DE4233898A1 - Transformatorwicklung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Transformatorwicklung der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 definierten Gattung.
Bei Transformatorwicklungen werden üblicherweise die
mindestens eine Primär- und Sekundärwicklung nacheinander
auf den Transformatorkern oder auf einen Spulenträger oder
-körper aufgewickelt, der anschließend auf den
Transformatorkern aufgeschoben wird. Es sind auch schon
Transformatorwicklungen bekannt, bei welchen die
Wicklungsleitungen erst miteinander verdrillt werden und
anschließend die Wicklung auf den Transformatorkern oder
auf den Spulenträger aufgebracht wird. Bei solchen
Transformatorwicklungen ist ein nur mäßiger Kopplungsgrad
zwischen den Wicklungen der Primär- und Sekundärseite
erreichbar.
Die erfindungsgemäße Transformatorwicklung mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 hat demgegenüber
den Vorteil einer nahezu idealen Kopplung zwischen den
einzelnen Wicklungen auf der Primär- und Sekundärseite, aus
welcher sehr gute dynamische Eigenschaften eines mit einer
solchen Wicklung ausgestatteten Transformators resultieren.
Insbesondere sei hier auf die kleinen Streuinduktivitäten
des Transformators verwiesen. Die Fertigungskosten der
Wicklungsspule sind gering, da nur eine Wicklung, nämlich
die flexible Litze, aufgewickelt werden muß. Bei Verwendung
eines Spulenkörpers oder -trägers kann dieser sehr einfach
gestaltet werden. Aufgrund des extrem geringen Querschnitts
der Einzeldrähte und der Vielzahl der Einzeldrähte kann ein
hoher Kupferfüllfaktor erreicht werden. Die galvanische
Trennung der Einzelwicklungen ist durch die Isolierung der
Einzeldrähte sichergestellt, die vorzugsweise als
Kupferlackdrähte ausgeführt werden.
Durch die in den weiteren Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im
Anspruch 1 angegebenen Transformatorwicklung möglich.
Bei einem Übersetzungsverhältnis 1 : 1 zwischen Primär- und
Sekundärwicklung werden vorteilhaft zwei Bündel mit der
gleichen Anzahl von Einzeldrähten verwendet, wodurch eine
gleiche Strombelastung der Einzelwicklungen sichergestellt
wird.
Soll ein von "1" abweichendes Übersetzungsverhältnis
realisiert werden, so wird gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung mindestens ein Bündel in
Strängen mit gleicher Einzeldrahtanzahl unterteilt und die
Stränge dieses Bündels in Reihe geschaltet. Das Verhältnis
der Anzahl von hintereinander geschalteten Strängen in den
Bündeln bestimmt das Übersetzungsverhältnis zwischen den
durch die Bündel realisierten Wicklungen. Weist
beispielsweise die flexible Litze 60 Einzeldrähte auf, so
kann ein Übersetzungsverhältnis 1 : 2 zwischen Primär- und
Sekundärwicklung dadurch realisiert werden, daß die Litze
in zwei Bündel zu je 30 Einzeldrähten unterteilt wird. Das
die Sekundärwicklung repräsentierende Bündel wird in zwei
Stränge von jeweils 15 Einzeldrähten aufgeteilt, und die
beiden Stränge werden hintereinander geschaltet. Das
Übersetzungsverhältnis ü = N1:N2 beträgt dann 1 : 2, da durch
die Hintereinanderschaltung der beiden Stränge zu je 15
Einzeldrähten die Sekundärwicklung die doppelte Anzahl von
Windungen aufweist. Da bei Transformatorwicklungen das
Verhältnis der in den Wicklungen fließenden Ströme I1 , I2
umgekehrt proportional zu deren Windungszahlverhältnis ist,
ist der Strom I1 in der Primärwicklung doppelt so groß wie
der Strom I2 in der Sekundärwicklung. Aufgrund der 30
parallelgeschalteten Einzeldrähte in der Primärwicklung
steht hier ein doppelt so großer Leitungsquerschnitt zur
Verfügung wie in der Sekundärwicklung mit ihren 15
parallelen Einzeldrähten. Somit ist die Strombelastung in
beiden Wicklungen automatisch gleich groß und damit optimal
dimensioniert.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
mindestens ein Einzeldraht in der flexiblen Litze als
Schirmwicklung verwendet. Die Schirmwicklung kann
grundsätzlich frei beschaltet werden. Bevorzugt läßt man
einen Anschluß unbeschaltet, während der andere Anschluß
mit der Masse, der Versorgung oder externen Bauelementen
beschaltet wird.
Gemäß einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung wird
als flexible Wickellitze eine Hochfrequenzlitze verwendet.
Solche Hochfrequenzlitzen sind bekannt und werden bei
Hochfrequenzanwendungen eingesetzt, um die
Wicklungsverluste durch Skin- und Proximity-Effekte zu
senken.
Die erfindungsgemäße Transformatorwicklung ist universell
einsetzbar und kann aufgrund ihres sehr hohen
Kopplungsgrades insbesondere mit Vorteil bei
Leistungstransformatoren, bei HF-NF-Übertragern, bei
Pulstransformatoren oder Cuk-Konvertern eingesetzt werden.
Die Erfindung ist anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine vergrößerte perspektivische Darstellung
eines Abschnitts einer flexiblen Wickellitze
für eine Transformatorwicklung,
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines
Transformators, dessen Transformatorwicklung
aus der Wickellitze gemäß Fig. 1 besteht,
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines
Transformators mit einer modifizierten
Transformatorwicklung aus der flexiblen
Wickellitze gemäß Fig. 1.
Der in Fig. 2 schematisch skizzierte Transformator weist
einen dreischenkeligen Transformatorkern 10 und eine auf
den Mittelschenkel des Transformatorkerns aufgebrachte
Transformatorwicklung 11 auf. Die Transformatorwicklung 11
kann dabei unmittelbar auf den Mittelschenkel oder auf
einen Spulenkörper aufgewickelt sein, der dann über den
Mittelschenkel des Transformatorkerns 10 gesteckt wird.
Die spulenförmige Transformatorwicklung 11 ist aus einer
flexiblen Litze 12 gewickelt, wie sie in Fig. 1
ausschnittweise vergrößert dargestellt ist. Diese flexible
Litze 12 besteht aus einer Vielzahl von querschnittskleinen
Einzeldrähten 13, die gegeneinander isoliert sind.
Bevorzugt werden Kupferlackdrähte mit beispielsweise einem
Durchmesser von 0,1 mm verwendet. Diese Einzeldrähte 13
sind einzeln oder unter Zusammenfassung von mehreren
parallelen Einzeldrähten 13 innig miteinander verseilt, so
daß die Litze 12 nach außen hin den Betrachter als
homogenes Gefüge erscheint. In Einzelfällen kann die Litze
12 außen noch mit Seide 14 umsponnen sein.
Bei dem in Fig. 2 schematisch skizzierten Transformator
weist die Transformatorwicklung 11 eine Primärwicklung und
zwei Sekundärwicklungen auf. Zur Realisierung dieser
Transformatorwicklung 11 ist eine flexible Litze 12 mit
insgesamt 90 Einzeldrähten verwendet. Jeweils 30
Einzeldrähte sind zu einem Bündel 15,16 bzw. 17
zusammengefaßt, wobei das Bündel 15 die Primärwicklung und
die Bündel 16 und 17 die beiden Sekundärwicklungen bilden.
Das Übersetzungsverhältnis der Transformatorwicklung 11 in
Fig. 2 beträgt damit 1 : 1 : 1.
Die in Fig. 3 skizzierte Transformatorwicklung 20 weist
ebenfalls eine Primärwicklung und zwei Sekundärwicklungen
auf. Das Übersetzungsverhältnis der Wicklungen zwischen
Primärwicklung und erster und zweiter Sekundärwicklung ist
gewählt zu 1 : 2 : 6. Hierzu ist eine flexible Litze 12 mit
insgesamt 180 Einzeldrähten gewählt. Die Einzeldrähte sind
in drei Bündel 21,22 und 23 zu je 60 Einzeldrähten
aufgeteilt. Das Bündel 21 mit seinen 60 parallelen
Einzeldrähten bildet die Primärwicklung, deren beiden Enden
an die Klemmen W11 und W12 einer Klemmleiste 24
angeschlossen sind. Das Bündel 22 bildet die erste
Sekundärwicklung und ist in zwei Strängen 221 und 222 zu je
30 Einzeldrähten unterteilt. Die beiden Stränge 221 und 222
sind elektrisch hintereinander geschaltet, wozu das eine
Ende des Stranges 221 an die Klemme W21, das andere Ende
des Stranges 222 an die Klemme 25, das eine Ende des
Stranges 222 an die Klemme 26 und das andere Ende desselben
Stranges 222 an die Klemme W22 der Klemmleiste 24
angeschlossen sind. Die Klemmen 25 und 26 sind durch eine
elektrische Leitung 27 miteinander verbunden. Der
Querschnitt dieser Leitung 27 wird entsprechend dem
Kupferquerschnitt der Stränge 221 und 222 ausgelegt. Die
Klemmen W21 und W22 bilden die Anschlüsse der ersten
Sekundärwicklung, die gegenüber der Primärwicklung die
doppelte Windungszahl aufweist. Das die dritte
Sekundärwicklung bildende Bündel 23 ist in insgesamt sechs
Stränge 231-236 zu je zehn Einzeldrähten 13 unterteilt.
Alle Stränge 231-236 sind hintereinander geschaltet. Die
Wicklungsenden der dritten Sekundärwicklung sind an die
Klemmen W31 und W32 der Klemmleiste 24 gelegt. Die
Einzelstränge 231-236 sind in der in Fig. 3 dargestellten
Weise an die Klemmen W31 und W32 sowie 41-50
angeschlossen. Die Klemmen 41-50 sind über insgesamt fünf
Leitungen 35-39 miteinander verbunden. Der Querschnitt
dieser Leistungen 35-39 entspricht dem Summenquerschnitt
der 10 Einzeldrähte in den 6 Strängen. Die dritte
Sekundärwicklung weist damit eine sechsmal so hohe
Windungszahl wie die Primärwicklung und eine dreifach so
hohe Windungszahl wie die erste Sekundärwicklung auf. Der
für den Stromfluß der zweiten Sekundärwicklung zur
Verfügung stehende Querschnitt ist sechsmal kleiner als der
Kupferquerschnitt der Primärwicklung und dreimal kleiner
als der Querschnitt der zweiten Sekundärwicklung, deren
Kupferquerschnitt halb so groß ist wie der der
Primärwicklung. Da bei Transformatoren das Verhältnis der
in den Wicklungen fließenden Transformatorenströme I1 , I2,
I3 umgekehrt proportional Windungszahlen der Wicklungen
ist, ist die Strombelastung aller drei Wicklungen der
Transformatorwicklung 20 gleich groß und damit automatisch
optimal dimensioniert.
Es ist natürlich auch möglich, auf die Klemmen 25, 26 und
41-50 sowie die Leitungen 27 und 35-39 zu verzichten
und die an diesen Klemmen 25, 26 und 41-50 belegten
Stränge 221 und 222 sowie 231-236 unmittelbar miteinander
zu verbinden. Die Klemmleiste 24 weist dann nur noch die
Anschlußklemmen W11, W12 für die Primärwicklung W21, W22 für
die erste Sekundärwicklung und W31, W32 für die zweite
Sekundärwicklung auf.
Zur Abschirmung der Transformatorwicklung 11 oder 20 wird
ein Einzeldraht verwendet, der frei beschaltet werden kann.
Bevorzugt läßt man einen Anschluß unbeschaltet, während der
andere Drahtanschluß mit der Masse oder externen
Bauelementen verbunden wird.
Als flexible Litze 12 zur Herstellung der
Transformatorwicklungen 11 (Fig. 2) und der
Transformatorwicklung 20 (Fig. 3) wird auf an sich bekannte
Hochfrequenzlitzen zurückgegriffen; die im Markt erhältlich
sind und für Hochfrequenzanwendungen herangezogen werden,
um durch Skin- und Proximity-Effekte hervorgerufene
Wicklungsverluste zu reduzieren.
Die vorstehend beschriebene Transformatorwicklung 11 kann
mit Vorteil in Leistungstransformatoren HF-NF-Übertrager,
Pulstransformatoren und sog. Cuk-Konvertern eingesetzt
werden. Cuk-Konverter oder Cuk-Wandler haben den Vorteil,
daß bei richtiger Dimensionierung der Komponenten der
Ausgangs- oder Eingangsstrom des Konverters oder Wandlers
nahezu keine Welligkeit aufweist. Dadurch kann der
Eingangs- oder der Ausgangskondensator in seinem
Kapazitätswert deutlich kleiner gewählt werden als es bei
anderen Sperrwandlern üblich ist. Dies führt zu
Einsparungen von Bauraum und Kosten und zu einer
Verbesserung des Abstrahlverhaltens des Wandlers. Durch
die vorstehend beschriebene Transformatorwicklung sind die
einzelnen Wicklungen des Transformators extrem gut
miteinander gekoppelt, so daß die vorstehend beschriebenen
Vorteile des Cuk-Konverters voll ausgenutzt werden können.
Claims (8)
1. Transformatorwicklung mit mindestens einer Primär- und
mindestens einer Sekundärwicklung, gekennzeichnet
durch eine spulenförmig gewickelte flexible Litze (12)
aus einer Vielzahl von querschnittskleinen,
gegeneinander isolierten Einzeldrähten, z. B.
Kupferlackdrähten, die einzeln oder unter paralleler
Zusammenfassung von mehreren miteinander innig
verseilt sind, und dadurch, daß die Primär- und
Sekundärwicklung jeweils durch Bündel
(15, 16, 17; 21, 22, 23) aus einer willkürlich wählbaren
Zahl von Einzeldrähten (13) gebildet sind.
2. Wicklung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die die jeweiligen Wicklungen (Primär- oder
Sekundärwicklung) realisierenden Bündel
(15, 16, 17; 21, 22, 23) von Einzeldrähten (13) die gleiche
Einzeldrahtanzahl aufweisen.
3. Wicklung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens ein Bündel (22, 23) von
Einzeldrähten (13) in Strängen (221, 222, 231-236)
unterteilt ist und daß die Stränge (221, 222, 231-236)
dieses Bündels (22, 23) in Reihe geschaltet sind.
4. Wicklung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verhältnis der Anzahl von hintereinander
geschalteten Strängen (221, 222, 231-236) innerhalb der
Bündel (22, 23) gleich dem gewünschten
Übersetzungsverhältnis der durch diese Bündel (21-23)
realisierten Wicklungen gewählt ist.
5. Wicklung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens ein Einzeldraht (13)
als Schirmwicklung verwendet wird.
6. Wicklung nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch
gekennzeichnet, daß als Wickellitze (13) eine an sich
bekannte Hochfrequenzlitze verwendet wird.
7. Wicklung nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wickellitze (12) auf einen
Transformatorkern (10) aufgebracht ist.
8. Wicklung nach einem der Ansprüche 1-5,
gekennzeichnet durch ihre Verwendung in einem
Leistungstransformator, HF-NF-Übertrager,
Pulstransformator oder Cuk-Konverter.
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