DE4235716A1 - Regelungs-ueberwachungssystem fuer eine seilfoerderanlage - Google Patents
Regelungs-ueberwachungssystem fuer eine seilfoerderanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Regelungs-Überwachungssystem
für eine Seilförderanlage mit elektrischer Antriebs
maschine, insbesondere für eine Förderanlage großer Teufe
und/oder mit einem nichtmetallischen Seil, bei der zur
Vermeidung einer Anregung von Schwingungen der bewegten
Massen von Seil und Last durch Geschwindigkeitsänderungen
der Last, durch Drehzahländerungen der Antriebsmaschine
oder bei mechanischen Notbremsungen, die Sollwerte der als
Führungsgrößenregelung ausgebildeten Regelung dem Längs-
Schwingungsverhalten des Systems oder einer seiner Haupt
komponenten fortlaufend schwingungsvermeidend -oder
zumindest-mindernd, angepaßt wird.
Entsprechende Regelungen zur Ruckvermeidung und damit
Vermeidung der Anregung von Seillängsschwingungen bei
Schachtförderanlagen, sind z. B. aus der EP-02 89 813 B1
(SA 88/2660) in einfacher Form sowie aus der SA 90/7429
und SA 91/5451 in verbesserter Form bekannt. Die in den
vorgenannten Veröffentlichungen beschriebenen Regelungen
liefern zufriedenstellende Resultate, wenn das Förderseil
nicht zu lang oder nicht besonders elastisch ist; eine
Verringerung des Seilsicherheitsfaktors, der auch einen
Anteil zur Berücksichtigung der Seilschwingungen enthält,
erlauben sie jedoch nicht ohne weiteres. Hierzu ist eine
Garantie für eine geringere Seilbeanspruchung durch
Schwingungen unter allen Betriebsbedingungen und auf
Dauer notwendig.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Überwachungssystem anzu
geben, das Schwingungen, insbesondere Längsschwingungen,
aber auch Querschwingungen, in den Förderseilen im
Dauerbetrieb mit Sicherheit erkennt, vorzugsweise auch
klassifiziert und ihre Minimierung ermöglicht. Die
maximale betriebliche Belastung der Förderseile soll
sicher soweit verringert werden, daß eine dauerhafte
Herabsetzung des Seilsicherheitsfaktors möglich ist. Auch
weitaus elastischere Seile als Stahlseile, die leichter in
großen Amplituden schwingen, sollen verwendbar werden.
Weiterhin soll eine sichere Erfassung, Meldung und
Ausregelung (Minimierung) von Seilschwingungen aller Art
unabhängig von der Anregung, z. B. durch Seilscheiben
schlag, Spurlattenfehler etc. erreicht werden.
Die Hauptaufgabe wird dadurch gelöst, daß das ununter
brochene, einwandfreie Funktionieren der Anpassung sowie
die Größe von, z. B. aus Querkräften resultierenden, Rest
fehlern durch Überwachungs- und Meßeinrichtungen überwacht
und ebenfalls kompensiert werden. Durch die erfindungs
gemäße Überwachung und Kompensation, wird die Seilbean
spruchung durch Schwingungen sicher so erheblich redu
ziert, daß eine größere Teufe oder die Verwendung
elastischerer Seile möglich ist. Mit Vorteil wird aus
Sicherheitsgründen dabei der Regelung der zwingend
vorhandenen Sicherheitsbremse laufend die Förder
geschwindigkeit aufgegeben, so daß auch bei einer
Notbremsung an beliebiger Stelle das Regelsystem die
Sicherheitsbremse derart ansteuert, daß die Anregung von
Schwingungen der bewegten Massen des Systems auch bei
einer Notbremsung vermieden wird.
Entsprechend der Ausbildung des Notbremssystems weist auch
das Überwachungssystem zwei redundante, vorzugsweise
identische, Automatisierungseinheiten oder autonom
arbeitende Automatisierungsgeräteteile auf, die
vorzugsweise zur Funktionsselbstkontrolle eine
intermittierend angesteuerte Überkreuzschaltung besitzen
und bei denen eine fortlaufende Überprüfung auf gleiche
Reaktionen stattfindet. Hierzu wird das erfindungs
gemäße Überwachungssystem vorteilhaft in den sicherheits
gerichteten Teil der Regelung und Steuerung der Förder
maschine integriert. Hierbei ist es besonders vorteilhaft,
wenn die Fördermaschinensteuerung und -regelung modulartig
aufgebaut ist, da so einfach und sicher eine Anpassung des
sicherheitsgerichteten Teils an die jeweiligen Anforde
rungen eines Schachtes vorgenommen werden kann. Nur die
Funktionsbausteine, die spezifische Eigenarten der
Schachtanlage berücksichtigen, brauchen jeweils angepaßt
werden, der Rest der Funktionsbausteine, und dies ist
insbesondere für den Softwareteil wichtig, kann unver
ändert bleiben. Softwarefehler können so mit größerer
Sicherheit vermieden werden.
Die erfindungsgemäße Überwachung kann vorteilhaft einfach
durch eine fortlaufende Seilkraftmessung erfolgen, wobei
insbesondere der Traglastanteil und der Schwingungsanteil
getrennt erfaßt und ausgewertet werden. So ist es vorteil
haft möglich, den aus den Seilschwingungen resultierenden
Anteil der Seilbeanspruchung zu erfassen, so daß der Seil
sicherheitsfaktor um den größten Teil des Schwingungs
anteils herabgesetzt werden kann. Vorteilhaft erfolgt
dabei zumindest die Erfassung des Schwingungsanteils durch
ein völlig von den sonstigen Regeleinrichtungen getrenn
tes, mit den sicherheitsrelevanten Teilen verbundenes,
System, so daß eine fortlaufende Überwachung und eine
Überführung in den sicheren Zustand bei Fehlfunktion
sichergestellt werden kann.
Die Kraftmessung kann einfach, etwa an einer Ab- oder
Umlenkscheibe, vorteilhaft an ihren Lagern, die leicht mit
Kraftmeßdosen ausrüstbar sind, erfolgen; evtl. ergänzt
durch eine Messung an der Förderkorbaufhängung. Ebenso
kann auch eine Messung über die elektrischen Größen der
Antriebsmaschine erfolgen, hier sind jedoch Einzelstöße
und schlagartige Anregungen nur ungenau erfaßbar. Die
elektrische Messung entspricht dabei im Prinzip der
Messung, die aus der Hängseil-Überwachungseinrichtung von
Fördermaschinen (EP-04 02 518 A1) bekannt ist.
In Ausbildung der Erfindung ist vorteilhaft vorgesehen,
daß die einzelnen Teile der Seilkraft durch Analog- oder
Digitalfilter, insbesondere durch Bandpaßfilter,
ermittelt werden. So werden Grenzwertüberschreitungen
sicher detektiert. Detektierte Grenzwertüberschreitungen
der Seilkraft werden vorteilhaft durch Überwachungsein
richtungen angezeigt und insbesondere Korrekturrechen
einheiten aufgegeben. Unzulässig hohe Seilkräfte werden
durch die Korrektur-Recheneinheiten auf zulässige Werte
zurückgeführt oder, wenn dies nicht sofort möglich ist,
die Anlage vorteilhaft in einen sicheren Betriebszustand
überführt, bis die Ursache der Überschreitung der
höchstzulässigen Seilkraft beseitigt worden ist.
In Ergänzung der Seilkraftmessung ist weiterhin vorteil
haft vorgesehen, daß das Überwachungssystem Beschleuni
gungs- und/oder Schwingungsamplituden-Meßeinrichtungen in
Verbindung mit dem Seil oder mit der Last, z. B. am Förder
korb, aufweist, die mit Auswerteeinheiten, insbesondere
integrierenden Auswerteeinheiten und Meldeeinrichtungen,
verbunden sind. So steht eine weitere, zusätzliche
Überwachungsmöglichkeit für das erfindungsgemäße System
Genauigkeit und Sicherheit der Schwingungsausgleichs
regelung weiter erhöht. Auch überlagerte Einflüsse können
so erfaßt werden: Desweiteren ist es möglich, die Förder
maschinenregelung an den örtlichen Schachtzustand derart
anzupassen, daß sich eine schwingungsminimierte Fahrkurve
ergibt. Dabei ergibt sich aus dem sich einstellenden
Geschwindigkeits- und Beschleunigungsverhalten auch
ständig ein Hinweis auf den Zustand der Förderanlage.
Die Beschleunigungs- und/oder Schwingungsamplituden-
Meßeinrichtung wird vorteilhaft, ebenso wie die Kraft
meßeinrichtung am Förderkorb, über eine Korbtelefonier
anlage oder eine Schachtsignal- und/oder Steuerungsanlage
mit der Antriebsmaschinenregelung verbunden. Durch eine
Integration der Teile des Überwachungssystems in vor
handene Sicherheitseinrichtungen ist eine besonders
vorteilhafte Ausgestaltung des Überwachungssystems bei
geringem Kostenaufwand möglich. Besonders vorteilhaft ist
dabei die Verwendung einer Schachtsignalanlage mit Daten
speicherung, da so eine Auswertung der Regeleingriffe in
bezug auf den Schachtzustand möglich ist. Die erhaltenen
Daten können einer fortlaufenden Auswertung durch Fach
personal unterzogen werden, so daß auch eine Tendenz
erkennung und die Einleitung vorbeugender Maßnahmen
gegen Störungen möglich ist. Geeignete Schachtsignal
anlagen sind bekannt (z. B. Signal- Recorder 7KE 4196-8AA
der Siemens AG) , sie erlauben eine mehrspurige
Aufzeichnung von Daten, so daß auch der gegenseitige
Einfluß verschiedener Störungsgrößen aufeinander verfolgt
werden kann.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des Überwa
chungssystems mit der Möglichkeit, durch klassische
Regelungen nicht kompensierbare Einflüsse zu minimieren,
besteht darin, zusätzlich eine insbesondere mit gewich
tetem Eingriff zuschaltbare Fuzzy-Control-Einheit, vor
zusehen. Von dieser können sonst nicht ausgeregelte
Schwingungen, insbesondere Querschwingungen des Seils
aufgrund von wissensbasierten Regeln oder zusätzlichen
Sensoren, minimiert werden. Fuzzy-Control-Einheiten sind
ebenso wie Neurocomputer in anforderungsmäßig vergleich
baren Bereichen, z. B. im Stahlwerksbereich, bekannt
(DE-40 08 510 A1). Ihren Anwendungen auch im Bergbau steht
nichts im Wege. Mit ihnen kann eine weitere, auf die
speziellen Gegebenheiten jeder Schachtanlage abgestellte,
Verbesserung erreicht werden. Besonders vorteilhaft ist
dabei die Möglichkeit, die Fuzzy-Control-Einheit bzw.
einen Neurocomputer zunächst parallel zu der klassischen
Regelung zu installieren und entsprechend der wachsenden
Betriebserfahrung bei längerem Gebrauch der normalen
Regelung zu überlagern. Die Sicherheit der Anlagenfahr
weise wird so zu keiner Zeit beeinträchtigt und das
Regelungsverhalten in Bereichen, die eine klassische
Regelung nicht erfassen kann, verbessert.
Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnungen und in Verbindung mit den
Unteransprüchen. Es zeigt
Fig. 1 eine Darstellung der Seilkraftverhältnisse ohne
Ausregelung der Schwingungen,
Fig. 2 eine Darstellung der Seilkraftverhältnisse mit
verringerten Seilschwingungen,
Fig. 3 beispielhafte Meßorte,
Fig. 4 den Zusammenhang der Einflüsse auf die Seilkraft
ermittlung und
Fig. 5 eine Prinzipschaltung für die Ermittlung der
schwingenden Anteile in der Seilkraft.
In Fig. 1 bezeichnet 1 einen absoluten Sicherheitsabstand
zwischen der Bruchkraft 3 und der Spitzenkraft 2, die sich
aus der Addition der statischen Last 5 und der größten zu
erwartenden Lastspitze im Rahmen der Schwingung 6 ergibt.
Der Mittelwert der dynamischen Last wird durch 4
angegeben.
In Fig. 2 bezeichnet 9 die unveränderte Bruchkraft und 7
den erhöhten absoluten Sicherheitsabstand entsprechend der
geringeren Amplitude der Restschwingung 12. Der Spitzen
wert der Restschwingung 12 ist durch 8 angegeben. Den
Mittelwert der dynamischen Last bezeichnet 10, er liegt in
diesem Beispiel auf gleicher Höhe wie in Fig. 1. Auch die
statische Last, gekennzeichnet durch 11 liegt auf gleicher
Höhe wie in Fig. 1.
Aus dem Vergleich der Fig. 1 und 2 ergibt sich, daß durch
die erfindungsgemäße Seilschwingungsvermeidung oder
-minimierung entweder ein erhöhter absoluter Sicherheits
abstand zur Bruchkraft erreicht wird oder bei gleichem
absoluten Sicherheitsabstand 1 ein Absenken der zulässigen
Bruchkraft oder ein Anheben der dynamischen Last möglich
ist. Mit der erfindungsgemäßen Überwachung ausgerüstete
Schachtförderanlagen können also entweder mit dünneren
Seilen ausgerüstet werden, bei gleicher Seildicke tiefer
abgeteuft oder höher belastet werden. In jedem Fall ergibt
sich ein prinzipieller, erheblicher Vorteil, der auch
unbedenklich ausgenutzt werden kann, da er der gleichen
laufenden Sicherheitsüberwachung unterliegt wie die
übrigen sicherheitsrelevanten Systeme.
In Fig. 3 bezeichnen 13 und 14 Seilscheiben, an deren
Lagern vorteilhaft die Seilkraftmessungen vorgenommen
werden können. Die für die Kraftmessung benötigten
Meßeinrichtungen sind schematisch dargestellt und mit den
Ziffern 15 und 16 bezeichnet. Eine Kraftmessung an den
Seilscheiben 13 und 14 ist besonders einfach, da hier die
Seilkräfte ebenso wie eventuell die Seilscheibenschwin
gungen durch ortsfeste Einrichtungen ermittelt werden
können. Den Vorteil der Ermittlung durch ortsfeste
Einrichtungen hat auch das Messen der elektrischen Größen
in den Seiltrommelantrieben 17 und 18. Nachteilig ist hier
jedoch die Dämpfung der Seilschwingungen durch die
Seilscheiben 13 und 14. Vorteilhaft kann hier jedoch die
statische Last sehr genau ermittelt werden.
Von besonderem Vorteil ist eine Kraftmessung direkt an den
Aufhängungen der Förderkörbe 19 und 20. Hier sind die
Seilschwingungen völlig ungedämpft, eine Übermittlung der
Meßwerte ist jedoch nur über eine Korbtelefonieranlage oder
über eine Schachtsignalanlage möglich, so daß die Messung
wesentlich aufwendiger wird als an den Seilscheiben 13 und
14. Unter Sicherheitsaspekten ist sowohl eine fortlaufende
Überwachung auf Überschreiten von Höchstwerten als auch
eine Messung der einzelnen Kraft- und Schwingungskompo
nenten mit dem Ziel der Minimierung, an allen drei
schematisch angedeuteten Meßpunkten erwünscht.
Vorteilhaft und überraschend einfach durchführbar ist auch
eine Messung der Seilschwingungsamplituden in Querrich
tung, etwa zwischen den Seiltrommeln und den Seilscheiben
sowie im Schacht. Hierfür bieten sich Infrarotlasergeräte
an, wie sie z. B. im Tagebau mit gutem Erfolg eingesetzt
werden. Geräte dieser Art mit Strahlgittern eignen sich
besonders als Geräte für die Überwachung der
Querschwingungsamplitude.
In der schematischen Darstellung von Fig. 4 bezeichnet 21
das Signal der Nutzlastmasse, 22 das Signal der Förder
mittelmasse, 23 die Seilmasse je Längeneinheit und 24 die
Seillänge. Seilmasse und Seillänge werden in 25 mitein
ander multipliziert und gelangen ebenso wie die Signale
der einzelnen Massen in die Einheit 26, wo sie addiert
werden. Die zusammengefaßten Massengrößen werden der
Einheit 27 aufgegeben und hier mit der Erdbeschleunigung
28 und der Beschleunigung der Fördermaschine 29, die in
der Einheit 30 zusammengefaßt werden, miteinander
verknüpft. Nach Abzug der gemessenen Seilkraft in der
Einheit 32 erfolgt dann die Auswertung des Schwingungs
anteils in der Einheit 33.
Fig. 5 zeigt eine für die Auswertung geeignete Schaltung
für die gemessene Seilkraft 34. Das Signal der gemessenen
Seilkraft 34 wird einmal einem Bandpaßfilter 37 aufge
geben, der alle Frequenzen zwischen den größten und
kleinsten Frequenzen hindurchläßt, (so erhält man an
seinem Ausgang die schwingenden Anteile in der Seilkraft,
die in 35 ausgewertet werden können) und zum anderen der
Auswerteeinheit 36 aufgegeben, die die absolute Kraft
ermittelt. Die Schaltung in Fig. 5 zeigt lediglich eine
besonders einfache Ausgestaltung, es versteht sich für den
Fachmann, daß auf ähnlichem Weg z. B. auch die einzelnen
Anteile der Seilkraft, wie sie evtl. aus Querkraft
einflüssen resultieren, ermittelt werden können.
Das erfindungsgemäße Überwachungssystem ist insbesondere
für Förderanlagen geeignet, die tiefer abgeteuft werden
sollen, z. B. um neue Lagerstätten zu erschließen. Es ist
aber ebenso von Vorteil, wenn neue Seile aufgelegt werden
müssen. Dann kann ein schwächeres Seil gewählt werden.
Unumgänglich notwendig wird ein derartiges System, wenn in
Zukunft Förderseile sehr hoher Elastizität verwendet
werden, z. B. aus Glas- oder Kohlefasern. Diese Seile sind
nicht nur elastischer, sondern auch leichter als die
bisher üblichen Stahlseile und neigen stärker zum
Schwingen. Eine vollständige Schwingungsüberwachung ist
hier unumgänglich.
Claims (17)
1. Regelungs-Überwachungssystem für eine Seilförderanlage
mit elektrischer Antriebsmaschine, insbesondere für eine
Förderanlage großer Teufe und/oder einem nichtmetallischen
Seil, bei der zur Vermeidung einer Anregung von Schwin
gungen der bewegten Massen von Seil und Last durch
Geschwindigkeitsänderungen der Last, durch Drehzahlände
rungen der Antriebsmaschine oder bei mechanischen Not
bremsungen, die Sollwerte der als Führungsgrößenregelung
ausgebildeten Regelung dem Längs-Schwingungsverhalten des
Systems oder einer seiner Hauptkomponenten fortlaufend
schwingungsvermeidend oder zumindest -mindernd angepaßt
wird und wobei das ununterbrochene, einwandfreie
Funktionieren der Anpassung sowie die Größe von, z. B. aus
Querkräften resultierenden Restfehlern durch Über
wachungs- und Meßeinrichtungen überwacht und ebenfalls
kompensiert werden.
2. Überwachungssystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Überwachung durch
zwei redundante, vorzugsweise identische Automatisie
rungseinheiten oder autonom arbeitende Automatisierungs
geräteteile erfolgt, die vorzugsweise zur Funktions
selbstkontrolle eine intermittierend angesteuerte Über
kreuzschaltung aufweisen.
3. Überwachungssystem nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß es in
einen sicherheitsgerichteten Teil der Regelung und
Steuerung der Fördermaschine integriert ist, z. B. in das
Bremssystem oder in das Schachtsteuersystem.
4. Überwachungssystem nach Anspruch 1, 2 oder 3, da
durch gekennzeichnet, daß zur Über
wachung eine fortlaufende Seilkraftmessung erfolgt, wobei
insbesondere der Traglastanteil und der Schwingungsanteil
getrennt erfaßt und ausgewertet werden.
5. Überwachungssystem nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Seil
kraftmessung an einer Ab- oder Umlenkscheibe (13, 14), ins
besondere an den Lagern einer Ab- oder Umlenkscheibe
(13, 14) erfolgt.
6. Überwachungssystem nach Anspruch 1, 2, 3, 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Seilkraftmessung über die elektrischen Größen der
Antriebsmaschine (17, 18) erfolgt.
7. Überwachungssystem nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß,
insbesondere zur Grenzwertüberwachung, die einzelnen
Anteile der Seilkraft durch Analog- oder Digitalfilter,
vorzugsweise durch Bandpaßfilter (37), ermittelt werden.
8. Überwachungssystem nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
Grenzwertüberschreitungen der Seilkraft Überwachungsein
richtungen und insbesondere Korrektur-Recheneinheiten
aufgegeben werden.
9. Überwachungssystem nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß es Beschleunigungs- und/oder Schwingungsamplituden-
Meßeinrichtungen in Verbindung mit dem Seil oder mit der
Last, z. B. am Förderkorb (19, 20) aufweist, die mit
Auswerteeinheiten, insbesondere integrierenden
Auswerteeinheiten und Meldeeinrichtungen verbunden sind.
10. Überwachungssystem nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 oder
9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschleunigungs- und/oder Schwingungsamplituden-
Meßeinrichtung ebenso wie die Kraftmeßeinrichtung mit der
Antriebsmaschinenregelung verbunden ist, bei Anordnung am
Förderkorb insbesondere über eine Korbtelefonieranlage.
11. Überwachungssystem nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschleunigungs- und/oder Schwingungsamplituden-
Meßeinrichtung ebenso wie die Kraftmeßeinrichtung
stationsbezogen mit der Antriebsmaschinenregelung
verbunden ist, insbesondere in Verbindung mit einer
Schachtsignal- und/oder Steuerungsanlage.
12. Überwachungssystem nach Anspruch 9, 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschleunigungs-Meßeinrichtung, die insbesondere
auf piezoelektrischer Basis arbeitend ausgebildet ist,
Horizontal- und Vertikal-Beschleunigungswerte aufnimmt,
vorverarbeitet und weitergibt.
13. Überwachungssystem nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß es eine, insbesondere mit gewichtetem
Eingriff zuschaltbare Fuzzy-Control-Einheit aufweist, die
nicht ausgeregelte Schwingungen, insbesondere Quer
schwingungen, des Seils aufgrund von wissensbasierten
Regeln oder über zusätzliche Sensoren minimiert.
14. Überwachungssystem nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Antriebsmaschinenregelung
eine selbstlernfähige Restschwingungs-Kompensationseinheit
aufweist, z. B. einen Neurocomputer, dessen Eingabewerte
und Knotenwertverarbeitung wissensbasiert normiert sind.
15. Überwachungssystem nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß es Teil eines, zumindest teilweise
redundanten, aus Soft- und/oder Hardwaremodulen
bestehenden Steuer- und Regelsystems einer Schachtförder
anlage für Teufen insbesondere über 2000 m ist.
16. Überwachungssystem nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß es Teil eines, zumindest teilweise
redundanten, aus Soft- oder Hardwaremodulen bestehenden
Steuer- und Regelsystems einer Schachtförderanlage mit
Förderseilen aus nichtmetallischen Werkstoffen, insbe
sondere Glas- oder Kohlenstoffasern, ist.
17. Überwachungssystem nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß es bei einer mit einem Wechsel
stromantrieb ausgerüsteten Fördermaschine, insbesondere
einer schnell ansteuerbaren stromrichtergespeisten
integrierten Fördermaschine, verwendet wird.
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