DE4235770A1 - Uebertragen und wiedergabe von fernsehbildern in von dem fernsehstandard abweichendem bildformat mit nachgeschalteter optischer entzerrung auf der empfaengerseite - Google Patents
Uebertragen und wiedergabe von fernsehbildern in von dem fernsehstandard abweichendem bildformat mit nachgeschalteter optischer entzerrung auf der empfaengerseiteInfo
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Description
Bei der zunehmenden Übertragung von Breitwandfilmen der Filmindustrie
über Fernsehsender treten Kompatibilitätsprobleme auf, insbesondere
durch den Umstand, daß das standardisierte Bildformat des Fernsehens
seit den Anfängen, in enger Anlehnung an die damalige Aufnahmetechnik
des Films nach wie vor 4 : 3 und noch nicht das Breitwandformat 16 : 9 ist.
Aber auch der beschlossene schrittweise Übergang zur Breitwandtechnik
und zum hochauflösenden Fernsehen HDTV mit dem Format 16 : 9 in den TV-Studios
erfordert kompatible Schritte für einen stetigen, langsamen
Übergang.
Bei Einführung der Fernsehtechnik (1936 in Berlin) waren noch keine Direktübertragungen
möglich. Es mußte das sogenannte Zwischenfilmverfahren
infolge noch nicht vorhandener Fernsehaufnahmeröhren mit hoher
Lichtempfindlichkeit angewandt werden, weil nur dadurch eine genügend
große Tiefenschärfe der Optik indirekt erreicht werden konnte. Diese
enge Kopplung an den Film besteht seit etwa 1952 nicht mehr, da damals
die Filmindustrie erste Breitwandtechniken einführte, wodurch in zeitlich
schneller Folge anstelle des Seitenverhältnisses von 1,333 (=4 : 3)
mit Cinemascope-55 (=2 : 1) und mehreren anderen Breitwandverfahren Seitenverhältnisse
bis zu 2,55, ebenfalls ein Cinemascope-Verfahren (s. Abb. 1
u. Tab. 1), eingeführt wurden, die seitdem das ursprüngliche Format 4 : 3
verdrängten. Lange Jahre war die Häufigkeit der Übertragung von Filmen
über die Fernsehsender relativ niedrig, da die Fernsehanstalten über eine
größere Produktion eigener Programme auf Magnetbändern verfügten. Mit
der stark angestiegenen Zahl privater Fernsehsender, insbesondere durch
die Fernsehsatellitentechnik, stieg durch den danach aufkommenden Mangel
an eigener Produktion der Bedarf an den Filmen der Filmindustrie
erheblich an. Die Filmindustrie hat es beim Übergang zu den
Breitwandtechniken für sinnvoll angesehen und auch nicht für
erforderlich gehalten, zu einem anderen Filmformat überzugehen. Das
heißt, der 35 mm breite Celluloidstreifen ist bis heute das Wiedergabemedium
der Filmindustrie geblieben. Und darüberhinaus ist sogar das
Format des auf dem Filmstreifen festgehaltenen Bildes im allgemeinen
nach wie vor etwa 24 : 18 mm, d. h. das Seitenverhältnis des auf dem Film
festgehaltenen Bildes ist bei etwa 4 : 3 geblieben. Das wird dadurch
bewirkt, daß mit sogenannten Anamorphoten - Optik die durch
Dazwischenschalten von Zylinderlinsen entsteht - das Bild mindestens in
einer Ausdehnungsrichtung verzerrt wird. Bei den Breitwandfilmen hat
man die Bildhöhe auf dem Filmstreifen, ca. 18 mm, unverändert gelassen,
das war allein schon wegen der Perforation des Films für die Wiedergabegeräte
sinnvoll. Die Breite dagegen wurde durch Anamorphote bei
allen Breitwandformaten auf ca. 24 mm komprimiert, um sie dann durch die
Optik der Wiedergabegeräte entsprechend zu entzerren. Soweit die Seite
der Filmindustrie, auf die sich die Fernsehtechnik einstellen mußte.
Auch heute sind nich viele Filme im alten Format hergestellt.
Dafür ist die Wiedergabetechnik für das Fernsehen vorhanden. Jedes Bild
wird für das Zwischenzeilenverfahren für zwei Halbbilder verschachtelt
zweimal abgetastet, insgesamt 575 Zeilen, jede Zeile in 52
Mikrosekunden, während für den Rücklauf des Abtaststrahls sowie für
Steuertechnik und ggf. auch für den Ton zwischen den Zeilenabtastvorgängen
jeweils 12 Mikrosekunden zur Verfügung stehen. Zwischen den
Halbbildern beträgt die Dunkelzeit 1,6 msec. - Da nun auch die
Einzelbilder von Breitwandfilmen in der Breite optisch komprimiert und
in der Höhe nicht verändert worden sind, erfolgt das Abtasten für die
Fernsehübertragung in der gleichen Weise wie soeben beschrieben. Strahlt
nun die Fernsehanstalt das abgetastete Bild so aus, dann erscheint auf
den Fernsehempfängern das komprimierte Bild (s. Abb. 1). In diesem
Beispiel ist das Bild sogar sehr stark komprimiert worden, und zwar nach
dem Cinemascope-Verfahren von 2,55 auf 1,333, das bedeutet nahezu den
Faktor 2.0! Einen Film so komprimiert dem Fernsehteilnehmer anzubieten,
das wäre gewiß eine Zumutung!
Die Fernsehindustrie hat inzwischen mehrere Verfahren entwickelt, die
dem Fernsehteilnehmer zur Wiedergabe auf seinem Empfangsschirm (4 : 3) ein
unverzerrtes Breitwandbild aufbereiten.
- 1. Das Filmbild wird bei diesen Verfahren in der herkömmlichen Technik
abgetastet. Um nun das Bild dem Format anzupassen, muß es in der
Vertikalen komprimiert werden. Das heißt, daß man das Bild auf weniger
Zeilen entsprechend dem erforderlichen Kompressionsfaktor
zusammendrängt. Das kann zum Beispiel elektronisch durch
Rasterkonversion vorgenommen werden oder auch durch Vergrößerung des
Zeilenabstandes beim Abtasten. Die Zeilen, die dabei oben und/oder unten
über das Bildformat hinausgehen, sind dann bei der Wiedergabe automatisch
dunkel, da sie keine Information beinhalten. So hat das komprimierte
Breitwandbild, das von der neuen 16 : 9 Fernsehnorm für 4 : 3 Geräte
formatgerecht ausgestrahlt werden soll nur 431 aktive Zeilen, ergänzt
durch 144 dunkle Zeilen, so daß das Gesamtbild wiederum aus 575 Zeilen
besteht. Es wird an dieser Stelle auf die Literaturstelle (1) hingewiesen,
die sich ausführlich mit den hier nur relativ kurz zu
beschreibenden Verfahren befaßt. In der erwähnten Arbeit werden
insbesondere auch die Nachteile dieser Verfahren beschrieben. Der
Fachmann erkennt schnell, daß durch die infolge der Reduzierung der
Zeilenzahl durch kaum vermeidbare Unterabtastung Bildfehler entstehen.
Es wird in (1) auch eine deutlich verbesserte Technik erläutert, auf die
auch unter Punkt 2 (s. d.) kurz eingegangen wird.
Ehe auf die zweite Verfahrensgruppe eingegangen wird, soll zuvor noch auf die Breitwandentwicklung der Fernsehanstalten selbst eingegangen werden. - Seit längerer Zeit ist die gesamte Fernsehtechnik bemüht, eine eigene Breitwandtechnik zu entwickeln. Da hiervon die gesamte künftige Technik des Fernsehens betroffen ist, war es entsprechend schwierig, einen neuen Standard festzulegen. Um da die Empfänger einen in seiner Größe unveränderbaren Bildschirm besitzen, deren Größe festgelegt werden mußte, kam anders als bei den leicht veränderbaren Abmessungen der Projektionswände nur ein einziges neues Format infrage. Man hat sich auf das Seitenverhältnis 16 : 9 (=1,778) geeinigt. Es wird aber trotz der Festlegungen noch recht lange dauern, bis alle Studios umgerüstet sind und bis genügend Videobänder in der neuen Norm den Fernsehanstalten zur Verfügung stehen werden:
Nachfolgend soll auf die Verfahrensgruppe 2 eingegangen werden:
- 2. Das Verfahren "PAL Plus" bietet die Möglichkeit, kompatible Schritte von Breitwandproduktionen oder live-Aufnahmen im neuen Standard 16 : 9 durch Herausnehmen jeweils der vierten Zeilen von 575 vor dem Aussenden auf den herkömmlichen Fernsehgeräten darzustellen. Doch anders als bei den Verfahren unter 1. und 2. werden die herausgenommenen Zeilen unsichtbar in den zweimal 72 schwarzen Zeilen über und unter dem Breitwandbild übertragen, wodurch das komplette Breitwandbild in neuen Empfängern im 16 : 9-Format wieder hergestellt werden kann. Diese Technik erlaubt volle Kompatibilität vom ältesten bis zum neuesten Fernsehempfänger mit einem Bildschirm im Format 16 : 9. In (1) ist darüber hinaus ein noch darüber hinaus verbessertes Verfahren beschrieben, bei dem die jeweils vierten Zeilen nicht herausgenommen werden, sondern der gesamte Bildinhalt wird in der Vertikalen durch einen Tiefpaß und einen Hochpaßfilter in zwei Teile zerlegt. Der Tiefpaßanteil beinhaltet das komplette Bild, das mit 431 Zeilen dargestellt wird, und es kann in der sogenannten Letterbox-Technik auf den bisherigen 4 : 3 Bildschirmen wiedergegeben werden, wobei Bildbeeinträchtigungen durch Unterabtastfehler nahezu ausgeschaltet werden können. Das führt zu einer höheren Bildgüte. Bei den neuen Empfängern für die 16 : 9-Darstellung wird der Hochpaßanteil in den zweimal 72 Zeilen mit dem Bildinhalt der 431 Zeilen zusammengeführt, und ein hochwertigeres Bild als es mit den alten 4 : 3 Empfängern dargestellt werden kann, ist auf den 16 : 9 Schirmen zu sehen. PAL PLUS überträgt über den bisherigen Kanal praktisch gleichzeitig Bilder für das alte 4 : 3 und das neue Format 16 : 9.
Das Thema Breitwandtechnik hat im Zusammenhang mit der Fernsehtechnik
zwei wesentliche Richtungen: Einmal ist es die Fernsehtechnik für sich
genommen, wobei kompatiblen Schritten wie PAL PLUS für die lange zu
erwartende Zeit für den Übergang vom Format 4 : 3 auf das Breitwandformat
16 : 9 eine große Bedeutung zukommen kann. Zum anderen bleibt aber die
Frage der über Fernsehkänale auszustrahlenden Filme auch dann noch erhalten,
wenn die gesamte TV-Industrie auf 16 : 9 umgeschaltet haben wird.
Nachfolgend seien daher ein Teil der verschiedenen Formate der Filmtechnik
zusammengestellt, unabhängig von dem genauen aktuellen Stand
der verschiedenen Techniken:
Fernsehen, bisherige Norm: Seitenverhältnis: 1.333 (4 : 3)
Film-Technirama: Seitenverhältnis: 1.5
Fernsehen, künftige Norm: Seitenverhältnis: 1.78 (16 : 9)
Film-Vitavision: Seitenverhältnis: 1.85
Film-Cinemascope 55: Seitenverhältnis: 2.0
Film-Todd AO: Seitenverhältnis: 2.2
Film-Techniscope: Seitenverhältnis: 2.35
Film-Cinemascope: Seitenverhältnis: 2.55
Film-Technirama: Seitenverhältnis: 1.5
Fernsehen, künftige Norm: Seitenverhältnis: 1.78 (16 : 9)
Film-Vitavision: Seitenverhältnis: 1.85
Film-Cinemascope 55: Seitenverhältnis: 2.0
Film-Todd AO: Seitenverhältnis: 2.2
Film-Techniscope: Seitenverhältnis: 2.35
Film-Cinemascope: Seitenverhältnis: 2.55
Aus diesen Zahlen läßt sich leicht erkennen, daß selbst nach dem
Einführen des neuen TV-Breitwandformats das Problem der zu übertragenden
Filme der Filmindustrie noch nicht gelöst ist. Und die Forderung nach
Übertragung solcher Filme wird vermutlich noch lange bestehen bleiben.
So müssen in der Letterbox-Technik für eine formatgerechte Darstellung
von Cinemascope-Filmen (Format 2.55) in der 4 : 3-Technik insgesamt 275
schwarze Zeilen eingefügt werden, und bei der Übertragung über die
künftigen Breitwandkanäle wären immer noch 174 schwarze Zeilen
erforderlich, um formatgetreue Bilder zu erreichen. Auch die Darstellung
des 4 : 3 Formats auf Breitwand-Geräten stößt bei den Kunden vorerst noch
nicht auf große Zustimmung, wie aus dem Fachhandel zu erfahren ist.
Zur Überwindung der aufgezeigten Schwierigkeiten, die sich vor allem
durch unterschiedliche Bildformate von Aufnahme- und Empfangsgeräten
ergeben und wobei die elektronische Formatwandlung zu Qualitätseinbußen
führt, kann die vorliegende Erfindung eingesetzt werden. Sie zeitigt bei
ihren Anwendungen eine hohe Flexibilität und liefert zur Lösung aller
im Zusammenhang mit der Anpassung der verschiedensten Formate an die
Übertragungstechniken des Fernsehens und an dessen bisheriges und
künftiges neues Format wesentliche Beiträge. Das Verfahren der Erfindung
liefert die kompatiblen Schritte, die zur Einführung des neuen
Breitwandformats 16 : 9 im Fernsehen notwendig und förderlich sind. Hierbei
entsteht im Gegensatz zu den bisher angewandten Methoden keinerlei
Bildverlust.
Bei dem Verfahren der Erfindung wird das erreicht, indem alle Zeilen
eines Bildes, die bei der TV-Aufnahme oder bei der Filmabtastung
anfallen auch dann in ihrer elektronischen Form über die vorhandenen
Übertragungswege geleitet werden, wenn sich auf allen oder einem Teil
der Empfangsgeräte wegen der Formatabweichung ein verzerrtes Bild
ergeben kann, das jedoch am Empfangsort nach Empfang und Darstellung auf
dem Bildschirm durch optische Einrichtungen für den Betrachter entzerrt
wird.
Es sollte grundsätzlich bei der Vorbereitung von Übertragungen und bei
elektrischer Speicherung das Prinzip der kompletten Speicherung aller
Bildzeilen angewandt werden. Die Anamorphote bestehen insbesondere aus
einer Fresnel-Zylinder-Linse, aus Kunststoff-Zylinder-Linsen, aus Wasser-
oder allgemein aus Flüssigkeits-Zylinder-Linsen anstelle von Zylindern-
der-Linsen Hohlspiegel mit den gleichen optischen Eigenschaften
eingesetzt werden können.
Besondere Bedeutung kommt der Erfindung in der Übergangszeit der
Fernsehtechnik vom bisherigen Format 4 : 3 auf die Breitwandtechnik mit
dem Format 16 : 9 zu. Es gibt, wie oben beschrieben, mehrere Verfahren der
sogenannten Letterboxtechnik, die Breitwandfilme über die PAL-Kanäle
verteilen. Aber nur ein Verfahren kann zur Zeit die künftigen
Breitwandübertragungen 16 : 9 als auch die bisherigen Sendungen im 4 : 3
Format über jeweils einen PAL-Kanal gleichzeitig beiden Empfängergruppen
zuleiten. Das ist das unter Punkt 3 beschriebene PAL PLUS. In Abb. 5
(s. d.) ist dieses Verfahren dargestellt. Man kann dort leicht erkennen,
wie es mit einigem Aufwand möglich ist, beide Verfahren einzusetzen. Je
nach der im Programm vorgesehenen Technik wird dasselbe im Format 16 : 9
oder 4 : 3 Technik den Teilnehmern überspielt. Und wie aus der Abb. 5 im
einzelnen ersichtlich, können beide Techniken von den alten und auch den
neuen Geräten verarbeitet werden. - Wird z. B. 16 : 9 vom Studio gesendet,
dann erhält der 4 : 3 Empfänger die Bilder im Letterbox-Format zugeleitet,
und der Empfänger in der neuen Norm füllt den breiten 16 : 9-Schirm mit
dem empfangenen Bild aus. - Kommt dagegen eine Sendung in der alten
Technik zur Ausstrahlung, dann hat der 4 : 3 Empfänger automatisch das
gewohnte, den Schirm ausfüllende Bild, und das 16 : 9 Gerät muß durch eine
Zeilenkompression von 52 auf 39 Mikrosekunden den Bildschirm indirekt
verkleinern. Es werden dann automatisch am linken und am rechten Rand
schwarze, d. h. dunkle Balken erzeugt. Zusammenfassend: Der 4 : 3 Empfänger
bekommt bei Breitwandübertragungen, wie oben ausführlich beschrieben,
oben und unten dunkle Balken vom PAL-Plus Studio "geliefert", wodurch
der Bildschirm praktisch verkleinert wird. Und bei Ausstrahlung in 4 : 3
Technik geschieht das Umgekehrte: der 16 : 9 Empfänger fügt rechts und
links dunkle Balken in das Bild ein und verkleinert so im Fall dieser
Sendungen den Bildschirm.
Die Lösung ist durchaus interessant, aber bis zur vollen Reife sind noch
einige Probleme zu lösen. Doch ist diese neue Technik auch von der
wirtschaftlichen Seite nicht leicht zu lösen. So müssen an die Stelle
der altbewährten PAL-Studios Komponentenstudios treten, was nicht unerhebliche
Investitionen erfordert. Und die Studios müssen gleichzeitig
PAL Plus-C oder mit Kennsignal einsetzen, das vom 16 : 9 Empfänger
ausgewertet werden muß. Auf der Empfängerseite entstehen ebenfalls
erhebliche Kosten durch den PAL Plus-Decoder.
Dieses Bild sieht beim Einsatz der Technik der Erfindung völlig anders
aus. Wie aus der Abb. C ersichtlich, braucht auf der Studioseite an der
Standard-Technik des heutigen PAL-Studios nichts verändert zu werden.
Bei der Abtastung von Filmen auch von Breitwandfilmen wird das gesamte
Bild abgetastet. Es ist dabei keine Bildkompression durch Zylinderlinsen
in der Vertikalen zum Entzerren erforderlich. Für die Aufnahmetechnik
gilt das gleiche. Wenn eine Breitwanddarstellung ansteht, dann wird beim
Objektiv lediglich die entsprechende Breitwandeinstellung durch
Einfügen eines Anamorphoten vorgenommen, da die Zeilenabtastzeit
unverändert 52 Mikrosekunden beträgt. Die einzige Veränderung ist beim
Teilnehmer der bisherigen 4 : 3 Technik vorzunehmen: Dieser muß, wie oben
bereits erläutert, bei Empfang von Breitwandfilmen die sofort erkennbare
Verzerrung dadurch ausgleichen, indem er die zum Bildentzerren in der
Waagerechten vorgesehene Zylinderlinse vor den Bildschirm bringt. Für
den Teilnehmer ergibt sich ein besonders großer Vorteil dadurch, daß er
ein echtes Breitwandbild geboten bekommt. Ihm wird das komplette Bild
zugeleitet und nicht ein solches, bei dem die jeweils vierten oder
sogar die dritten Zeilen entfernt worden sind, um das verkleinerte
Breitwandformat zu erhalten, was ja ohnehin äußerst unlogisch ist. Durch
die optische Entzerrung des Breitwandbildes, eine Bildvergrößerung in
der Waagerechten, haben die Fernsehzuschauer eine um im Mittel den
Faktor zwei größere Bildfläche gegenüber der Letterbox-Technik. Mancher
wird mit überschaubarem Aufwand Freude an der Breitwandtechnik bekommen.
Mit diesen kompatiblen Schritten rückt auch die z. Z. noch ferne HDTV-Technik
näher an die "Mediengesellschaft" heran. Diese ist offensichtlich
nicht bereit die von der Industrie herbeigewünschte schnelle Wandlung
ohne kompatible Zwischenschritte mitzumachen.
Durch den Einsatz des Verfahrens gemäß der Erfindung können Fernseh-Studios
bei der Einführung neuer Normen für Bildformate unverändert
bleiben. Sie können auch dann mit der kompletten Anzahl vollständiger
Bildzeilen die Bilder über terristische Übertragungswege, über Satellitenwege
und über Kabelfernsehkanäle zu den Empfängern leiten, wenn
alle Empfänger oder ein Teil derselben auf den Bildschirmen durch die
Formatänderung ein verzerrtes Bild empfangen. Diese können dann mit ihrem
gesamten Informationsgehalt durch Dazwischensetzen von Anamorphoten
entzerrt werden, um sie in ihrem ursprünglichen Format wieder herzustellen.
Das Verfahren kann vor allem beim Übergang von einem Grundformat
wie z. B. 4 : 3 auf ein neues, wie z. B. 16 : 9 mit großem Vorteil eingesetzt
werden. Dadurch wird die von vielen Seiten als zu hoch angesehene
Schwelle zum HDTV leichter überwindbar. Das Verfahren erlaubt es auch,
daß digitale Aufzeichnungen gemacht werden können, die die Lehren dieses
Verfahrens berücksichtigen, wodurch der bei Wandlungen nicht vermeidbare
Informationsverlust nicht auftreten kann. Das Verfahren dieser Anmeldung
erlaubt es auch, daß die bei der Betrachtung der Bildschirme notwendige
Entzerrung durch für den Betrachter geschaffenen Betrachtungsgeräte, wie
z. B. Operngläser mit Anamorphoten u. dgl., vorgenommen wird.
In der praktischen Anwendung des beschriebenen Verfahrens kann es
durchaus vorkommen, daß es wünschenswert ist, daß die notwendige Bildentzerrung
nur zu einer geringen Bildvergrößerung des virtuellen Bildes
führt. So ist es ohne weiteres möglich, kombiniert mit der Vergrößerung
des virtuellen Bildes in der Waagerechten die senkrechte Bildausdehnung
etwas mittels einer Zerstreuungslinse zu komprimieren. Das kann durch
entsprechend berechnete Linsen erreicht werden. Hierzu können auch
Hohlspiegel das Linsensystem ergänzen.
Diese Beschreibung wird durch recht ausführlich gehaltene Abbildungen
ergänzt:
Abb. 1: Sie zeigt die Bildver- und Entzerrung bei Cinemascope.
Abb. 2: Hier wird das neue Verfahren mit PAL Plus verglichen.
Abb. 3: Dieses Bild läßt das Prinzip der Fresnellinsen erkennen.
Abb. 4: Hier werden die bereits mit Erfolg angewandten
Bemessungskriterien für die Linsen erläutert.
Abb. 5: Sie läßt den Fachmann erkennen, welchen Aufwand die PAL Plus-Studios
erfordern
Abb. 6: dem gegenüber können bei dem beschriebenen Verfahren die
standardisierten, bewährten PAL Studios erhalten bleiben.
Literaturstellen:
(1) H. Schönfelder - Chr. Hentschel
Probleme des Formatwechsels bei zukünftigen verbesserten PAL-Verfhr. FKTG 7/1991
(2) H. Naumann
Optik für Konstrukteure - Knapp-Verlag 1970
Literaturstellen:
(1) H. Schönfelder - Chr. Hentschel
Probleme des Formatwechsels bei zukünftigen verbesserten PAL-Verfhr. FKTG 7/1991
(2) H. Naumann
Optik für Konstrukteure - Knapp-Verlag 1970
Claims (9)
1. Verfahren für Fernsehübertragungen und Aufzeichnungen zur kompletten
Wiedergabe aller Bildformate beim Betrachter, so auch derjenigen, die
dem üblichen Format der Fernsehtechnik oder anderer Anwendungen nicht
entsprechen, dadurch gekennzeichnet, daß alle Zeilen der Aufnahme vollständig
oder auch bei der Abtastung von Filmen für die direkte Übertragung
oder die Aufzeichnung erhalten bleiben, wenn sich bei allen oder
einem Teil der Empfangsgeräte, infolge Formatabweichung ein verzerrtes
Bild ergeben kann, das jedoch am Ort der direkten oder späteren Betrachtung
durch Anamorphote so entzerrt wird, daß das ursprüngliche komplette
Format wieder entsteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch bei der
Vorbereitung von Übertragungen und bei elektrischer Speicherung das
Prinzip der kompletten Speicherung aller Bildzeilen angewandt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anamorphote insbesondere aus einer Fresnel-Zylinder-Linse, aus
Kunststoff-Zylinder-Linsen, aus Wasser- oder allgemein aus Flüssigkeits-Zylinder-Linsen
bestehen.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle
von Zylindernder-Linsen Hohlspiegel mit den gleichen optischen Eigenschaften
eingesetzt werden können.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß durch
den Einsatz des Verfahrens gemäß der Erfindung Fernseh-Studios bei der
Einführung neuer Normen für Bildformate unverändert bleiben können und
diese auch dann mit der kompletten Anzahl vollständiger Bildzeilen die
Bilder über terristische Übertragungswege, über Satellitenwege und über
Kabelfernsehkanäle zu den Empfängern leiten, wenn alle Empfänger oder
ein Teil derselben auf den Bildschirmen durch die Formatänderung ein
verzerrtes Bild empfangen, um diese dann mit ihrem gesamten Informationsgehalt
durch Dazwischensetzen von Anamorphoten zu entzerren, um sie
in ihrem ursprünglichen Format wieder herzustellen.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verfahren insbesondere beim Übergang von einem Grundformat wie z. B. 4 : 3
auf ein neues, wie z. B. 16 : 9 eingesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß auch
digitale Übertragungen und Aufzeichnungen gemacht werden können, die
später bei der Wiedergabe oder Weiterverwendung zum gleichen Ergebnis
führen.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die bei
der Betrachtung der Bildschirme notwendige Entzerrung durch für den Betrachter
geschaffenen Betrachtungsgeräte, wie z. B. Operngläser mit Anamorphoten
u. dgl. vorgenommen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß auch
die notwendige Entzerrung durch eine Kombination gekreuzter Zylinderlinsen,
Hohlspiegel oder anderen Anamorphoten in zwei Bildebenen vorgenommen
werden kann, um so z. B. zu einer gewünschten Größe des virtuellen
Bildes zu gelangen, wobei die eine Linse eine Sammellinse und die andere
eine Zerstreuungslinse sein kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4235770A DE4235770A1 (de) | 1991-10-23 | 1992-10-23 | Uebertragen und wiedergabe von fernsehbildern in von dem fernsehstandard abweichendem bildformat mit nachgeschalteter optischer entzerrung auf der empfaengerseite |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4135024 | 1991-10-23 | ||
DE4235770A DE4235770A1 (de) | 1991-10-23 | 1992-10-23 | Uebertragen und wiedergabe von fernsehbildern in von dem fernsehstandard abweichendem bildformat mit nachgeschalteter optischer entzerrung auf der empfaengerseite |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4235770A1 true DE4235770A1 (de) | 1993-04-29 |
Family
ID=25908470
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4235770A Withdrawn DE4235770A1 (de) | 1991-10-23 | 1992-10-23 | Uebertragen und wiedergabe von fernsehbildern in von dem fernsehstandard abweichendem bildformat mit nachgeschalteter optischer entzerrung auf der empfaengerseite |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4235770A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0659025A3 (de) * | 1993-12-18 | 1995-09-06 | Grundig Emv | Sender zur Erzeugung von Letterbox-codierten Fernsehsignalen. |
WO1998057492A1 (en) * | 1997-06-09 | 1998-12-17 | Electrohome Limited | Optical image resizing apparatus |
-
1992
- 1992-10-23 DE DE4235770A patent/DE4235770A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0659025A3 (de) * | 1993-12-18 | 1995-09-06 | Grundig Emv | Sender zur Erzeugung von Letterbox-codierten Fernsehsignalen. |
WO1998057492A1 (en) * | 1997-06-09 | 1998-12-17 | Electrohome Limited | Optical image resizing apparatus |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |