DE4234158A1 - Duale Datenträgerkarte - Google Patents

Description

Zwischen den rivalisierenden Systemen, Informationen auf Kar­ ten aufzubringen, ist ein heftiger Wettstreit entstanden. Einer­ seits ist die magnetische Aufzeichnung von Daten auf Magnetstrei­ fen einfach und kostengünstig und hat sich in vielen Millionen weltweit bewährt, andererseits bieten neuerdings Datenträgerkarten mit einem Mikroprozessor oder Speicherchip eine vielfach größere Speicherkapazität und die Möglichkeit, die gespeicherten Daten ge­ gen einen unberechtigten Zugriff durch Codierungen zu schützen. Der Nachteil der Chipkarten besteht aber vor allem in ihrem hohen Preis, der etwa das 20- bis 30fache einer Magnetkarte betragen kann.

Die Erfindung betrifft eine duale Datenträgerkarte, welche die Vorteile beider Kartensysteme nutzt.

Ein Beispiel kann diese Aufgabe am besten schildern:

Seit mehreren Jahren besteht die Absicht, eine Krankenversi­ cherungskarte einzuführen, welche nicht nur den Krankenschein er­ setzen soll, sondern auch den organisatorischen Ablauf bei der Be­ handlung des Patienten beim Arzt oder in den Krankenhäusern erfassen soll.

Andererseits bestehen seit langem Bestrebungen, eine "Patienten" -Karte zu schaffen, welche nicht nur eine möglichst vollständige Anamnese des Patienten, sondern auch den Namen des behandelnden Arztes und seiner Diagnosen und verschriebene Medika­ mente usw. enthält.

Derzeit wird von den Krankenversicherungen die Anwendung einer Chipkarte vorgesehen, welche aufgrund der strengen Vorschriften des Datenschutzes maßlos überdimensioniert erscheint, da auf die­ ser Karte die Unterbringung von weiteren Informationen und Daten streng verboten ist. Die geforderte Speicherkapazität von 231 Bytes kann aber ohne weiteres technisch auf einer Magnetstreifen­ karte untergebracht werden. Da jeder der Krankenversicherten eine solche Identifizierungskarte benötigt, schätzt man die Grundaus­ stattung auf etwa 73 Millionen Karten plus den laufenden Fluktua­ tionen mit einen jährlichen Bedarf von mindestens 5 bis 10 Millio­ nen Karten.

Da bei diesen Stückzahlen die Kosten einer mehrspurigen Ma­ gnetstreifenkarte in hochwertiger Ausführung bei etwa DM 0,20 lie­ gen, gegenüber den Kosten einer Chipkarte in der Größenordnung von DM 4,00, scheint eine Chipkarte als reine Identifizierungskarte unvertretbar teuer.

Andererseits kann eine "Patienten" -Karte nur mit Zustimmung des Patienten eingeführt werden, aber man kann bereits in der Ein­ führungsphase mit mindestens 5 bis 10 Millionen Stück rechnen. Nur für diesen Fall ist eine Chipkarte und der höhere Kostenaufwand vertretbar.

Erfindungsgemäß wird nun vorgeschlagen, eine Dual-Datenträger­ karte zu schaffen, welche beide Aufgaben erfüllt. Bei einer erfin­ dungsgemäßen Karte ist die strenge Trennung der Identitäts-Daten, die keinen Datenschutz erfordern, von den zu schützenden Daten der "Patienten"-Karte im Chipbereich möglich.

Um die Handhabung einer solchen Karte zu erleichtern, wird vorgeschlagen, auch die Identitäts-Daten im Chipbereich zu wieder­ holen und dort zu speichern, da diese keinem Datenschutz unterlie­ gen.

Diese Identitäts-Daten könnten auch aus dem Chipbereich ohne Codierung lesbar gespeichert sein.

Da die Lesegeräte in den Krankenhäusern oder bei den Ärzten beide Informationen auslesen sollen, wird ferner empfohlen, auf einer solchen Dualkarte mechanische oder elektronische Kennungen vorzusehen, welche dem Lesegerät gestatten, das Vorhandensein eines Chips zu erkennen.

Da im Chipbereich die Unterbringung von verschiedensten co­ dierten Speicherbereichen möglich ist, können auch getrennte Be­ reiche für Krankenhaus, Hausarzt, Spezialarzt, Apotheken und ähn­ liche Berufsgruppen, mit denen der Patient in Verbindung stehen muß, datenmäßig erfaßt werden.

Im Bereich der "Patienten"-Karte können aber auch mit seiner Zustimmung weitere Informationen aufgenommen werden, welche laut Gesetz in der Krankenversicherungskarte nicht aufgenommen werden dürfen, wie z. B. Blutgruppe, Allergien, oder es können Hinweise auf besondere Vorsichtsmaßnahmen im Falle eines Unfalls regi­ striert werden.

Die Fig. 1 und 2 zeigen eine Datenträgerkarte (1) gemäß den Vorschriften der ISO-Normen.

Auf der Vorderseite der Karte befindet sich, wie in Fig. 2 dargestellt, ein Beschriftungsfeld (2), welches entweder in norma­ lem Druck oder als Prägedruck mit allen gewünschten Angaben verse­ hen werden kann. Auf diesem Feld könnte z. B. u. a. bereits der Name des Versicherten und weitere Angaben, z. B. das Logo der Versiche­ rungsgesellschaft oder andere Angaben vorgesehen werden. Im Mit­ telfeld (3) befindet sich auch das Kontaktfeld (6), welches die notwendigen Verbindungen zum integrierten Chip herstellt. Im obe­ ren Bereich (5) befindet sich auf der Rückseite der Magnetstrei­ fen, wie in Fig. 1 dargestellt. Das in Fig. 2 dargestellte Loch (7) deutet schematisch die Möglichkeit an, mit einer derartigen mechanischen Kennung in einem Lesegerät erkennen zu können, daß es sich um eine Karte mit Magnetstreifen und Chipkontaktierung han­ delt. In Fig. 1 ist auch eine andere Art der Kennung durch ein Ab­ schrägen der Kante (8) dargestellt.

Einer solchen Kennung, die selbstverständlich in zahllosen Va­ rianten möglich ist, kommt bei Benutzung der Karte in einem Lese­ gerät große Bedeutung zu.

Selbstverständlich ist auch eine elektronische Kennung mög­ lich, indem ein entsprechender Hinweis in den Magnetstreifen oder zweckmäßigerweise in den Dateninhalt des Chips aufgenommen wird.

Aus den Darstellungen in Fig. 1 und 2 ist deutlich zu entneh­ men, daß eine gleichzeitige Auswertung der magnetischen und der Chip-Aufzeichnung durchaus möglich ist, da sich die beiden Auf­ zeichnungen auf verschiedenen Seiten der Karte befinden und ent­ sprechende Leseköpfe bzw. Kontakteinrichtungen ohne weiteres sich in einem Lesegerät gemeinsam unterbringen lassen.

Das Verfahren hat aber auch den Vorteil, daß z. B. zunächst nur die magnetische Aufzeichnung auf einer Karte, die in sehr großen Stückzahlen gefertigt wird, vorgesehen werden kann und eine erfin­ dungsgemäße Anordnung die spätere Erweiterung auf eine kombinierte Chipkarte mit Magnetstreifen als Duo-Datenträgerkarte ohne wei­ teres möglich ist.

Allein die Kostenersparnis, aber auch die Vereinfachung, daß man auf einer Karte beide Informationssysteme unterbringt, bedeu­ tet eine enorme Bereicherung im Stand der Technik.

Die Erfindung gilt selbstverständlich auch für kontaktlose Chipkarten, welche dem neuesten Entwicklungsstand entsprechen.

Claims (4)

1. Datenträgerkarte mit ein- oder mehrspurigem Magnetstreifen, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Ma­ gnetstreifen nur Daten gespeichert werden, die nicht gegen unbefugten Zugriff zu schützen sind und mindestens ein Mikroprozessor- und/oder Speicherchip zum Abspeichern der zugehörigen Daten mit Codierungsschutz vorhanden ist.

2. Datenträgerkarte nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß im Chipbereich auch die im Ma­ gnetstreifen gespeicherten Daten wiederholt sind.

3. Datenträgerkarte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die im Magnetstreifen und im Chipbereich übereinstimmend gespeicherten Daten auch aus dem Chipbereich ohne Codierung lesbar sind.

4. Datenträgerkarte nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß mechanische oder elektroni­ sche Kennungen vorgesehen sind, welche das Vorhandensein von Informationen im Chipbereich anzeigen.