DE4235767C2 - Anlage zum Aufbereiten von Kühlflüssigkeit für Brillenglas-Bearbeitungsmaschinen - Google Patents
Anlage zum Aufbereiten von Kühlflüssigkeit für Brillenglas-BearbeitungsmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zum Aufberei
ten von Kühlflüssigkeit für Brillenglas-Bearbeitungs
maschinen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei der spanabhebenden, also beispielsweise bei der
schleifenden, drehenden oder fräsenden Bearbeitung von
Brillengläsern ist es erforderlich, zum Bearbeitungsort
aus einem Vorratsgefäß ein Fluid zu fördern, das die zu
bearbeitende Stelle des Brillenglases kühlt.
Dieses Fluid nimmt dabei unvermeidlich den Materialab
trag des Brillenglases und des Schleifwerkzeuges mit,
so daß es bei der Rückförderung vom Bearbeitungsort
verunreinigt ist. Aus ökonomischen und technischen
Gründen, insbesondere jedoch aus Umweltschutzgründen
ist es erforderlich, das Kühlfluid vom Materialabtrag
zu reinigen, bevor es erneut zum Bearbeitungsort geför
dert oder entsorgt wird. Bei den bekannten gattungsge
mäßen Kühleinrichtungen wird hierfür eine einstufige
Filtereinheit verwendet.
Derartige Filtereinheiten verursachen jedoch gerade bei
Rand-Bearbeitungsmaschinen gravierende Probleme:
Rand-Bearbeitungsmaschinen werden beispielsweise in
Augenoptiker-Fachgeschäften dazu verwendet, ein sog.
roh-rundes Brillenglas auf die Kontur des Augenrings
eines Brillengestells zu randen, in den dieses Brillenglas einge
setzt werden soll. Dabei wird in der Regel zunächst ein
sog. Vorschliff, bei dem eine vergleichsweise rasche
Bearbeitung des Glases erfolgt, und anschließend ein
sog. Feinschliff vorgenommen, bei dem eine Nachbearbei
tung des Randes erfolgt. Weiterhin werden gerade in
kleineren Augenoptiker-Fachgeschäften mit ein- und
derselben Bearbeitungsmaschine Brillengläser aus
Kunststoffmaterial und Silikatglas im Produktmix bear
beitet.
Abhängig davon, ob Kunststoffmaterial oder Silikatglas
im Vor- oder Feinschliff bearbeitet wird, entsteht
Materialabtrag mit völlig unterschiedlicher Partikel
größe:
So erhält man bei Silikatglas beim Vorschliff Partikel
größen bis zu 2 mm, während man bei Kunststoffmaterial
beim Feinschliff Partikelgrößen bis herunter
zu 1 µm erhält, wobei typische Partikelgrößen zwischen
5 und 20 µm liegen.
Eine derart große Spannweite der Partikelgrößen über
fordert die bekannten einstufigen Filteranordnungen, so
daß diese entweder zu schnell zusetzen oder einen Teil
des Materialabtrages nicht zurückhalten. Dabei ist
insbesondere das Zusetzen in der Praxis sehr nachtei
lig, da eine Unterbrechung der Kühlfluid-Zufuhr häufig
zu einer irreparablen Beschädigung des Brillenglases
führt.
Aus der DE 29 16 421 A1 geht als nächstkommender Stand
der Technik ein Filterverfahren zur Abtrennung von
Teilchen aus der Kühlflüssigkeit bei Linsenschleif
maschinen nebst einer entsprechenden Aufbereitungsanlage
hervor, durch das die durch Abriebteilchen
versetzte Kühlflüssigkeit mit Hilfe eines Filtermediums
gereinigt wird, das aus einem Vlies bzw. Gespinst aus
vornehmlich Naturfasern besteht. Auch werden Gespinste
aus Kunstfasern, wie beispielsweise Polyamid und Poly
ester angegeben.
Mit Hilfe des angegebenen Verfahrens wird die mit Ab
riebteilchen versetzte Kühlflüssigkeit, die direkt vom
Schleifvorgang kommt, in ein vorteilhaft sackförmig
ausgebildetes Filterelement geleitet, durch das die Kühl
flüssigkeit hindurchtritt und die Abriebteilchen im Fil
termaterial hängenbleiben. Die auf diese Weise gereinigte
Kühlflüssigkeit wird in einem Auffangbecken gesammelt, von
dem aus sie mit Hilfe einer Pumpe
erneut dem Schleifprozeß wieder zugeführt wird.
Das bekannte Verfahren weist den Nachteil auf, daß sämtli
che vom Schleifprozeß herrührende Abriebteilchen im
Filterelement zurückgehalten werden, so daß der Filter bezügl. der
anfallenden Schleifrückstände schnell seine Aufnahmekapazität
erreicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlage
zum Aufbereiten von Kühlflüssigkeit für Brillenglas-
Bearbeitungsmaschinen, insbesondere Rand-Bearbeitungs
maschinen, mit denen Brillengläser aus
Kunststoffmaterial und Silikatglas im Produktmix be
arbeitet werden können, mit einem Vorratsgefäß für eine
Kühlflüssigkeit, einer Pumpe, die die Kühlflüssigkeit
aus dem Vorratsgefäß an den Eingriffsort des Be
arbeitungswerkzeugs fördert, und einer
Rückförderleitung, die die Kühlflüssigkeit vom Eingriffsort zusammen mit
dem abgetragenen Brillenglas- und Werkzeug-Material
über eine Filtereinheit, die das abgetragene
Material zurückhalten soll, in das Vorratsgefäß
rückfördert, wobei die Filtereinheit derart ausgebildet ist, daß auch bei zugesetztem
Filter ein Rücklauf der Kühlflüssigkeit in das Vorratsgefäß erfolgt,
derart anzugeben, daß die unter
schiedlichsten Partikelgrößen zurückgehalten werden
können und daß keine Beschädigung des Brillenglases
auftreten kann.
Eine Lösung dieser Aufgabe ist im
Patentanspruch 1 angegeben. Weiterbildungen dieser Erfin
dung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß weist die Filtereinheit ein Überlaufgefäß
auf, in das die aufzubereitende Kühlflüssigkeit eingeleitet
wird und in dem sich die nicht schwebfähigen Teilchen
des abgetragenenen Materials absetzen. Außerdem ist
die Porengröße des Filters, durch den die
aus dem Überlaufgefäß austretende Kühlflüssigkeit anschließend fließt, auf die Größe
der schwebfähigen Teilchen abgestimmt.
Durch die Filtereinheit
wird die aus dem Überlaufgefäß austretende
Kühlflüssigkeit geleitet. Dazu,
daß auch bei zugesetzten Poren ein
Rücklauf der Kühlflüssigkeit in das Vorratsgefäß
erfolgt, ist gemäß Anspruch 5 bevorzugt, daß der
Filter das Überlaufgefäß, das gemäß
Anspruch 4 ein an seiner Oberseite offenes Gefäß ist,
umgibt, und die Poren des Filters in seiner Mantelfläche
vorgesehen sind.
Trotz der dadurch erfindungsgemäß vorhandenen "Notlaufeigenschaften" ist
es von Vorteil, wenn eine Filter-Statusanzeige vorgesehen
ist, die bei zugesetzten Poren ein akustisches
und/oder optisches Warnsignal abgibt. Die Filter-Statusanzeige
kann einen Schwimmer aufweisen, der einen
Warnsignal-Kontakt schließt, wenn der Flüssigkeitsspiegel im
Filter einen bestimmten Stand erreicht.
In jedem Falle ist es bevorzugt, wenn die Filtereinheit
in dem Vorratsgefäß angeordnet ist, da bei dieser An
ordnung ein Überlauf der Filtereinheit nicht besondere
Maßnahmen erfordert, sondern einfach zu einem Rücklauf
des Fluids in das Vorratsgefäß führt.
Als Filter können die verschiedensten
Konstruktionen verwendet werden. Eine besonders
vorteilhafte Ausführungsform ist im Anspruch 6 gekennzeichnet,
gemäß dem der Filter von einem
Stützgitter umgeben ist.
Dabei kann der Filter insbesondere sowohl nach
Art der Kaffee-Filtertüten ausgebildet sein als auch aus
einem Zuschnitt bestehen, der längs einer einzigen Verbindungslinie
thermisch oder durch eine Naht verbunden
ist.
In den Ansprüchen 8 bis 10 sind bevorzugte Ausbildungen
der Porengröße des Filters und des für den Filter verwendeten Materials angegeben.
Da insbesondere Wasser - ein häufig verwendetes
Schleiffluid - mit Kunststoffabrieb zum Schäumen neigt, ist
es bevorzugt, wenn ein Schaumbrecher vorgesehen ist, der
aus dem gleichen Material wie der Filter
oder aus einem Drahtgitter besteht.
In den Ansprüchen 13 und 14 sind Anordnungen der Rückförderleitungen
für die Kühlflüssigkeit in dem
Überlaufgefäß angegeben.
Claims (16)
1. Anlage zum Aufbereiten von Kühlflüssigkeit für
Brillenglas-Bearbeitungsmaschinen, insbesondere
Rand-Bearbeitungsmaschinen, mit denen Brillengläser aus
Kunststoffmaterial und Silikatglas im Produktmix be
arbeitet werden können, mit
- - einem Vorratsgefäß für eine Kühlflüssigkeit,
- - einer Pumpe, die die Kühlflüssigkeit aus dem Vor ratsgefäß an den Eingriffsort des Bearbeitungswerkzeugs fördert, und
- - einer Rückförderleitung, die die Kühlflüssigkeit
vom Eingriffsort zusammen mit dem abgetragenen
Brillenglas- und Werkzeug-Material über eine
Filtereinheit, die das abgetragene Material zurück
halten soll, in das Vorratsgefäß rückfördert, wobei die
Filtereinheit derart ausgebildet ist, daß auch bei
zugesetztem Filter ein Rücklauf der Kühlflüssigkeit in
das Vorratsgefäß erfolgt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Filtereinheit - - ein Überlaufgefäß aufweist, in das die auf zuberei tende Kühlflüssigkeit zuerst eingeleitet wird und in dem sich die nicht schwebfähigen Teilchen des abge tragenen Materials absetzen, und
- - die Porengröße des Filters, durch den die aus dem Überlaufgefäß austretende Kühlflüssigkeit anschließend fließt, auf die Größe der schwebfähigen Teilchen abge stimmt ist.
2. Anlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Filter-Statusanzeige
vorgesehen ist, die bei zugesetzten Poren ein akusti
sches und/oder optisches Warnsignal abgibt.
3. Anlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Filter-Statusanzeige
einen Schwimmer aufweist, der einen Warnsignal-Kontakt
schließt, wenn der Flüssigkeitsspiegel im Filter
einen bestimmten Stand erreicht.
4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Überlaufgefäß ein an
seiner Oberseite offenes Gefäß ist.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Filter das Über
laufgefäß umgibt und daß die Poren des Filters in
seiner Mantelfläche vorgesehen sind.
6. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Filter von einem
Stützgitter umgeben ist.
7. Anlage nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Filter aus einem
Zuschnitt besteht, der längs einer einzigen Verbin
dungslinie thermisch oder durch eine Naht verbunden ist.
8. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Porengröße des Filters
ca. 70 bis 300 µm beträgt.
9. Einrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Porengröße ca. 100 bis
150 µm beträgt.
10. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Filter aus
Polypropylen-Nadelfilz besteht.
11. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Filter ein Drahtgitter
als Schaumbrecher zugeordnet ist.
12. Anlage nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schaumbrecher aus dem
gleichen Material wie der Filter besteht.
13. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
bei der die Rückförderleitung für die Kühlflüssigkeit
in das Überlaufgefäß in etwa senkrecht mündet,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen dem
Ende der Rückförderleitung und dem Boden des Überlauf
gefäßes etwa 20 bis 30% der Höhe des Überlaufgefäßes
beträgt.
14. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückförderleitung für
die Kühlflüssigkeit in dem Überlaufgefäß in etwa
tangential mündet.
15. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Überlaufgefäß
Leitbleche und Rippen vorgesehen sind, die Strö
mungsschikanen darstellen, auf denen sich die nicht
schwebfähigen Teilchen absetzen.
16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Filtereinheit ver
schließbar und als geschlossene Einheit entsorgbar ist.
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DE19924235767 DE4235767C2 (de) | 1992-10-24 | 1992-10-24 | Anlage zum Aufbereiten von Kühlflüssigkeit für Brillenglas-Bearbeitungsmaschinen |
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DE19924235767 DE4235767C2 (de) | 1992-10-24 | 1992-10-24 | Anlage zum Aufbereiten von Kühlflüssigkeit für Brillenglas-Bearbeitungsmaschinen |
Publications (2)
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DE4235767A1 DE4235767A1 (de) | 1994-09-08 |
DE4235767C2 true DE4235767C2 (de) | 1996-02-22 |
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DE (1) | DE4235767C2 (de) |
Cited By (1)
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- 1992-10-24 DE DE19924235767 patent/DE4235767C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE10237938A1 (de) * | 2002-08-14 | 2004-03-04 | Luderich, Jörg, Dr. | Anlage zum Aufbereiten von Kühlflüssigkeit für Brillenglas-Bearbeitungsmaschinen |
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