerfassung mit Präzisionsansprü
chen. So verfälschen meßkraftbedingte elastische Antastdeformationen in Form von
Prüflings- und Tasterdeformationen in der Regel die Meßwerte ganz erheblich. Den
schon lange bestehenden Forderungen zur umfassenden Reduzierung der genann
ten Deformationseinflüsse kann mit den derzeit zur Verfügung stehenden mecha
nisch berührenden Längenmeßtastern nur mit begrenzter Genauigkeit, zeitaufwen
dig und erhöhtem Bedien- bzw. Auswerteaufwand entsprochen werden.
Mit der Erfindung wird eine Anordnung vorgeschlagen, welche die bestehenden
Nachteile umgeht und durch ihren Aufbau und ihre Wirkungsweise zu einer rationel
len Maßerfassung hoher Genauigkeit führt.
Der Stand der Technik bezüglich der Beherrschung elastischer Antastdeformationen
bei mechanisch berührenden Längenmeßtastern läßt sich wie folgend beschreiben:
Bei den elastischen Antastdeformationen ist zu unterscheiden zwischen nichtli
nearen Hertzschen Abplattungsdeformationen bzw. linearen Abplattungsdeforma
tionen am Prüfling und Antastelement sowie linearen Tasterdeformationen infolge
der Tasterrückwirkung.
Korrekturmaßnahmen beschränken sich bei bekannten Längenmeßtastern im we
sentlichen darauf, daß eine Reduzierung von Einzeleinflüssen erfolgt.
Bekannt ist beispielsweise die rechnerische Korrektur von nichtlinearer Hertz
scher Abplattung, wie sie aufgrund von Präzisionsforderungen bei der Antastung
einer Ebene mit einer Kugel erfolgt.
Aus den Abplattungsformeln der Hertzschen Abplattungstheorie (H. Zill, Messen
und Lehren im Maschinenbau und in der Feingerätetechnik, VEB Verlag Technik
Berlin, 2. Auflage, Berlin 1972, S. 68-71) ergibt sich die Abplattung bei diesem
Antastfall zu:
Die Korrekturgenauigkeit wird hier erheblich von der genauen Kenntnis der Meß
kraft F beeinflußt. Diese wiederum unterliegt in der Praxis häufig Schwankungen,
sowohl von der konstruktiven Ausgangslösung her als auch hinsichtlich des Lang
zeitverhaltens. Dazu kommt noch, daß eine definierte Meßkraftrealisierung bei
Längenmeßtastern mit erhöhtem Meßbereich aufgrund des großen Verschiebe
weges der Antastung Schwierigkeiten bereitet. Insgesamt kann daher nur von ei
ner begrenzten Genauigkeit der Meßkraftkenntnis ausgegangen werden, was zu
entsprechenden Genauigkeitsverlusten bei Korrekturmaßnahmen führt. So wird
häufig der in Geräteunterlagen angegebene Sollwert der Meßkraft für Korrekturen
benutzt, der erfahrungsgemäß wegen der Herstellungstoleranzen der Taster und
der anderen genannten Ursachen deutlich von der tatsächlich vorhandenen Meß
kraft abweichen kann.
Während der in die Korrektur eingehende Kugeldurchmesser d hinsichtlich seines
Istmaßes gut zu ermitteln ist, muß der Einfluß der elastischen Materialkonstanten
E′, E′′, m′, m′′ von Prüfling und Antastelement kritisch betrachtet werden. Aus der
voranstehenden Korrekturformel folgt, daß eine rechnerische Korrektur generell
die genaue Kenntnis dieser Materialkonstanten voraussetzt, diese aber durch
Materialabweichungen bzw. Inhomogenitäten unsicher sind.
Darüber hinaus führt die komplizierte Struktur des Abplattungszusammenhanges
zu einem zeitaufwendigen und eingabefehleranfälligen Korrekturverfahren.
Bekannt ist weiterhin, daß Längenmeßtaster in wenigen Fällen über eine Meß
kraftumschaltung verfügen. So kann beispielsweise bei dem motorisch betriebe
nen CERTO-Meßtaster CT 60 M der Firma DR. JOHANNES HEIDENHAIN GmbH
die Meßkraft bei vertikaler Antastung nach unten von 1 N auf 1,25 N bzw. 1,75 N
umgeschaltet werden (Firmendruckschrift der DR. JOHANNES HEIDENHAIN
GmbH in der Bundesrepublik Deutschland, Druckschriften-Nr.
20849801·30·9/90·H).
Diese Meßkraftumschaltung in Richtung geringerer Meßkraft ist für eine scho
nende Antastung empfindlicher Oberflächen geeignet. Sie bietet aber auch die
Möglichkeit, sich durch erhöhte Meßkraft besser an kritische Rand- und Umfeld
bedingungen anzupassen.
Demgegenüber ist der Einsatz dieser Meßkraftumschaltung nur sehr begrenzt zur
Reduzierung elastischer Antastdeformationen möglich. Dabei kann man sich durch die Wahl
einer geringeren Meßkraft einem deformationsempfindlichen Prüfling zwar anpassen, aber
den Deformationseinfluß meist nicht ausreichend reduzieren, da selbst eine
Meßkraftreduzierung aufgabenabhängig mit unzulässig hohen Restdeformationen verbunden
sein kann.
Bei gezielter Auswahl eines Längenmeßtasters mit angegebener Meßkraft, zum Beispiel des
CERTO CT 60 M, wäre die rechnerische Korrektur von Hertzschen Abplattungsdeformationen
aufgrund der dargestellten Mängel häufig nicht genau genug. Dazu kommt, daß sich den
zwar mit motorischer Antastung schnell gewonnenen Meßwerten eine dem jeweiligen
Meßwert zugeordnete Rechenkorrektur in der bereits dargestellten zeitaufwendigen Weise
anschließt. Kritisch ist außerdem, daß durch die Meßwerterfassung mit der tatsächlich
vorhandenen Meßkraft und die Meßwertkorrektur mit der vorgegebenen Sollmeßkraft erhebliche
Differenzen bei der Deformationsreduzierung auftreten können. Da auch bei
Präzisionsmessungen oft viele Meßwerte erfaßt werden, behindern die nachfolgenden
manuell ausgeführten oder manuell ausgelösten Korrekturen den gesamten Meßprozeß und
gestalten ihn mehr oder weniger bedienerunfreundlich.
Es ist weiterhin eine Einrichtung zur Weg-Kraft-Koordinierung an Antastsystemen bekannt
geworden, mit der die Meßkraft und Richtung über Einstellmittel unter
Hinzuziehung eines Regelkreises programmierbar wird und in einem Bereich konstant
gehalten werden kann (DE-OS 31 06 031). Auch mit dieser Einrichtung kann es zu störenden
Werkstoffeinflüssen bei der Prüflingsmessung kommen, die zu erheblichen Einschränkungen
hoher Meßgenauigkeit führen.
Es ist das Ziel der Erfindung, die genannten Mängel der aus dem Stand der Technik
bekannten Lösungen zu umgehen und durch eine rationell ablaufende, umfassende
Kompensation elastischer Antastdeformationen eine Erhöhung der Meßgenauigkeit bei
mechanisch berührenden Längenmeßtastern zu erreichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Prozeß der Meßwerterfassung und der
Meßwertkorrektur so zusammenzuführen, daß er ganz oder teilweise automatisiert abläuft
und durch diese Zusammenführung eine rationelle Trennung des Prüfmaßes von
werkstoffbezogenen Einflüssen zeitlich schnell mit hoher Genauigkeit erfolgt und im Ergebnis
deformationsfreie bzw. weitgehend deformationsreduzierte Prüflingsmeßwerte angezeigt
werden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einer Anordnung zur automatisierten Kom
pensation von elastischen Antastdeformationen bei Längenmeßtastern,
umfassend einen Längenmeßtaster mit antriebsgesteuerter Tastbolzenverstellung und
Elementen zur Meßkraftvariation für n unterschiedliche Meßkräfte, mit n2, womit die
Meßkraftverhältnisse
und deren Korrekturfaktoren ) und
für nichtlineare Hertzsche Abplattungsvorgänge mit überlagerter linearer Tasterdeformation
und/oder (bm) und (bm-1) für lineare Abplattungsvorgänge mit überlagerter linearer
Tasterdeformation für jeweils zwei unterschiedliche Meßkräfte F1 und F2 verbunden sind,
Mitteln zur Taster- und Prüflingsaufnahme sowie einen Steuer-Rechen-Anzeigekomplex, der
eine Eingabe der für unterschiedliche Antastfälle zugeordneten Korrekturfaktoren ,
und/oder (bm), (bm-1) und eine Anzeige enthält, die sowohl werkstoffunabhängig
deformationsfreie als auch deformationsreduzierte Prüflingsmeßwerte automatisch anzeigt,
gelöst.
Es ist vorteilhaft, daß die Korrekturfaktoren ), und/oder (bm), (bm-1) in
den Steuer-Rechen-Anzeigekomplex manuell eingebbar sind, wenn sie vorher berechnet sind.
Es ist weiter vorteilhaft, daß nach der Eingabe der Meßkräfte bzw. deren Meßkraftverhältnisse
in den Steuer-Rechen-Anzeigekomplex manuell oder automatisch in Verbindung mit ihrer
ständigen Erfassung bei den Antastvorgängen durch an sich bekannte Mittel die
Korrekturfaktoren ), und/oder (bm), (bm-1) im Steuer-Rechen-
Anzeigekomplex berechnet werden.
Dabei besteht die vorteilhafte Möglichkeit, daß die aus den Sollmeßkräften bzw. aus
den tatsächlich wirkenden Istmeßkräften abgeleiteten Korrekturfaktoren ),
und/oder (bm), (bm-1) durch die jederzeit mögliche Eingabe ihrer bereits
berechneten Werte bzw. über die jederzeit mögliche Eingabe der Meßkräfte bzw.
deren Meßkraftverhältnisse in den Steuer-Rechen-Anzeigekomplex eingehen.
Es ist der Hauptvorteil der Anordnung, daß ganz oder teilweise automatisiert, schnell
und mit hoher Genauigkeit deformationsfreie bzw. weitgehend deformationsreduzier
te Prüflingsmeßwerte angezeigt werden, wobei die Gesamtheit auftretender An
tastdeformationen in die Anordnungskonzeption einbezogen ist. Dies gilt insbeson
dere für die in der Praxis vorhandene werkstoff- bzw. geometrieabhängige Prüf
lingsvielfalt.
Besonders vorteilhaft ist der Rückgriff auf Meßkraftverhältnisse und von ihnen abge
leitete Korrekturfaktoren. So ändern sich die Meßkraftverhältnisse in der Regel
schwerkraftbedingt mit der Tasterlage, sind aber in der jeweiligen Lage erfaßbar und
als Korrekturfaktoren in den Steuer-Rechen-Anzeigekomplex eingebbar.
Weiterhin ist es vorteilhaft, daß die Korrekturfaktoren auf die Soll- bzw. Istmeßkräfte
bezogen werden können. So ist es möglich, durch Abnahmemessungen der Taster
die tatsächlich wirkenden Meßkräfte zu ermitteln und in weitgehend fehlerfreie Kor
rekturfaktoren für den Steuer-Rechen-Anzeigekomplex zu übertragen. Das Problem
kritischer Fertigungstoleranzen zur Einhaltung definierter Meßkräfte wird somit um
gangen und die Herstellung der Taster wirtschaftlich gestaltet. Diese Möglichkeit der
meßkraftbezogenen Abnahme - oder Kontrollmessungen der Taster kann in vorteil
hafter Weise auch für Taster mit höchsten Genauigkeitsansprüchen bzw. für ein ge
sichertes Langzeitverhalten der Tastermeßkräfte herangezogen werden.
Langzeitlich veränderlichen Meßkräften, beispielsweise durch Altern von Federele
menten, kann so durch Eingabe neuer Korrekturfaktoren in den Steuer-Rechen-An
zeigekomplex begegnet werden, ohne daß fertigungstechnische Eingriffe in die Ta
ster erfolgen müssen.
Es ist auch vorteilhaft, daß durch die Realisierung mehrerer unterschiedlicher Ta
stermeßkräfte mit den zugehörigen Korrekturfaktoren für den Steuer-Rechen-Anzei
gekomplex eine Anpassung an meßkraftempfindliche Prüflingsoberflächen bzw. an
störende Rand- und Umfeldbedingungen möglich ist.
Insgesamt lassen sich die Anordnungsvorteile durch die rationelle Trennung des
Prüfmaßes von werkstoffbezogenen Einflüssen erklären, die mit einer qualifizierte
ren Angabe der Prüflingsmeßwerte verbunden ist. Höchste Meßwertauflösungen
moderner Tastermeßsysteme werden so durch die automatisierte Kompensation
materialtechnischer Störgrößen aufgewertet und führen zu optimalen Auflösungen.
Das Wesen der Erfindung soll anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels mit vertikaler Antastung näher erläutert werden. Die Anwen
dungsmöglichkeiten bleiben nicht auf dieses Beispiel beschränkt und erfassen ins
besondere bei dem Steuer-Rechen-Anzeigekomplex die unterschiedlichsten Kombi
nationen von Steuer-, Rechen- und Anzeigetechnik.
So können beispielsweise Steuergeräte und Anzeigeeinheiten mit Rechentechnik
bzw. Anzeigeeinheiten mit Rechentechnik und integrierter Ansteuerung oder Steuer
geräte mit Personalcomputer und Anzeigetechnik bzw. Personalcomputer mit inte
grierter Ansteuerung und Anzeigetechnik zum Einsatz kommen. Im einfachen An
wendungsfall kann auch eine Anordnung aus einem Längenmeßtaster, einem
Steuergerät und einer Kleinrechnervariante mit Anzeige eingesetzt werden.
Es zeigen:
Fig. 1 im Blockschaltbild die Anordnung eines Längenmeßtasters und eines
Steuer-Rechen-Anzeigekomplexes,
Fig. 2 schematisch eine Prüflingshöhenmessung mit vertikaler Antastung der
ersten Meßstelle,
Fig. 3 schematisch die Prüflingshöhenmessung mit vertikaler Antastung der
zweiten Meßstelle.
Für die automatisierte Kompensation elastischer Antastdeformationen und zur An
zeige deformationsfreier bzw. weitgehend deformationsreduzierter Prüflingsmeß
werte ist in Fig. 1 die Anordnung eines Längenmeßtasters mit antriebsgesteuerter
Tastbolzenverstellung sowie Meßkraftvariation für zwei Meßkräfte F1 und F2 und ei
nes Steuer-Rechen-Anzeigekomplexes dargestellt.
Für eine Prüflingshöhenmessung x mit vertikaler Antastung an der ersten Meßstelle
zeigt Fig. 2 schematisch den Meßaufbau. Dieser umfaßt einen Meßtisch 1 mit einer
Meßtischbezugsfläche 2, einen mit dem Meßtisch 1 gestellfest verbundenen Län
genmeßtaster 4 mit dem zugehörigen Tastbolzen 5 und dessen Tastkugel 6. Unter
Ausnutzung der automatisierten Ansteuerung durch den Steuer-Rechen-Anzeige
komplex wird der mit der Meßkraft F1 belastete Tastbolzen 5 an die Meßtischbe
zugsfläche 2 angefahren. Durch den Steuer-Rechen-Anzeigekomplex wird bei der
Berührung der Tastkugel 6 mit der Meßtischbezugsfläche 2 an der ersten Meßstel
le 7 der mit nichtlinearer Hertzscher Abplattungsdeformation und linearer Tasterde
formation behaftete Meßwert M1 erfaßt. Anschließend wird an der ersten Meßstelle 7
unter weiterer Ausnutzung der automatisierten Ansteuerung durch den Steuer-Re
chen-Anzeigekomplex über die Tastkugel 6 des mit der Meßkraft F2 belasteten Tast
bolzens 5 der mit den meßkraftabhängig veränderten Antastdeformationen behaftete
Meßwert M2 durch den Steuer-Rechen-Anzeigekomplex erfaßt. Für die Prüflingshö
henmessung x mit vertikaler Antastung an der zweiten Meßstelle zeigt Fig. 3 sche
matisch den Meßaufbau, der sich von Fig. 2 durch den auf die Meßtischbezugsflä
che 2 aufgesetzten Prüfling 3 mit der die Prüflingshöhe x begrenzenden Prüflings
deckfläche 9 und die veränderte Tastkugelposition unterscheidet. Unter Ausnutzung
der automatisierten Ansteuerung durch den Steuer-Rechen-Anzeigekomplex wird
der mit der Meßkraft F1 belastete Tastbolzen 5 an die Prüflingsdeckfläche 9 des
Prüflings 3 angefahren. Durch den Steuer-Rechen-Anzeigekomplex wird bei der Be
rührung der Tastkugel 6 mit der Prüflingsdeckfläche 9 an der zweiten Meßstelle 8
der bei Werkstoffunterschieden zwischen der Meßtischbezugsfläche 2 und Prüf
lingsdeckfläche 9 mit veränderter nichtlinearer Hertzscher Abplattungsdeformation
und linearer Tasterdeformation behaftete Meßwert M3 erfaßt. Anschließend wird an
der zweiten Meßstelle 8 unter weiterer Ausnutzung der automatisierten Ansteuerung
durch den Steuer-Rechen-Anzeigekomplex über die Tastkugel 6 des mit der Meß
kraft F2 belasteten Tastbolzens 5 der mit den meßkraftabhängig veränderten An
tastdeformationen behaftete Meßwert M4 durch den Steuer-Rechen-Anzeigekomplex
erfaßt.
Bei einem Meßkraftverhältnis
des Längenmeßtasters 4 lassen sich für den
vorliegenden Fall nichtlinearer Hertzscher Abplattung die beiden Korrekturfaktoren
) und ermitteln und in den Steuer-Rechen-Anzeigekomplex eingeben.
Innerhalb des Korrekturprozesses werden nun die Meßwerte M1, M2, M3 und M4 in
der Form
rationell so korrigiert, daß die deformationsfreie Prüflingshöhe x des Prüflings 3 durch die
Anzeige des Steuer-Rechen-Anzeigekomplexes angezeigt wird.
Für ein nicht dargestelltes Beispiel der Prüflingshöhenmessung x des Prüflings 3 mit linearer
Abplattungsdeformation an der Meßtischbezugsfläche 2 bzw. an der Prüflingsdeckfläche 9
beim Austausch der Tastkugel 6 gegen einen Tastzylinder mit zylindrischer Antastfläche lassen
sich bei gleichem Meßkraftverhältnis
des Längenmeßtasters 4 für den vorliegenden
Fall linearer Abplattung die beiden Korrekturfaktoren (b) und (b-1) ermitteln und in den
Steuer-Rechen-Anzeigekomplex eingeben.
Innerhalb des Korrekturprozesses werden nun die zugehörigen Meßwerte M1, M2, M3 und
M4 in der Form
rationell so korrigiert, daß die deformationsfreie Prüflingshöhe x des Prüflings 3 durch die
Anzeige des Steuer-Rechen-Anzeigekomplexes angezeigt wird.
Für Anwendungsfälle der Anordnung des Längenmeßtasters 4 und des Steuer-Rechen-
Anzeigekomplexes, bei denen nichtlineare Hertzsche Abplattungsvorgänge
und überlagerte
lineare Tasterdeformationen derart auftreten, daß an den beiden
Meßstellen für eine
Prüflingsabmessung die linearen Tasterdeformationen bei gleicher Meßkrafteinleitung
veränderlich sind, ist eine geänderte Zuordnung der Korrekturfaktoren zweckmäßig. So lassen
sich mit den aus dem Meßkraftverhältnis
ermittelten Korrekturfaktoren (b), (b-1) die diesmal vorliegenden Meßwerte M1, M2,
M3 und M4 innerhalb des Korrekturprozesses in der Form
rationell so korrigieren, daß weitgehend deformationsreduzierte Prüflingsmeßwerte durch die
Anzeige des Steuer-Rechen-Anzeigekomplexes angezeigt werden. Diese Prüflingsmeßwerte
enthalten nur noch abplattungsbedingte Restdeformationseinflüsse.
Während mit dem Längenmeßtaster 4 in der dargestellten vorteilhaften Weise die
Antastdeformationen kompensiert und deformationsfreie bzw. weitgehend
deformationsreduzierte Prüflingsmeßwerte angezeigt werden, können auch
Prüflingsmessungen unter Ausnutzung nur jeweils einer Meßkraft ausgeführt werden. Dieser
einfachere Antastvorgang ist zweckmäßig bei gleichbleibenden Antastdeformationen, aber
auch bei genauigkeitsreduzierten Messungen, die Deformationseinflüsse enthalten dürfen.
Claims (3)
1. Anordnung zur automatisierten Kompensation von elastischen Antastdeforma
tionen bei
Längenmeßtastern,
umfassend einen Längenmeßtaster mit antriebsgesteuerter Tastbolzenverstellung und Elementen zur Meßkraftvariation für n unterschiedliche Meßkräfte, mit n 2, womit die Meßkraftverhältnisse und deren Korrekturfaktoren und für nichtlineare Hertzsche Abplattungsvorgänge mit überlagerter linearer Tasterdeformation und/oder (bm) und (bm-1) für lineare Abplattungsvorgänge mit überlagerter linearer Tasterdeformation für jeweils zwei unterschiedliche Meßkräfte F1 und F2 verbunden sind, Mitteln zur Taster- und Prüflingsaufnahme sowie einen Steuer-Rechen- Anzeigekomplex, der eine Eingabe der für unterschiedliche Antastfälle zugeordneten Korrekturfaktoren , und/oder (bm), (bm-1) und eine Anzeige enthält, die sowohl werkstoffunabhängig deformationsfreie als auch deformationsreduzierte Prüflingsmeßwerte automatisch anzeigt.
umfassend einen Längenmeßtaster mit antriebsgesteuerter Tastbolzenverstellung und Elementen zur Meßkraftvariation für n unterschiedliche Meßkräfte, mit n 2, womit die Meßkraftverhältnisse und deren Korrekturfaktoren und für nichtlineare Hertzsche Abplattungsvorgänge mit überlagerter linearer Tasterdeformation und/oder (bm) und (bm-1) für lineare Abplattungsvorgänge mit überlagerter linearer Tasterdeformation für jeweils zwei unterschiedliche Meßkräfte F1 und F2 verbunden sind, Mitteln zur Taster- und Prüflingsaufnahme sowie einen Steuer-Rechen- Anzeigekomplex, der eine Eingabe der für unterschiedliche Antastfälle zugeordneten Korrekturfaktoren , und/oder (bm), (bm-1) und eine Anzeige enthält, die sowohl werkstoffunabhängig deformationsfreie als auch deformationsreduzierte Prüflingsmeßwerte automatisch anzeigt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrekturfaktoren , und/oder (bm), (bm-1) bereits berechnet sind und manuell
in den Steuer-Rechen-Anzeigekomplex eingebbar sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Eingabe
der Meßkräfte bzw. deren Meßkraftverhältnisse in den Steuer-Rechen-Anzeigekomplex
manuell oder automatisch in Verbindung mit ihrer ständigen Erfassung
bei den Antastvorgängen durch an sich bekannte Mittel die Korrekturfaktoren
, und/oder (bm), (bm-1) im Steuer-Rechen-Anzeigekomplex berechnet
werden.
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